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Ein Hoch auf die Blazers-Bank!

Von Philipp Dornhegge
Damian Lillard lieferte sich ein heißes Point-Guard-Duell mit Washingtons John Wall
© Getty

Mit einem überzeugenden 116:103-Sieg (BOXSCORE) über die Washington Wizards (35-33) haben die Portland Trail Blazers (45-24) ihren 45. Erfolg der Saison gefeiert und sich optimal auf ihren anstehenden East-Coast-Trip vorbereitet.

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Während sich die Hauptstädter vor allem auf John Wall stützten (24 Punkte, 14 Assists), überzeugte Portland mit einer geschlossenen Teamleistung. Einer Teamleistung, die zu 32 Assists führte und aus der Wes Matthews als Topscorer der Partie hervorging (28).

All-Star Damian Lillard kam auf 23 Punkte, 6 Rebounds und 10 Assists, Nic Batum steuerte ebenfalls ein Double-Double bei (12 Punkte, 14 Rebounds). Bis auf Rookie Allen Crabbe punkteten alle zwölf eingesetzten Spieler, einzig Dorell Wright punktete noch zweistellig (15).

Als entscheidend erwies sich ein 22:2-Lauf zum Ende der ersten Hälfte und Anfang des dritten Viertels, mit dem sich Portland in Führung brachte. Washington verkürzte in der Folge noch mal auf drei Punkte Rückstand, musste wenig später aber doch abreißen lassen. Mit einigen Dreiern am Ende gestalteten die Wizards das Ergebnis noch erträglich.

Je 18 Punkte von Drew Gooden und Bradley Beal sowie 15 von Trevor Ariza konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Gast an diesem Abend eine reine One-Man-Show war.

Portland trifft in den nächsten fünf Spielen jeweils auswärts auf Charlotte, Miami, Orlando, Atlanta und Chicago. Es könnte ein richtungsweisender Road Trip werden. Washington tritt in der kommenden Nacht bei den Lakers und Sonntag am frühen Abend in Denver an, ehe zu Hause mit Phoenix, Indiana und Atlanta drei toughe Gegner warten.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Blazers müssen einmal mehr auf Aldridge verzichten und starten daher mit Lillard, Matthews, Batum, Wright und Lopez.

Den Wizards fällt kurzfristig Gortat aus, der sich beim Warmup seinen Rücken gezerrt hat. Nene ist ja sowieso außer Gefecht. Washingtons Starting Five: Wall, Beal, Ariza, Booker und Seraphin.

3.: Batum kommt gut rein in die Partie. Nach einem leichten Layup steht er jetzt an der Dreierlinie frei, weil die Wizards Matthews im Post doppeln. Da lässt sich der Franzose nicht zwei Mal bitten, 9:6 Blazers.

7.: Da geht ein Raunen durchs Publikum! Lillard zieht mit Dampf zum Korb und setzt zum Dunk an. Dass er das kann, wissen wir spätestens seit dem diesjährigen Dunk Contest. Aber der kleine Spielmacher hat die Rechnung ohne Seraphin gemacht. Der Franzose wartet nur auf die Chance, seine Shotblocking-Qualitäten unter Beweis zu stellen. Seraphin startet mit seiner Rejection den Break, Beal erzielt leichte Punkte. 15:14 Blazers.

14.: Miller mit schlampigem Pass im Backcourt, den Barton locker abfängt. Im Break setzt Barton Miller mit einem Crossover schachmatt und stopft spektakulär. Das kann den Blazers nur gut tun, die Offense stagnierte zuletzt doch arg. 30:27 Wizards.

21.: Wieder eine dieser famosen Tempoverschärfungen Walls. Washingtons Spielmacher schaltet den Turbo ein, setzt die Defense außer Gefecht und findet den Trailer Webster. Der Flügelspieler schneidet in die Lücke und stopft! 45:39 Wizards.

24.: So bringt man Stimmung ins Moda Center! Die Blazers beenden die erste Hälfte mit einem 11:2-Lauf, zeigen endlich das erhoffte Feuer und gehen mit 53:51 in Führung. Das kann was werden in Halbzeit zwei...

26.: Was für eine Explosion der Blazers! Batums Fußnagel verhindert, dass Portland hier innerhalb von zwei Minuten vier Dreier in Folge versenkt, aber trotzdem: Lillard, Wright und Matthews treffen von außen, Batum eben für zwei. Und Washington hat erst zwei Punkte gemacht. Die Folge: Plötzlich steht es 64:53.

33.: Also wenn hier einer mit allem, was er hat, dagegen hält, dann ist es John Wall. Der All-Star nagelt gerade seinen fünften Dreier durch die Reuse und verkürzt auf 71:79. Aber der Rest des Teams zieht nicht mit.

38.: Herrlicher Pass von Williams durch Goodens Beine zu Robinson für einen krachenden Dunk und die 89:73-Führung. Bei Washington geht dagegen nichts. Gooden geht immerhin mal an die Linie. Und da hat der Big Man in dieser Saison noch keinen Fehler gemacht.

