Es war zeitweise Lektion, die die Dallas Mavericks von den Miami Heat erteilt bekamen. Die Mavs konnte die Partie nur zu Beginn offen gestalten. Mit fortlaufender Spieldauer setzte sich der starke Team-Basketball der Heat durch. Miami ließ den Ball wunderbar durch die eigenen Reihen laufen und bekam so immer wieder den freien Wurf. Zudem kamen sie häufig aus dem Pick-n-Roll zu Punkten. Dinge, die sonst eigentlich die Mavericks auszeichnen.
Dirk Nowitzki erwischte einen guten Start und hatte zur Pause bereits 16 Zähler auf dem Konto. Nach der Pause kam allerdings nur ein weiterer Punkt hinzu. Damit fehlen dem Deutschen jetzt noch 17 Punkte, um in der All-Time-Scoring-List an Houstons Center-Legende Hakeem Olajuwon vorbeizuziehen. Topscorer der Mavericks war Monta Ellis mit 23 Punkten, Tyson Chandlererzielte ein Double-Double (16 Punkte, 15 Rebounds).
Miami verteilte als Team ganz starke 31 Assists und traf 55,6 Prozent aus dem Feld. Neuzugang Luol Dengerweist sich dabei immer mehr als würdiger Nachfolger von LeBron James. Der Brite war mit 30 Punkten, 5 Rebounds und 4 Assists bester Werfer der Partie, Chris Bosh schnupperte am Triple-Double (20 Punkte, 10 Rebounds, 8 Assists).
Dwyane Wades Knie erfreuen sich zudem bester Gesundheit. Der Shooting Guard scheint die Back-to-Back-Spiele in dieser Saison problemlos wegzustecken. Wade kam auf 20 Punkte und 10 Assists.
Die Reaktionen:
Dwyane Wade (Heat): "Das war ein sehr, sehr guter Sieg - der beste des Jahres bisher. Es war nicht einfach, innerhalb von neun Tagen sechs Spiele durchzustehen."
Chandler Parsons (Mavericks): "Es ist inakzeptabel, dass sie bei uns zu Gast sind und härter spielen als wir. Wir müssen daran arbeiten."
Alle Spiele live! Hol Dir jetzt den LEAGUE PASS
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Alles wie gehabt bei den Mavericks. Coach Carlisle schickt Nelson, Ellis, Parsons, Nowitzki und Chandler aufs Parkett. Auch bei den Heat gibt es keine Veränderungen. Coach Spoelstra vertraut Cole, Wade, Deng, Williams und Bosh.
3.: Die Mavs finden früh ihren Rhythmus! Nelson versenkt den Dreier aus der Ecke. Im nächsten Angriff bringt Nelson den Ball nach vorne, legt ab auf Nowitzki und auch der trifft den Pull-Up-Dreier. 8:6 für Dallas.
10.: Schnappt sich Nowitzki heute schon Olajuwon in der All-Time-Scoring-List? Der Deutsche trifft auf jeden Fall den nächsten Dreier. Dieses Mal aus der Ecke. 8 Punkte für Dirk. Die Mavs führen mit 20:18.
12.: Gutes Ball-Movement bei den Heat! Der Ball wandert durch alle Hände und landet dann beim freien Deng in der Ecke. Der Dreier sitzt! 11:0-Lauf von Miami. 29:20!
16.: Das war akrobatisch! Aminu dribbelt sich auf den Fuß, hechtet aber dem Ball hinterher und bekommt ihn so noch zu Chandler, der ihn dann reinstopft! 30:36 aus Sicht der Mavs.
21.: In der Defense läuft es gar nicht bei Dallas! Wade findet per Lob-Pass Bosh und der hat leichtes Spiel unter dem Mavs-Korb! Es ist nicht der erste viel zu leichte Korb für die Heat - 49:37 für Miami.
28.: Wow! Ellis hat sich für die zweite Hälfte etwas vorgenommen! Erst trifft er den Dreier aus der rechten Ecke, dann legt er im nächsten Angriff einen Dreier aus der linken Ecke nach. Ellis macht die ersten zehn Punkte für Dallas. Die Heat führen aber weiterhin mit 61:54!
Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!
36.: Das ist gerade ziemlich wild hier. Die Heat schließen ihren Fastbreak im dritten Anlauf durch McRoberts ab, auf der anderen Seite tankt sich dann Ellis mal wieder durch, nur um wenige Sekunden später hinten sein viertes Foul zu kassieren. 83:67 für Miami.
