Washington Wizards (14-6) - Boston Celtics (7-12) 133:132 2OT (BOXSCORE)
Fünf Spieler mit mehr als 20 Punkten. 265 Punkte insgesamt. Career Highs. Season Highs. Franchise-Rekorde. Monster-Comebacks. Jede Menge Drama. Tränen. Man hätte wohl nicht unbedingt damit gerechnet, aber dieses Spiel war ein ganz besonderes - und wird noch lange in Erinnerung bleiben.
Das gilt zum einen für Paul Pierce. Der Veteran musste nicht nur zum zweiten Mal hintereinander gegen seine alte Liebe ran, er zeigte mit 28 Punkten (9/12 FG) auch seine beste Saisonleistung - und machte nebenher noch in der Liste der besten Scorer aller Zeiten einen Sprung. "The Truth" steht nun bei 25.600 Karrierepunkten und verdrängt damit Reggie Miller von Platz 16.
Das gilt für die Celtics-Bank, die mit 82 Punkten einen Franchise-Rekord aufstellte und einen zwischenzeitlichen Rückstand von 23 Punkten wieder wettmachte. Für Rookie Marcus Smart, der mit 23 Punkten sein mit Abstand bestes Spiel als Profi machte. Für Kelly Olynyk, der 19 und 11 Rebounds auflegte und die letzten Minuten mit sechs Fouls von draußen mit ansehen musste. Für Evan Turner, der am Ende der regulären Spielzeit einen Dreier zur ersten Overtime traf. Für die Starter der C's, die - abgesehen vom starken Jeff Green (28 Punkte) - in der Schlussphase komplett von Coach Brad Stevens ignoriert wurden, weil die Second Unit einfach viel besser funktionierte.
Zuallererst war dies aber das Spiel von John Wall. Der Point Guard machte 26 Punkte (10/17 FG), verteilte 17 Assists (Career High) und sammelte 7 Rebounds - das allein würde schon fast reichen, trotz der 9 Turnover. Die Stats erzählen aber nicht die ganze Geschichte. Denn als die Wizards in der zweiten Overtime mit 7 Punkten hinten lagen, war es Wall, der wieder und wieder unwiderstehlich zum Korb zog und die letzten 10 Punkte für sein Team erzielte, in einer Manier, die an "NBA Jam" erinnerte.
Als der Matchwinner nach dem Spiel zum Interview gebeten wurde, verriet er, warum dieses Spiel für ihn schon im Voraus einen speziellen Charakter gehabt hatte. Miyah Telemaque-Nelson war am Montag verstorben; Wall hatte das sechsjährige, an Leukämie erkrankte Mädchen vor einigen Monaten kennengelernt und seitdem den Kontakt gehalten. Er brach in Tränen aus, als er ihr den Sieg widmete.
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Toronto Raptors (16-5) - Denver Nuggets (9-12) 112:107 OT (BOXSCORE)
Die Raptors schlagen zurück. Nachdem sie zuhause gegen die Cavaliers chancenlos waren, gelang ihnen ein Sieg nach Verlängerung gegen die Nuggets, die ihrerseits die vierte Niederlage in Serie kassierten. Lou Williams war der Matchwinner für die Kanadier: Er war nicht nur mit 26 Punkten Topscorer der Partie, sondern sorgte mit seinem Dreier gut 50 Sekunden vor Ende der Verlängerung für die Entscheidung.
Damit hielten die Raptors eine bemerkenswerte Serie am Leben: Seit 39 Spielen sind sie unbesiegt, wenn sie nach drei Vierteln in Führung sind. Dafür war in diesem Fall allerdings auch Glück gefragt. Weniger als drei Minuten vor Ende lag Toronto noch mit fünf Punkten hinten, Patrick Patterson sorgte allerdings kurz vor Schluss mit seinem fünften Dreier der Partie für den Ausgleich.
Keines der Teams konnte auf seine volle Stärke zurückgreifen, bei den Nuggets fehlten unter anderem Kenneth Faried und JaVale McGee, die Raptors müssen weiterhin auf Topscorer DeMar DeRozan verzichten.
In der Verlängerung konnte zwar Wilson Chandler die ersten Punkte für Denver machen, doch dann antworteten die Raptors mit einem 10:0-Run, der das Spiel entschied. Neben Williams und Patterson konnten bei Toronto vor allem Kyle Lowry (13 Punkte, 13 Assists) und Jonas Valanciunas (18 Punkte, 12 Rebounds) überzeugen. Auf Seiten der Nuggets waren Arron Afflalo und Ty Lawson die besten Akteure. Afflalo machte 25 Punkte, während Lawson 22 Punkte und 12 Assists beisteuerte.
Minnesota Timberwolves (4-16) - Golden State Warriors (18-2) 86:102 (BOXSCORE)
Das heißeste Team der Liga macht einfach weiter - sage und schreibe 13mal in Folge haben die Warriors jetzt gewonnen. Dabei spielten sie in Minnesota nur bedingt überzeugend, vor allem in der ersten Halbzeit sogar ziemlich schwach. Nur 38 Prozent aus dem Feld, 10 Turnover und ein schwächelnder Stephen Curry (1/7 3FG) - gegen ein stärkeres Team hätte diese Vorstellung zum Problem werden können. Gegen die Wolves allerdings reichte es trotzdem zu einer 9-Punkte-Führung nach zwei Vierteln.
Die bekamen zwar eine gute Leistung von Top-Pick Andrew Wiggins (21 Punkte, 6 Rebounds) zu sehen, hatten anhand der etlichen Verletzungen aber einfach nicht genug Firepower, um den Warriors etwas entgegenzusetzen. Über das gesamte Spiel kam Minnesota auf erbärmliche Quoten von 36 Prozent aus dem Feld und 18,2 Prozent von der Dreierlinie.
Golden State dagegen besserte sich, vor allem die Splash Brothers (je 21 Punkte für Curry und Thompson) kamen nach der Pause besser ins Spiel. Draymond Green lieferte ein Double-Double, Marreese Speights und Shaun Livingston steuerten je 12 Zähler von der Bank bei. So wurde es am Ende trotz 22,2 Prozent von der Dreierlinie ein ungefährdeter 18. Sieg für Steve Kerr.
Der hatte allerdings nicht nur Grund zur Freude, denn schon in der dritten Spielminute verletzte sich Andrew Bogut am rechten Knie und kam nicht mehr zurück auf den Court. Zwar war es vermutlich nur eine Vorsichtsmaßnahme, allerdings ist man aufgrund der Verletzungshistorie des Australiers natürlich gewarnt. Eine genaue Diagnose von Boguts Verletzung steht noch aus.