NBA

Heat dank James zurück an der Spitze

Von Jan-Hendrik Böhmer
LeBron James führte die Miami Heat zurück auf Platz eins der Eastern Conference
© getty

Die Miami Heat (51-22) haben ihre Partie gegen die Toronto Raptors (42-32) gewonnen. Gegen das drittbeste Team im Osten siegte die Mannschaft von LeBron James mit 93:83 (BOXSCORE). Weil Indiana gleichzeitig gegen die San Antonio Spurs verlor, ist Miami nach dem dritten Sieg in den letzten vier Spielen wieder an der Spitze der Eastern Conference.

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Zu verdanken haben es die Heat einmal mehr LeBron James. Trotz Rückenbeschwerden, wegen denen er die ersten sechs Minuten des zweiten Viertels verpasste und auch im Schlussviertel noch einmal eine längere Pause bekam, spielte er am Ende 39 Minuten und erzielte 32 Punkte. Zudem kam er auf 7 Rebounds und 8 Assists.

Ebenfalls stark spielte Chris Bosh. Der Heat-Center machte in der entscheidenden Phase einige wichtige Punkte und war mit 18 Punkten (plus 4 Rebounds) zweitbester Werfer seines Teams.

Chris Andersen steuerte von der Bank 13 Punkte bei und war zudem in der Defense (2 geblockte Würfe, 7 Rebounds) wichtig. Mario Chalmers kam nach zwei Spielen Pause auf 12 Zähler.

Bei den Raptors machte es am Ende Greivis Vasquez (17 Punkte) noch einmal spannend. Insgesamt trug die Toronto-Bank dank ihm und Steve Novak (13 Punkte) erneut einige Zähler bei. Patrick Patterson spielte bei seinem Comeback 8 Minuten und erzielte 2 Punkte.

Bei den Startern überzeugten DeMar DeRozan (16 Punkte, 2 Rebounds, 7 Assists) und Jonas Valanciunas (14 Punkte, 10 Rebounds). Kyle Lowry (11 Punkte, 4 Assists) musste in der zweiten Halbzeit nach einer Kollision mit James mit Knieproblemen vom Parkett.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off:

Die Raptors starten mit Johnson, Ross, Valanciunas, Lowry und DeRozan. Patterson ist nach 13 Spielen Pause wegen einer Ellenbogen-Verletzung wieder zurück und wird einige Minuten bekommen, um sich langsam auf die Playoffs vorzubereiten.

Für die Heat stehen Haslem, James, Bosh, Chalmers und Douglas in der Starting Five. Wade (Oberschenkel), Oden (Rücken) und Allen (Grippe) fehlen.

4.: Nach einem langsamen Start kommen die Heat besser ins Spiel. Erst liegen sie mit 0:6 zurück - machen dann aber sechs Punkte am Stück und gleichen aus. Besonders sehenswert: Chalmers wirft in Richtung Korb, James steht fast in der Luft und tippt den Ball dann rein.

10.: Erst zieht Toronto wieder davon, leistet sich dann aber einige bittere Turnover. Es geht also weiter munter hin und her, bereits siebenmal hat hier die Führung gewechselt. Jetzt Miami wieder am Drücker: James zieht zum Korb, Ross kann ihn nicht stoppen. James trifft den Layup und zieht außerdem noch das Foul. Miami damit wieder mit zwei Punkten vorne. 20:18 Heat.

13.: Baaam. Der Birdman mit einem starken Block gegen Vasquez. Dann ist Cole nach dem Rebound von Jones auf dem Weg in Richtung Korb, wird dann aber von Valanciunas unsanft gebremst. James derweil mit Rückenproblemen vorübergehend auf der Bank. 25:23 Miami.

16.: Ganz einfaches Ding für Valanciunas. Der Birdman lässt ihn in der Paint alleine stehen, weil er den herannahenden DeRozan bewachen muss - doch DeRozan sieht das sofort und spielt in die Mitte. Valanciunas, der sich zuvor gerade noch den Steal gegriffen hatte, verwandelt. DeRozan und Vasquez legen gleich nach. 37:29 für die Raptors. Ihre größte Führung.

23.: James wieder im Spiel - und schon schmilzt der zwischenzeitlich auf 10 Punkte angewachsene Vorsprung der Raptors. Deutlich besseres Ball Movement, und viel entschlossenere Herangehensweise. Bestes Beispiel: James setzt DeRozan unter Druck, schnappt sich den Steal und trägt den Ball bis in den Korb. Knallender Slam. Ausgleich.

