Dabei erwischten die Nets einen guten Start. Besonders Joe Johnson (32 Punkte, 4 Rebounds, 5 Assists) konnte zu Beginn glänzen. Alleine im ersten Viertel erzielte er 22 Punkte. Daneben spielte auch Shaun Livingston (19 Punkte, 11 Rebounds, 5 Assists, 3 Blocks) eine starke Partie: Besonders in der Endphase war er zur Stelle.
Paul Pierce kam auf 23 Zähler, Kevin Garnett steuerte 12 Punkte und 10 Rebounds bei.
Bei Miami war LeBron James (36 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists) der mit Abstand beste Spieler. Er trug über weite Strecken die komplette Verantwortung, musste in der entscheidenden Phase nach seinem sechsten Foul vom Parkett.
Norris Cole bekam von allen Spielern die meisten Minuten (52) und erzielte dabei 18 Punkte und kam auf 7 Assists. Chris Bosh erzielte zwar ein Double Double (10 Punkte, 10 Rebounds) spielte aber unauffällig.
Rashard Lewis konnte 12 Zähler für sich verbuchen, Ray Allen (wie Lewis in der Starting Five) kam lediglich auf 9 Punkte und traf keinen seiner Dreier-Versuche. Shane Battier, Mario Chalmers und Dwyane Wade fehlten.
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Die Reaktionen:
Joe Johnson (Nets): "Wir waren einfach nur aggressiv und haben versucht, gut ins Spiel zu kommen. Ich selbst habe eigentlich immer nur versucht, das Beste aus jeder Situation zu machen. Ich habe Würfe genommen, wenn sie da waren - aber es nicht erzwungen. Dann habe ich den Ball lieber an meine Teamkollegen verteilt. Dass wir dabei gegen Miami gespielt haben, hat keinen Unterschied gemacht. Wir müssen gut spielen, egal wie der Gegner heißt."
Shaun Livingston (Nets): "Das war ein wichtiger Sieg. Wir spielen jetzt deutlich besser als noch vor kurzer Zeit. Das Momentum, das wir jetzt aufbauen, müssen wir noch so lange wie möglich ausnutzen."
LeBron James (Heat): "Normalerweise sind wir ein Team, bei dem es keine Ausreden gibt. Aber aktuell fehlen nunmal drei Starter. Wir haben zwar die Tiefe im Kader, aber drei Starter zu ersetzen ist nicht einfach."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Bei den Heat fehlen Battier und Chalmers weiter verletzt, Wade pausiert. Eric Spoelstra muss also erneut umstellen und schickt Lewis, James, Bosh, Cole und Allen zu Beginn aufs Parkett. Bei den Nets beginnt mit Garnett, Pierce, Livingston, Johnson und Anderson genau die Staring Five, die zuletzt die Golden State Warriors besiegte. Deron Williams muss weiter pausieren.
2.: Guter Start für Brooklyn. Erst Johnson mit einem Dreier, dann zieht Livingston zum Korb, trifft - und wird gefoult. Zudem halten die Nets auf der anderen Seite halten Miami vom Korb fern. 6:0 für Nets.
7.: Miami jetzt besser im Spiel. James täuscht den Wurf von Downtown an, spielt aber zu Lewis. Der gibt den Ball direkt wieder an James zurück, der mittlerweile in die Paint zieht. Der Layup ist drin - plus ein Freiwurf, da Blatche zu spät kam. 19:21 Nets.
11.: Das Spiel ist jetzt komplett ausgeglichen. Beide Teams mit extrem guten Shooting (um 70 Prozent aus dem Feld). Besonders Johnson ist derzeit nicht zu stoppen: fast perfekte Quote und 22 Punkte. Bei den Heat James jetzt mit zwei Dreiern hintereinander und mittlerweile mit 16 Punkten. Offensiv-Spektakel hier im ersten Viertel. 33:32 für die Nets.
17.: Hoppla. Beide Teams jetzt mit einigen leichtsinnigen Pässen und Aktionen. Erst Cole bei den Heat mit einem wilden Pass in die Paint, dann spielt Teletovic auf der anderen Seite ins Nichts. Allerdings auch furchtbares Spacing der Nets. Kirilenko will zieht von der Baseline plötzlich in die Paint, tritt Evans dabei fast auf die Füße. 37:34 Nets.
