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Pacers gewinnen Defensiv-Schlacht

Von Philipp Jakob
Paul George (l.) war mit 23 Punkten der Topscorer der Partie
© getty

Dank der hervorragenden Verteidigung gewinnen die Indiana Pacers Spiel drei gegen die Washington Wizards mit 85:63 (BOXSCORE). Indiana lässt der Offense der Wizards nicht den Hauch einer Chance und siegt am Ende mehr als deutlich.

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Die 63 Punkte der Wizards sind - keine große Überraschung - ein Negativ-Rekord in der eigenen Franchise-Playoff-Geschichte. Nur 24 der 73 Feldwurfversuche von Washington waren erfolgreich (32,9 Prozent), den Vogel schossen allerdings Bradley Beal (6/19 FG, 16 Punkte) und Nene (3/14 FG, 8 Punkte) ab.

Trevor Ariza war der einzige, der ansatzweise seine Normalform ablieferte und holte sich neben seinen 12 Punkten auch starke 15 Rebounds. Enttäuschend war auch Spielmacher John Wall, der zwar immerhin 15 Punkte erzielte, allerdings auch 7 Turnover zu verzeichnen hatte.

Der Blick auf den Statistikbogen lohnt sich für die Wizards-Fans also eher nicht, auch da Washington selbst von der Freiwurflinie nur ganz knapp die 50-Prozent-Hürde knacken konnte (52,4 Prozent, 11/21 FT). Außerdem erzielten die Wizards in keinem Viertel mehr als 18 Punkte.

Besser (zumindest in der zweiten Hälfte) machten es da schon die Pacers, die mit einer starken zweiten Hälfte den verdienten Sieg klar machten. Paul George beendete die Partie mit 23 Punkten als Topscorer, durfte sich aber erneut über die gelungene Unterstützung von Roy Hibbert freuen. Auf 14 Zähler, 5 Rebounds und 3 Blocks kam der 27-Jährige und setzte damit seinen Aufwärtstrend fort.

Die Reaktionen:

David West (Pacers): "Wir scheren uns nicht darum, ob unser Basketball toll anzuschauen ist oder nicht. Die anderen Teams können meinetwegen raffinierten Basketball spielen. Wir sind OK damit, die Spiele auch im 80er-Bereich zu gewinnen."

Paul George (Pacers): "Das war wahrscheinlich das bisher hässlichste Spiel der Post-Season. Das ist unser Stil, so machen wir das. Ob dir das gefällt oder nicht, wir definieren uns über unsere Defense."

Drew Gooden (Wizards): "Sie haben uns in der Offensive aus unserer Komfortzone gedrängt. Wir waren zu selbstbewusst. Das war eine demütigende Erfahrung."

Randy Wittman (Wizards-Coach): "Ein einziger Reinfall!"

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Beide Coaches vertrauen auf die gleichen Starting Lineups wie in den ersten beiden Spielen. Für die Wizards stehen also John Wall, Bradley Beal, Trevor Ariza, Nene und Marcin Gortat auf dem Parkett. Für Indiana starten George Hill, Lance Stephenson, Paul George, David West und Roy Hibbert.

5.: So etwas wie ein Offensiv-Fluss ist auf beiden Seiten noch nicht wirklich erkennbar. Immerhin fällt bei Indiana der Jumper ein wenig besser - 8:4 für die Pacers.

9.: Jetzt läuft es bei den Wizards deutlich besser. Erst schließt Marcin Gortat eine schöne Ballstafette mit einem Highlight-Dunk ab, im nächsten Angriff versenkt Ariza den ersten Dreier der Partie - und zwar mit Brett. Sieht zwar nicht schön aus, zählt aber trotzdem und bringt Washington eine 15:10-Führung.

15.: Bradley Beal trifft endlich seinen ersten Feldwurfversuch - nach fast 15 Minuten Spielzeit und 5 Versuchen. Bezeichnend für die Probleme, die beide Teams in der Offensive haben - 22:17 Washington.

23.: Offensiv ist das weiterhin ein einziges Debakel, was beide Teams hier abliefern. Die Wizards stehen bei einer Wurfquote von 29 Prozent. Viel besser sieht es bei den Pacers zwar auch nicht aus (36,4 Prozent) dank eines Dreiers von Hill führen sie aber mit 33:28.

30.: Laufen die Pacers jetzt etwa heiß? In dieser Partie kann man bei einem 10:0-Lauf durchaus schon davon sprechen. Randy Wittman nimmt die Auszeit, bevor sich Indiana weiter absetzen kann - 46:37 für die Pacers.

