Der 38-Jährige führte sein Team mit 19 Punkten und 15 Rebounds zum Sieg und begeisterte vor allem in der Overtime. Doch wie so oft bei San Antonio, wussten auch die Rollenspieler zu überzeugen.
Kawhi Leonard kam auf 17 Zähler sowie 11 Rebounds, Danny Green steuerte 11, Manu Ginobili 15 Punkte bei und Boris Diaw knüpfte mit 26 Punkten (8/14 FG) an seine hervorragende Leistung aus der vergangenen Partie an.
Nicht wirklich helfen konnte dagegen Tony Parker. Der Franzose verbrachte die komplette zweite Hälfte mit Problemen am linken Knöchel auf der Ersatzbank. Wie schlimm die Verletzung ist und ob ein Einsatz in den Finals gefährdet ist, steht noch nicht fest.
Doch dank der starken Teamleistung konnte auch der Ausfall von Parker kompensiert werden - immerhin kam die Spurs-Bank auf 51 Punkte. Das komplette Gegenteil war dagegen auf Seiten der Thunder zu beobachten.
Nur mickrige 5 Punkte (alle von Derek Fisher) hatten die Reservisten am Ende vorzuweisen und spielten damit erneut keine Rolle. Reggie Jackson (21 Punkte) und Serge Ibaka (16 Punkte, 4 Rebounds, 4 Blocks) machten es zwar besser, dennoch lag erneut viel Last auf den Schultern von Russell Westbrook und Kevin Durant, die aber bei weitem kein perfektes Spiel ablieferten.
Westbrook kam zwar auf 34 Punkte, 7 Rebounds, 8 Assists, 6 Steals und verwandelte 17 seiner 18 Freiwürfe, leistete sich allerdings auch miese 7 Turnover. Die gleiche Anzahl an Ballverlusten hatte auch KD35 vorzuweisen. Der MVP der regulären Saison rettete OKC aber mit seinen 31 Zählern und 14 Rebounds zusammen mit Westbrook überhaupt erst in die Overtime.
Die Reaktionen:
Tim Duncan (Spurs) über die Finals gegen Miami: "Die Leute sagen immer, dass es letztes Jahr gar nicht knapp wahr, aber wir hätten fast gewonnen. Wir sind glücklich, dass wir wieder auf die Heat treffen. Wir haben die letzten Finals nicht vergessen."
... über Boris Diaw: "Boris war fantastisch. Er hatte ein unglaubliches Spiel und eine großartige Serie."
Manu Ginobili (Spurs) über die Thunder: "Sie sind ein ziemlich gutes Team. Sie haben viel Talent, sind athletisch, haben eine tolle Zukunft. Sie sind ein wirklich schwerer Gegner."
Gregg Popovich (Spurs-Coach): "Um ehrlich zu sein, der Sieg fühlt sich wirklich toll an, denn wir haben gegen ein fantastisches Team gespielt und sind wirklich stolz, dass wir diese Mannschaft schlagen konnten."
Scott Brooks (Thunder): "Wir haben uns zu sehr auf unseren Jumper verlassen. Es schien fast so, als ob wir keine guten Würfe direkt am Korb bekommen konnten. In der Defensive konnten wir sie nicht kontrollieren."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen im Vergleich zu Spiel fünf. Oklahoma City startet mit Russell Westbrook, Reggie Jackson, Kevin Durant, Serge Ibaka und Kendrick Perkins in die Partie. Bei den Spurs stehen Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Matt Bonner und Tim Duncan auf dem Parkett.
4.: Serge Ibaka führt die Thunder mit zwei Jumpern zu einem 9:0-Lauf. Dementsprechend bedient ist Spurs-Coach Gregg Popovich, der eine frühe Auszeit nimmt. OKC führt mit 11:6.
11.: Zwar fiel für San Antonio noch kein einziger Dreier, doch die Spurs können sich von der Freiwurflinie wieder heran kämpfen. Nach einer zwischenzeitlichen 7-Punkte-Führung steht es jetzt nur noch 21:18 für die Thunder.
17.: Offensiv ist das noch recht mager, was beide Teams hier abliefern. San Antonio trifft nur 35,7 Prozent seiner Würfe aus dem Feld - OKC ist mit 37 Prozent nur unwesentlich besser. Immerhin ist aktuell kein Blowout in Sicht - 28:27 Spurs.
22.: Tauen die Thunder jetzt ein wenig auf? Jackson, Westbrook und Durant hämmern den Spurs die Dreier um die Ohren und starten einen 11:2-Lauf. Damit erobert sich Oklahoma City die Führung zurück - 40:35.
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28.: Auch ohne Tony Parker kommen die Spurs sehr gut aus der Kabine zurück. Ein Steal von Danny Green leitet den Fastbreak ein, der von Kawhi Leonard per Dunk zum 51:51-Ausgleich abgeschlossen wird.
33.: Westbrook sitzt mit seinem 4. Foul auf der Bank, doch anstatt Durant, scheint Reggie Jackson die Offense der Thunder in die Hand zu nehmen. 21 Punkte hat er bereits auf dem Konto und bringt sein Team jetzt mit 67:66 in Front.
36.: Was für ein Finish der Spurs! San Antonio beendet das dritte Viertel mit einem 13:2-Lauf und liegt jetzt mit 79:69 in Führung. Danny Green setzt mit dem 18. Vier-Punkt-Spiel der Post-Season nochmal ein Ausrufezeichen.
41.: Marco Belinelli meldet sich zum Dienst und versenkt seinen ersten Dreier der Partie. Doch die Thunder geben hier noch lange nicht auf und verkürzen bis auf 7 Zähler. Die Spurs sind jetzt schon über dem Foullimit, führen aber noch mit 86:79.
