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Die Pacers bleiben am Leben!

Von Philipp Jakob
Paul George (M.) führte die Pacers mit einem fantastischen vierten Viertel zum Sieg
© getty

Mit einer Wahnsinns-Energieleistung erkämpfen sich die Indiana Pacers einen 93:90-Erfolg (BOXSCORE) und erzwingen damit Spiel sechs der Eastern Conference Finals gegen die Miami Heat. Paul George nimmt die Partie im vierten Viertel komplett in die Hand, während LeBron James enttäuscht.

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Der 29-Jährige hatte die komplette Partie über mit enormen Foulproblemen zu kämpfen und kam deshalb nur zu 24 Minuten Einsatzzeit. Doch da er auf der Bank sitzend nie in seinen Rhythmus fand, konnte er den Heat im vierten Viertel nicht wirklich weiterhelfen. LBJ beendete das Spiel von daher mit nur 7 Punkten bei sehr schwachen Quoten (2/10 FG).

Ohne den viermaligen MVP versuchte Chris Bosh die Scoring-Last zu übernehmen, kam immerhin auch auf 20 Punkte und 10 Rebounds, traf allerdings nur 2 seiner 7 Versuche von Downtown (9/21 FG). Dwyane Wade hatte vor allem mit seinen Turnover zu kämpfen (6), lieferte ansonsten aber eine gute Partie (18 Punkte, 8 Rebounds, 7 Assists).

Die Leistung von Wade half aber ebenso wenig wie die hervorragende Unterstützung von Ray Allen (15) und allen voran Rashard Lewis, der 6 Dreier versenkte und insgesamt 18 Punkte erzielte. Denn die Pacers setzten sich nach einer wahren Achterbahnfahrt am Ende dank Paul George durch.

Der 24-Jährige erzielte 31 seiner 37 Punkte in der zweiten Hälfte, holte sich außerdem noch 6 Rebounds und 6 Steals. Zusammen mit David West (19 Punkte, 9 Rebounds) war er für die letzten 36 Zähler der Gastgeber verantwortlich. Zuvor gab Indiana das Spiel nach einem tollen ersten Viertel aus der Hand und wirkte zwischenzeitlich wie der sichere Verlierer.

Doch PG24, West und auch Lance Stephenson mit seiner starken und leidenschaftlichen Defense drehten die Partie und wahrten die - wenn auch sehr geringe - Chance auf die Finals. In der Nacht von Freitag auf Samstag findet nun Spiel sechs in Miami statt.

Die Reaktionen:

Paul George (Pacers): "Ich habe es einfach gespürt. Ich war in einem Rhythmus. Ich musste aber aggressiv sein. Ich wollte da rausgehen und das Spiel aggressiv beginnen. Ich habe einige Würfe bekommen und lief heiß."

LeBron James (Heat): "Ich versuche einfach zu gewinnen. Wir brauchen nur noch einen Sieg, um in die Finals zu kommen. Um dieses ganze andere Zeug, dass was Lance macht, kümmere ich mich nicht."

Frank Vogel (Pacers-Coach): "Ich habe von der Mannschaft gefordert, dass alle alles geben müssen. Sie sollten rennen, attackieren, aggressiv sein. Paul hat mich beim Wort genommen und das alles auf ein verrücktes Niveau gehoben."

Erik Spoelstra (Heat-Coach): "Wir hatten genügend Möglichkeiten, hier zu gewinnen. Wir haben einfach den letzten Schritt nicht geschafft."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen im Vergleich zu Spiel vier. George Hill, Lance Stephenson, Paul George, David West und Roy Hibbert starten für die Pacers. Bei den Gästen stehen Mario Chalmers, Dwyane Wade, LeBron James, Rashard Lewis und Chris Bosh auf dem Parkett.

4.: Bosh macht da weiter, wo er in Spiel vier aufgehört hat und versenkt seinen ersten Dreier der Partie. Auf der anderen Seite leisten sich die Pacers das zweite Offensiv-Foul in Folge - 5:4 Miami.

9.: Indiana ist jetzt definitiv im Spiel angekommen. In der Offense läuft es dank einer ausgeglichenen Teamleistung ziemlich gut und in der Defense lassen sie die Heat noch nicht so richtig zum Zug kommen - 18:10 für die Pacers.

14.: Nach dem tollen Start sind die Pacers mittlerweile wieder ein wenig abgekühlt. Die Bank-Spieler können bisher noch nicht überzeugen, Luis Scola kommt jetzt aber immerhin zu einem einfachen Korbleger. Aber: Nur noch 24:20 für Indiana.

22.: George Hill versenkt einen unglaublichen Wurf! Die Offense der Pacers bricht eigentlich zusammen, die Shotclock läuft ab und Hill versucht sich am Verzweiflungs-Dreier - mit Brett und drin! Die Pacers verkürzen auf 31:33.

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27.: Bei den Pacers läuft aktuell rein gar nichts mehr. Die Offense fällt komplett auseinander und in der Defense erlaubt man den Heat weit offene Dreier. Miami nutzt das gnadenlos aus und erarbeitet sich eine 45:35-Führung.

