OKC geht im Dreierregen unter

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06. Januar 201509:08
Die Golden State Warriors sind derzeit einfach nicht zu stoppenGetty
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Die Thunder sind bei den Warriors ohne Chance, während die Blazers einen knappen Sieg über dezimierte Lakers feiern. Die Cavaliers blamieren sich in Philadelphia, Chicago setzt gegen die Rockets ein Statement. Und: Die Hawks dominieren die L.A. Clippers.

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Philadelphia 76ers (5-29) - Cleveland Cavaliers (19-16) 95:92 (BOXSCORE)

Kein LeBron James. Kein Kyrie Irving. Kein Dion Waiters, der während des Spiels zu den Oklahoma City Thunder getradet wurde. Klingt nach Kevin (Love) allein zuhaus - und das traf auch weitestgehend zu. Während der Power Forward ein Double-Double (28 Punkte, 19 Rebounds) auflegte, das frappierend an seine Zeit in Minnesota erinnerte, konnten vom arg dezimierten Supporting Cast nur Tristan Thompson (18 Punkte, 9 Rebounds) und Joe Harris (16 Punkte) überzeugen - und das reichte nicht einmal für die 76ers.

In einer Partie, die Cleveland bis zur Pause noch dominiert hatte, kämpften sich die Gastgeber zurück und übernahmen dank eines Layups vom starken Tony Wroten (20 Punkte) 9 Sekunden vor Schluss die Führung, die sie nicht mehr hergeben sollten. Es war der erste Heimsieg seit sage und schreibe 14 Schlappen in Folge für Philadelphia.

Der Schlüssel dafür war eine geschlossene Teamleistung - neben Wroten punkteten vier weitere Spieler zweistellig, allen voran Michael Carter-Williams, der mit 18 Punkten und 13 Assists ein starkes Double-Double erzielte. Für die Cavs war es die fünfte Niederlage in sechs Spielen; vielleicht können ja J.R. Smith und Iman Shumpert, die im Drei-Team-Trade für Waiters aus New York nach Cleveland kommen, den Trend umdrehen.

Boston Celtics (11-21) - Charlotte Hornets (12-24) 95:104 (BOXSCORE)

Ob es Cody Zeller wohl schon jemals so viel Spaß gemacht hat, gegen seinen großen Bruder zu spielen? Zumindest wird es ihm wohl selten so leicht gefallen sein. Der Hornets-Center lieferte im direkten Duell gegen Bruder Tyler eine perfekte Partie ab (20 Punkte, 8/8 FG, 7 Rebounds), hielt seinen Gegenspieler bei nur 2 Punkten und durfte sich nebenbei noch über einen letztlich deutlichen Sieg freuen. Dass seine 20 Punkte zudem Career High waren, passt da recht gut ins Bild.

Hauptverantwortlich für den Sieg der Hornets war - neben Zeller - Point Guard Kemba Walker, der in Abwesenheit der weiterhin verletzten Al Jefferson und Lance Stephenson Verantwortung übernahm und satte 33 Punkte auflegte. Gerald Henderson (13) und Marvin Williams (10) punkteten ebenfalls zweistellig für die Hornets, die nach dem ersten Korb der Partie kein einziges Mal hinten lagen.

Lange Zeit sah es sogar nach einem noch viel deutlicheren Sieg aus, nachdem ein Dreier von Walker kurz nach der Pause Charlotte mit 68:47 in Führung gebracht hatte. Die Celtics fighteten und kamen noch einmal auf 6 Punkte heran, zu mehr sollte es aber nicht reichen. Jared Sullinger (22 Punkte, 8 Rebounds) war noch der beste Mann für die Celtics, die jetzt drei Spiele in Folge verloren haben.

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Chicago Bulls (25-10) - Houston Rockets (23-11) 114:105 (BOXSCORE)

Die Bulls kommen besser und besser ins Rollen. Aus den letzten 15 Spielen hat Chicago nun 13 Siege gemacht, auch die kuriose Heimschwäche des Saisonbeginns ist mittlerweile dahin. Zumal Tom Thibodeau über dermaßen viele Optionen verfügt, die eine Partie für die Bulls entscheiden können - wie auch der Sieg gegen Houston zeigte.