44.: Die Thunder sind wieder da! Durant verkürzt per Korbleger auf 93:91. Ein 6:0-Lauf bringt OKC ganz nah ran und lässt die Fans in Oklahoma City wieder so richtig laut werden.
48.: Die Referees versäumen einen klaren Goaltending-Call für die Spurs. Die haben allerdings auch ihre letzten 8 Würfe an den Ring gesetzt, was von OKC mit einem 8:0-Lauf gnadenlos ausgenutz wird. Durant bringt die Thunder mit 99:97 in Führung!
48.: Wow! Einfach eiskalt! Manu Ginobili hämmert einen Dreier durch die Reuse und bringt San Antonio wieder mit 1 Punkt in Front. Auf der anderen Seite verliert Durant den Ball, doch Ginobili trifft nur 1 seiner 2 Freiwürfe. RW0 macht es besser und gleicht die Partie von der Freiwurflinie aus - es geht in die Overtime!
51.: Mit einem wunderschönen Post-Move gegen Ibaka bringt Tim Duncan die Spurs mit 1 Punkt in Front. So spannend war es in dieser Serie definitiv noch nie - 106:105.
53.: Erneut ist es Tim Duncan, der den Spalding im Korb versenkt und damit sein Team mit 110:107 in Führung bringt. War's das für OKC? KD35 setzt seinen Dreierversuch nur an den Ring und auch Westbrook macht es nicht besser. Die Spurs gewinnen mit 112:107.
Oklahoma City Thunder vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Tim Duncan. Sein Double-Double mit 19 Punkten und 15 Rebounds (4 Offensiv-Rebounds) ist an sich schon hervorragend, überragend war allerdings seine Leistung in der Verlängerung. Der 38-Jährige zeichnete für 7 von San Antonios 11 Overtime-Zählern verantwortlich, übernahm damit in der wichtigsten Phase der Partie Verantwortung und trug sein Team in die Finals.
Der Flop des Spiels: Die Bank der Thunder. Es ist die alte Leier: Kevin Durant und Russell Westbrook bekommen einfach zu wenig Unterstützung. In Spiel sechs kamen gerade mal mickrige 5 Zähler von den Reservisten - das ist viel zu wenig. Allerdings waren auch die jeweils 7 Turnover der beiden Superstars natürlich nicht gerade hilfreich.
Das fiel auf:
- Auf beiden Seiten wollte der Dreier zu Beginn der Partie einfach nicht fallen. Die Gäste aus San Antonio setzten jeden ihrer ersten 8 Versuche an den Ring, die Thunder starteten mit 1/9 von Downtown. Besonders OKC lief dann aber gegen Ende der ersten Halbzeit heiß und verwandelte die nächsten 4 Dreier in Folge. Bei den Spurs wurde es dagegen erst in der zweiten Hälfte besser und das Team hatte am Ende einer Dreierquote von 31,4 Prozent (11/35 3FG) vorzuweisen (OKC: 8/27 3FG).
- Dass San Antonio trotz der schwachen Wurfquote in der ersten Halbzeit (36,8 Prozent) das Spiel dennoch ziemlich eng gestalten konnte, hatte zwei Gründe: Freiwürfe und Offensiv-Rebounds. Ganze 7 Mal schnappten sie sich den Abpraller am offensiven Brett und erzielten dadurch einige Second-Chance-Points. Außerdem standen sie fast doppelt so oft an der Freiwurflinie wie die Thunder und kamen so zu einigen einfachen Punkten.
- Während OKC die Anzahl der Freiwürfe im Laufe der Partie noch ausgleichen konnte, blieb die Spurs-Dominanz unter den Brettern. Mit 49:45 entschied man das Rebound-Duell für sich und nutze ganz besonders den Vorteil am offensiven Brett mit insgesamt 16 Offensiv-Rebounds und dementsprechend vielen Second-Chance-Points aus.
- Gegen Ende des dritten Viertels konnten sich die Spurs dann absetzen, wobei sie gewaltig von den vielen Turnovern der Thunder profitierten. Allein im dritten Spielabschnitt gab Oklahoma City den Spalding 8 Mal aus der Hand. Insgesamt hatte OKC 19 Ballverluste im Boxscore stehen, wobei besonders Durant (7) und Westbrook (7) fahrlässig mir dem Ball umgingen.
- Schwach war auch mal wieder der Auftritt der Bankspieler auf Seiten der Thunder. In den ersten knapp 34 Minuten kamen die Zähler ausschließlich von Jackson, Ibaka, Westbrook und Durant. Kein anderer Akteur aus Oklahoma City konnte bis zu diesem Zeitpunkt auch nur einen einzigen Punkt erzielen. Dagegen lieferte die Spurs-Bank eine gewohnt starke Leistung und entschied das Reservisten-Duell mit 51:5 (!) für sich.
- Beim Comeback der Thunder half vor allem der aggressive Zug zum Korb. Nach dem dritten Viertel monierte Thunder-Coach Scott Brooks noch die Spielweise seines Teams, das sich zu sehr auf den Jumper verließ. Im Schlussabschnitt attackierte OKC viel öfter die Zone - mit Erfolg.
- Nachdem die ersten fünf Spiele der Western Conference Finals mit einer Differenz von durchschnittlich 20,4 Punkten entschieden wurden, erlebten die Fans in Spiel sechs eine extrem enge Partie. Obwohl sich die Spurs zwischenzeitlich ein wenig absetzen konnten, kämpfte sich OKC dank einer starken Energieleistung noch einmal heran und sorgte so für ein packendes Finish.