Nach dem Sieg gegen die Bobcats gelang den Knicks gleich der nächste Erfolg. Diesmal glänzte Carmelo Anthony zwar nicht wie bei seiner 62-Punkte-Show am Freitag, zu verteidigen war Melo aber dennoch kaum (35 Punkte, 14/31 FG). Dazu entschied New York das Duell unter den Brettern deutlich für sich (45:35) und sicherte sich starke 16 Offensiv-Rebounds.
Neben Melo scorten vier Knicks zweistellig (Tyson Chandler, Raymond Felton, Tim Hardaway Jr. und J.R. Smith). Topscorer der Lakers war Jodie Meeks (24 Punkte, 8/13 FG, 6/8 3FG), Pau Gasol lieferte ein starkes Double-Double (20 Punkte, 13 Rebounds). Überraschende Unterstützung erhielten die beiden von Manny Harris, der von der Bank kommend 18 Zähler auflegte.
Die Reaktionen:
Raymond Felton (Knicks) über Carmelo Anthony: "Er ist einfach einer dieser Jungs, die unbedingt gewinnen wollen. Manchmal möchte er alles schultern. Deshalb müssen wir ein wenig Druck von ihm nehmen, indem wir Würfe treffen und offensive Play ausspielen."
Carmelo Anthony (Knicks): "Ich glaube nicht, dass sie mir einfach zusehen wollten. Sie wollten ein Teil der Offensive sein - und das waren sie auch."
Pau Gasol (Lakers): "Können wir alles noch umdrehen? Ich denke schon. Wenn wir zusammenhalten, weiter hart arbeiten und einige wichtige Spieler zurückbekommen, können wir viel besser sein und auch bessere Resultate erzielen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Knicks starten mit Felton, Prigioni, Shumpert, Anthony und Chandler.
Bei den Lakers, denen Kobe Bryant natürlich erneut fehlt, stehen Marshall, Meeks, Young, Kelly und Gasol zum Tipoff auf dem Parkett.
5.: Melo legt schon wieder los. Per Midrange-Jumper macht er seine Punkte 3 und 4. Kurz darauf lässt er das And One folgen. Auf der anderen Seite hält Gasol die Lakers mit 6 schnellen Punkten im Spiel - 10:6 Knicks!
10.: Und es geht munter weiter. Erneut steigt Melo zum Jumper hoch - und erneut segelt der Spalding durch die Reuse. Dank Johnsons Foul marschiert Anthony auch noch an die Linie. Der Bonusfreiwurf sitzt ebenfalls. Die Knicks führen mit 6.
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17.: Hill powert sich durch die Zone und trifft den Layup. Auf der Gegenseite schließt Smith einen Drive erfolgreich ab. Nach einem starken Block von Aldrich verschwenden die Knicks allerdings einfache Transition-Punkte. L.A. ist mittlerweile besser im Spiel - 34:30 Lakers!
21.: Da ist sie, die andere Seite des Carmelo Anthony. In Transition nimmt Melo den völlig unnötigen Off-Balance-Dreier. Und dann trifft auch noch Meeks von Downtown. Nur gut, dass Smith und Shumpert von jenseits des Perimeter kurz darauf erfolgreicher sind als ihr Go-to-Guy - 45:44 Knicks!
27.: Es geht hin und her. Marshall trifft den Leger, doch Chandler antwortet nach Feltons schönem Durchstecker per Dunk - 58:57 Knicks.
32.: Die Knicks rollen Kelly den roten Teppich aus. Der Rookie kann von der Mittellinie völlig unbedrängt Richtung Korb marschieren. Das Ergebnis: Ein Dunk und zwei leichte Punkte für die Lakers. Nach feinem Pass von Melo gleicht Hardaway Jr. von Downtown jedoch wieder aus - 76:76!
39.: Harris mit einem starken Zug zum Korb. Der Layup sitzt trotz Smith' Foul, auch den Bonusfreiwurf verwandelt der Guard und verkürzt damit auf einen Punkt.