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35.: Die Fans im Verizon Center geben kein Mucks mehr von sich. Indiana hat sich jetzt schon eine 17-Punkte-Führung erarbeitet und hat ganz offenbar den eigenen Korb vernagelt - 58:41 für die Pacers.

41.: In der zweiten Hälfte haben die Wizards bisher schon 7 Mal den Spalding aus der Hand gegeben und machen dadurch Indiana das Leben aktuell relativ leicht. Immerhin wehrt sich Beal mit 9 Punkten im vierten Viertel noch ein wenig gegen die drohende Niederlage - 68:54 Pacers.

47.: Das Spiel ist durch! Beide Coaches schicken ihre Bankspieler auf's Parkett, die meisten Fans sind schon auf dem Weg nach Hause. Fantastische Leistung der Pacers in der Defense - 80:60 für Indiana.

Washington Wizards vs. Indiana Pacers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Paul George. Der 24-Jährige überzeugte nicht nur als Topscorer der Pacers, sondern verhalf seinem Team durch eine klasse Allround-Performance zum Sieg. Neben seinen 23 Punkten hatte George auch noch 8 Rebounds, 4 Assists und 3 Steals im Boxscore stehen. Viel wichtiger war aber seine hervorragende Defense gegen Bradley Beal, den er phasenweise komplett aus dem Spiel nahm.

Der Flop des Spiels: Nene. Nach recht guten Leistungen in den ersten beiden Partien dieser Serie, fand der Brasilianer überhaupt nicht zu seinem Spiel. Nur schwache 3 seiner 14 Würfe fanden den Weg durch die Reuse und auch an der Freiwurflinie ließ Nene einige einfache Punkte liegen (2/6 FT). Außerdem holte er sich nur 3 Rebounds - da muss mehr kommen.

Das fiel auf:

  • Die Wizards dominierten von Beginn an die Bretter - und zwar auf beiden Seiten. Trevor Ariza startete einfach mal mit 4 Offensiv-Rebounds in den ersten 7 Minuten in die Parte und führte sein Team damit zu insgesamt 8 Offensiv-Rebounds in der ersten Halbzeit. Im dritten und vierten Viertel ließ diese Dominanz allerdings deutlich nach und das Rebound-Duell endete ziemlich ausgeglichen (45:42 Washington)
  • Die Offensiv-Leistung beider Teams in der ersten Halbzeit als Desaster zu bezeichnen ist fast noch untertrieben. Mit zusammengenommen 67 Punkten (34:33 Pacers) stellten Indiana und Washington den Rekord für die wenigsten Punkte in einer Halbzeit in dieser Saison ein. Zum Vergleich: Die Spurs hatten in der ersten Hälfte von Spiel zwei gegen die Trail Blazers allein schon 70 Punkte erzielt.
  • Allerdings muss man auch ein Lob an die Verteidigungen aussprechen. Besonders Pacers-Coach Frank Vogel bewies ein goldenes Händchen, als er von Beginn an Paul George auf Bradley Beal ansetzte. Das funktionierte aus Sicht von Indiana extrem gut. Nach seinen starken Auftritten in Spiel eins (25 Punkte) und Spiel zwei (17), kam der erst 20-Jährige überhaupt nicht in die Partie und beendete die erste Hälfte mit einer Wurfquote von 12,5 Prozent (1/8 FG) und 3 Punkten.
  • Auf der anderen Seite fand ebenfalls keiner der Akteure seinen Rhythmus - allen voran Lance Stephenson. Der Shooting Guard traf in den ersten 24 Minuten nur 2 seiner 9 Versuche aus dem Feld. Tragisch war dabei die Art und Weise der Fehlwürfe. Oft fand sich Stephenson (oder auch George) im Eins gegen Eins wieder und nahm, anstatt aggressiv zum Korb zu ziehen, nach ein, zwei Dribblings einen gut verteidigten Jumper. Währenddessen standen die vier Mitspieler meist nur nutzlos in einer Ecke rum. Effektiver Team-Basketball sieht definitiv anders aus.
  • Zu Gute kam den Pacers immerhin die sehr langsame Pace in der Partie. Man lies nur insgesamt 8 Fastbreak-Punkte der Wizards zu und kontrollierte eigentlich zu jeder Zeit das Tempo. Die gelegentlichen Geschwindigkeitswechsel von John Wall waren viel zu selten. Damit war auch Wizards-Coach Randy Wittman unzufrieden und forderte von seinen Spieler immer wieder, ein höheres Tempo an den Tag zu legen.

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