LeBron James war mit 32 Punkten der beste Punktesammler des Spiels. Er traf wie gewohnt unglaublich effektiv aus dem Feld und verwandelte 12 seiner 17 Wurfversuche. Dazu verbuchte der amtierende MVP 5 Rebounds und 6 Assists, leistete sich aber auch 6 Ballverluste.
Dwyane Wade machte 23 Punkte und traf ebenfalls starke 11 seiner 15 Wurfversuche, allerdings versagten ihm völlig ungewohnt die Nerven von der Freiwurflinie. Keiner seiner 6 Versuche fand den Weg in den Korb. Ray Allen(6 Punkte) fiel lediglich durch einen Dreier mit Foul auf. Chris Bosh (6 Punkte, 9 Rebounds) erlebte einen gebrauchten Abend.
Bei den Knicks war Carmelo Anthony einmal mehr Top-Scorer. Der Small Forward kam am Ende auf starke 29 Punkte (12/24 FG), 8 Rebounds und 5 Assists. Unterstützt wurde er vor allem von Andrea Bargnani. Der Italiener hielt die Knicks gerade zu Beginn im Spiel und kam auf 19 Punkte sowie 5 Rebounds.
Raymond Felton erzielte mit 13 Punkten und 14 Assists ein Double-Double, ebenso wie Amar'e Stoudemire, der auf 14 Punkte und 11 Rebounds kam. Iman Shumpert (12 Punkte, 9 Rebounds) erzielte wichtige Dreier, die den Knicks einen Lauf bescherten.
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Die Reaktionen:
Andrea Bargnani (New York Knicks): "Man kann schon sagen, dass alles anders ist als vor einem Monat. Unsere Gesichter haben sich geändert, unsere Körpersprache ist anders."
Carmelo Anthony (New York Knicks): "Wir bewegen uns voran. Wir werden besser. Wir lernen von den Fehlern, die wir in der Vergangenheit gemacht haben und jetzt werden wir da weitermachen und sehen, was passiert."
J.R. Smith (New York Knicks): "Ich wusste von gar nichts. Ich habe erwartet, dass ich das gleiche mache wie immer. Ich habe mich aufgewärmt, bin dieselben Routinen durchgegangen, aber nichts ist passiert. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, ob meine Zukunft noch in New York liegt."
Erik Spoelstra (Trainer Miami Heat): "Alles, was ich zu dem Spiel sagen kann ist, dass sie uns ausgespielt haben und sich diesen Sieg verdient haben."
Dwyane Wade (Miami Heat) zu seinen nicht verwandelten Freiwürfen: "Ich habe nur 6 Freiwürfe verworfen, keine 20. So schlimm war es nicht."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Miami-Coach Erik Spoelstra muss wieder an der Starting Five schrauben. Cole ersetzt den verletzten Chalmers. An seiner Seite starten Wade, James, Lewis und Bosh. Die 11. unterschiedliche Startformazion der Saison. Mike Woodson setzt auf seine zuletzt erfolgreiche erste Fünf: Felton, Shumpert, Anthony, Martin und Bargnani.
6.: Andrea Bargnani, meine Damen und Herren. Miami lässt dem Italiener ganz viel Platz. James spekuliert auf den Steal und Bargnani geht an der Seite vorbei. Dann zieht er zum Korb und haut den Reverse Slam Dunk in die Maschen. Sowas traut man Bargnani ja gar nicht zu! 9:8 Knicks.
12.: Für den letzten Spielzug nimmt James das Heft in die Hand. Gegen Anthony zieht er zum Korb. Doch der schlägt ihm den Ball aus den Händen. Einwurf mit 0,7 Sekunden vor Ablauf der Wurfuhr. Mason spielt den Lob Pass auf James, die Knicks schlummern, James steigt über alle und verwandelt den Alley-Oop-Korbleger. 27:21 Heat.
19.: Die Knicks holen 11 Punkte in Folge, dann wird das Spiel wilder. Nur noch wenige Spielzüge im Half Court. Die Knicks vergeben drei offene Dreier in Folge. Dann verwandelt Wade einen irren Zirkus-Wurf. Mit dem Rücken zum Korb wird er gefoult, bringt den Ball dann aber mit einem Unterarmwurf noch im Korb unter. And One! 35:35.
24.: Das geht zu einfach! James findet Lewis zweimal völlig frei in der Ecke. Weit und breit ist kein Knicks-Verteidiger zu sehen. Also verwandelt Lewis beide Distanzwürfe. 48:43 Heat,
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29.: Cole macht sich echt gut als Spielmacher. Ein Traumpass auf James führt dazu, dass dieser den Ball mit Urgewalt per Slam verwandelt. Auf der Gegenseite antwortet Shumpert mit dem Dreier. 60:66 Heat.
33.: Die Knicks laufen richtig heiß an der Dreierlinie. Erst verwandelt Shumpert zwei Würfe aus der Distanz, dann zieht Melo nach und macht auch zwei Dreier in Folge. Aber James macht der Serie ein Ende und setzt mit dem nächsten Mega-Slam ein Ausrufezeichen. 69:66 Heat.