Das erste Viertel gehörte beispielsweise ganz klar Pau Gasol: 18 Punkte markierte der Spanier bis zur ersten Pause. Er beendete die Partie mit bärenstarken 27 Punkten und 14 Rebounds. Doch im Verlauf des Spiels übernahmen noch andere Spieler Verantwortung - Derrick Rose etwa lieferte 19 Punkte und 9 Assists. Jimmy Butler machte 22 - und übernahm in der Crunchtime gemeinsam mit Nikola Mirotic, der von der Bank aus 17 Punkte und 8 Rebounds auflegte.

Die beiden sorgten dafür, dass Chicago die letzten drei Minuten des Spiels mit 19:5 dominierte, obwohl bis dahin alles nach einem Foto-Finish ausgesehen hatte. Houston aber schaffte einfach keine Stops mehr, sodass Fehlversuche in den Schlussminuten von James Harden (20 Punkte, 7/22 FG) und Josh Smith (21 Punkte, 10/20 FG) letztendlich nicht mehr zu kaschieren waren. Es war die vierte Niederlage in sechs Spielen für die Rockets.

Memphis Grizzlies (25-9) - New York Knicks (5-32) 105:83 (BOXSCORE)

Die Knicks bleiben derzeit ein Trauerspiel - selbst wenn wohl nicht einmal Spike Lee gedacht hätte, dass sie in Memphis etwas holen könnten. Der Kader ist momentan so von Verletzungen geplagt, dass Derek Fishers Truppe einfach nicht viel reißen kann. Trotzdem sind 22 Niederlagen in 23 Spielen natürlich desaströs und mit jetzt 12 Niederlagen am Stück ist der Negativ-Rekord der Franchise bereits eingestellt. Momentan kann man schwerlich davon ausgehen, dass im nächsten Spiel nicht eine neue "Bestmarke" aufgestellt wird.

Zu harmlos präsentiert sich die Truppe, abgesehen in diesem Fall von Quincy Acy, der gegen Memphis individuell ein Monster-Spiel hinlegte (19 Punkte, 7/8 FG, 14 Rebounds). Schon am Ende des dritten Viertels war klar, dass die Knicks auch diese Partie verlieren würden, nachdem die Grizzlies sich angeführt von Mike Conley (22 Punkte) eine 22-Punkte-Führung erspielt hatten.

Coach Dave Joerger könnte im Schlussviertel bereits die Starter schonen, selbst die sonst kaum eingesetzten Nick Calathes und Jordan Adams kamen noch zum Einsatz. Neben Conley hatten zuvor vor allem Marc Gasol (14 Punkte, 8 Rebounds) und Tony Allen (14 Punkte, 7 Steals) überzeugt.

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Minnesota Timberwolves (5-28) - Denver Nuggets (15-20) 101:110 (BOXSCORE)

Arron Afflalo hat die Erwartungen in Denver in der bisherigen Saison noch nicht immer erfüllen können. Es wird allerdings: In den letzten drei Spielen kommt der Shooting Guard durchschnittlich auf 25,3 Punkte bei 61 Prozent aus dem Feld - und gegen Minnesota zeigte er nun seine wohl beste Saisonleistung. 34 Punkte legte Afflalo auf und führte sein Team damit zum Sieg. "Ich arbeite einfach daran, effektiver zu werden", kommentierte Afflalo.

Bei Denver überzeugte neben Afflalo die bärenstarke Bank - vor allem J.J. Hickson (16 Punkte, 11 Rebounds) und Jusuf Nurkic (14 Punkte) steuerten ihren Teil zum Sieg bei. Die Wolves dagegen wurden von ihrer Bank völlig allein gelassen (nur 10 Punkte) und kassierten so ihre zwölfte Niederlage in Folge. "Wir müssen uns durch diese Hundstage einfach durchwühlen", gab sich Flip Saunders kämpferisch.

