Gamewinner-Wahnsinn mit Russ

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22. Januar 201509:09
Russell Westbrook sicherte den Thunder einen wichtigen Sieg im Kampf um die PlayoffsGetty
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Die Wizards haben Oklahoma City am Rande der Niederlage, doch die Thunder retten sich in die Verlängerung. Dort übernimmt Russell Westbrook. Die Dallas Mavericks überrennen Minnesota. Die Knicks feiern in Philadelphia ihren zweiten Sieg in Serie. Cleveland demontiert die Jazz, Phoenix ringt Portland nieder.

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Charlotte Hornets (18-25) - Miami Heat (18-24) 78:76 (BOXSCORE)

Beinahe das gesamte Spiel über hatten die Hornets geführt. Sogar zu Beginn des Schlussviertels betrug Charlottes Vorsprung noch 10 Punkte. Plötzlich wollte offensiv allerdings nichts mehr gelingen. Bis in die finale Minuten hinein waren den Hornets lediglich 7 Zähler gelungen, und so musste man mitansehen, wie die Heat Stück für Stück herankam und durch Mario Chalmers' Dreier sogar in Führung gingen.

Kemba Walker revanchierte sich jedoch umgehend, zog am Perimeter clever das Foul gegen Miamis Point Guard und marschierte an die Linie. Zum ersten Mal im gesamten Spiel. Doch Kemba liebt nun mal solche Momente und glich dank zweier erfolgreicher Freiwürfe aus. Es folgte ein vergebener Bosh-Dreier, ein hartes Rebound-Duell, an dessen Ende Marvin Williams schließlich das Foul zugesprochen bekam.

Plötzlich führten wieder die Hornets. Als Walker wenig später zwei Punkte oben drauf legte, nahm Erik Spoelstra mit noch 23 Sekunden zu spielen die Auszeit. Mit Erfolg. Bosh bekam rechts am Perimter den Ball, ließ Cody Zeller stehen und verkürzte mangels hornets'scher Help Defense auf einen. Nachdem Walker im Anschluss lediglich einen Freiwurf traf, hatten die Heat sogar die Chance auf den Sieg - auch nach Boshs Dreier-Airball. Chalmers Verzweiflungswurf aus der Ecke klatschte jedoch auf den Ring. Die Hornets gewannen.

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Cleveland Cavaliers (23-20) - Utah Jazz (14-28) 106:92 (BOXSCORE)

Seit LeBron James zurück ist, läuft es bei den Cavs. Vor der Partie gegen die Jazz hatte Cleveland drei seiner vier Spiele gewonnen, die der vierfache MVP nach überstandenen Knie- und Rückenproblemen absolvieren konnte. Dass gegen Utah Sieg Nummer vier folgen würde, kristallisierte sich relativ schnell heraus. Zur Halbzeit betrug Clevelands Vorsprung 13 Punkte, zu Beginn des Schlussviertels sogar 20.

Neben James' Rückkehr machten sich dabei abermals die kürzlich eingefädelten Trades positiv bemerkbar. Die Cavs wirken mittlerweile besser ausbalanciert, homogener, besitzen mehrere Waffen. Speziell in der ersten Fünf. Denn wie bereits beim Sieg gegen die Bulls scorten alle Starter, angeführt von LeBron (26 Punkte), zweistellig.

James steuerte zudem 9 Assists und 7 Rebounds bei. Ein wenig machte sich ein grippaler Infekt, der LeBron noch am Dienstag flachgelegt hatte, dann allerdings doch bemerkbar. Im zweiten Viertel marschierte er an die Linie - nothing but net! Allerdings fand der Freiwurf nicht seinen Weg durch die Reuse, sondern berührte sie, noch bevor er überhaupt Kontakt zum Ring aufnehmen konnte - Airball! James wird es allerdings verkraften können. Für die Jazz kam Enes Kanter auf 24 Punkte und überragende 17 Rebounds.

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Philadelphia 76ers (8-34) - New York Knicks (7-36) 91:98 (BOXSCORE)

Es war sicher kein Topspiel, das die Fans in Philly erwartete, schließlich trafen sich zwei der drei schwächsten Teams der Association zum direkten Duell. Einen Mangel an Spannung gab es dennoch nicht zu beklagen. Nach ausgeglichenem ersten Viertel führten die Knicks mit Beginn des Schlussabschnitts zwar mit 12 Punkten, so einfach wollten die Sixers New York den zweiten Sieg in Serie allerdings nicht schenken.

