Die Heat starteten extrem heiß und führten nach wenigen Minuten mit 18:2. Danach fanden die zunächst schlechten Thunder jedoch ihr Spiel und stabilisierten vor allem ihre Defense. Ihr Topscorer hieß einmal mehr Kevin Durant: Der erwischte zwar einen schwierigen Start, fand aber mit der Zeit in die Partie und lieferte insgesamt 33 Punkte (12/23) FG, dazu kamen 7 Rebounds und 5 Assists. Es war sein 12. Spiel in Folge mit mindestens 30 Punkten.
Unterstützung bekam Durant heute vor allem von Serge Ibaka (22 Punkte, 8 Rebounds) sowie von der Bank. Derek Fisher (15 Punkte, 5/5 3FG) und Jeremy Lamb (18 Punkte, 4/6 3FG) waren entscheidend an der überragenden Dreierquote der Thunder (16/27) beteiligt. Defensiv machte Thabo Sefolosha mit 6 Steals eine ganz starke Partie, der Schweizer erzielte zudem 9 Punkte.
Bei den Heat lief fast alles über die Big Three: LeBron James machte 34 Punkte, Chris Bosh 18 und Dwyane Wade 15. Allerdings konnte abgesehen von Chris Andersen (8 Punkte, 7 Rebounds) kaum ein anderer Spieler etwas beitragen. Zudem wurden die insgesamt 21 Turnover den Champions zum Verhängnis.
Die Reaktionen:
LeBron James (Miami Heat): "Wir haben am Anfang gut gespielt, bis zum zweiten Viertel. Danach konnten sie im Prinzip machen, was sie wollten."
Erik Spoelstra (Trainer Miami Heat): "Man kann es nicht anders sagen: Abgesehen von den ersten acht Minuten waren sie heute eine Klasse besser als wir. Sie haben diesen Sieg absolut verdient. Wir haben noch viel Arbeit vor uns."
Kevin Durant (Oklahoma City Thunder): "Sie waren gut vorbereitet. Sie haben am Anfang alles getroffen, aber wir sind nicht in Panik geraten. Wir haben versucht, dranzubleiben, und das ist uns gelungen. Unsere Bank war großartig und hat uns zurück ins Spiel gebracht."
Scott Brooks (Trainer Oklahoma City Thunder) über das Duell Durant vs. James: "Es hätte Spaß gemacht, die beiden einfach nur 1-gegen-1 spielen zu lassen."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Bei den Heat steht Dwyane Wade in der Starting Five, Ray Allen kommt also von der Bank. Neben ihm spielen wie üblich Mario Chalmers, LeBron James, Shane Battier und Chris Bosh. OKC beginnt in Abwesenheit von Russell Westbrook erneut mit Reggie Jackson, Thabo Sefolosha, Kevin Durant, Serge Ibaka und Kendrick Perkins.
2.: Bosh macht genau so weiter wie zuletzt. Erst der Midrange-Jumper, dann lässt er Ibaka an der Dreierlinie stehen und stopft. 19 seiner letzten 20 Field Goal Attempts waren drin! Auf der anderen Seite nimmt Battier das Offensivfoul von Durant an. Miami erwischt den besseren Start.
5.: Was brennen die Heat hier gerade ab?! Die Defense zwingt OKC entweder zu Ballverlusten oder schlechten Würfen. Durant wird als Ballführender sofort gedoppelt und immer wieder gezwungen, den Ball abzugeben. Vorne fällt dagegen alles, Bosh steht bereits bei 9 Punkten. Es steht 18:2!
10.: Puh, was für ein merkwürdiger Call. Durant zieht gegen James, sieht sich Battier gegenüber und wird den Ball gerade noch los, bevor er gefoult wird. Der Ball hat keine Chance, im Korb zu landen, Andersen fängt ihn ab - und die Refs geben 2 Punkte für Goaltending?! Nach dem brandheißen Start der Heat ist nun OKC dran, nach einem 12:0-Run führt der Meister nur noch mit 22:16.
15.: Der MVP auf OKC-Seite bisher heißt nicht etwa Durant oder Ibaka. Es ist jemand, der beinahe so alt ist wie die beiden zusammen: Derek Fisher! Der Veteran kam früh für den mit 2 Fouls belasteten Jackson rein und hat mit seinen drei getroffenen Dreiern großen Anteil daran, dass die Thunder hier wieder voll im Geschäft sind. 36:33, sehr unterhaltsame Partie mittlerweile!
24.: Das sehnlichst erwartete Duell zwischen KD und LeBron rückt mittlerweile stärker in den Fokus. Erst trifft Durant den Verzweiflungsdreier mit dem Ende der Shotclock in James' Gesicht und muss selbst grinsen, der MVP antwortet postwendend. Auf der anderen Seite bedient KD nach dem Spin Move Ibaka. James' Antwort? Baseline-Pass zu Wade, der seinen Layup trifft. Das alles in den letzten beiden Minuten. Mit 55:50 für OKC geht es in die Pause. KD hat 16, LBJ 15 Punkte auf dem Konto. Mehr davon!
