Die Wizards entpuppen sich immer mehr als Favoritenschreck. Bei den Pacers überzeugte Wasington wieder einmal als Team. Gleich sechs Spieler punkteten zweistellig. Neben allen Startern überraschte Bankspieler Drew Gooden mit seinem ersten Playoff-Double-Double (12 Punkte, 13 Rebounds) seit den Finals 2007.
Trevor Ariza (22 Punkte) lief von Downtown heiß und verwandelte alle seine sechs Dreierversuche. Topscorer war allerdings Bradley Beal mit 25 Punkten. Dazu kamen 7 Rebounds, 7 Assists und 5 Steals.
Washington legte den Grundstein mit einem guten Start. Die Pacers liefen fast die gesamte Spielzeit einem Rückstand hinterher und hatten offensiv große Probleme. Sie wurden von den Wizards bei 40,7 Prozent gehalten. Gerade die beiden Offensiv-Optionen Paul George (18 Punkte, 4/17) und Lance Stephenson (12 Punkte, 4/13) fanden nie zu ihrem Wurf. Roy Hibbert blieb erneut ohne Punkt und Rebound.
Die Reaktionen:
Trevor Ariza (Wizards): "Wir wissen, dass es hart ist, hier zu spielen. Wir haben hier eine Weile nicht mehr gewonnen. Also ist es doch jetzt in den Playoffs die beste Zeit dafür, herzukommen und zu gewinnen."
Bradley Beal (Wizards): "Ich sehe es so: Ich bin 20 Jahre alt und spiele in den Playoffs. Davon habe ich immer geträumt. Warum sollte ich es nicht genießen? Warum nicht die Challenge akzeptieren und einfach Spaß haben? Das ist alles was ich mache."
Lance Stephenson (Pacers): "Ich habe zu lange gewartet. Im dritten Viertel war es dann schon zu spät, das Ruder rumzureißen. Ich will damit sagen, dass wir von Beginn an da sein müssen und jeden involvieren müssen, damit wir dann in der zweiten Halbzeit schon in der Partie sind."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen bei beiden Teams. Pacers-Coach vertraut weiterhin dem formschwachen Hibbert. Dazu kommen Hill, Stephenson, George und West. Die Wizards starten mit Wall, Beal, Ariza, Nene und Gortat.
1.: Wow! Das ist mal ein Start! Ariza bekommt zwei offene Looks und nagelt beide Dreier rein. Die Wizards führen 6:0.
6.: Fastbreak über George! Der Small Forward nimmt den direkten Weg zum Korb, zieht an Nene vorbei und bringt den Ball trotz Foul im Korb unter. Der Bonus-Freiwurf sitzt. 5:10 aus Sicht der Pacers.
12.: Ariza ist der Wahnsinn! Die Uhr läuft herunter, Wall zieht zum Korb und spielt den Kickout-Pass in die Ecke auf Ariza. Der nimmt den Wurf unter Bedrängnis und trifft. Mit 28:15 geht es in die Viertelpause.
14.: Stark gemacht von den Pacers. West stellt den Block für Stephenson, der wunderbar zurück auf den Forward legt. West hat keine Probleme mit dem Jumper von der Birne. 9:0-Lauf und nur noch 24:28 aus Sicht der Pacers.
22.: Wall wird von zwei Spielern bedrängt, spielt in der Luft aber noch irgendwie zu Beal, der den nächsten Dreier durch den Korb jagt. 54:43 für Washington.
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35.: Und plötzlich ist alles wieder offen. Erst trifft Stephenson den Dreier, dann versenkt West den Midrange-Jumper. 8:0-Lauf. 68:62 für Indiana.
40.: Es bleibt offen. Watson jagt Beal den Ball ab, der dann von Stephenson direkt auf George weitergeleitet wird. George macht Korbleger trotz Foul und trifft auch den Freiwurf. Der Star der Pacers ist jetzt besser im Spiel. Im Gegenzug bügelt Beal seinen Turnover mit einem Dreier aber wieder aus. 85:76.
