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Monster-LeBron ist nicht genug

Von Philipp Jakob
Trotz einer fabelhaften Leistung von LeBron James (l.) verlieren die Heat in Indiana
© getty

Die Indiana Pacers (52-20) können einen unglaublich knappen Sieg gegen die Miami Heat (48-22) einfahren. Mit 84:83 (BOXSCORE) setzen sich die Pacers am Ende durch und verschaffen sich ein wenig Luft vor ihrem ärgsten Verfolger. Beide Teams liefern sich eine Defensiv-Schlacht vom Feinsten und zeigen den Fans einen klasse Vorgeschmack auf mögliche Eastern Conference Finals.

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Zu Beginn der Partie war es aber noch die Offense der Pacers, die für Furore sorgte - genauer gesagt, Roy Hibbert. Der Center der Pacers erzielte allein im ersten Viertel 13 Punkte bei fabelhaften Wurfquoten von 75 Prozent (6/8 FG). Mit der Zeit bekamen die Heat den Big Man aber besser in den Griff und Hibbert kam letztendlich auf 21 Punkte und 4 Rebounds.

Auch Lance Stephenson lieferte eine recht ansprechende Leistung ab. Der 23-Jährige kam auf 15 Punkte und traf 6 seiner 12 Feldwürfe, wurde allerdings nach seinem 2. Technischen Foul vorzeitig in die Kabine geschickt. Ganz stark war aber mal wieder Paul George, der 23 Punkte und 8 Rebounds auflegte.

Nur in der Defense konnte er einen Mann nicht stoppen - LeBron James. LBJ war der herausragende Akteur bei den Heat und erzielte mit 38 Punkten fast die Hälfte aller Heat-Zähler. Dabei verwandelte er 11 seiner 19 Würfe aus dem Feld und zeigte sich extrem sicher von der Freiwurflinie (14/15 FT).

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Von seinen Teamkollegen konnte allerdings niemand so recht überzeugen. Besonders Chris Bosh (nur 8 Punkte und 4 Rebounds) fand einfach keinen Zugriff auf die Partie und auch Dwyane Wade spielte nicht unbedingt überragend (15 Punkte und 4 Rebounds) und leistete sich 6 Turnover (ebenso wie James). Zu allem Überfluss verletzte sich der 32-Jährige auch noch 2 Minuten vor Schluss am Oberschenkel und konnte nicht mehr auf das Parkett zurückkehren.

Die Reaktionen:

David West (Pacers): "Sie sind die Champs, sie bringen uns dazu, unsere beste Leistung abzurufen. Ich glaube, wir haben einfach stark gekämpft."

Evan Turner (Pacers): "Ich weiß, wie ich mir Platz schaffen kann, ich mache das schon seit Ewigkeiten. Einige Moves mache ich schon, seit ich ein kleines Kind bin. Die habe ich ganz gut drauf."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Dwyane Wade ist wieder mit dabei und startet zusammen mit Mario Chalmers, LeBron James, Chris Bosh und Greg Oden. Für die Pacers steht die wohlbekannte Starting Five bestehend aus George Hill, Lance Stephenson, Paul George David West und Roy Hibbert auf dem Parkett.

6.: Bisher haben die Pacers einen minimalen Vorteil gegenüber Miami - dank Roy Hibbert. Der Center hat jetzt schon 9 Punkte auf dem Konto und lässt sich auch von Greg Oden nicht großartig stören. Das gibt Standing-Ovations von den Fans - 14:8 Pacers.

10.: Auch der Birdman kann den extrem motivierten Hibbert nicht stoppen. Auf der anderen Seite läuft es ebenfalls relativ schlecht für die Heat. Die Offense hat bisher noch keinen Rhythmus gefunden - 21:12 Indiana.

15.: Mit Hibbert, West, George und Hill auf der Bank läuft es nicht mehr ganz so rund bei den Pacers. Zumindest Offensiv. Die Defense steht aber weiterhin bombensicher, sodass Miami weiterhin zu kämpfen hat - 28:22 Pacers.

20.: Nachdem sich Miami zwischenzeitlich ein wenig herankämpfen konnte, stellt Lance Stephenson den alten Abstand wieder her. Vollkommen frei versenkt er den Jumper von Downtown. Heat-Coach Erik Spoelstra ist nicht gerade begeistert und nimmt die Auszeit - 36:28 Pacers.

24.: Ein 15:4-Lauf bringt Miami wieder heran. LeBron James spielt dabei mit 10 Punkten (die meisten davon von der Freiwurflinie) eine große Rolle und bringt die Heat kurz vor der Halbzeitpause auch in Führung - 45:44 Miami.

29.: Jetzt ist es das ausgeglichene Spiel, das alle erwartet haben. Und die Emotionen kommen auch so langsam in die Partie. Stephenson und Wade sind in einer kleinen Rangelei verwickelt und bekommen beide ein Technisches Foul - 52:49 Pacers.

35.: Die Pacers haben aufgrund der starken Defense der Heat mittlerweile große Probleme im Angriff. Auf der anderen Seite versenkt James auch unmögliche Würfe und Rashard Lewis macht sogar seine ersten Punkte seit dem 11. Februar - 63:59 Miami.

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39.: Paul George bringt mit 2 krachenden Dunks wieder Leben in die Bude. Die Pacers-Fans sorgen endlich für Stimmung, nachdem Miami in den letzten paar Minuten ein bisschen die Kontrolle zu übernehmen schien. Nur noch 70:69 für die Heat.

