Spurs fegen Bucks vom Platz

Jan-Hendrik Böhmer
20. Januar 201408:24
Zwei Gegenspieler - kein Problem! Tim Duncan (r.) legte ein Double-Double aufgetty
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Die San Antonio Spurs (32-9) haben das Spiel gegen die Milwaukee Bucks (7-33) souverän gewonnen. Selbst ohne Tony Parker besiegte San Antonio das schlechteste Team der Liga mit 110:82 (BOXSCORE) und ließ dabei nichts anbrennen.

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Nur ganz kurz konnten die Bucks mithalten - dann übernahmen die Spurs (am kommenden Sonntag im gegen Miami im Live-Stream bei SPOX) mit einem 15:0-Run zum Ende des ersten Viertels die Kontrolle. Besonders Patty Mills machte mit 20 Punkten und 7 Assists eine gute Partie. Insgesamt überzeugten die Reservisten der Spurs einmal mehr - insgesamt kamen 58 Punkte von der Bank.

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Tim Duncan (11 Punkte, 13 Rebounds) und Marco Belinelli (14 Punkte, 3 Rebounds, 3 Assists) spielten ebenfalls stark. Kawhi Leonard kam am Ende auf 11 Punkte und 5 Rebounds.

Für Milwaukee war Brandon Knight mit 21 Punkten und 3 Assists der beste Werfer der Partie. Giannis Antetokounmpo steuerte 11 Punkte und 4 Rebounds bei, John Henson kam am Ende auf 10 Zähler und 11 Rebounds.

Die Reaktionen:

Jeff Ayres (Spurs): "Mein Selbstbewusstsein schießt gerade durch die Decke. Habt ihr mich da draußen etwa nicht gesehen? Ich habe Spaß, dunke auf Leute und so ein Zeug. Das leben ist einfach nur großartig."

Manu Ginobili (Spurs): "Bei den vielen Spielern, die uns fehlen, haben wir uns natürlich schon ein wenig Sorgen gemacht. Am Ende haben wir aber einen guten Job gemacht. Alle konnten mitwirken und - und alle haben ihre Sache gute gemacht."

Gary Neal (Bucks): "San Antonio hat den Ball heute gut laufen gelassen, die richtigen Spielzüge gefunden - und dann offene Würfe bekommen. Patty (Mills) hat heute besonders davon profitiert."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Die Spurs lassen Tony Parker mit angeschlagenem Schienbein vorsichtshalber auf der Bank, damit er sich für das anstehende Matchup mit den Thunder schonen kann. Für ihn steht Joseph in der Starting Five. Dazu Duncan, Diaw, Leonard und Belinelli. Bei den Bucks starten Ilyasova, Sanders, Ridnour, Knight und Antetokounmpo.

3.: Nicht einmal eine Minute gespielt, da nehmen die Bucks bereits die erste Auszeit. Beim ersten Angriff der Spurs hatten gleich mehrere Spieler ihre Assignments verpasst - und Leonard konnte bis zum Korb durchziehen. Nach dem Timeout kommt Milwaukee aber besser zurück. Erst Knight mit dem Dreier, dann Ridnour mit dem Lob auf Sanders. 8:5 Bucks.

6.: Wow! Duncan mit dem Rebound unter dem eigenen Korb. Er sieht Mills, der bereits tief in der Hälfte der Bucks steht, und feuert den Ball quer über das Parkett. Mills kann ihn gerade noch kontrollieren, spielt zu Leonard ab - und der macht den Dunk. Danach Mills mit dem Steal gegen Knight und dem Layup. San Antonio übernimmt die Führung: 14:12.

13.: Jetzt ziehen die Spurs langsam das Tempo an. 15:0-Run zum Ende des ersten Viertels - und das weitgehend mit dem zweiten Anzug auf dem Parkett. Dabei läuft der Ball richtig gut. Erst wird sich unter dem eigenen Korb fast jeder Rebound gesichert, dann der Ball schnell über Ginobili verteilt. Mills und Baynes mit schönen Punkten: 29:16.

22.: Starker Steal von De Colo gegen Antetokounmpo - und dann der einfache Layup. Der Vorsprung der Spurs hat sich mittlerweile zwischen 12 und 16 Punkten eingependelt. Auf der anderen Seite revanchiert sich dann Antetokounmpo. Erst schließt er ein Fastbreak mit einem Dunk ab, dann versenkt er den Dreier. 49:36 für San Antonio.

28.: Hoppla! Antetokounmpo erst mit dem Dreier, dann mit einem Zuckerpass auf Sanders - doch der kann den Layup nicht im Korb unterbringen. Der Grieche kommt besser ins Spiel. Helfen kann er den Bucks damit allerdings nicht. Leonard zieht in die Paint, Sanders räumt vorsichtshalber die Bahn - ungefährdeter Dunk vom 22-Jährigen. 19 Punkte Vorsprung für die Spurs.

32.: Noch ein bisschen was für die Galerie für die Spurs: Leonard mit dem Rebound unter dem eigenen Korb - und dann zieht er einfach durch. Er setzt sich gegen vier Gegenspieler durch und knallt den Ball rein. Starkes Ding. Danach Duncan mit einem starken Pass hinter dem Rücken in die Paint zu Ayres, der per Dunk vollendet. 73:51 für San Antonio.