Philly kam zurück und hatte den Rückstand Mitte des Schlussabschnitt bis auf 3 Zähler zusammenschmelzen lassen. Jason Smith antwortete zwar in der Zone, doch Michael Carter-Williams' Steal inklusive Fast-Break Dunk hielt die Sixers in Schlagdistanz. Nun profitierten die Knicks allerdings von ihrer Rebound-Überlegenheit (52:43). So auch bei Jose Calderons offenem Dreier, dem ein Offensive Board vorangegangen war. Carmelo Anthony und Lou Amundson legten vier Punkte nach, und schon durfte New York wieder ein wenig durchschnaufen.

Als Robert Covington 1,5 Minuten vor dem Ende von draußen wieder auf 4 verkürzte, war es allerdings vorbei mit der Ruhe. Es ging hin und her und Langston Galloway wäre beinahe zur tragischen Figur mutiert. Nachdem er zunächst selbst von Downtown getroffen hatte, foulte der Guard Hollis Thompson beim Dreierversuch. Der Sixer vergab jedoch einen seiner drei Freiwürfe, Calderon blieb darauf von der Linie eiskalt und sicherte damit den zweiten Knicks-Sieg in Serie. Nerlens Noel konnte wegen Krankheit nicht mitwirken.

Detroit Pistons (17-26) - Orlando Magic (15-30) 128:118 (BOXSCORE)

Eine Halbzeit lang hatten die Pistons alles im Griff. 35 Punkten im ersten Viertel ließ Detroit im zweiten 30 folgen. Da man Orlando gleichzeitig insgesamt lediglich 48 gestattete, deutete einiges auf eine relativ deutliche Angelegenheit hin. Doch weit gefehlt. Angeführt von einem abermals starken Nikola Vucevic (26 Punkte, 15 Rebounds) und Victor Oladipo (9/18 FG, 23 Punkte) kamen die Magic noch einmal zurück.

Und wie. Nach zwei erfolgreichen Oladipo-Freiwürfen betrug Detroits Vorsprung Mitte des Schlussviertels plötzlich nur noch zwei Punkte, was Brandon Jennings wiederum überhaupt nicht juckte. Ein Jumper. Ein Runner - und schon führten die Pistons wieder mit 6. Jodie Meeks packte zwei Freiwürfe obendrauf, womit die Richtung für die finalen Minuten vorgegeben war.

Detroits Offense funktionierte wieder, zudem gestattete die Defenes den Magic kaum noch einfach Punkte. So zogen die Pistons wieder davon und fuhren schließlich den nächsten Sieg ein. Andre Drummond hatte dabei einen herausragenden Abend erwischt. 10 seiner 14 Würfe traf Detroits Center, dazu für ihn quasi unglaubliche 6 seiner 8 Freiwürfe für insgesamt 26 Zähler. 17 Rebounds sind dagegen beinahe obligatorisch. Jennings' Assist-Performance dagegen weniger. Unfassbare 21 Mal bereitete der Point Guard für seine Teamkollegen vor und stellte damit ein neues Career High auf.

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Memphis Grizzlies (30-12) - Toronto Raptors (27-14) 92:86 (BOXSCORE)

Die Grizzlies wissen, wie sie sich einen Sieg erkämpfen können, auch wenn sie bei den Rebounds Probleme hatten. Und die hatte Memphis (36:50 Rebounds), mit Marc Gasol allerdings auch den Topscorer der Partie (26 Punkte). Dem Spanier in Nichts nach stand sein kongenialer Partner Zach Randolph, der mit 19 Punkten und 13 Rebounds zu überzeugen wusste. "Es war nicht das schönste Spiel", gab Mike Conley (12 Punkte) nach dem Sieg zu. "Für uns war es ein hartes Spiel. Nichts war einfach. Der Ball ist nicht oft in unsere Richtung gesprungen, aber wir haben eine Weg gefunden, hier mit einem Sieg rauszugehen."

Jeff Green stand zum ersten mal seit seinem Wechsel aus Boston in der Starting Five der Grizzlies und erzielte in 26 Minuten 6 Punkte bei einer Quote aus dem Feld von 2 von 6. "Es ist schon gut so. Mit Jeff an Bord müssen wir unsere neue Chemie finden und sehen, wie wir ihn am besten einsetzen können", erklärte Randolph das Vorgehen bei der Integration des neuen Stars.

