NBA

Bryant zeigt sich kämpferisch

SID
Für Bryant ist es bereits die zweite niederschmetternde Verletzung in diesem Jahr
© getty

Das erste Lebenszeichen nach der niederschmetternden Diagnose war kurz und unmissverständlich. "Gebrochen, aber nicht geschlagen", twitterte Basketball-Superstar Kobe Bryant, nachdem nur wenige Stunden zuvor ein MRT die traurige Gewissheit gebracht hatte: Bruch des Schienbeinkopfes im linken Knie, sechs Wochen Zwangspause. Mindestens.

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Bryant, der nach einem Riss der linken Achillessehne acht Monate außer Gefecht gesetzt war und erst am 8. Dezember nach exakt 240 Tagen sein viel beachtetes Comeback im Trikot der Los Angeles Lakers feierte, muss kurz vor Weihnachten also den zweiten Rückschlag binnen eines Jahres verkraften.

Dass ihm dies ungeachtet der postwendend veröffentlichten Kampfansage äußert schwer fallen dürfte, verdeutlicht auch seine verbale Zurückhaltung. "Vielen Dank für all die Liebe und Unterstützung", teilte die 35 Jahre alte Legende des 16-maligen NBA-Champions noch mit. Dann aber war erstmal Schweigen angesagt.

Im Gegensatz zur ersten schweren Verletzung im April, bei der Bryant via Facebook Gott und die Welt an seinem Innenleben teilhaben ließ, hatte er für diesen Moment nach nur wenigen Worten genug gesprochen. Das Reden überließ er viel lieber anderen, vor allem seinem Trainer.

"Kobe wird zurückkommen"

"Das ist so unglaublich bitter für Kobe. Er hat so hart für seine Rückkehr gearbeitet", sagte Lakers-Coach Mike D'Antoni und ergänzte. "Aber Kobe wird zurückkommen. Bis dahin müssen wir den Sturm überstehen."

Dass die Lakers dies auch ohne ihren Superstar sehr gut können, hat der bisherige Saisonverlauf bewiesen. Bis zur Rückkehr der "Black Mamba" gewann Los Angeles zehn von 19 Partien, mit Bryant im Team lediglich zwei von sechs.

Der Frage, ob es daher vielleicht sogar besser wäre, auf Bryant bis zum Saisonende zu verzichten und ihn behutsam aufzubauen, gewann D'Antoni aber nur ein müdes Lächeln ab. "Das werde ich auf gar keinen Fall bei Kobe ansprechen", meinte der 62-Jährige. Denn wenn sein Schützling gesund sei, werde er auch spielen. "Er ist ein Wettkämpfer."

Nach 21 Punkten war das Spiel gelaufen

Vielleicht ist gerade diese Eigenschaft Bryant im Spiel bei den Memphis Grizzlies (96:92) zum Verhängnis geworden. Bei einer Drehung hat er sich im dritten Viertel die Verletzung zugezogen, lag kurz am Boden. D'Antoni nahm daraufhin eine Auszeit, Bryant kehrte auf das Parkett zurück. Nach insgesamt 32:38 Minuten Einsatzzeit und 21 Punkten war das Spiel - und das Jahr - für Bryant dann aber endgültig beendet.

"Das kann immer mal passieren, ein Restrisiko besteht immer", antwortete D'Antoni auf die Frage, ob Bryant eventuell zu früh zurückgekehrt war. "Die Ärzte haben grünes Licht gegeben, es war einfach Pech."

Vielleicht machen sich mittlerweile auch einfach das Alter und die damit verbundene Spielpraxis bemerkbar. Seit seinem NBA-Debüt in der Saison 1996/97 hat Bryant 1245 Partien und mehr als 45.500 Minuten auf dem Parkett gestanden.

Wenig Mut dürfte ihm zudem das Schicksal des ehemaligen chinesischen NBA-Stars Yao Ming machen: Der hatte im Dezember 2006 die gleiche Verletzung erlitten - sein Comeback gab er aber erst im März 2007.

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