38.: Ginobili mit dem Pass durch die Beine von Udoh. Der kann dann nur noch dabei zusehen, wie Ayres den Ball in den Korb legt. Bei den Bucks kommt Nate Wolters - und macht gleich mal vier schnelle Punkte. Hilft allerdings nichts: 87:64 für die Spurs.

44.: Die Spurs Spielen das hier jetzt ganz gemütlich runter. Mills versenkt einen weiteren Dreier und in der Defense sichert sich De Colo den nächsten Rebound. Der Vorsprung bleibt bei rund 20 Punkten. Duncan, Leonard und einige andere Starter dürfen sich bereits seit einiger Zeit ausruhen. Hier ändert sich am Ergebnis nichts mehr.

San Antonio Spurs vs. Milwaukee Bucks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Patty Mills. Der Spurs-Guard wechselte sich mit Joseph als Tony-Parker-Ersatz ab und hatte mit seinen Punkten entscheidenden Anteil am frühen Run von San Antonio im ersten Viertel. Er spielte aggressiv, luchste den Bucks geschickt Bälle ab, verteilte gut (7 Assists) - und traf sicher (8 von 12 aus dem Feld). Am Ende bewies er auch noch, dass er von Downtown gefährlich ist (4 von 6). Ebenfalls stark: Tim Duncan. Der kam nicht nur auf ein Double-Double (11 Punkte, 13 Rebounds), sondern streute auch einige filigrane Pässe und ansehnliche Dunks ein.

Der Flop des Spiels: Ersan Ilyasova. Der Bucks-Forward spielt einfach weiterhin eine furchtbar unbeständige Saison. Gegen San Antonio lief einmal mehr gar nichts zusammen. Nur 1 von 6 Versuchen aus dem Feld fand das Ziel, besonders zu Beginn der Partie sah er oft unbeholfen aus. Höhepunkt: Bei einem Fastbreak verschenkte er (vermeintlich) leichte Punkte, weil er beim Layup viel zu weit unter den Korb lief und den Ball von unten an den Ring nagelte. Auch für Luke Ridnour war es ein Abend zum Vergessen. Nur 2 Punkte in der ersten Halbzeit und dann auch noch das Hangelenk am eigenen Mitspieler verletzt.

Das fiel auf:

  • Nur zu Beginn ließen die Spurs den Gegner kurz hoffen, danach war das Spiel relativ schnell entschieden und die Spurs spielten ein bisschen für die Gallerie, um sich auf das Spiel gegen Oklahoma City einzustimmen.Dazu durften sich viele der Starter früh schonen. Duncan, Leonard, Belinelli blieben in der ab der Mitte des dritten Viertels weitgehend auf der Bank.
  • Die Bank der Spurs bleibt weiterhin stark: Tony Parker war gleich von Beginn an auf der Bank geblieben, mit Ayres, Mills, De Colo bekamen diverse Reservisten viel Zeit. Und diese hinterließen wie gewohnt einen guten Eindruck. Der Ball lief flüssig, die Defense stimmte - und immer wieder wurden Highlights eingestreut. Das war gegen die Bucks zwar sicherlich kein Kunststück, doch die Stärke der Bank könnte den Spurs im weiteren Verlauf der Saison extrem weiter helfen.
  • Belinelli (14 Punkte, 3 Assists) und Ginobili (7 Assists, 1 Steal) zusammen auf dem Parkett, das war für die Bucks-Defense schlichtweg zu viel. Die beiden machten das Spiel schnell, der Ball lief extrem flüssig, immer wurde ein offener Spieler gefunden. Besonders Mills wurde dabei immer wieder gut in Szene gesetzt. Da war es selbst zu verzeihen, dass Ginobili am Ende nur einen Punkt erzielte.
  • Die Spurs dominieren die Luft. An den Boards war San Antonio einfach nicht zu schlagen. Nicht nur Duncan, sondern auch der defensiv starke Malcom Thomas (9 Rebounds, 2 Blocks) griff den Bucks die Bälle vor der Nase weg. Milwaukee war an den Brettern oft nicht anwesend, was zusammen mit der schlechten Wurfquote (37,5 Prozent) verhängnisvoll war.
  • Die Defense der Spurs hatte daran großen Anteil. Milwaukee hatte es enorm schwer, bis in die Paint vorzudringen. Immer wieder stellte San Antonio alle Wege zu - und so mussten die Bucks mit auslaufender Shotclock schwierige würfe nehmen.
  • Giannis Antetokounmpo ist und bleibt eine Nummer für sich. Erst sah der Greek Freak überhaupt nicht gut aus (ließ sich leichtfertig den Ball wegschnappen, sah unkoordiniert aus und vergab offene Würfe), dann kam er aber etwas besser ins Spiel. Besonders von Downtown. Wie bereits gegen die Rockets traf er aus der Distanz (3 von 6), hatte aber ansonsten immer wieder Probleme. Mit 30 Minuten war er nach Knight der Akteur mit der meisten Zeit auf dem Parkett, dabei lief das Spiel allerdings noch häufig am 19-Jährigen vorbei.

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