Toronto gefiel durch eine ausgewogenen Teamleistung. Fünf Spieler punkteten zweistellig. Lou Williams war von der Bank kommend für 21 Punkte in 23 Minuten Spielzeit gut und Kyle Lowry sorgte für 20 weitere Zähler sowie 8 Vorlagen. Obwohl sich die Raptors 21 Offensiv-Rebounds schnappen konnten, waren die Grizzlies am Ende den Ticken erfahrener, den es braucht um enge Spiele zu gewinnen.

Minnesota Timberwolves (7-33) - Dallas Mavericks (29-13) 75:98 (BOXSCORE)

Zwei Monate und sechs Tage musste Nikola Pekovic zusehen. Zwei Monate, sechs Tage und neun Minuten, um ganz genau zu sein. Denn kurz vor Ende des ersten Viertels gab der Big Man sein Comeback. Das Target Center freute sich, Pekovic offenbar ebenfalls. Per Leger führte sich der Montenegriner direkt perfekt ein.

Wesentlich sorgenvoller werden die Mavs allerdings auf Dirk Nowitzki geblickt haben. Der war kurz vor Pekovic' Comeback in die Kabine verschwunden. Doch kein Grund zu Sorge. Noch bevor der erste Abschnitt beendet war, kam Dirk auch schon wieder zurück, verwandelte direkt den Dreier und gab Andrew Wiggins damit ein wenig Anschauungsunterricht.

Kurz zuvor hatte der Nummer-1-Pick bei einem völlig offenen Distanzwurf aus der Ecke beinahe einen Airball produziert, was wiederum sinnbildlich für Minnesotas Leistung zu Beginn stand. 9 Würfe trafen die Wolves im ersten Viertel, alle 9 kamen aus der Zone. Dennoch führte Dallas nach den ersten 12 Minuten lediglich mit drei Punkten. Zwei schnelle Harris-Dreier im zweiten Viertel ließen den Vorsprung zwischenzeitlich in zweistellig Sphären schnellen, abschütteln ließen sich die Wolves allerdings nicht.

Jedenfalls kurzfristig. Denn ganz plötzlich lief Chandler Parsons heiß. 13 Punkte streute Dallas' Forward allein im zweiten Viertel ein und hatte damit durchaus seinen Anteil am 27:11-Run, der den Mavs eine komfortable Halbzeitführung bescherte.

Im Grunde war das Spiel damit auch schon entschieden. Zu deutlich war der Unterschied zwischen beiden Teams, zu frappierend das Quotengefälle. Denn während die Mavs mehr als die Hälfte ihrer Würfe (51,3 Prozent FG) und 40,7 Prozent ihrer Dreier trafen, wollte bei den Wolves überhaupt nichts fallen - speziell von draußen. 13,3 Prozent von jenseits sind einfach zu wenig.

So konnte Rick Carlisle seinen Startern einige Pausen gönnen. Nowitzki stand lediglich 25 Minuten auf dem Feld und kam dabei auf 16 Punkte (6/9 FG, 2/4 3FG) und 9 Rebounds. Parsons beendete das Spiel als Topscorer (22 Punkte). Für die Wolves scorte Andrew Wiggins am fleißigsten (18 Zähler, 7/17 FG).

New Orleans Pelicans (21-21) - Los Angeles Lakers (12-31) 96:80 (BOXSCORE)

Anthony Davis kam nach seinem überstandenen verstauchtem Zeh zurück ins Lineup der Pelicans und hatte sich offenbar einiges vorgenommen. Mit 29 Punkten und 4 Blocks brachte er den Löwenanteil zum Sieg gegen die Lakers aufs Parkett. Komplett von einer Ein-Mann-Show zu reden, träfe jedoch nicht den Kern der Wahrhheit.

Eric Gordon (17 Punkte und 10 Assists) legte ein starkes Double-Double auf - erst sein zweites in seiner Karriere - und Tyreke Evans steuerte 19 Zähler zum Sieg bei. Die Lakers hielten das Spiel drei Viertel lang offen, ehe New Orleans den Sack mit 27:12 im vierten Viertel zu machte. Kobe Bryant feierte sein Comeback nach zwei Spielen Pause. Die Mamba erzielte 14 Punkte (6/14 FG), konnte die sechste Niederlage in Folge der stolzen Franchise jedoch nicht verhindern.

Auf Seiten der Lakers wusste ohnehin eigentlich nur Jordan Hill zu überzeugen, der sich mit 15 Punkte und 13 Rebounds gegen die Niederlage stemmte. Vor dem Spiel gaben die Pelicans bekannt, dass Jrue Holiday wegen einer Stressreaktion in seinem rechten Bein für zwei bis vier Wochen ausfallen wird.

