Washington Wizards (9-9) - Orlando Magic (6-11) 98:80 (BOXSCORE)
Hätte Jameer Nelson nicht aufgrund einer Fußverletzung zusehen müssen, wären wohl wenigstens bei einem Magic Erinnerungen hochgekommen an längst vergessene Zeiten. Anno 2009 stand Orlando damals noch mit Dwight Howard in den NBA Finals gegen die Los Angeles Lakers. Dort hatte ein damals überragender Trevor Ariza seine Comeout-Party.
Weil außer Nelson kein Magic mehr von damals übrig geblieben ist, erinnerte sich Ariza eben alleine an die schöne Zeit vor vier Jahren und avancierte mit hocheffektiven 24 Punkten (8/9 FG, 4/4 Dreier) zum Top-Scorer der Begegnung.
Dank Arizas Punkten und John Walls 13 Vorlagen siegten die Wizards und stehen nun bei einer ausgeglichenen Bilanz, freilich eine nicht zu unterschätzende Rarität in der Eastern Conference. "Wir spielen Basketball, so wie er sein sollte. Wir vertrauen uns gegenseitig und glauben an unsere defensiven Konzepte", brachte Point Guard die neuerliche Erfolgsformel (7 Siege in den letzten 9 Spielen) für die Wizards auf den Punkt.
Die Magic fanden keine Antwort auf das effektive Inside-Out-Spiel der Wizards und gerieten ziemlich schnell in Rückstand. Während die Wizards unfassbare 69 Prozent ihrer Dreier verwandelten, blieb Orlando bei 3 von 15 Treffern aus der Distanz. Der sonst so schussfreudige Arron Afflalo nahm nur einen Dreier, avancierte mit 21 Punkten (10/16 FG) aber doch zum besten Punktesammler der Magic.
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San Antonio Spurs (15-3) - Atlanta Hawks (9-10) 102:100 (BOXSCORE)
Lange Zeit waren die Hawks, bei denen Coach Mike Budenholzer wieder gänzlich auf die Dienste von Dennis Schröder verzichtete, das bessere Team. Die Spurs schmissen reihenweise die Bälle weg (17 Turnover), trafen dafür aber effektiv (53,8 Prozent aus dem Feld). Dass es am Ende gegen den Favoriten nicht zum Sieg reichte, lag an einem Mann: Tim Duncan.
Wie ein guter Diesel-Motor brauchte Duncan zu Beginn der Saison lange Zeit, um ins Rollen zu geraten, doch jetzt ist der 37-Jährige wieder voll da. Dabei erzielte er nicht nur die meisten Punkte (23) aller Spieler auf dem Feld, er holte auch die meisten Rebounds (21!) und die meisten Blocks (2). Als wäre das alles nicht genug, sorgte er ganz nebenbei auch noch für die Entscheidung per Buzzer-Beater mit einem butterweichen Sprungwurf aus der Mitteldistanz.
Dennis Schröder sah von der Bank zu, wie sich zwei ähnliche Systeme trafen. Erstmals spielte Mike Budenholzer gegen seinen ehemaligen Chef. "Ich bin stolz auf meine Jungs. Es war eine sehr gute Leistung. Wenn wir so auch in anderen Spielen agieren, dann sind wir okay", sprach Budenholzer ein Lob an sein Team aus, bei dem Jeff Teague mit 19 Punkten bester Scorer war.
Utah Jazz (4-15) - Houston Rockets (13-6) 109:103 (BOXSCORE)
Verwundert reiben die Rockets sich die Augen. James Harden? Spielt überragend und erzielt 37 Punkte sowie 8 Assists. Die Turnover-Anfälligkeit? Fast schon vergessen angesichts von nur 8 Ballverlusten. Die Trefferquote? Mit 48 Prozent solide aus dem Feld. Und trotz allem steht nach dem Spiel gegen das schlechteste Team im Westen eine Niederlage. Die fünf Spiele andauernde Siegesserie ist gerissen.
Die Erklärung für das Scheitern lieferte James Harden nach dem Spiel. "Wir haben einfach nicht verteidigt. Wir hatten mentale Aussetzer, wo wir am defensiven Ende einfach die Leute nicht zugestellt haben. Wir haben einfach zu viele Punkte leichtfertig abgegeben", meinte der Shooting Guard. Insbesondere Gordon Hayward (29 Punkte, 12/18 FG) bekamen die Rockets zu keiner Zeit unter Kontrolle.
Die Jazz dagegen scheinen unter der Führung des zu Saisonstart verletzten Rookies Trey Burke ein wenig aufzublühen und feierten den zweiten Sieg in Folge. Point Guard Burke lieferte mit 21 Punkten und 6 Assists eine sehr starke Vorstellung ab und stellte nach dem Spiel fest: "Es geht nur darum, dass die Spieler und Trainer mir Vertrauen schenken und das nehmen, was die Defensive mir gibt."
Portland Trail Blazers (15-3) - Indiana Pacers (16-2) 106:102 (BOXSCORE)
Was für ein faszinierendes Spitzenspiel im ehemaligen Rose Garden, welcher mittlerweile in Moda Center umbenannt wurde.
Im Ost-West-Gipfel bei dem nicht nur zwei der besten Teams der Liga, sondern auch zwei völlig unterschiedliche Philosophien aufeinandertrafen, unterstrich Paul George noch einmal nachdrücklich, dass er auf dem Weg zum absoluten Superstar ist. 43 Punkte (16/30 FG, 7/15 Dreier) erzielte der Small Forward und stellte damit einen neuen Karriere-Bestwert auf.
Zum Sieg reichte es aber trotzdem nicht, weil Widersacher Damian Lillard 14 seiner insgesamt 26 Punkte im letzten Viertel erzielte und die so offensivstarken Blazers vor einer Playoffkulisse in die Erfolgsspur brachte. Die Pacers-Defense, die ihren Gegner immer dazu zwingt, lange Zweier (den statistisch uneffektivsten Wurf im Basketball) zu nehmen, ging gegen die Blazers nicht ganz auf, weil Portland in LaMarcus Aldridge (28 Punkte, 10 Rebounds), Lillard und Wes Matthews (15 Punkte) eben Spieler besitzt, welchen diese Wurf sehr sicher treffen.
Abgesehen vom alles überscheinenden George machte auch Roy Hibbert mit 16 Punkten und 14 Rebounds ein starkes Spiel. Verhindern konnte er freilich nicht, dass die schon wieder auf sieben Siege angewachsene Serie der Pacers gegen die Blazers ihr Ende fand. Indiana wird sich aber wohl nicht zu lange den Kopf zerbrechen, schließlich entscheideten zwischen beiden Teams nur Nuancen das Top-Spiel des Tages.