36.: Wow! Was ist denn jetzt los hier? Die Knicks starten einen 9:0-Lauf, den Tim Hardaway Jr. mit einem beeindruckenden Putback Dunk über Allen abschließt. Die Knicks sind quasi schon im letzten Viertel, da rauscht James heran und verwandelt den Korbleger mit irrer Geschwindigkeit. 75:71 Knicks.
42.: Spoelstra schickt James ganz schnell wieder aufs Feld, weil ohne ihn nichts zusammenläuft. Dann trifft Allen direkt einmal den Dreier mit Foul, doch Shumpert antwortet seinerseits mit dem nächsten Dreier. Es sieht gut aus für New York. 90:81 Knicks.
48.: Miami hat völlig den Rhythmus in der Offensive verloren. Anthony haut den nächsten Dreier rein und die Heat leisten sich viele unnötige Ballverluste. Logische Schlussfolgerung: Die Knicks siegen mit 102:92.
Knicks vs. Heat: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Carmelo Anthony. Lange Zeit lief es nicht so richtig für Anthony. Sein Wurf, insbesondere sein Dreier wollte nicht fallen. In der zweiten Hälfte drehte der Small Forward aber auf und entschied das Duell gegen James für sich, auch wenn sein Gegenüber ebenfalls stark spielte.
Anthony spielte aber trotzdem starke Defensive. Er holte sich 2 Steals und war fast immer eng dran an James. Dass er Top-Scorer der Knicks war, ist mittlerweile selbstverständlich. Was wirklich beeindruckend war: Anthony hatte auch immer das Auge für den Mitspieler und verteilte 5 Assists. Starke und effektive Vorstellung.
Der Flop des Spiels: Chris Bosh. Der Center erlebte an beiden Enden des Feldes einen gebrauchten Tag. Offensiv fand er nicht nur nie zu seinem Wurf, er zeigte auch keine guten Hände und konnte gleich mehrere Pässe nicht festhalten.
Auch in der Verteidigung machte Bosh keinen guten Job. Immer wieder ließ er Bargnani völlig frei, was dieser prompt bestrafte. Dass der Italiener ihn an beiden Enden des Feldes in die Schranken wies, sollte für Bosh eine erschreckende Erkenntnis sein.
Das fiel auf:
- Obwohl New York sich relativ wenig Ballverluste zu Beginn leistete (2 im ersten Viertel) ließen sie zu Beginn sehr viele Punkte der Heat im Fast Break zu (12 nach einem Viertel). Nach Fehlwürfen wurde nicht immer gut nachgerückt, was Miami gnadenlos ausnutzte. Das änderte sich dann aber schlagartig. Miami spielte die Schnellangriffe schlechter aus, New York verteidigte besser und Miami machte im gesamten restlichen Spielverlauf nur noch 2 Fast-Break-Punkte, stattdessen häuften sich die Ballverluste (15).
- Nach etlichen Delikten und geöffneten Schnürsenkeln war es soweit: Mike Woodson ließ einen körperlich fitten J.R. Smith auf der Bank schmoren. Das tat den Knicks gut. Auch ohne Smith kamen sie mit Schwung ins zweite Viertel und machten 11 Punkte in Folge. Verantwortlich dafür zeichneten sich vor allem Tim Hardaway Jr. und Toure' Murry. So sollte wohl die Zukunft aussehen.
- Gerade zu Beginn suchten und fanden die Knicks immer wieder Andrea Bargnani. Der Italiener hatte schon früh 10 Punkte auf dem Konto und freuten sich über seine Freiheiten. Bosh machte nicht nur offensiv sondern auch in der Verteidigung einen schlechten Eindruck. Als sich die Knicks im dritten Viertel absetzten waren neben Anthony vor allem Shumpert und Stoudemire stark. Die Rollenspieler funktionierten.
- Die Knicks kamen mit der Zeit immer besser ins Spiel. Gerade im dritten Viertel lief das Spacing beeindruckend flüssig. Als Belohnung fielen auch die offenen Dreier, die sonst nicht den Weg in den Korb fanden. Als der Distanzwurf fiel, setzten sich die Knicks ab. Sie drehten aber auch defensiv auf und vereitelten immer häufiger die Drives der Heat. In der zweiten Hälfte lag die Wurfquote der Knicks bei phänomenalen 62 Prozent.
- Dass LeBron James relativ bedeutend für das System der Heat ist, weiß mittlerweile auch jeder Laie. Gegen die Knicks war er nicht zu ersetzen. Gerade Spoelstra muss es geärgert haben, dass die Heat immer dann zusammengefallen sind, wenn James auf der Bank saß. Normalerweise können die Heat die Zeit, in der James auf der Bank sitzt, gut kompensieren. Gegen New York gelang das aber nicht.
- Die Heat mussten sich im falschen Film gefühlt haben. Ohne Smith wirkten die Knicks plötzlich wieder wie eine verschworene Gemeinschaft. Es wurde sehr guter Team-Basketball gespielt, was 25 Assists am Ende bewiesen. Uneigennützig spielten die Knicks den Ball weiter. Miami dagegen, das ansonsten über eine so flüssige Offense verfügt, hatte in der zweiten Hälfte große Probleme. Fast jeder Spielzug bestand nur noch aus einzelnen Dribblings von James oder Wade. Der Rhythmus war völlig weg.