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27.: Blitzsauberer Start der Heat. Miami kommt mit deutlichem Rückenwind aus der Kabine und macht die ersten sieben Punkte der zweiten Halbzeit. Immer wieder bekommen sie offene Würfe. Während Bosh noch zweimal vergibt, treffen Douglas, Chalmers und James. 61:51 Heat.

33.: Unglaublicher Slam von James! Die Raptors eigentlich mit guter Verteidigung, alle Passwege für die Heat sind zugestellt. Doch das ist kein Problem für James: Der zieht schlichtweg durch alle Verteidiger hin bis zum Korb und versenkt. 71:59 für Miami.

39.: Die Raptors kommen doch noch einmal heran. 8:2-Run! Starkes Ball Movement durch DeRozan und dann der Dreier von Novak. Als Resultat: Toronto nur noch mit sechs Punkten hinten. Großen Anteil daran hat die Bank. Neben Novak spielt auch Vasquez stark.

46.: Es wird brenzlich, da dreht Bosh auf. Erst der Layup, dann der Steal samt Slam vom Heat-Center. Danach macht James dann den Sack zu. Ganz starker Zug zum Korb - und dann der noch bessere Pass raus auf den offenen Douglas an der Dreierlinie. Danach setzt er sich gegen drei Verteidiger erneut durch, trifft und zieht außerdem das Foul. 12:3-Run der Heat. Vorbei.

Miami Heat vs. Toronto Raptors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LeBron James. Rückenprobleme? Egal. Sobald er auf dem Parkett steht, läuft es bei den Heat. Selbst als er nach seiner zwischenzeitlichen Zwangspause zu Beginn des zweiten Viertels etwas langsamer angehen ließ, eröffnete seine Präsenz auf dem Platz seinen Teamkollegen etliche Chancen. Immer wieder zog er stark zum Korb und legte dann noch besser auf einen offenen Kollegen ab. Als es dann am Ende noch einmal eng wurde, trieb er das Team beim entscheidenden Run an. Das Resultat: 32 Punkte, 7 Rebounds und 8 Assists.

Der Flop des Spiels: Terrence Ross. Es war einfach ein gebrauchter Abend für den Raptors-Forward. LeBron James bewachen zu müssen ist an sich keine angenehme Aufgabe, dann auch noch selbst in der Offensive kaum etwas zustande zu bekommen, ist umso tragischer (1/6 aus dem Feld, 0/4 von Downtown). Dabei stand er sinnbildlich für die enttäuschenden Forwards bei Toronto. Auch Johnson (4 Punkte, 6 Rebounds) enttäuschte. Lediglich Novak machte von der Bank kommend einen guten Eindruck und sorgte von Downtown für Gefahr (4/6 verwandelt).

Das fiel auf:

  • Wie wichtig LeBron James für die Heat ist, muss man nicht mehr extra betonen. Machen wir deshalb auch nicht. Im Gegenteil. Bei all dem Lob hatte seine Leistung gegen die Raptors auch einen Makel: die Dreier-Ausbeute. Nur 1 seiner 6 Versuche traf James und trug damit zur bitteren Quote seines Teams bei. Magere 28 Prozent traf Miami von Downtown - 10 Prozent weniger als im Schnitt. Und das lag vor allem daran, dass die Raptors außen alles gut dicht machten und die Heat damit in die Paint zwangen.
  • Da war Miami dann allerdings deutlich überlegen. Die Heat sicherten sich erheblich mehr Rebounds (besonders durch Andersen und James), und kamen zu mehr Punkten in der Paint (46/34). Insgesamt war der Birdman ein großer Faktor.
  • Wie kann man Miami nur stoppen? Den Raptors gingen früh die (legalen) Mittel aus. Valanciunas hatte schnell seine ersten beiden Fouls gesammelt und musste deshalb öfter zurückstecken, auch Johnson hatte am Ende Probleme. Das ließ den Heat nicht nur mehr Platz in der Paint, sondern brachte ihnen auch 18 Punkte (22 Versuche) durch Freiwürfe. Zum Vergleich: Toronto stand überhaupt nur 10 Mal an der Linie (traf davon 5).
  • Hatte Miami zu Beginn noch Probleme in der Defense (immer wieder verloren sie Valanciunas aus den Augen - oder hatten schlichtweg einen Mann zu wenig auf Höhe des Balls), wendete sich nach der Pause das Blatt. Im dritten Viertel ließ die starke Defense der Heat nur 14 Punkte zu, und hielt am Ende dicht, als es eng wurde.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick