Gegen die Topteams der Liga haben die Spurs weiter Probleme. Auch deshalb verkam das so herbeigesehnte Finals-Rematch gegen Miami schnell zur einseitigen Angelegenheit. Hielten die Spurs zu Beginn noch gut mit, war das Offensiv-Feuerwerk der Heat in der zweiten Hälfte einfach zu viel.
Der Meister nutzte die Mismatches, die die vielen Verletzten der Spurs hinterließen, effektiv und legte starke Quoten auf (58,1 Prozent FG). Topscorer der Partie war Chris Bosh (24 Punkte). LeBron James stand lediglich 27 Minuten auf dem Feld und kam am Ende auf 18 Zähler. Dwyane Wade erlebte von der Bank kommend einen ruhigen Abend (8 Punkte). Tim Duncan dominierte in der Zone (23 Punkte, 9/13 FG), konnte die Niederlage aber nicht verhindern.
Die Reaktionen:
Dwyane Wade (Heat): "Ich hatte kürzlich mein erstes Training seit langem. Das Team hatte einen guten Rhythmus und ich wollte meinen schnell finden."
LeBron James (Heat): "Natürlich kamen Erinnerungen hoch. Im Endeffekt war es aber ein Regular-Season-Spiel, in dem beide Teams versucht haben, besser zu werden."
Tony Parker (Spurs) über die Verletzten: "Jeder hat Verletzungen. Damit musst du während der Saison umgehen. Natürlich tut uns das weh, aber sie kommen ja zurück. Wir müssen einfach dran bleiben und versuchen, besser zu werden."
Tim Duncan (Spurs): "Sie waren irgendwie in einer Comfort-Zone. Sie sind einfach ein sehr gutes Team, das seinen Job sehr gut versteht."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Nach vier Spielen Pause begrüßen die Heat Dwyane Wade zurück im Lineup. Allerdings beginnt "Flash" zum neunten Mal in seiner Karriere zunächst auf der Bank. Erik Spoelstra lässt Mario Chalmers, Ray Allen, Shane Battier, LeBron James und Chris Bosh starten.
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Bei den Spurs fehlen Tiago Splitter, Danny Green und Kawhi Leonard. Deshalb schickt Gregg Popovich Tony Parker, Corey Joseph, Marco Belinelli, Boris Diaw und Tim Duncan zum Tipoff aufs Parkett.
5.: Offense dominiert die ersten Minuten. Nach einem 8:0-Run der Heat zu Beginn nimmt Popovich die schnelle Auszeit - und findet offenbar die richtigen Worte. Boris Diaw und Tony Parker bringen die Spurs wieder in Schlagdistanz. Allerdings bekommen sie kaum Stopps - 17:14 Miami!
10.: Unglaublich, wie gut beide Teams derzeit treffen. Die Spurs stehen bei 8/13 aus dem Feld, Miami hat bislang sogar 11 seiner 14 Würfe versenkt. Nicht übel!
15.: Die Quoten sind ein wenig runtergegangen, dennoch haben sowohl Heat als auch Spurs defensiv weiterhin große Probleme. Beispiel? Mills steht in der Ecke völlig frei und verkürzt San Antonios Rückstand per Dreier auf zwei Zähler - 36:34 Miami!
19.: James beweist mal wieder seine Urgewalt. Diaw versucht, den MVP beim Fast Break zu stoppen und klammert. James trifft allerdings dennoch. Auch der Bonusfreiwurf sitzt. Auf der Gegenseite kontert Duncan jedoch ebenfalls per And One - 44:41 Heat!
24.: Da hat sich das 20-Sekunden-Timeout noch mal bezahlt gemacht. Allen steigt von Downtown hoch und trifft den Dreier - 58:50 Miami!
28.: Duncan ist heute einfach nicht stoppen. Diesmal wird der Big Man von Diaw sehenswert eingesetzt und macht seine Punkte 22 und 23. Nachdem sie bereits mit 10 Punkten zurücklagen, sind die Spurs nun wieder auf 4 dran. Miami nutzt einen schwachen Belinelli-Pass jedoch zum Fast Break. Wie gewohnt schließt James per Slam ab - 68:62 Miami!
