Was für eine Demonstration! Nach der unnötigen Niederlage gegen Philadelphia führen die Hawks die Kings komplett vor und feiern als erstes Team den 50. Saisonsieg. Atlanta ist im Osten weiterhin die unangefochtene Nummer eins mit nun bereits elf Siegen Vorsprung auf die Cavs. Sacramento bekommt auch unter George Karl kein Bein auf den Boden und kassiert die vierte Pleite in Serie. Der drittletzte Platz in der Western Conference ist die Konsequenz.
Für die Hawks punkteten alle Starter zweistellig, vor allem Jeff Teague (18 Punkte, 13 Assists), Kyle Korver (20 Punkte, 6/8 Dreier) und DeMarre Carroll (20 Punkte, 5 Rebounds) stachen hervor.
Dennis Schröder unterstrich einmal mehr seine gute Form aus den letzten Spielen und schrammte in 19 Minuten knapp an einem Double-Double vorbei (12 Punkte, 8 Assists). Zudem leistete er sich nur 2 Turnover und traf 2 Distanzwürfe. Topscorer der Kings war Rudy Gay mit 23 Punkten (10/15 FG).
Die Reaktionen:
Kyle Korver (Hawks): "Ich wusste nicht, dass wir 20 Dreier getroffen haben. Das sind ganz schön viele."
DeMarre Carroll (Hawks): "Wir geben einen guten Wurf für einen besseren Wurf auf. Wenn du Jungs im Team hast, die sich nicht um Ruhm scheren, dann kommt das dabei heraus."
Rudy Gay (Kings): "Sie sind großartig. Es ist toll, ihnen zuzusehen, aber extrem hart, gegen sie zu spielen. Das ist wie aus dem Lehrbuch. Genau das versucht jeder Team zu erreichen."
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Vor dem Tip-Off: Die Hawks kehren zu ihrer ursprünglichen Starting Five zurück: Jeff Teague, Kyle Korver, DeMarre Carroll, Paul Millsap und Al Horford starten. George Karl schickt Ray McCallum, Ben McLemore, Rudy Gay, Carl Landry und DeMarcus Cousins aufs Feld.
5. Was für ein Ball Movement! Diese Hawks sind einfach sensationell! Teague vernascht McCallum und findet den offenen Millsap. Doch der drückt nicht ab, sondern leitet zu Korver am Perimeter weiter - Bang! Nächster Angriff, gleicher Schütze, gleiches Resultat. Und da es so schön war... nochmal Millsap zu Korver - nothing but net. 16:9 Atlanta.
9. Gay lässt einen von Downtown fliegen, doch auch Carrolls Dreier findet den Weg durch das Netz. Beide Forwards haben schon 10 Punkte auf dem Konto. 23:18 Hawks.
11. Dennis Schröder checkt ein und findet gleich mal Millsap für drei, nur um anschließend mit dem No-Look-Pass im Fastbreak zu Carroll für eine lautes Ohhh in der Philips Arena zu sorgen. Die Hawks sind heiß - 31:18 Atlanta.
16. Nachdem Schröder ohne zu zögern einen Longball versenkt, spielt er in Transition einen feinen Lob zu Mike Scott, der sich nicht zweimal bitten lässt und den Spalding durch die Reuse hämmert. Atlanta hat richtig Spaß - 44:27 Hawks.
20. Hello, my name is Dennis! Assist Nummer 6 findet Horford beim Drive zum Korb, Vorlage Nummer 7 geht zu Teague an die Dreierlinie - wieder No-Look! Dazu noch ein Behind-the-Back-Pass, ein Offensiv-Rebound und ein Stepback-Dreier von Schröder. Jetzt geht's aber los! 55:37 Atlanta.
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24. Steal Teague, Pass, Pass, Pass, Dreier Carroll - Bumm. Das ist Nummer 12 von Downtown für die Hawks! Im Anschluss Steal Teague, Fastbreak und drin das Ding! Was für eine erste Hälfte. 76:54 Atlanta.
29. Das ging jetzt irgendwie zu schnell für die Kings. Nach zwei Horford-Dunks und Dreiern von Korver und Millsap beträgt die Führung der Hawks wieder 22 Punkte. Man könnte fast Mitleid mit Sacramento haben. 89:67 Atlanta.
34. Da sind die 100! Natürlich passend zum Spiel mit drei Dreiern in Serie durch Millsap, Kent Bazemore und Teague. Hier glaubt niemand mehr an die Kings. 100:76 Hawks.