44.: Das dürfte doch schon den Deckel drauf machen: Die Wizards geben den Blazers drei Dreier in einem Angriff, nach Lillard und Matthews darf Batum - und der trifft. 104:89, Washington leistet defensiv kaum noch Gegenwehr.

Trail Blazers vs. Wizards: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Damian Lillard. Nein, der Spielmacher konnte seinen All-Star-Kollegen John Wall nicht aus dem Spiel nehmen. Doch er verlor das Duell auf der Eins auch nicht, sondern traf seine Dreier, zog immer wieder zum Korb und verteilte überlegt die Bälle. 10 Assists bei nur 1 Turnover belegen die Souveränität, mit der Lillard gegen die Wizards die Fäden zog.

Dazu kamen 23 Punkte und 6 Rebounds. Insgesamt ein überzeugender Auftritt, bei dem er sich insbesondere mit Nic Batum und Wes Matthews perfekt verstand.

Der Flop des Spiels: Bradley Beal. In Abwesenheit der beiden Starting-Big-Men kommt es für Washington umso mehr auf den Backcourt an. Und das heißt eben nicht nur John Wall, sondern auch Beal.

18 Punkte lassen zwar eine ordentliche Leistung erahnen, doch tatsächlich fiel der Shooting Guard vor allem durch eine fahrlässige Defense gegen Blazers-Topscorer Wes Matthews (28) und eine äußerst fragwürdige Wurfauswahl (6/18 Field Goals) auf. Beal fand nie seinen Rhythmus, ließ sich davon runterziehen und hinterließ einen insgesamt enttäuschenden Eindruck.

Das fiel auf:

  • Die Blazers lieben den Dreier und drücken gern von außen ab, Washington weist dafür bei vorsichtigerer Dosierung eine bessere Quote auf. Das Duell von außen konnte also entscheidend werden - und wurde es auch. Ein Dreierregen zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Portland eine erste klare Führung ein, in der Folge wurde jeder Anflug eines Aufbäumens der Wizards von Downtown erstickt. Beängstigend ist vor allem die Vielzahl an guten Shootern, die Portland hat: Lillard, Matthews, Batum, Wright, McCollum und Claver trafen mindestens einen Dreier, Williams hat grundsätzlich auch das Talent dazu.
  • Ohne Nene und Marcin Gortat fehlt den Wizards praktisch jegliches Low-Post-Spiel. Trevor Booker und Kevin Seraphin sind solide Big Men, leben aber eher von ihrer Power und ihrem Einsatz, als dass sie durch Finesse spielerische Brillianz glänzen. Beide waren immer für Pick'n'Rolls zu haben, setzten ihre massigen Körper im Reboundkampf ein, aber ein Inside-Out-Spiel war nicht möglich. Das war auch exakt der Grund, warum Washingtons zweite Fünf so große Probleme hatte: Andre Miller fehlt Walls Explosivität, um Blöcke effektiv nutzen zu können. Und Neuzugang Drew Gooden? Der machte seine 18 Punkte allesamt vom High Post oder der Freiwurflinie.
  • John Wall hat, wie nur wenige andere Spieler der Liga, ein nahezu perfektes Gefühl für das Spiel. Wann drücke ich aufs Tempo, wann lasse ich es langsam angehen? Walls Übersicht und taktisches Verständnis sind auf einem elitären Level. Insbesondere in der Semi-Transition, wenn der Gegner seine Defense noch nicht vollends formiert hat, ist Washington daher so gut. Wall ist darüber hinaus ein leuchtendes Beispiel dafür, dass man seinen Distanzwurf innerhalb weniger Jahre eklatant verbessern kann (5/10 Dreier).
  • Dorell Wright kam vor der Saison nach Portland, sah anfangs aber nur wenige Minuten, als er sich an das Team und das System gewöhnen musste. Die Verletzung von LaMarcus Aldridge spülte den Forward jetzt in die Starting Five, wo er auf der ungewohnten Power-Forward-Position spielen muss. Doch Wright lieferte eine bärenstarke Performance ab, haute sich in der Defense in jedes Duell, überzeugte durch Hustle und war vorn ständig in Bewegung. Dort traf er, was man vom Shooter kaum gewohnt ist, nicht nur von außen, sondern auch nach Backdoor Cuts und einem Drive zum Korb.
  • Die Bank der Blazers musste in den letzten zwei Jahren viel Kritik einstecke. Gegen Washington zeigte sie jedoch, dass sie durchaus über Klasse verfügt. Mo Williams, Will Barton, Victor Claver und Thomas Robinson spielten gut und funktionierten vor allem im Zusammenspiel hervorragend, die Starter konnten sich so längere Pausen genehmigen.
  • Bei aller Häme für Anthony Bennett (Cavaliers) wird oft vergessen, dass Washington eigentlich einen noch enttäuschenderen Rookie in seinen Reihen hat. Nach seiner Hüftverletzung kommt Otto Porter Jr. überhaupt nicht in Fahrt, sieht selbst nach den Verletzungen von Nene und Gortat kaum Minuten. Und wenn doch, dann findet er sich nur schwer zurecht. In Portland durfte Porter nur für zwei Garbage-Minuten ran, konnte aber keinerlei auffällige Aktionen mehr zeigen.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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