32.: Die Heat setzen sich langsam aber sich ab - und LeBron trifft auch noch den Zirkuswurf. Gegen den eigentlich gut verteidigenden Diaw steigt James mit ablaufender Shotclock zum Baseline-Jumper hoch. Der Ball segelt über das Brett und landet schlussendlich im Korb. Einen Chalmers-Dreier später führen die Heat mit 16.
37.: Ob das noch was wird für San Antonio? Mit Andersons leichtem Layup ziehen die Heat bereits auf 24 Punkte davon.
44.: It's Garbage Time! San Antonio hat sich vom starken Run der Heat am Ende des dritten Viertels nicht mehr erholt. Immerhin erhalten die Reservisten noch mal ein wenig Spielzeit.
Miami Heat vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Chris Bosh darf sich ja grundsätzlich einiges anhören. Gegen die Spurs demonstrierte er jedoch mal wieder, wie wertvoll er für Miami sein kann. Dank seines verbesserten Outside-Shootings ist Bosh inzwischen deutlich schwerer zu verteidigen und half der Heat-Offense so ungemein.
Der Flop des Spiels: Marco Belinelli ging als effektivster Dreierschütze der Liga ins Spiel - und verließ es ohne Treffer von Downtown (). Der Italiener fand zu keiner Zeit seinen Rhythmus und war damit kaum ein Faktor für die Spurs.
Das fiel auf:
- Die Quoten im ersten Viertel waren beinahe unwirklich. Speziell die der Heat. Miami traf während der ersten zwölf Minuten unglaubliche 72,2 Prozent aus dem Feld, stand den Spurs in Sachen Defensiv-Problematik allerdings in nichts nach. Stopps gab es nur in Ausnahmefällen zu bestaunen. So ging San Antonio trotz der Shooting-Demonstration der Heat mit nur 6 Punkten Rückstand in die Viertelpause.
- Nach den Verletzungen von Kawhi Leonard und Danny Green kamen San Antonios Defensiv-Probleme nicht allzu überraschend daher. Boris Diaw durfte sich wie schon in den Finals häufig LeBron James vornehmen. Das gelang noch halbwegs, allerdings bot sich den Heat auch sonst Mismatch um Mismatch an. Auch deshalb blieben Miamis Quoten konstant hoch.
- Ob der großen Probleme in der Defense stellte Gregg Popovich kurzzeitig auf Zonenverteidigung um. Gebracht hat es allerdings wenig. Die Heat ließen sich von der Zone nicht aus dem Rhythmus bringen, sondern zogen ihr Spiel gnadenlos durch.
- So groß die Schwierigkeiten in der Defense waren, so stark präsentierten sich die Spurs zunächst am vorderen Ende des Courts. Nun überrascht es mittlerweile kaum noch, dass San Antonio bestens verstanden hat, wie es den Ball laufenzulassen hat. Was die Spurs in Miami teilweise anboten, war schon sehr stark. Immer wieder wurde per Extrapass der freie Mitspieler gesucht und die Defense der Heat so aus den Angeln gehoben.
- Tony Parker übertrieb es zwischenzeitlich ein wenig. Nachdem er gut ins Spiel gestartet war, versuchte es der Franzose gerade im dritten Viertel zu erzwingen. Er nahm einige schlechte Jumper, teilweise ohne Balance. Ergebnis: Die Spurs-Offense verlor zwischenzeitlich ihren Rhythmus.
- Tim Duncan offenbarte wieder einmal Miamis Probleme gegen dominante Big Men. "The Big Fundamental" scorte im Post beinahe wie er wollte und war lang überhaupt nicht in den Griff zu bekommen.
- Miami hatte das gesamte Spiel über einen unglaublich guten offensiven Rhythmus. Die Heat scorten effektiv (58,1 Prozent FG)) und stellten San Antonio mit ihrem variablen Spiel vor unlösbare Probleme.