23.: Die Nets halten den knappen Vorsprung - und das, obwohl Johnson im zweiten Viertel zwischenzeitlich den Schongang einlegt hat. Erst jetzt setzt er zu seinem ersten Wurf an - und trifft. Garnett und Pierce helfen in der Zwischenzeit aus. Gleiches Bild bei Miami. Während James etwas aus dem Spiel ist, punktet Lewis. 53:45 für Brooklyn.
29.: Die Nets kommen gut aus der Kabine. Livingston mit viel Energie: Erst punktet er selbst, dann legt er auf Pierce ab. Bei den Heat Cole mit einigen guten Aktionen und fünf Punkten in 20 Sekunden. Trotzdem weiter 62:53 für Brooklyn.
34.: Wow! Ganz starker Angriff der Nets. Pierce spielt vom Perimeter auf Johnson, der steckt auf Batch in der Paint durch. Das komplette Heat-Team erwartet einen Dunk vom Center - doch stattdessen gibt er den Ball an Livingston weiter, der mit einem Slam vollendet. Im direkten Anschluss blockt Livingston auch noch einen Versuch von Allen. Ganz starkes Spiel. 12 Punkte liegt Brooklyn mittlerweile in Führung. Größter Vorsprung des Abends für die Nets.
38.: Brooklyn tut sich hier gerade selbst weh. Einige unnötig schwierige Würfe genommen und daneben gesetzt, dann Livingston mit einem ungenauen Pass und dem Turnover. Zu allem Überfluss dann auch noch Terry mit dem Foul an Mason Jr. beim Dreier-Versuch. Der Vorsprung der Nets ist auf 5 Punkte geschmolzen. Johnson sitzt auf der Bank.
41.: Jetzt wird es ruppig! James schiebt beim Fastbreak Kirilenko aus dem Weg und wird daraufhin mehr oder weniger absichtlich von Teletovic in den Schwitzkasten genommen. Danach: Rudelbildung. James ist außer sich, geht auf Teletovic zu und muss von seinen Teamkollegen zurückgehalten werden. Resultat: James bekommt ein Offensive Foul für den Schubser gegen Kirilenko, Teletovic muss ein Flagrant Foul einstecken. Nach Freiwürfen steht es nur noch 80:77 für die Nets.
47.: Jetzt geht es hier hin und her! Zum ersten Mal seit dem ersten Viertel führt hier Miami. Allen jetzt mit ganz starker Defense. Gleich zweimal ist er gegen Johnson zur Stelle. Am anderen Ende punktet James quasi im Alleingang - und bringt die Heat mit einem Punkt in Führung. Doch die Nets lassen nicht locker und legen durch Pierce und Johnson nach. 89:89.
48.: Was für ein Finish! Livingston mit einem ganz starken Rebound, der den Nets den letzten Wurf beschert. Pierce hat den Ball, wartet an der Dreierlinie auf den perfekten Zeitpunkt. Er wird von James und Anderson verteidigt, wirft - doch der Ball will nicht fallen. Es bleibt beim 89:89 und wir gehen in die Overtime!
OT: Der King ist raus! Zum ersten Mal seit dem letzten Mai muss James mit seinem sechsten Foul vom Parkett. Und es geht dramatisch weiter: Johnson vergibt die vermeintliche Entscheidung, deshalb kann Cole 3.3 Sekunden vor dem Ende doch noch ausgleichen. Bei der folgenden Hereingabe stellt sich Livingston ungeschickt an. Ohne eine wirklich offene Anspielstation zu haben, spielt er zu Pierce - anstatt das Timeout zu nehmen. Pierce kann den schweren Wurf nicht verwandeln. Weiter 93:93.
