Der Center der Heat dominierte die Bretter förmlich nach Belieben und schnappte sich hervorragende 24 Rebounds. Zudem kam der 25-Jährige auf 14 Punkte sowie 2 Blocks und hielt Miami mit seinen 8 Offensiv-Rebounds über weite Strecken im Alleingang in der Partie. Dwyane Wade (22 Punkte) drehte zu spät auf und auch die 16 Punkte von Mario Chalmers machten am Ende keinen großen Unterschied.
Zu stark war zuvor die Leistung der Hawks - besonders in der Defense. Obwohl Jeff Teague, DeMarre Carrol, Al Horford und Pero Antic eine Pause bekamen, stand das Defensiv-Gerüst über drei Viertel und so zwang Atlanta den Gegner zu 23 Ballverlusten und meldete Goran Dragic (6 Punkte, 6 Assists) und Luol Deng (8 Punkte, 8 Turnover) quasi vom Spiel ab.
In der Offense war nach anfänglichen Problemen Dennis Schröder die Schlüsselfigur. Der Deutsche kam mit der Zeit immer besser in die Partie, legte mit 16 Punkten (5/14 FG) sowie 10 Assists ein starkes Double-Double auf und überzeugte auch in der Crunchtime. Paul Millsap steuerte zudem noch 22 Zähler bei, Kent Bazemore kam auf 15 Punkte. Mit dem vierten Sieg in Folge bauten die Hawks ihren Vorsprung an der Spitze der Eastern Conference weiter aus, während es für die Heat im Kampf um die Playoffs nochmal spannend wird.
Die Reaktionen:
Kyle Korver (Atlanta Hawks): "Wir haben einen riesigen Ansporn von den Jungs bekommen, die normalerweise nicht so viel spielen. Und sie haben uns wirklich den Schub gegeben, den wir gebraucht haben."
Dwyane Wade (Miami Heat): "Wir sind Kämpfer. Wir kennen uns immer noch nicht so richtig, aber wir sind da draußen, um für alles zu kämpfen."
Mike Budenholzer (Hawks-Coach) über die Pausen für Teague und Co.: "Wir arbeiten uns einfach durch die Saison und versuchen dabei natürlich, gesund und munter zu bleiben."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Hawks-Coach Mike Budenholzer mischt ordentlich durch und gönnt Jeff Teague, DeMarre Carroll und Al Horford eine Verschnaufspause. So kommt Dennis Schröder zu seinem sechsten Start in der NBA. Neben dem Deutschen stehen Kyle Korver, Kent Bazemore, Paul Millsap und Elton Brand in der Starting Five der Hawks. Für Miami starten Goran Dragic, Dwyane Wade, Henry Walker, Luol Deng und Hassan Whiteside.
5.: Nach einem recht guten Start leisten sich die Hawks jetzt ein paar unnötige Turnover. Die Heat kommen dadurch wieder heran und verkürzen dank einem Dreier von Henry Walker auf 12:9.
11.: Mike Muscala macht das erste Mal an diesem Abend auf sich aufmerksam und holt den Monster-Block gegen Mario Chalmers raus. Allerdings haben nicht nur die Heat aktuell Probleme in der Offense, auch bei den Hawks läuft nicht viel. Dennoch führen sie mit 17:12.
16.: Starke Aktion von Korver. In der Defense klaut er Deng den Spalding aus den Händen und hämmert dann auf der anderen Seite den Pull-Up-Jumper von Dowtown durch die Reuse - 27:15 für Atlanta.
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21.: Die Heat kämpfen sich mit einem 11:3-Lauf wieder zurück in die Partie und verkürzen bis auf 7 Punkte. Doch John Jenkins versenkt eiskalt einen Dreier und bringt damit die Heat-Fans wieder zum Schweigen. Atlanta führt mit 37:27.
27.: Nach anfänglichen Problemen ist Dennis Schröder mittlerweile in der Partie angekommen. Neben seinen 5 Assists hat er nun dank einem Dreier auch noch 7 Punkte auf dem Konto. Auf der anderen Seite leisten sich die Heat den nächsten Turnover, der von Bazemore gnadenlos bestraft wird. 50:33 für Atlanta und Auszeit Miami.
30.: Niemand kann Hassan Whiteside stoppen! Nach einem missglücktem Dreier von Walker schnappt sich der Center seinen nächsten Offensiv-Rebound, setzt sich im Gedrängel gegen 4 Hawks durch und zieht auch noch das Foul - And One! Damit verkürzt Miami auf 55:45.
35.: Der arme Muscala! Michael Beasley holt sich den eigenen Offensiv-Rebound und geht bei seinem nächsten Versuch auf Nummer sicher. Nach einem kurzen Anlauf hebt der 26-Jährige ab und bringt Muscala auf's Poster - 61:51 für Atlanta.
38.: Genau zur richtigen Zeit ist Luol Deng zur Stelle. Die ganze Partie über wirft er einen Backstein nach dem anderen, nur um jetzt seinen ersten Dreier zu verwandeln und damit auf 65:60 zu verkürzen. Bei Atlanta läuft momentan eher wenig.
