"Wenn ich so richtig darüber nachdenke, dann muss ich sagen, dass ich schon 34 Jahre alt bin und es vermutlich zu spät ist, noch einmal in der Nationalmannschaft zu spielen" so Matt Bonner am Rand der NBA Global Games in Berlin.
Wie viele US-Amerikaner hat der Spurs-Forward einen multikulturellen Hintergrund. Bei Bonner muss man allerdings weit im Ahnenbuch zurückblättern, um deutsche Vorfahren zu finden. "Meine Ur-Großeltern väterlicherseits kamen Anfang des 20. Jahrhunderts aus Deutschland in die USA", so der Dreierspezialist.
Vor wenigen Tagen hatte "Red Rocket" noch erklärt, bei einem Anruf des Verbands über ein Engagement im DBB-Team nachzudenken. Die Reaktion des Verbands ließ auch nicht lange auf sich warten. Präsident Ingo Weiss äußerte sich zunächst allerdings sehr zurückhaltend: "Wir haben so viele gute Spieler in Deutschland. Mir sind die Giffeys, Benzings und Staigers lieber als einer, der aus der NBA kommt und dann einmal auftaucht, weil er eine Chance hat, mal in einer Nationalmannschaft oder bei Olympia zu spielen." Die Entscheidung wolle Weiss aber dem neuen Bundestrainer überlassen.
Bisher kein Kontakt
Kontakt zu Bonner gab es bislang nicht, der zweifache NBA-Champion war sich auch nicht bewusst, dass die Nationalmannschaft momentan keinen Coach hat. "Ich weiß sehr wenig über Basketball in Deutschland, ich weiß nur, dass ich ein paar deutsche Vorfahren habe und das ist auch alles, was ich gesagt habe", so Bonner. Seinen potenziellen Teamkollegen Dirk Nowitzki beschrieb er mit nur einem Wort: "Legend."
Eine Möglichkeit, etwas mehr über deutschen Basketball zu erfahren, hat Bonner am Mittwoch. Um 20.00 Uhr treffen die Spurs um Tony Parker, Tim Duncan und Manu Ginobili im Rahmen der Global Games auf Alba Berlin.