OT-Wahnsinn überall!

SPOX
09. Dezember 201410:31
Die Suns wehrten sich lange, am Ende wurde Blake Griffin zum HeldenGetty
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Die Celtics und Wizards liefern sich in Washington ein unfassbares Spiel, das erst nach zwei Verlängerungen entschieden ist. Während Paul Pierce einen Meilenstein erreicht, gehört die Schlussphase ganz klar John Wall. Die Warriors gewinnen einfach weiter, Toronto siegt in Overtime und die Kings können auch ohne Cousins gewinnen. Und um noch einen draufzusetzen, entscheidet Blake Griffin ein verrücktes Spiel - mit einem Dreier!

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Washington Wizards (14-6) - Boston Celtics (7-12) 133:132 2OT (BOXSCORE)

Fünf Spieler mit mehr als 20 Punkten. 265 Punkte insgesamt. Career Highs. Season Highs. Franchise-Rekorde. Monster-Comebacks. Jede Menge Drama. Tränen. Man hätte wohl nicht unbedingt damit gerechnet, aber dieses Spiel war ein ganz besonderes - und wird noch lange in Erinnerung bleiben.

Das gilt zum einen für Paul Pierce. Der Veteran musste nicht nur zum zweiten Mal hintereinander gegen seine alte Liebe ran, er zeigte mit 28 Punkten (9/12 FG) auch seine beste Saisonleistung - und machte nebenher noch in der Liste der besten Scorer aller Zeiten einen Sprung. "The Truth" steht nun bei 25.600 Karrierepunkten und verdrängt damit Reggie Miller von Platz 16.

Das gilt für die Celtics-Bank, die mit 82 Punkten einen Franchise-Rekord aufstellte und einen zwischenzeitlichen Rückstand von 23 Punkten wieder wettmachte. Für Rookie Marcus Smart, der mit 23 Punkten sein mit Abstand bestes Spiel als Profi machte. Für Kelly Olynyk, der 19 und 11 Rebounds auflegte und die letzten Minuten mit sechs Fouls von draußen mit ansehen musste. Für Evan Turner, der am Ende der regulären Spielzeit einen Dreier zur ersten Overtime traf. Für die Starter der C's, die - abgesehen vom starken Jeff Green (28 Punkte) - in der Schlussphase komplett von Coach Brad Stevens ignoriert wurden, weil die Second Unit einfach viel besser funktionierte.

Zuallererst war dies aber das Spiel von John Wall. Der Point Guard machte 26 Punkte (10/17 FG), verteilte 17 Assists (Career High) und sammelte 7 Rebounds - das allein würde schon fast reichen, trotz der 9 Turnover. Die Stats erzählen aber nicht die ganze Geschichte. Denn als die Wizards in der zweiten Overtime mit 7 Punkten hinten lagen, war es Wall, der wieder und wieder unwiderstehlich zum Korb zog und die letzten 10 Punkte für sein Team erzielte, in einer Manier, die an "NBA Jam" erinnerte.

Als der Matchwinner nach dem Spiel zum Interview gebeten wurde, verriet er, warum dieses Spiel für ihn schon im Voraus einen speziellen Charakter gehabt hatte. Miyah Telemaque-Nelson war am Montag verstorben; Wall hatte das sechsjährige, an Leukämie erkrankte Mädchen vor einigen Monaten kennengelernt und seitdem den Kontakt gehalten. Er brach in Tränen aus, als er ihr den Sieg widmete.

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Toronto Raptors (16-5) - Denver Nuggets (9-12) 112:107 OT (BOXSCORE)

Die Raptors schlagen zurück. Nachdem sie zuhause gegen die Cavaliers chancenlos waren, gelang ihnen ein Sieg nach Verlängerung gegen die Nuggets, die ihrerseits die vierte Niederlage in Serie kassierten. Lou Williams war der Matchwinner für die Kanadier: Er war nicht nur mit 26 Punkten Topscorer der Partie, sondern sorgte mit seinem Dreier gut 50 Sekunden vor Ende der Verlängerung für die Entscheidung.

Damit hielten die Raptors eine bemerkenswerte Serie am Leben: Seit 39 Spielen sind sie unbesiegt, wenn sie nach drei Vierteln in Führung sind. Dafür war in diesem Fall allerdings auch Glück gefragt. Weniger als drei Minuten vor Ende lag Toronto noch mit fünf Punkten hinten, Patrick Patterson sorgte allerdings kurz vor Schluss mit seinem fünften Dreier der Partie für den Ausgleich.

Keines der Teams konnte auf seine volle Stärke zurückgreifen, bei den Nuggets fehlten unter anderem Kenneth Faried und JaVale McGee, die Raptors müssen weiterhin auf Topscorer DeMar DeRozan verzichten.

In der Verlängerung konnte zwar Wilson Chandler die ersten Punkte für Denver machen, doch dann antworteten die Raptors mit einem 10:0-Run, der das Spiel entschied. Neben Williams und Patterson konnten bei Toronto vor allem Kyle Lowry (13 Punkte, 13 Assists) und Jonas Valanciunas (18 Punkte, 12 Rebounds) überzeugen. Auf Seiten der Nuggets waren Arron Afflalo und Ty Lawson die besten Akteure. Afflalo machte 25 Punkte, während Lawson 22 Punkte und 12 Assists beisteuerte.

