Beide Mannschaften fanden nur schwer ins Spiel und ließen zu Beginn auch den ein oder anderen offenen Wurf liegen. Das änderte sich im zweiten Viertel bei Denver. Dank Wilson Chandler starteten die Gäste einen 10:0-Lauf, der sie zur Halbzeit mit 11 Zählern in Führung brachte.
Die Bulls kamen besser aus der Kabine und knabberten den Rückstand dank stärkerer Defense und verbessertem Shooting Stück für Stück ab. Vor allem Derrick Rose, der in Hälfte eins nicht einen Wurf getroffen hatte, fand immer besser in die Partie. Mit dem letzten Angriff vor dem Schlussabschnitt ging Chicago erstmals seit den Anfangsminuten in Führung.
Im vierten Viertel holten sich die Nuggets die Führung zwar noch einmal zurück, aber dank eines 11:2-Runs konnten sich die Bulls entscheidend absetzen und brachten das Spiel an der Linie nach Hause.
Denver nahm kaum Würfe aus der Mitteldistanz, sondern versuchte immer wieder in der Zone zum Erfolg zu kommen. Nicht selten scheiterten sie dabei am Chicago-Frontcourt. 18 Blocks hatten die Bulls am Ende auf dem Konto - neuer Franchise-Rekord.
Für die Nuggets ist es die siebte Auswärtspleite in Folge - solch eine Serie gab es zuletzt vor zehn Jahren. Im dritten Viertel verletzte sich Bulls-Forward Mike Dunleavy am linken Knöchel sowie am Knie und musste zur Behandlung in die Kabine. Er kehrte nicht mehr ins Spiel zurück, nahm aber im späteren Verlauf wieder auf der Bank Platz.
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Die Reaktionen:
Kenneth Faried (Nuggets): "Ich glaube, dass uns als Team der Killerinstinkt fehlt. Wir haben ihn in Ansätzen gezeigt, aber wir konnten ihn nicht aufrechterhalten."
Pau Gasol (Bulls): "Es war wichtig, dass D-Rose seine schlechte erste Hälfte überwunden hat. Im vierten Viertel hat er uns geholfen, das Spiel zu gewinnen. Es war wirklich gut, so ein Finish hinzulegen, damit wir das Momentum mit ins nächste Spiel nehmen können."
Derrick Rose (Bulls): "Meine Mentalität wird sich nicht ändern. Ich werde immer weiter werfen, auch wenn es mal nicht läuft. Ich bin ein scorender Guard."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Nuggets starten mit Ty Lawson, Aaron Afflalo, Wilson Chandler, Kenneth Faried und Timofey Mozgov. Für die Gastgeber bringt Coach Tim Thibodeau Derrick Rose, Jimmy Butler, Mike Dunleavy, Pau Gasol und Joakim Noah.
6. Was für ein Block! Mozgov setzt mit Platz unter dem Korb zum Dunk an, aber nicht mit Pau Gasol. Der Spanier macht auf Mutombo und schickt den Spalding zurück an den Absender. Nach einem Rebound findet Rose im Fastbreak Butler allein auf weiter Flur. Slam Dunk zum Ausgleich! 10:10.
12. Beide Teams haben offensiv einen schweren Stand. Soeben verlegt Aaron Brooks einen Korbleger, auf der Gegenseite trifft Nate Robinson unbedrängt nicht einmal den Ring. 36 Prozent Trefferquote bei den Nuggets, 32 Prozent bei den Bulls - und das liegt nicht an der starken Defense. Denver führt 23:22.
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15. Taj Gibson zum Ersten, Taj Gibson zum Zweiten, aber Denver in Person von Jusuf Nurkic verhindert den einfach Korb. Der Gegenangriff rollt: Chandler vorbei an zwei Verteidigern und mit viel Spin off the Glass! Es sind die ersten Nuggets-Punkte im zweiten Viertel, aber Chicago macht es auch kaum besser - 25:23 für Denver.
19. Manimal Time! Offensiv-Putback, Freiwürfe, Assists - Faried macht gerade alles für die Nuggets. Und natürlich Boards, Boards, Boards! 12 Rebounds hat der Energizer zudem schon gesammelt - in nur 9 Minuten auf dem Court. 33:29 die Führung der Nuggets.
22. Jetzt fängt Denver an zu treffen. Chandler nagelt erst einen von Downtown rein, dann stopft er nach schöner Lawson-Vorlage per Transition-Dunk. Und mit gestiegenem Selbstbewusstsein schickt er gleich noch einen tiefen Longball hinterher. Der 10:0-Run der Nuggets gefällt Thibs gar nicht. Auszeit Chicago - 43:35 Denver.