43.: Harris hat heute richtig Spaß. Seinem Dreipunktspiel lässt er einen Block gegen den zum Korb ziehenden Melo folgen. Kurz darauf trifft Felton jedoch den Floater über Gasol.
46.: Melo will den Sieg! Erst trifft er den Pull-up-Jumper, dann sitzt auch der Driving-Lay-up über Gasol. Die Knicks führen mit 7, Mike D'Antoni nimmt die Auszeit.
48.: Nach Feltons Freiwürfen liegen die Lakers 20 Sekunden vor dem Ende mit 7 zurück. Young sucht den schnellen Zug zum Korb, verliert jedoch die Kontrolle und am Ende den Ball. Das war's!
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Der Star des Spiels: Die Melo-Show geht weiter. Seinen 62 Punkten am Freitag ließ Anthony die nächste große Scoring-Nacht folgen. 35 Punkte waren es diesmal. Fällt der Wurf aus der Mitteldistanz, ist Melo einfach unglaublich schwer zu verteidigen. Wie kaum ein anderer versteht es der Forward, mit einigen Jab Steps Raum zwischen sich und den Verteidiger zu bringen, um dann den tödlichen Jumper loszuwerden. Allerdings durften natürlich auch die beinahe schon obligatorischen, erzwungenen Würfe nicht fehlen.
Der Flop des Spiels: Nick Youngs Turnover am Ende. Eventuell hätten die Lakers noch eine Chance gehabt, auszugleichen. Der ansonsten durchaus effektive Young (13 Punkte, 5/11 FG) zog jedoch überhastet zum Korb und schmiss dabei die letzte, kleine Chance auf eine mögliche Wende weg.
Das fiel auf:
- Mal wieder wurde deutlich, weshalb die Knicks zu den ineffektivsten Teams der Liga zählen. Sie besitzen schlicht und ergreifend niemanden, der dauerhaft in der Zone scoren kann - oder will. Das Lowpost-Spiel ist ineffektiv bis nicht vorhanden, auch Drives werden zu selten gesucht. Dafür verlässt man sich beinahe schon zwanghaft auf den Jumper aus der Mitteldistanz. So standen am Ende der ersten Hälfte lediglich 10 Punkte in der Zone, die Lakers hatten dagegen 24. Dass es auch anders geht, bewies New York jedoch in der zweiten Hälfte, in der den Knicks 28 Zähler in der Zone gelangen.
- So schwer sich die Knicks beim Scoring unter dem Korb auch taten, am Brett arbeiteten sie vorbildlich. Natürlich sind die Lakers nicht gerade mit Größe gesegnet, 16 Offensiv Rebounds (45 insgesamt) sind dennoch ein Zeugnis guter Rebound-Arbeit und gaben am Ende auch mit den Ausschlag Richtung New York. Speziell, da kein Team der Liga mehr Second-Chance-Punkte zulässt als die Lakers.
- Natürlich spielten die Knicks immer wieder Isolation-Basketball. Dass gutes Ballmovement dennoch möglich ist, bewies allerdings ein Melo-Dreier kurz vor der Halbzeit. Über mehrere Stationen wanderte der Spalding den Perimeter entlang, bis Anthony schließlich völlig offen abdrücken konnte. Dieser Blaupause folgte New York dann auch überraschend häufig. Regelmäßig wurde der Extrapass gesucht.
- Jodie Meeks lief unglaublich heiß. Gerade im dritten Viertel hatte man das Gefühl, als könne der Lakers-Guard gar nicht vorbeiwerfen. Ob nun von Downtown oder aus der Mitteldistanz - wann immer Meeks hochstieg, fand der Spalding auch seinen Weg durch die Reuse. Im Ergebnis standen am Ende herausragende Quoten sowie 24 Punkte. Ausgerechnet im Schlussviertel kühlte der Zweier dann allerdings merklich ab.