2OT: Livingston trifft erst selbst und ist unter dem eigenen Korb mit einem Block gegen Cole zur Stelle. Damit befeuert er einen 11:0-Run seines Teams. Denn Johnson trifft - und dann auch noch Pierce von Downtown. Und auch Livingston selbst darf noch einmal ran. Spin Move gegen Cole und dann der Slam. Von Miami kommt nichts mehr. Am Ende heißt es 104:95 für Brooklyn.
Brooklyn Nets vs. Miami Heat: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Shaun Livingston. Man sieht es seinen Stats zwar nicht immer an, doch der Guard ist extrem wichtig für sein Team. Er spielt auf beiden Seiten des Courts zu jeder Zeit mit vollem Einsatz und hält das Teamgefüge der Nets zusammen. In der Overtime sorgte er mit seinen starken Defensiv-Plays und einem wunderschönen Dunk für die Entscheidung.
Ebenfalls stark: Joe Johnson. Der Nets-Guard spielte ein unglaublich starkes erstes Viertel (22 Punkte) und gab damit gleich von Beginn an die Richtung vor. Dabei waren es nicht nur seine Punkte, die ihn so wichtig machten. Er verteilte den Ball auch gut an seine Teamkollegen. Außerdem fand er nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase zum richtigen Zeitpunkt ins Spiel zurück.
Der Flop des Spiels: Ray Allen. Stand für Wade in der Staring Five - erlebte allerdings erneut einen gebrauchten Abend. Der Routinier traf lediglich 1 seiner 12 Versuche aus dem Feld und war besonders in der entscheidenden Phase nicht zu sehen. Gegen Livingston sah er einige Male nicht gut aus und vergab zudem alle seiner 5 Dreier-Chancen. Auch von Chris Bosh kam erneut nicht viel. Nach einem passablen Auftakt war er am Ende überhaupt nicht mehr zu sehen.
Das fiel auf:
- Die Nets zeigen Charakter. Sie spielten nicht nur mit gutem Einsatz und viel Energie - sondern bewiesen auch, dass sie sich in schwierigen Phasen behaupten können. Vor allem Livingston pushte seine Teamkollegen immer wieder - besonders in Phasen, als diese nachlässig wurden. Garnett als Center spielen zu lassen funktionierte gut, auch weil er selbst immer besser in sein Spiel zurückfindet. Besonders in der Defensive sicherte er sich viele Rebounds.
- Miami spielt in der Defense mittlerweile deutlich schneller, um Steals zu erzwingen. Dabei geht Coach Spoelstra bewusst das Risiko ein, offene Dreier als Geschenk zu verteilen. Und genau das passierte am Anfang der Partie. Johnson stand zu Beginn oft völlig frei - und nutzte die Gelegenheit dankend aus. Seine vier Versuche von Downtown im ersten Viertel - alle versenkt.
- Insgesamt war Miami über weite Strecken nicht aggressiv genug. Die Nets trafen im ersten Viertel mehr als 72 Prozent ihrer Versuche aus dem Feld - viele Würfe trafen dabei auf wenig bis keine Gegenwehr. Besonders Bosh war in der Defensive oft nicht zur Stelle (keine Defensiv-Rebounds in der ersten Hälfte). Viele Spieler schienen sich bei Miami zu fragen: "Sind endlich Playoffs?" Die Motivation schien manchmal schlichtweg zu fehlen. Erst als sie durch einige Leichtsinns-Fehler bei den Nets wieder ins Spiel kamen, waren sie wieder da und machten dank starker Defensive das Spiel noch einmal eng.
- Ausgenommen von den scheinbaren Motivationsproblemen bei Miami ist LeBron James. James hängte sich wie gewohnt immer voll rein und war mitunter sichtlich frustriert. Die Frage, die sich hier aufdrängt, ist: Wie lange kann er das durchhalten? Während Wade regelmäßig pausieren darf/kann/muss, gibt James in jedem Spiel alles, spielt häufig die meisten Minuten und bekommt dabei nicht gerade wenig ab. Bisher hat der 29-Jährige alles weggesteckt. Doch wie lange kann James die Heat alleine befeuern, wenn Wade pausieren muss und Bosh - wie derzeit - eher bescheiden spielt? Negativ-Höhepunkt: James musste mit seinem sechsten Foul vorzeitig vom Feld.