31.: LeBron James sitzt mittlerweile mit seinem bereits 5. Foul auf der Bank. Doch wirklich Profit konnten die Pacers aus der Abwesenheit von LBJ noch nicht schlagen. Immerhin scheint das Team jetzt mehr zu kämpfen - 50:44 Miami.

36.: Die Pacers sind wieder da! Kontinuierlich erhöht Indiana den Druck auf die Heat und Paul George hämmert mit dem Ablauf des Viertels einen Dreier durch die Reuse. Indiana führt wieder mit 64:57.

40.: LBJ steht zwar wieder auf dem Parkett, passt den Ball aber direkt in die Hände von PG24. Der 24-Jährige kommt gerade mächtig in Fahrt und führt die Pacers zu einer 77:66-Führung.

45.: Genau zur richtigen Zeit ist James zur Stelle! Mit seinem erst zweiten Field Goal des Abends gleicht er die Partie von Downtown aus. David West hat allerdings die richtige Antwort parat. Indiana liegt mit 83:81 in Front.

47.: Paul George is on fire! PG24 hämmert einen ansatzlosen Dreier über LeBron James durch die Reuse. Bosh antwortet ebenfalls von Downtown. 88:87 Pacers! Was für ein Spiel!

48.: Rashard Lewis! Von allen Spielern ist es Rashard Lewis, der mit seinem sechsten (!) Dreier die Heat wieder bis auf einen Punkt heranbringt. Zuvor blockte LBJ den möglicherweise entscheidenden Korbleger. Nur noch 91:90 für die Pacers.

48.: Bosh vergibt den Dreier zur möglichen Führung und auf der anderen Seite bringt David West das Spiel von der Freiwurflinie nach Hause. Indiana gewinnt mit 93:90!

Indiana Pacers vs. Miami Heat: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Paul George. Einfach Wow! Was für ein viertes Viertel von Paul George! In der wichtigsten Phase der Partie nimmt PG24 das Team auf seine Schulter. 21 seiner insgesamt 37 Punkte erzielte der 24-Jährige im Schlussabschnitt und brachte die Pacers damit auf die Siegerstraße.

Nach anfänglichen Problemen verwandelte George am Ende 15 seiner 28 Feldwurfversuche, kam auf 6 Rebounds und 6 Steals. Indiana darf sich bei seinem Superstar für Spiel sechs bedanken!

Der Flop des Spiels: LeBron James. Aufgrund der Foulprobleme stand James nur 24 Minuten auf dem Parkett. Besonders im dritten Viertel, das die Pacers mit 31:15 für sich entscheiden konnten, fehlte er seinem Team. Doch auch im Schlussabschnitt, als LBJ dann wieder dabei war, konnte er seinem Team nicht richtig helfen. Vollkommen außer Rhythmus traf der 29-Jährige nur 2 seiner 10 Würfe und beendete das Spiel letztlich mit nur 7 Zählern, 4 Assists sowie 2 Rebounds.

Das fiel auf:

  • Der gute Start der Pacers war bedingt durch die aggressive und leidenschaftliche Spielweise der Pacers. Von Beginn an startete man mit viel Energie und Einsatz in die Partie und profitierte dabei unter anderem von der gut ausbalancierten Offense. Wie schon in der Vergangenheit zu beobachten war, stellte Indiana den Titelverteidiger mit ihrem Post-Game vor Probleme. Besonders Roy Hibbert wurde konsequent im Post gesucht, wodurch der Big Man recht gut ins Spiel kam.
  • Im zweiten Viertel war alles Positive aber auch schon wieder dahin. Die Offense der Pacers fand überhaupt nicht mehr statt, sodass Indiana nur mickrige 11 Pünktchen erzielte. Ein großes Problem dabei waren die Turnover. Im zweiten Spielabschnitt gaben PG24 und Co. ganze 7 Mal den Spalding aus der Hand und ließen die Heat damit wieder ins Spiel kommen.
  • Und dass, obwohl deren bester Spieler gar nicht dabei war. LeBron James sammelte früh einige Fouls, sodass er in der ersten Hälfte nur 10 Minuten auf dem Parkett stand. Seine 2 Punkte waren die wenigsten, die der viermalige MVP in dieser Saison in der ersten Halbzeit erzielt hatte. Mitte des dritten Viertels wurde James dann sogar sein 5. Foul angehängt und er musste wieder auf die Bank.
  • Insofern darf er sich unter anderem bei den Rollenspieler bedanken, dass Miami mit einem starken zweiten Viertel die Kontrolle übernahm. Ray Allen kam auf 15 Punkte, Rashard Lewis, der in dieser Serie in zuvor 43 Minuten keinen einzigen Zähler auf dem Konto hatte, steuerte 18 Punkte bei. Lewis war es auch, der am Ende einige wichtige Dreier traf (6/9 3FG) und Miami damit in der Partie hielt.
  • Denn in der zweiten Hälfte schlugen die Pacers wieder zurück und setzten dieser verrückten Partie die Krone auf. Dank gesteigerter Intensität in der Defense, großem Kampf, viel Leidenschaft und nur 2 Turnover übernahm Indiana wieder das Ruder. In dieser Phase vermisste Miami LeBron James gewaltig.

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