24. 0 Punkte. D-Rose findet bislang überhaupt nicht statt. Keiner seiner 7 Wurfversuche landete bisher im Netz - den einfachsten vergibt der Ex-MVP mit der Halbzeit-Sirene. Er setzt den völlig offenen Korbleger daneben! Irgendwo in Milwaukee schmunzelt Brandon Knight. Denver führt 53:42.
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30. Dunleavy am Boden! In der Defense gegen Chandler knickt der Bulls-Shooter mit dem rechten Fuß um und humpelt unter sichtbaren Schmerzen in den Locker Room. Hoffentlich kommt er zurück! Unterdessen sind die Bulls am Drücker und verkürzen den Rückstand dank Jimmy Butler - 66:59 Nuggets.
36. Da ist die Führung! Brooks trifft zwei Freiwürfe zum 74:74 und Kirk Hinrich setzt mit einem Dreier aus der Ecke noch einen drauf. Das Spiel wird zunehmend härter und die Bulls haben sich viele der letzten Punkte an der Linie erarbeitet. Chicago liegt erstmals seit dem ersten Viertel in Front - 75:72.
43. Derrick Rose! Endlich hat der Bulls-Spielmacher sein Zielwasser gefunden. Erst trifft er aus der Mitteldistanz, nach einem Block von Gibson nimmt er den Floater und verwandelt erneut! Brian Shaw nimmt die Auszeit - 89:86 Bulls.
45. Throw it down, Jimmy! Nach einem Steal bedient Rose den mitgelaufenen Butler per Alley-Oop. Der lässt sich nicht zweimal bitten und hämmert den Spalding durch die Reuse! Der Vorsprung ist auf 7 Zähler gewachsen - 96:88 Chicago.
48. Wenn es drauf ankommt, ist D-Rose zur Stelle. Mit einem wunderschönen Stepback-Jumper wirft er die Bulls 24 Sekunden vor Spielende mit 5 Punkten in Führung, anschließend bringt er das Spiel an der Linie nach Hause. Chicago siegt mit 106:101.
Chicago Bulls vs. Denver Nuggets: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Pau Gasol. 9 Blocks? 9 Blocks! Gasol spielt die Saison seines Lebens und zeigt auch gegen Denver ein Riesenspiel. Mit 17 Punkten, 9 Rebounds und 9 Blocks schrammte er nur haarscharf an einem Triple-Double vorbei. Vor allem sein Einfluss in der Defense war bemerkenswert. Ebenfalls stark: Jimmy Butler.
Der Flop des Spiels: Die Nuggets-Bank. 5 von 28 Wurfversuchen versenkten die Reservisten von Brian Shaw im Korb - deutlich zu wenig. Weder Robinson noch J.J. Hickson oder Rookie Gary Harris konnten für Entlastung sorgen. Der Chicago-Benchmob dominierte die Denver-Bank 34:16 und die Starter waren quasi auf sich allein gestellt.
Das fiel auf:
- The Manimal ist wieder in der Spur. Das schwache Spiel gegen die Lakers war also nur ein Ausrutscher. Gegen Chicago fand Faried seine seit Weihnachten exzellente Form wieder. Mit 18 Punkten (50% FG) und 19 Rebounds drückte der Weltmeistern dem Spiel der Nuggets seinen Stempel auf.
- Die Bulls-Offense hat momentan so ihre Schwierigkeiten. Wie schon in der Endphase gegen die Pacers und bei der Pleite gegen Brooklyn lief zeitweise nicht viel zusammen. Vor allem ohne Rose auf dem Court hatte Chicago Probleme, Spielzüge zu initiieren. In der ersten Hälfte ließen die Bulls aber auch einige einfach Chancen liegen.
- So wichtig Noah in der Defense auch ist, offensiv war er heute eher ein Hindernis. Denvers Big Men beachteten ihn kaum und wenn Noah einen Block stellte, verteidigten Faried und Co. den Drive zum Korb statt den Franzosen. In Hälfte zwei liefen die Bulls das Pick'n'Roll öfter mit Pau - eine gute und wichtige Veränderung.
- Jusuf Nurkic hat keine Angst. Da Mozgov mit Foulproblemen zu kämpfen hatte, bekam der 20-jährige Bosnier mehr Minuten als sonst. Und er hängte sich voll rein, nahm es ohne Respekt mit Gasol und Noah auf. Auch, wenn seine Bemühungen nicht immer von Erfolg gekrönt waren (3/9 FG), der Junge hat Mumm. Am Ende stand er bei 10 Punkten und 10 Rebounds und legte das erste Double-Double seiner NBA-Karriere auf.
- Mit Mozgov auf der Bank starteten die Bulls ihren Lauf im dritten Viertel. Die fehlende Präsenz des 2,16m-Hünen machte sich in der Zone deutlich bemerkbar. Dennoch entschieden die Nuggets das Rebounds-Duell klar für sich (57:45).