Die Minnesota Timberwolves stellen kein Problem für die Los Angeles Clippers dar. Nach anfänglichen Schwierigkeiten drehen Blake Griffin und Co. so richtig auf und lassen sich nicht mehr stoppen. Kawhi Leonard trägt die San Antonio Spurs zum Sieg in Philadelphia, während sich die Nuggets nur knapp in Utah durchsetzen können.
Philadelphia 76ers (0-17) - San Antonio Spurs (13-4) 103:109 (BOXSCORE)
Typisch Gregg Popovich. Eigentlich darf es mittlerweile niemanden verwundern, wenn der Head Coach der San Antonio Spurs in einem Auswärtsspiel gegen das schlechteste Team der Liga einige seiner Stars schont. An diesem Abend waren es Tim Duncan und Tony Parker, die auf der Bank Platz nehmen und ihren Teamkollegen dabei zuschauen durften, wie diese den achten Sieg in Serie einfuhren.
Dabei trumpfte vor allem Kawhi Leonard auf. Der Finals-MVP führte sie Spurs mit insgesamt 26 Punkten (9/15 FG) und 10 Rebounds zu einer zwischenzeitlichen 19-Punkte-Führung Mitte des dritten Viertels. Überraschenderweise kämpfte sich Philadelphia aber nochmals zurück in die Partie und konnte den Rückstand bis eineinhalb Minuten vor Schluss sogar auf 5 Punkte verkürzen.
Doch dann war es - natürlich - Leonard, der mit And-One-Korbleger den Sack zu machen konnte. Vorher erhielt der erst 23-Jährige tatkräftige Unterstützung unter anderem von Aron Baynes (15 Punkte, 9 Rebounds), Corey Joseph (14 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists) und Altmeister Manu Ginobili (14 Punkte). Der war natürlich höchst zufrieden mit der Leistung von Leonard: "Er hat das Potenzial, das öfters zu machen. In einem anderen Team würde er wahrscheinlich bessere Statistiken auflegen."
Auf der anderen Seite konnte der amtierende Rookie of the Year, Michael Carter-Williams, überzeugen. Der 23-Jährige verpasste mit 24 Zählern, 11 Rebounds und 7 Assists nur knapp ein Triple-Double. Einen nicht ganz so gelungenen Abend erwischte K.J. McDaniels, nachdem er in den vergangenen beiden Partien noch Karrierebestwerte aufgelegt hatte. Gegen die Spurs reichte es allerdings nur zu 10 Punkten und 9 Rebounds, während Alexey Shved 19 Zähler beisteuerte.
Damit sind die Sixers erst das vierte Team in der langen NBA-Historie, das mit 17 Niederlagen in eine Saison startet. Am kommenden Mittwoch könnte Philly den traurigen Rekord der meisten Pleiten zum Saisonstart in Minnesota einstellen. Besser läuft es bei San Antonio, die nun auf dem fünften Rang der Western Conference stehen.
Utah Jazz (5-13) - Denver Nuggets (9-8) 101:103 (BOXSCORE)
Dass Gordon Hayward besonders in der Crunch-Time kein allzu schlechter Spieler ist, dürfte vielen bekannt sein - unter anderem LeBron James. Nun hätte es die Nuggets fast auch erwischt. Aber wie gesagt, nur fast. Mit einem 6-Punkte-Rückstand ging Utah ins letzte Viertel, Zeit für Hayward so richtig aufzudrehen. Von seinen insgesamt 25 Punkten erzielte der 24-Jährige alleine 11 im Schlussabschnitt und ließ die Hoffnung der Jazz-Fans damit lange Zeit am Leben.
Bis 5 Sekunden vor Schluss. Dann übernahm die Defense der Nuggets und ließ Hayward erst gar nicht an den Ball kommen. Der Spalding fiel in die Hände von Trey Burke, der hielt drauf und - nichts als Ring. Die anschließenden Freiwürfe brachte Darrell Arthur sicher im Korb unter und die hitzige Partie war entschieden. Hitzig vor allem dank Arron Afflalo, der 5 Minuten vor Ende des Spiels nach einem harten Foul frühzeitig in die Kabine geschickt wurde.
Aber auch die spektakuläre Aufholjagd der Jazz spielte dabei natürlich eine Rolle. Hayward, Alec Burks (22 Punkte, 8 Rebounds), Trey Burke (18 Punkte, 8 Assists) und Enes Kanter (17 Punkte, 15 Rebounds) ließen sich auch von einem zwischenzeitlichen 22-Punkte-Rückstandes nicht aus dem Konzept bringen und kämpften sich mit einem starken dritten Viertel (34:21 für die Jazz) wieder zurück in die Partie.
Vor allem die Vielzahl an Freiwürfen (22/30 FT) half bei der Aufholjagd, ebenso wie die deutlich verbesserte Verteidigung. Ohne Defensiv-Anker Derrick Favors (Grippe) hatte Utah besonders im zweiten Viertel, als sich Denver mit einem 22:4-Lauf absetzen konnte, gewaltige Probleme. Ganze 7 Spieler der Nuggets scorten zweistellig, angeführt von Wilson Chandler und Ty Lawson mit jeweils 15 Zählern. Denver konnte damit den achten Sieg in den letzten zehn Spielen einfahren und befindet sich auf Rang zehn der Western Conference.
Los Angeles Clippers (12-5) - Minnesota Timberwolves (4-12) 127:101 (BOXSCORE)
Spannend war es im Staples Center eigentlich nur im ersten Viertel. Denn zu Beginn der Partie hielten die Spieler von Head Coach Flip Saunders noch sehr, sehr gut mit, trafen 15 ihrer ersten 28 Wurfversuche (54 Prozent) und erarbeiteten sich eine 34:31-Führung nach dem ersten Viertel. Und dann kamen die Clippers!
Im weiteren Verlauf der Partie wurde mehr als deutlich, dass Minnesota nicht den Hauch einer Chance gegen das Starensemble aus der Stadt der Engel haben würde. Die Clippers trafen einfach viel zu gut aus dem Feld (51,3 Prozent) sowie von der Dreierline (44,1 Prozent, 15/34 3FG) und holten sich auch noch deutlich mehr Rebounds als die Timberwolves.
Dafür gab es am eigenen Brett allerdings auch eine Menge Möglichkeiten, denn bei Minnesota ging einfach gar nichts mehr - weder in der Offense noch in der Defense. Nach dem bereits angesprochenen guten Start verwandelten die T-Wolves im zweiten und dritten Viertel nur noch mehr als magere 23,7 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld. In diesem Abschnitt der Partie ging Minnesota sogar mit sage und schreibe 70:34 unter.
Schön ist das nicht, auch nicht für Shabazz Muhammad, der mit 18 Punkten sowie 10 Rebounds immerhin ein solides Spiel ablieferte. Andrew Wiggins kam noch auf 14 Zähler, der Rest ist aber nicht erwähnenswert. Ganz anders sieht das hingegen bei den Clippers aus: Blake Griffin (23 Punkte, 8 Rebounds in 25 Minuten) und J.J. Redick (23 Punkte, 4/5 3FG) fungierten als Topscorer bei den Gastgebern, während sich Chris Paul ein wenig zurückhielt. Stark war aber auch die Leistung von Spencer Hawes, der 4 Dreier durch die Reuse hämmerte (14 Punkte).