Immerhin konnte sich der Coach über gute Leistungen dreier Youngster freuen. Gorgui Dieng stellte mit 22 Punkten sein Career High ein und griff sich zudem 12 Rebounds, Shabazz Muhammad erzielte 19 Zähler. Top-Pick Andrew Wiggins kam zwar ebenfalls auf 20 Punkte, war mit seiner Defense im direkten Duell gegen Afflalo aber unzufrieden: "Ich denke, das hätte ich viel besser machen können", sagte der Kanadier.

New Orleans Pelicans (17-17) - Washington Wizards (23-11) 85:92 (BOXSCORE)

Die Mini-Krise der Wizards ist vorerst vorbei - nach drei Niederlagen in Folge reichte es für die Hauptstädter in New Orleans endlich wieder für einen Sieg. Nicht zuletzt dank John Wall, der sein Team mit 15 Punkten und 12 Assists mal wieder in beiden Kategorien anführte. Eine souveräne Vorstellung sieht allerdings doch anders aus.

Obwohl die Wizards nach der Anfangsphase kein einziges Mal hinten lagen, machten sie es doch unnötig spannend, weil die Offense streckenweise einfach einschlief (nur 17 Punkte im dritten Viertel). Erst eine Serie von Fehlern auf Seiten der Pelicans garantierte letztlich den Sieg für die Wizards, bei denen neben Wall vor allem Paul Pierce (14 Punkte, 6/8 FG) und Andre Miller (12 Punkte, 5/5 FG) überzeugen konnten.

Bei den Pelicans hatten bis dahin Anthony Davis (21 Punkte, 10 Rebounds) und der angeschlagene Tyreke Evans (21 Punkte) die besten Leistungen gezeigt. Eric Gordon kehrte nach einer Pause von 21 Spielen erstmals wieder zurück ins Lineup, konnte mit 6 Punkten in 33 Minuten allerdings nicht viel beitragen.

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Utah Jazz (12-23) - Indiana Pacers (14-22) 101:105 (BOXSCORE)

Beinahe wäre Roy Hibbert zum tragischen Helden geworden. Beinahe. Nachdem der Center mit 22 Punkten und 8 Rebounds eine richtig starke Partie hingelegt hatte und entscheidend dafür war, dass sein Team eine Minute vor Schluss mit 8 Punkten führte, beging er sein sechstes Foul - und musste von der Bank aus mitansehen, wie die Pacers die Führung beinahe noch aus der Hand gaben. "Das hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt", schmunzelte Hibbert nach der Partie.

Es reichte knapp für Indiana, obwohl die Pacers den Jazz im letzten Viertel sage und schreibe 39 Punkte erlaubten. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sie eine hohe Führung in den Schlussminuten noch einmal vergeigt hätten, aber diesmal blieben die Schützen CJ Miles (13 Punkte) und Solomon Hill (11) in den letzten Sekunden an der Freiwurflinie cool.

Bei den Jazz fehlten Trey Burke und Enes Kanter - wegen Burkes Verletzung durfte Rookie Dante Exum erstmals in seiner Karriere starten. Der Australier erzielte zwar 13 Punkte (5/14 FG), verzeichnete aber keinen einzigen Assist - eine Art Kunststück als Point Guard. Derrick Favors (27 Punkte, 11 Rebounds) und Gordon Hayward (24 Punkte, 7 Rebounds) machten es da schon besser. Am Ende kam das Comeback aber einfach ein bisschen zu spät.

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Portland Trail Blazers (27-8) - Los Angeles Lakers (11-24) 98:94 (BOXSCORE)

Die Lakers reisten ohne Kobe Bryant nach Oregon, der am zweiten Tag eines Back-to-Backs eine Pause bekam - klare Angelegenheit für Portland also? Nun, nicht ganz. Im Gegenteil sogar. Jeremy Lin hatte einige Sekunden vor Schluss die Chance, die Partie per Dreier auszugleichen, auch wenn er seinen Wurf deutlich verfehlte. Trotzdem hielten die Lakers die Partie deutlich enger, als man zuvor wohl angenommen hätte.