42. Sacramento kann verhindern, dass der Vorsprung von Atlanta weiter wächst, da sich die Hawks ein paar Ungenauigkeiten leisten. Nik Stauskas trifft nach zwei Dreiern auch den nächsten Wurf in Ringnähe. 112:93 Atlanta.
48. Da ist der Rekord! Mit 35 Sekunden auf der Uhr verwandelt Shelvin Mack den 20. Dreier für die Hawks, die damit eine neue Franchise-Bestmarke aufstellen. Was für eine Demonstration! Atlanta gewinnt mit 130:105.
Sacramento Kings - Atlanta Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Das Ball Movement von Atlanta. Die Hawks sind nicht länger die Spurs des Ostens - sie sind besser als San Antonio. Es war wunderschön anzusehen, wie der Spalding bei den Gastgebern zirkulierte. Zur Halbzeit hatte Atlanta bereits 25 Assists bei 30 Fieldgoals auf dem Konto, am Ende waren es 42 Vorlagen und damit ein neuer Saisonbestwert in der NBA. Und nicht nur Teague (13 Assists) und Schröder (8), sondern auch die Bigs wie Millsap (5), Mike Scott (5) und Elton Brand (4) fanden stets den besser postierten Mann.
Der Flop des Spiels: DeMarcus Cousins. Der Kings-Center erlebte einen fürchterlichen Start ins Spiel. Dreimal wurde er zu Beginn von Horford und Brand abgeräumt, danach nahm er im ersten Viertel keinen einzigen Wurf mehr. Im zweiten Abschnitt war Boogie ebenfalls abgemeldet, da er konsequent gedoppelt wurde, wenn seine Mitspieler den Spalding denn mal zu ihrem besten Mann bekamen. Cousins fiel in Hälfte eins lediglich durch ein technisches Foul auf, sein erstes Fieldgoal kam erst kurz vor der Halbzeit. Nach der Pause gelangen ihm immerhin ein paar Aktionen, dennoch hätte Sacramento seine Führungsqualitäten gebraucht, um nicht völlig unterzugehen. Insgesamt eine enttäuschende Leistung.
Das fiel auf:
- Gegen die Hawks hat man erneut gesehen, wie sehr Darren Collison den Kings fehlt. Backup-Point-Guard Ray McCallum hatte große Schwierigkeiten, die Offense zu initiieren, auch wenn er selbst gut traf (6/10 FG). Wenig Bewegung im Halfcourt führte entweder zu einem Abschluss von Gay im One-on-One oder zu einem schwierigen langen Zweier.
- Dennis Schröder begann stark, handelte sich aber Anfang des zweiten Viertels ein schnelles zweites Foul ein. Die Folge war nicht etwa der Gang auf die Bank, sondern ein kurzes Gespräch mit Al Horford. Der erfahrene Center setzte dem jungen Deutschen sachlich auseinander, warum er in so einer Situation an der Seitenlinie besser seine Finger weg lassen sollte - und weiter ging die wilde Fahrt.
- Was für eine grandiose erste Hälfte der Hawks: 62,5 Prozent aus dem Feld, 63 Prozent vom Perimeter und 25 Assists bei 30 Fieldgoals. 76 Punkte sind zudem die beste Halbzeit-Ausbeute seit knapp 10 Jahren. Die Kings hatten nicht den Hauch einer Chance.
- Das lag nicht nur an der statischen Offense, sondern auch an der unterirdischen Defense von Sacramento. Die Tatsache, dass Atlanta nur insgesamt sieben Freiwürfe nahm, bedeutet nicht etwa, dass die Hawks nicht aggressiv genug waren. Es ist der Beleg dafür, dass die Kings meist selbst zum Foulen noch zu spät kamen. Rotationen wurden reihenweise verschlafen und manchmal standen drei Hawks-Spieler völlig blank. Und sorry, aber wer Korver fünf Meter Platz zum Werfen lässt, ist einfach selbst Schuld, wenn es im Korb klingelt.
- Im Dezember 1996 trafen die Hawks gegen Dallas 19 Dreier, knapp zwanzig Jahre später knackte die Truppe von Mike Budenholzer diesen Rekord. Als erst 15. Team überhaupt gelingt Atlanta ein Spiel mit 20 Treffern von Downtown - und dafür brauchten Korver und Co. lediglich 38 Versuche (55,6 Prozent).