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Washington Wizards (29-14) - Oklahoma City Thunder (22-20) 103:105 OT (BOXSCORE)

Mit 0,8 Sekunden auf der Uhr entschied Russel Westbrook die Partie gegen die Washington Wizards. Der pfeilschnelle Guard entwischte in der entscheidenen Szene des Spiels Bradley Beal und hatte freie Bahn, um mit einem gefühlvollen Linkskorbleger den Sieg von OKC in Overtime zu besorgen. Westbrook hatte aber nicht nur den Game-Winner in petto. Mit seinen 32 Punkten, 8 Rebounds und 8 Assists füllte er den Statistikbogen ordentlich.

Kevin Durant, der in seiner Heimatstadt spielte und mit "KD2DC"-T-Shirts und tosendem Applaus empfangen wurde, kam am Ende auf 34 Punkte und 7 Rebounds. Das dynamische Duo zeichnete sich auch für alle 13 Thunder-Punkte in der Verlängerung verantwortlich. Angesprochen auf die Liebesbekundungen der Fans aus seiner Heimat, sagte Durant nach dem Spiel: "Ich liebe es für Oklahoma City zu spielen und trage das Logo auf der Brust mit Stolz. Das ist alles, worauf ich mich fokussiere."

Rund um Oklahoma City wird man derlei Aussagen gern vernehmen. Ebenso, das Steven Adams sein Career-High egalisierte und sich 20 Rebounds schnappte. Das war auch nötig. Immerhin scorte bei Washington die komplette Starting Five zweistellig. John Wall zeigte mit 18 Punkten (6/17 FG), 13 Assists, 6 Rebounds und 4 Steals sein hervorragendes All-Around-Game. Zur Seite sprangen ihm vor allem Nene, der 24 Punkte (9 davon in der Overtime) erzielte und Paul Pierce, der seinen Körper immer wieder ins Getümmel warf und so 14 Punkte und 12 Rebounds abgreifen konnte.

Phoenix Suns (25-18) - Portland Trail Blazers (31-12) 118:113 (BOXSCORE)

Saisonbestleistungen in Punkten für Eric Bledsoe (33) und Isaiah Thomas (27) haben die Phoenix Suns vor der drohenden Niederlage gegen die Trail Blazers aus Portland bewahrt, nachdem man bereits einen 25-Punkte-Vorsprung aus der ersten Hälfte verspielt hatte. 2,22 Minuten vor dem Ende traf Portlands Topscorer Nicolas Batum (27 Punkte) per Dreier zur 110:105 Führung. Doch ab diesem Zeitpunkt drehten die Suns noch mal auf und sorgten mit einem 13:3-Lauf für die Entscheidung.

Bledsoe avancierte aber nicht nur wegen seiner Punkte zum Helden des Abends. Er griff sich zudem 10 Rebounds, verteilte 6 Assists und klaute den Blazers 3 mal den Ball. Goran Dragic komplettierte die gelungene Leistung, des dreiköpfigen Point-Guard-Monsters der Suns. Der Slowene steuerte 16 Punkte zum Sieg gegen den zweitplatzierten im Westen bei.

Bei Portland erreichten neben Batum, nur Damian Lillard und Wesley Matthews, mit jeweils 22 Punkten, Normalform. Der Ausfall von LaMarcus Aldridge, der an der linken Hand verletzt ist, war für Portland nicht aufzufangen.

Sacramento Kings (16-26) - Brooklyn Nets (18-24) 100:103 (BOXSCORE)

Die Brooklyn Nets konnten gegen Sacramento erst ihren zweiten Sieg in den letzten zehn Spielen einfahren. Dabei halfen insbesondere die 38 Punkte in der Zone in der ersten Halbzeit. Großer Profiteur war Brook Lopez, der sein bestes Spiel seit langem zeigte. 22 Punkte und 6 Rebounds hatten die Statistiker am Ende für den Big Man notiert.

Die Nets führten über weite Strecken der Partie und machten es am Ende unnötig spannend. Bis auf drei Punkte ließ Brooklyn Sac-Town noch einmal herankommen. Doch auch das nächste Monster-Game von Boogie Cousins reichte am Ende nicht, um die fünfte Niederlage in Folge zu verhindern. 28 Punkte und 14 Rebounds knallte der Center den Nets um die Ohren. Doch gereicht hat es nicht. Aber: Wenigstens das Highlight des Spiels gehörte Cousins, als er keinen Geringeren als Kevin Garnett mit einem bösen Behind-the-Back-Crossover aussteigen ließ und per Dunk vollendete. Chapeau.

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