Das hatte allerdings auch viel mit den Blazers zu tun. Denn auch wenn Damian Lillard (39 Punkte, 16 im letzten Viertel) eine Wahnsinnspartie hinlegte und auch LaMarcus Aldridge (21 Punkte, 8 Rebounds) gut spielte, präsentierte sich Portlands Offense deutlich schlechter als gewohnt: Nur 39,8 Prozent der Würfe fanden ihr Ziel. Insbesondere Wes Matthews (1/9 FG) erlebte einen Abend zum Vergessen.

Die Patchwork-Offense der dezimierten Lakers wurde derweil von Jordan Hill dominiert. Der Big Man legte 23 Punkte und 14 Rebounds auf und war dabei auch noch beeindruckend effizient (10/15 FG). An Unterstützung fehlte es allerdings. Bitter für die Lakers: Ronnie Price zog sich offenbar einen Nasenbruch zu.

Golden State Warriors (27-5) - Oklahoma City Thunder (17-18) 117:91 (BOXSCORE)

Diese Warriors sind einfach nicht zu bremsen! Seitdem Golden State vor kurzem gegen die Clippers verlor, haben sie in den folgenden vier Spielen mit durchschnittlich mehr als 25 Punkten gewonnen. Und keine dieser Vorstellungen war beeindruckender als die heutige, schließlich war mit den Oklahoma City Thunder nicht irgendjemand in der Oracle Arena zu Gast. Noch beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams hatte Kevin Durant den Warriors 30 Punkte in 19 Minuten eingeschenkt.

Davon war diesmal überhaupt nichts zu sehen. Die Warriors hatten den MVP (14 Punkte, 3/16 FG) und seinen Partner Russell Westbrook (22 Punkte, 5/21 FG) gut im Griff und ließen die Thunder auch sonst kaum zur Entfaltung kommen - OKC schoss grausige 30,6 Prozent aus dem Feld und 17,9 Prozent von der Dreierlinie. Gleichzeitig gelang es OKC nicht im geringsten, die Offense der Warriors auch nur irgendwie einzuschränken.

Vor allem vom Perimeter war Golden State überragend - 15 von 28 Dreiern fanden ihr Ziel, woran vor allem Harrison Barnes (23 Punkte, 5/5 3FG) großen Anteil hatte. Stephen Curry und Klay Thompson (je 19 Punkte) konnten eine vergleichsweise ruhige Kugel schieben, weil ihr Team die Partie dermaßen dominierte. Eine absolut beeindruckende Vorstellung des besten Teams im Westen.

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Los Angeles Clippers (23-12) - Atlanta Hawks (26-8) 98:107 (BOXSCORE)

Und wo die Warriors vorgelegt haben, zog ihr Gegenpart aus der Eastern Conference wenig später auf fast genau so beeindruckende Weise nach. Nachdem die Partie bis zur Halbzeit ausgeglichen war, zogen die Hawks nach und nach davon - ein 18:6-Run zu Beginn des vierten Viertels machte dann alles klar. Atlanta zeigte dabei alles, was das Team in dieser Saison ausmacht, und Dennis Schröder war mittendrin.

Der Deutsche war bis dahin unauffällig geblieben, doch während des Runs machte er alle seine 7 Punkte und verleitete sogar den "ESPN"-Experten Bill Simmons dazu, bei Twitter zu schreiben: "Ich liebe den deutschen Rondo - der Junge hat was drauf." Die Hawks gingen mit 17 Punkten in Führung und gaben sie danach nicht mehr her und konnten so den siebten Auswärtssieg in Serie feiern - das hatte Atlanta seit 21 Jahren nicht mehr geschafft.

Die Topscorer waren mal wieder Paul Millsap (23 Punkte) und Jeff Teague (20), allerdings war der Sieg einmal mehr eine absolute Teamleistung. Bei den Clippers dagegen waren es mal wieder Blake Griffin (26 Punkte, 10 Rebounds, 6 Assists), DeAndre Jordan (15 Punkte, 16 Rebounds) und Chris Paul (10 Punkte, 10 Assists), die fast alles alleine machen mussten. Insbesondere die Bank blieb neben Jamal Crawford (10 Punkte) völlig blass.

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