26.: Jetzt schießen die Thunder hier die Lampen aus! Nacheinander haben Jackson, Sefolosha und Jones, der in der zweiten Halbzeit statt Perkins startet, je einen Dreier versenkt. Spoelstra hat vorerst genug und nimmt die Auszeit. 64:52 für die Gäste - ihre höchste Führung des Spiels.
31.: Die Heat kommen derzeit nicht näher ran, obwohl sie hochprozentig treffen. Es endet nämlich nur etwa die Hälfte der Angriffe mit einem Abschluss - die andere endet in Ballverlusten. Ibaka trifft den Jumper nach Durant-Assist und erhöht auf 78:62. Die nächste Auszeit.
36.: Durant - UNFASSBAR! James hatte die Halle mit zwei spektakulären Körben zum Toben und die Heat bis auf 10 ran gebracht. Dann läuft KD in aller Seelenruhe mit dem Ball übers Feld - und wirft dem King den Dreier von weit hinter der Linie ins Gesicht! Es bringt wohl ein wenig Selbstvertrauen, wenn man elfmal in Folge mindestens 30 auflegt. Zwei Angriffe später wiederholt er das Kunststück sogar..."ESPN"-Kommentator sagt es richtig: "The duel is on!" Da abermals Fisher den Dreier mit der Sirene trifft, geht es mit 91:75 in den letzten Durchgang.
41.: Derzeit schwer vorzustellen, dass es hier noch einmal eng wird. Die Thunder-Show scheint den Heat und vor allem auch dem mittlerweile komplett stillen Publikum den Zahn gezogen zu haben. 101:78 für OKC.
Miami Heat vs. OKC Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Kevin Durant. Wer sonst? Der Mann ist ein Phänomen. Die Defense der Heat und vor allem von James verschafften ihm einen denkbar schweren Start in die Partie. Trotzdem fand er über Rebounds, Assists und Hustle in die Partie. Als er seinen Groove erstmal gefunden hatte, war sowieso alles zu spät - trotz dem nicht gerade wenig imposanten James, der an ihm klebte, traf er, wie er wollte. Vor allem im dritten Viertel fand er auf jeden Korb der Heat die richtige Antwort und versenkte teils wildeste Würfe ins Gesicht seines Erzrivalen. Auch wenn James ebenfalls stark spielte: Dieser Fight der Schwergewichter ging ganz klar an den Herausforderer.
Der Flop des Spiels: Die Bank der Miami Heat präsentiert sich weiterhin inkonstant. Ray Allen, Norris Cole und Michael Beasley haben ihre guten Tage, heute war jedoch keiner davon. Cole blieb bis Mitte des letzten Viertels ohne Punkt, warf dafür aber dreimal den Ball weg. Allen machte bis dahin 3 seiner 5 Punkte an der Freiwurflinie. Von den Bankspielern zeigte nur Chris Andersen mit 8 Punkten und 7 Rebounds eine solide Partie.
Das fiel auf:
Der Fastbreak war fast die wichtigste Offensiv-Option für OKC, denn so gut die Halfcourt Defense der Heat auch war - in Transition waren sie mehrfach nicht schnell genug auf den Beinen und ließen Überzahlsituationen zu. Das war vor allem daher nicht zu entschuldigen, weil Miami sich unverhältnismäßig viele Turnover leistete. Teilweise war das durch die starke OKC-Defense bedingt, teilweise aber auch einfach durch allzu sorglose Pässe.
- Die Bank der Thunder lieferte genau das Gegenteil von ihrem Gegenpart. Vor allem Derek Fisher (5/5 3FG) und Jeremy Lamb (4/6 3FG) schossen die Lampen aus und waren ganz entscheidend am Turnaround beteiligt. Perry Jones überzeugte defensiv und konnte ebenfalls einen Dreier einstreuen.
- Die Thunder-Defense ließ im ersten Viertel 30 Punkte zu, zog das Tempo danach aber merklich an. Kein Passweg blieb offen, was durch die 13 Steals deutlich wird (Sefolosha holte allein 6). Bosh, der im ersten Viertel noch machen konnte, was er wollte, bekam danach deutlich weniger offene Würfe, auch Wade und James mussten von nun an wesentlich härter für ihre Punkte arbeiten.
- Die Heat haben Kevin Durants Streak genau verfolgt und versuchten von Anfang an dafür zu sorgen, dass der "Slim Reaper" für seine Punkte heute hart arbeiten musste. James verteidigte seinen großen Konkurrenten extrem eng, in Pick'n'Roll-Situationen wurde Durant sofort gedoppelt und gezwungen, den Ball schnell weiterzuspielen. Das Resultat: Im Setplay ging für OKC zunächst ganz wenig. Der Großteil der Würfe ging an Serge Ibaka (9 der ersten 17 Thunder-Würfe), dem allerdings die Treffsicherheit fehlte. Durant kam erst durch Fastbreaks und Freiwürfe ins Spiel.