39.: Da sitzt der Frust tief! Nowitzki zieht zum Korb und hätte gerne das Foul, aber die Pfeifen der Referees bleiben stumm, Nowitzki Mund nicht. Er kassiert das technische Foul. Bosh verwirft den Freiwurf, aber Miami führt weiter deutlich mit 88:70.
48.: Das ist es jetzt endgültig gewesen. Wade zieht nach innen, passt dann wunderbar raus auf Bosh und der trifft den Midrange-Jumper wie im Schlaf. 105:94 für Miami. Das Spiel ist durch.
Dallas Mavericks vs. Miami Heat: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Luol Deng. So langsam ist der Small Forward in Miami angekommen. Deng lieferte ein äußerst produktives Spiel ab und war zu keiner Zeit von Chandler Parsons unter Kontrolle zu bekommen. So standen am Ende 30 Punkte, 5 Rebounds und 4 Assists für den Neuzugang. Eine starke Quote von 13/19 aus dem Feld und 0 Turnover runden die gelungene Vorstellung ab.
Der Flop des Spiels: Chandler Parsons. So richtig ist der Neuzugang noch nicht angekommen. Zwar hat der Small Forward schon ein paar Ausrufezeichen gesetzt, aber dafür auch schon einige richtig schwache Spiele abgeliefert. Dazu zählte sein Auftritt in Utah (1/11 aus dem Feld, 5 Punkte) und dazu zählt auch das Miami-Spiel. Parsons fand nie seinen Rhythmus und schoss in der ersten Hälfte nur Fahrkarten. Nach der Pause hielt er sich dann zurück. Es kam ein gruseliger Auftritt dabei raus: 1 von 9 aus dem Feld, 4 Punkte, 6 Rebounds und 3 Blocks.
Das fiel auf:
- Beide Teams gingen am Anfang eine hohe Pace. Sobald der Rebound gesichert war, ging es mit Volldampf nach vorne und genauso schnell wurde der Abschluss gesucht. Da war es nicht verwunderlich, dass die Partie zeitweise total wild und die Quoten ausbaufähig waren. Gegen Ende des ersten Viertels beruhigte sich das Spiel dann etwas.
- Es ist ja bekannt, dass die Mavericks nicht gerade die defensivstärkste Mannschaft in der NBA verfügen, aber was Dallas über weite Strecken ablieferte, ging in Richtung unterirdisch. Mit einfachen Pick-n-Rolls konnten die Guards immer wieder in der Zone abschließen. Bosh zog Chandler oder Wright geschickt aus der Zone raus und Nowitzki fehlt einfach mittlerweile die Geschwindigkeit, um zur Hilfe zu kommen. Die Heat trafen in der ersten Hälfte 60 Prozent ihrer Würfe. Das änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht wirklich.
- In der Offensive hatte Dallas Licht und Schatten. Gerade wenn Nowitzki, Chandler und Ellis auf dem Court waren, sah das Offensivspiel sehr rund aus. Der Ball lief gut durch die Reihen und das Pick-n-Roll- oder Pick-n-Pop-Spiel ist einfach eine Augenweide. Allerdings gab es auch Phasen, in denen einfach kopflos gespielt wurde. Unsinnige 1-on-1-Situationen und wenig Ball-Movement. Das erinnerte dann eher an Freiplatz-Geballer.
- Nowitzki ist in dieser Saison um einiges aktiver in der Offensive. Im Vorjahr hielt er sich häufig zurück und übernahm erst dann, wenn es drauf ankam. Das sieht aktuell ganz anders aus. Der Deutsche nimmt sich früh seine Würfe, um in den Rhythmus zu kommen. Das klappte auch gegen die Heat ausgezeichnet. 16 Punkte standen zur Halbzeit auf seinem Konto.
- Miamis Spiel ist viel unberechenbarer als noch in der Vorsaison. Es ist offensichtlich, dass die Rollenspieler viel besser involviert sind. Der Ball läuft stark durch die Reihen, jeder kann punkten. Allerding ist auch sichtbar, dass es noch Abstimmungsprobleme gibt. Gerade Deng stand nicht immer richtig. 31 Assists sprechen dennoch eine klare Sprache.
- Dallas hochgelobte Bank kam gegen Miami überhaupt nicht zu tragen. Erst als die im Grunde entschieden war, sorgte Crowder noch für ein wenig Kosmetik. Nimmt man den Small-Forward raus fabrizierte der Rest eine unterirdische Quote von 4/20 aus dem Feld. Weder Harris, Aminu oder Wright konnten irgendwie Akzente setzen.