43.: Das vierte Viertel ist bisher eine wahre Defensiv-Schlacht. Lance Stephenson sorgt mit 4 Punkten für die Führung der Pacers, muss dann aber nach seinem 2. Technischen Foul in die Kabine - 76:73 Pacers.

48.: David West bringt mit seinem 4. Dreier der Saison die Pacers mit 4 Punkten in Führung. Doch 2,9 Sekunden bringt Chris Bosh die Heat noch mal von Downtown auf einen Punkt heran und George Hill macht es mit 2 vergebenen Freiwürfen unglaublich spannend. Den letzten Wurf vergibt Bosh allerdings und Indiana darf feiern - 84:83 Pacers!

Indiana Pacers vs. Miami Heat: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LeBron James. Der selbsternannte King brachte sein Team in der ersten Halbzeit im Alleingang wieder in Schlagdistanz zu den Pacers. Auch im weiteren Spielverlauf war der 29-Jährige eigentlich die einzige, konstant gefährliche Offensiv-Option der Heat und erzielte insgesamt 38 Punkte (fast die Hälfte der Punkte des gesamten Teams). Dabei verwandelte er 11 seiner 19 Würfe aus dem Feld und beeindruckende 14 von 15 Freiwürfen. Auch defensiv war er ganz stark und machte Paul George das Leben extrem schwer.

Der Flop des Spiels: Chris Bosh. Gegen die Trail Blazers war Bosh noch einer der entscheidenden Faktoren, die Miami zum Sieg geführt haben. In Indiana hatte der 30-Jährige aber so gut wie keinen Einfluss auf den Ausgang der Partie. Der Power Forward spielte nur 25 Minuten und verpasste einen Großteil des vierten Viertels mit Foulproblemen. Aber auch wenn er auf dem Parkett stand, enttäuschte Bosh und traf nur 3 seiner 11 Feldwürfe (2/6 3FG).

Das fiel auf:

  • Roy Hibbert war im ersten Viertel unglaublich dominant. Der Big Man konnte in der Zone der Heat machen, was er wollte und kam in den ersten 12 Minuten auf 13 Punkte und traf 6 seiner 8 Würfe. Der eigentlich als "Hibbert-Stopper" verpflichtete Oden hatte nicht den Hauch einer Chance gegen den 27-Jährigen. Besser wurde es aus Sicht der Heat erst, als Udonis Haslem ins Spiel kam. Der Veteran verhinderte geschickt, dass Hibbert zu tief in die Zone der Heat eindringen konnte und zwang ihn so zu einigen schlechten Würfen recht weit vom Korb entfernt.
  • Und auch in der Offensive leistete Haslem seinen Beitrag. Zwar erzielte der 33-Jährige nur 2 Punkte, zog das Defensiv-Monster der Pacers aber immer wieder vom Korb weg, sodass LeBron mehr Platz hatte, zum Korb zu ziehen. Dies nutzte der MVP-Kandidat auch geschickt aus, erzielte in der ersten Hälfte aber einen Großteil seiner Punkte von der Freiwurflinie (10 von 20 Punkten). Die Freiwürfe waren extrem wichtig für die Heat, die mit dem Jumper zu Beginn doch große Probleme hatten.
  • In der ersten Halbzeit verwandelte Miami nur 1 der 7 Versuche von Downtown und sorgte damit für keinerlei Gefahr von Außen. Hier hätte mit Sicherheit Ray Allen helfen können, der allerdings mit einer Grippe nicht antreten konnte. Neben dem nicht fallenden Dreier waren die Turnover in der ersten Halbzeit ein großes Problem und ein Grund für den zwischenzeitlichen 10-Punkte-Rückstand. Ganze 9 Ballverluste hatte das Team von Erik Spoelstra zur Halbzeit zu verzeichnen.
  • Nach der Halbzeitpause legten die Miami Heat besonders in der Defense einen Zahn zu. Nach 36 gespielten Minuten kamen die Pacers nur auf eine magere Wurfquote von 36,7 Prozent (22/60 FG). Indiana hatte unglaubliche Probleme gegen die intensive und starke Verteidigung der Heat und wurde sehr oft zu ziemlich schlechten Würfen gezwungen. Außerdem kamen 4 der 10 Pacers-Turnover im dritten Viertel.
  • Doch was die Heat können, das können die Pacers auch und so ließ Indiana im Schlussabschnitt nur noch 15 Punkte von Miami zu. Des Weiteren gaben die Heat ganze 7 Mal den Spalding aus der Hand. Viel zu viel in den letzten 12 Minuten.
  • Nachdem Lance Stephenson vorzeitig in die Kabine geschickt wurde, kam Evan Turner in den entscheidenden Minuten auf den Court und konnte einige unglaublich wichtige Punkte erzielen. Damit brachte er sein Team letztlich auf die Siegerstraße. Genau wegen solchen Momenten haben ihn die Pacers verpflichtet.
  • Die Intensität auf dem Parkett war immens hoch, es war förmlich zu spüren, dass diese Partie für beide Teams eine hohe Bedeutung hatte. Außerdem bekamen die Fans einige kleinere Rangeleien und ein paar sehr harte Fouls zu sehen - und einen klasse Vorgeschmack auf die möglichen Eastern Conference Finals.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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