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43.: Mit einem hübschen Floater verkürzt Wade den Rückstand der Heat wieder auf 5 Punkte. Der aggressive Schröder erarbeitet sich aber zwei Freiwürfe und bringt Atlanta damit wieder 79:72 in Front.
45.: Der nächste Turnover der Heat, der erneut eiskalt von Atlanta bestraft wird. Dieses mal ist es Paul Millsap, der den Heat einen Dreier um die Ohren haut und die Hawks-Führung wieder bis auf 10 Zähler ausbaut - 84:74 für Atlanta.
48.: Nach einem Dreier von Kent Bazemore legt Millsap mit zwei weiteren Punkten nach. Da hilft auch die gute Leistung von D-Wade in der Crunchtime nicht mehr. Die Hawks bringen das Spiel von der Freiwurflinie nach Hause - 93:91.
Miami Heat vs. Atlanta Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Hassan Whiteside. Schlicht und einfach eine beeindruckende Leistung des 25-Jährigen - auch, wenn es nicht für den Sieg reichen sollte. Die Hawks hatten ihm unter dem Brett überhaupt nichts entgegenzusetzen, sodass sich Whiteside 24 Rebounds schnappen konnte - 8 davon in der Offensive.
Durch seine harte Arbeit in der Zone kam der Center auch zu seinen 14 Punkten und damit noch nicht genug, auch defensiv wusste Whiteside zu überzeugen. Zwar hatte er nur 2 Blocks im Statistikbogen stehen, mit seinen langen Armen und seinem Stellungsspiel beeinflusste er aber dennoch viele Würfe der Hawks.
Der Flop des Spiels: Luol Deng. An diesen Abend wird sich der 29-Jährige gar nicht gerne erinnern - am liebsten würde er ihn wahrscheinlich ganz vergessen wollen. Mal ganz abgesehen davon, dass Deng nur 8 Punkte auf dem Konto hatte und dabei nur 2 seiner 7 Versuche aus dem Feld traf, seine 8 Ballverluste sind unverzeihlich. Die Turnover brachen den Heat am Ende das Genick. Daran war Deng nicht ganz unschuldig.
Das fiel auf:
- Die Tiefe der Atlanta Hawks ist schlichtweg beeindruckend. Obwohl Head Coach Mike Budenholzer mit Jeff Teague, DeMarre Carroll und Al Horford auf drei Starter und zugleich Stützen des Teams verzichtete, lieferten die Hawks eine beeindruckende Leistung ab. Nach anfänglichen Problemen kamen auch die Bank-Spieler sehr gut in die Partie und so konnten John Jenkins (12 Punkte, 7 Rebounds) und Mike Scott (9 Punkte) für einige Akzente sorgen.
- Neben der Tiefe stach auf Seiten Atlantas aber vor allen Dingen die hervorragende Team-Defense heraus. Aufgrund der Größennachteile wurde jedes Post-Up der Heat gedoppelt und auch die anschließenden Rotationen funktionierten sehr gut, sodass Miamis Schützen so gut wie immer eine Hand im Gesicht hatten. Auch bei gegnerischen Drives verstand es Atlanta sehr gut, die Zone dicht zu machen. Zumindest drei Viertel lang. Im Schlussabschnitt ließ Atlanta dann allerdings 38 Punkte zu und machte die Partie so nochmal unnötig spannend.
- Das half letztlich aber alles nichts gegen Hassan Whiteside. Der 2,13-Meter-Hühne schnappte sich nach Lust und Laune so gut wie jeden Rebound. Bereits zur Halbzeit hatte der 25-Jährige 14 Boards auf dem Konto - darunter 7 Offensiv-Rebounds. Insgesamt mussten sich die Gäste in Sachen Rebounds mit 47:37 geschlagen geben.
- Wirklich ausnutzen konnte Miami diesen Vorteil aber nicht. Denn zum einen war die Wurfquote einfach katastrophal (28,6 Prozent in der ersten Hälfte), sodass die Heat zwischenzeitlich 15 Wurfversuche aus dem Feld in Folge nur an den Ring setzten. Zum anderen gab Miami immer und immer wieder den Ball leichtfertig aus der Hand (23 Turnover), was natürlich auch nicht unbedingt hilfreich war. Kurios: Zur Halbzeit hatten die Heat 14 Ballverluste auf dem Konto - allerdings nur 12 Field Goals!
- In diesem Punkt bekleckerten sich allerdings auch die Hawks nicht unbedingt mit Ruhm. Ähnlich wie in der letzten Partien waren auch gegen Miami die Turnover ein großes Problem. Die 20 Ballverluste sind einfach zu viel. Daran muss Coach Budenholzer definitiv noch arbeiten.
- Wirklich zufrieden wird Goran Dragic mit seinem Einstand bei den Miami Heat nicht sein - zu inkonstant waren seine bisherigen Leistungen. Bei seinem Debüt im Trikot der Heat kam der 28-Jährige auf nur 12 Punkte gegen die Pelicans, gefolgt von 23 Zählern gegen die Sixers. Nach 8 Punkten gegen Orlando und 20 erneut gegen New Orleans enttäuschte Dragic wieder gegen die Hawks. Offenbar braucht der Point Guard noch ein wenig Zeit, um sich in Florida zurechtzufinden.