48.: Was ist denn hier los? Die Pacers kämpfen! Copeland und drei Mal Hill treffen von Downtown. Aber die Wizards zeigen sich treffsicher von der Linie. Wall und Beal verwandeln ihre Freiwürfe. Die Wizards holen sich Spiel 1 in Indiana.
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Der Star des Spiels: Bradley Beal. Der Shooting Guard der Wizards legte ein blitzsauberes Spiel. Nach anfänglichen Problemen beim Jumper steigerte er sich zunehmends und holte sich mit Spielverlauf immer mehr Sicherheit. Mit seinen Drives zum Korb stellte er Indiana vor große Probleme und zog häufig Fouls. Beal vergas dabei aber nicht den Nebenmann (7 Assists). Auch defensiv konnte er mit 7 Rebounds und 5 Steals überzeugen. Er beendete die Partie mit 25 Punkten.
Der Flop des Spiels: Roy Hibbert. Was ist nur mit dem Center los? Der Big Man steht weiterhin völlig neben sich und spielt wohl die schlechtesten Playoffs eines All-Stars in der NBA-Geschichte. Gegen Washington geriet Hibbert erneut völlig unnötig schnell in Foul-Trouble. Offensiv blieb er unsichtbar. Auch bei den Rebounds stand in 18 Minuten Einsatzzeit die 0.
Das fiel auf:
- Die Wizards bewiesen bereits gegen die Bulls, dass sie gleich von Beginn da sind. In keinem einzigen Spiel lagen sie nach dem ersten Viertel zurück. Das setzte sich auch gegen die Pacers fort. Washington startete mit jeder Menge Energie und spielte sich so gleich einen Vorsprung heraus. Es war der Grundstein für den Sieg.
- Indiana versuchte anfangs das Spiel schnell zu machen, um Nene und Gortat unter dem Korb zu entgehen. Das klappte aber nur bedingt. Wenn die Pacers ins Laufen kamen, waren die schnellen Guards der Wizards zumeist direkt wieder da oder Indiana verlegte schlichtweg die einfachen Korbleger. Nach 7 Minuten hatte Washington schon 6 Blocks auf dem Konto. Wall stoppte gleich zwei Fastbreaks mit beeindruckenden Blocks.
- Wall und Beal attackierten immer wieder die Zone. Entweder schlossen sie dann selbst ab, steckten auf die Big Men durch oder spielten den Pass raus an die Dreierlinie. Gerade Ariza erwies sich dort wieder als besonders treffsicher (6/6). Die Pacers fanden kaum ein Mittel, um diese Cuts zu unterbinden.
- Ohnehin kam Indiana schwer in die Partie. Das Team von Coach Vogel hatte der Energie der Wizards kaum etwas entgegenzusetzen. Gerade offensiv lief es anfangs überhaupt nicht. Nur 5 der ersten 23 Versuche fanden das Ziel. Es brauchte die Viertelpause, um dies zu korrigieren. Indiana spielte danach mit mehr Intensität und kam durch einen Run wieder zurück.
- Dafür sorgte auch Scola als X-Faktor. Der Argentinier zeigte einmal mehr ein gutes Spiel (12 Punkte, 5 Rebounds) und machte auf beiden Seiten des Feldes auf sich aufmerksam. Das war auch nötig, denn Hibbert stand erneut neben sich. Zur Halbzeit hatte er weder einen Rebound noch einen Punkt auf dem Konto - dafür aber 3 Fouls. Auch im zweiten Durchgang blieb er unsichtbar.
- In den bisherigen fünf Playoff-Spielen überzeugten die Wizards durch ihre Geschlossenheit. Alle fünf Starter punkten bisher zweistellig im Schnitt. Auch gegen Indiana verteilten sie die Scoringlast auf mehrere Schultern. Washington zeigte richtig gutes Ball Movement und verteilte insgesamt 23 Assists.