Minnesota Timberwolves (4-16) - Golden State Warriors (18-2) 86:102 (BOXSCORE)

Das heißeste Team der Liga macht einfach weiter - sage und schreibe 13mal in Folge haben die Warriors jetzt gewonnen. Dabei spielten sie in Minnesota nur bedingt überzeugend, vor allem in der ersten Halbzeit sogar ziemlich schwach. Nur 38 Prozent aus dem Feld, 10 Turnover und ein schwächelnder Stephen Curry (1/7 3FG) - gegen ein stärkeres Team hätte diese Vorstellung zum Problem werden können. Gegen die Wolves allerdings reichte es trotzdem zu einer 9-Punkte-Führung nach zwei Vierteln.

Die bekamen zwar eine gute Leistung von Top-Pick Andrew Wiggins (21 Punkte, 6 Rebounds) zu sehen, hatten anhand der etlichen Verletzungen aber einfach nicht genug Firepower, um den Warriors etwas entgegenzusetzen. Über das gesamte Spiel kam Minnesota auf erbärmliche Quoten von 36 Prozent aus dem Feld und 18,2 Prozent von der Dreierlinie.

Golden State dagegen besserte sich, vor allem die Splash Brothers (je 21 Punkte für Curry und Thompson) kamen nach der Pause besser ins Spiel. Draymond Green lieferte ein Double-Double, Marreese Speights und Shaun Livingston steuerten je 12 Zähler von der Bank bei. So wurde es am Ende trotz 22,2 Prozent von der Dreierlinie ein ungefährdeter 18. Sieg für Steve Kerr.

Der hatte allerdings nicht nur Grund zur Freude, denn schon in der dritten Spielminute verletzte sich Andrew Bogut am rechten Knie und kam nicht mehr zurück auf den Court. Zwar war es vermutlich nur eine Vorsichtsmaßnahme, allerdings ist man aufgrund der Verletzungshistorie des Australiers natürlich gewarnt. Eine genaue Diagnose von Boguts Verletzung steht noch aus.

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Sacramento Kings (11-10) - Utah Jazz (5-16) 101:92 (BOXSCORE)

Ohne DeMarcus Cousins taten sich die Sacramento Kings in den letzten Spielen sehr schwer. Gegen die Utah Jazz allerdings gab es ein Erfolgserlebnis und ein Zeichen an das Team, dass auch ohne den an viraler Hirnhautentzündung erkrankten Boogie Siege möglich sind. Die Utah Jazz hingegen befinden sich weiter in freiem Fall - gegen die Kings setzte es bereits die siebte Pleite in Folge.

Um den Sieg gegen die Jazz einfahren zu können, war Hilfe von unerwarteter Seite nötig für Sacramento: Nik Stauskas stellte mit 15 Punkten ein neues Career High auf und war der beste Scorer von der Bank. Sein And-One gut drei Minuten vor dem Ende brachte die Kings mit zehn Punkten in Führung und entschied letztlich das Spiel.

Bis weit ins vierte Viertel war das Spiel extrem ausgeglichen, insbesondere Gordon Hayward zeigte eine starke Leistung und legte 19 Punkte, 4 Rebounds und 7 Assists auf, allerdings traf er nur 6 seiner 16 Wurfversuche. Noch einer deutete sein Potenzial an: Rudy Gorbert brachte 12 Punkte und damit die Einstellung seines Career Highs und 9 Rebounds. Nicht genug für die Jazz, bei denen fünf Spieler zweistellig punkteten.

Vor allem wegen Rudy Gay. Mit 29 Punkten war er der Topscorer der Partie, 10 davon erzielte er im vierten Viertel. Damit zeigte der Forward, dass er die Kings auch ohne Boogie Cousins zum Sieg führen kann.

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Los Angeles Clippers (15-5) - Phoenix Suns (12-10) 121:120 OT (BOXSCORE)

Im Westen wird scharf geschossen - zwei der besten Offensiv-Teams der Liga lieferten sich genau das, was man von ihnen erwartet: Einen ordentlichen Shootout mit viel Tempo und etlichen Runs. Beide Teams hatten immer mal wieder die Oberhand, ohne sich aber jemals wirklich absetzen zu können. So blieb das Spiel bis zum Ende knapp.

Nach der Halbzeit-Pause legten zunächst die Clippers los und führten zwischenzeitlich mit bis zu 11 Punkten. Doch die Suns - angeführt vom monströs starken Eric Bledsoe (27 Punkte, 16 Assists, 11 Rebounds) - antworteten ihrerseits mit einem 23:7-Run. Die vermeintlich spielentscheidende Szene ereignete sich dann zu Beginn des vierten Viertels, als sich Jamal Crawford über einen Pfiff beschwerte und dafür nicht verwarnt, sondern direkt vom Court geschmissen wurde. Es war die erste Ejection von Crawfords Karriere.

Das Momentum schien gewechselt zu haben, doch L.A. gab sich nicht auf - vor allem nicht Blake Griffin. Der Forward zeigte eine überragende Vorstellung und dominierte in der Schlussphase, ausgerechnet von der Freiwurflinie (45 Punkte, 15/17 FT). Suns-Big-Man Alex Len war nicht zu beneiden: Erst sammelte er Foul um Foul gegen Griffin, dann wurde er kurz vor Schluss auch noch von DeAndre Jordan bitterböse abgeräumt. Ein paar Sekunden später foulte er aus.

Fast schon folgerichtig ging es in die Overtime, weil sowohl Chris Paul als auch Bledsoe Chancen zum Sieg vergaben. Auch in der Overtime ging es hin und her, bis Morris die Suns mit 4 Punkten in Front brachte. Game Over? Noch nicht! Nach einem Jumpball verkürzte JJ Redick auf 2, eine Shotclock-Violation später hatten die Clippers 5 Sekunden Zeit für den Siegtreffer. Und wer versenkte mit dem Buzzer den Dreier (!) zum Sieg? Griffin!

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