Obwohl Mike Budenholzer auf drei Starter verzichtet, holen sich die Atlanta Hawks (52-14) einen 91:86-Sieg (BOXSCORE) gegen die Los Angeles Lakers (17-48). Lange Zeit sieht es nach einem sicheren Sieg für die Nummer eins aus dem Osten aus, doch ein später Lauf der Lakers macht es nochmal spannend. Der starke Dennis Schröder sichert aber den Sieg.
Kein Jeff Teague, kein DeMarre Carroll, kein Paul Millsap und auch kein Kyle Korver, der mit einem Nasenbeinbruch das Spiel im zweiten Viertel bereits verlassen musste. Dafür aber ein Dennis Schröder in Bestform! Der Deutsche nahm die Zügel in die Hand und führte die Hawks mit einem starken Double-Double und einem Karrierebestwert in Sachen Scoring (24 Punkte, dazu 10 Assists) zum Sieg.
Dabei konnte sich Schröder über die gute Unterstützung von Al Horford (21 Punkte) sowie Shelvin Mack (18) freuen. Allerdings machte sich bemerkbar, dass dem Team vier wichtige Stützen fehlten. Zu inkonstant war die Leistung über die 48 Minuten. So konnten sich die Lakers dank einem späten Lauf auch noch von einem 15-Punkte-Rückstand erholen und das Spiel in den Schlussminuten eng gestalten.
Vor allem Ryan Kelly (13 Punkte), Carlos Boozer (13 Punkte, 7 Rebounds) oder auch Ed Davis (7 Punkte, 13 Rebounds) stachen dabei mit soliden Leistungen heraus. Die insgesamt 22 Turnover brachen den Gastgebern aber schließlich das Genick - neben dem starken Schröder. Der darf sich weiterhin über den ersten Platz in der Eastern Conference und 10 Spiele Vorsprung auf die zweitplatzierten Cavaliers freuen.
Die Reaktionen:
Dennis Schröder (Atlanta Hawks): "Zu Beginn des Spiels kam der Coach zu mir und sagte: 'Das ist dein Spiel. Spiel einfach so wie immer und verändere nichts. Bring deine Mitspieler mit ein und wenn du offen bist, wirf!' Und das habe ich getan. Ich bekomme meine Einsatzzeit und habe auf dem Court viel Selbstvertrauen."
Schröder über den Layup kurz vor Schluss: "Der Coach hat einen Spielzug vorgegeben und ich habe versucht, mich herauszufordern. Ich war dann auf dem Weg zum Korb weit offen. Das zeigt mir, dass er mir vertraut. Und das liegt daran, dass ich mich verbessert habe."
Kent Bazemore (Atlanta Hawks): "Wir sind ein sehr gefährliches Team. Selbst wenn drei Starter pausieren und ein Vierter raus muss, bekommen wir den Job erledigt. All die Jungs, die sonst nicht so viele Minuten bekommen, arbeiten sehr hart. Das hat sich heute Nacht definitiv gezeigt."
Byron Cott (Lakers-Coach): "Wir haben erst kurz vor dem Spiel erfahren, dass sie einige Starter schonen werden. Ich weiß nicht, wie das unsere Jungs beeinflusst hat. Aber wenn wir so oft den Ball hergeben,dann sind wir einfach nicht fokussiert genug."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Hawks-Coach Mike Budenholzer stellt mal wieder unter Beweis, was er unter Gregg Popovich so alles gelernt hat und lässt drei seiner Starter auf der Bank. Jeff Teague, DeMarre Carroll und Paul Millsap bekommen eine Ruhepause. Dafür steht Dennis Schröder gemeinsam mit Kyle Korver, Kent Bazemore, Pero Antic und Al Horford von Beginn an auf dem Parkett. Für die Lakers starten wie gewohnt Jordan Clarkson, Wayne Ellington, Wesley Johnson, Jordan Hill und Tarik Black.
6.: Mehr als 5 Minuten hat es gedauert, aber jetzt sind die Hawks offensichtlich in der Partie angekommen. Dank Horford und Schröder zieht Atlanta mit einem 9:1-Lauf ein wenig davon. Die Hawks führen mit 11:6.
spox9.: So langsam läuft es bei den Gästen, vor allem bei Shelvin Mack. Der 24-Jährige hat von der Bank kommend schon jetzt 8 Zähler auf dem Konto und bringt die Hawks jetzt mit einem Layup mit 20:8 in Front.
15.: Ähnlich wie zu Beginn des ersten Viertels hat Atlanta auch jetzt wieder Probleme. Die Lakers, bei denen noch keiner mehr als 4 Punkte hat, kämpfen sich mit einem 11:2-Lauf wieder heran. Das gefällt Budenholzer gar nicht. Auszeit Atlanta beim Stand von 25:19 für die Gäste.
21.: Nachdem zwischenzeitlich absolut nichts mehr ging bei Atlanta, haben sich die Hawks wieder ein wenig gefangen. Nach einem Dreier von Schröder legt Bazemore mit einem schönen Reverse-Layup nach - 35:30 für Atlanta.
28.: Dieses Mal kommen die Hawks von Beginn an gut ins Viertel rein. 6 der ersten 7 Würfe fanden den Weg durch die Reuse. Los Angeles lässt sich aber dank einiger Offensiv-Rebounds nicht abschütteln - 53:46 für die Hawks.
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32.: Ein weiterer Offensiv-Rebound ermöglicht den Lakers die nächsten zwei Punkte. Doch auf der anderen Seite findet Schröder die richtige Antwort und erhöht per Layup auf 59:51 für Atlanta.
37.: Kann sich Atlanta jetzt absetzen? Elton Brand und John Jenkins von der Freiwurflinie sorgen für einen gelungenen Start ins dritte Viertel und erhöhen die Hawks-Führung auf 72:58.
41.: Ein Missverständnis im Hawks-Backcourt führt zu einem Turnover von Schröder. Gleich im nächsten Angriff macht es der Deutsche aber besser und erarbeitet sich mit einem aggressiven Drive den Weg an die Line. Zwei verwandelte Freiwürfe später steht es 80:65 für Atlanta.
45.: Jetzt wird es aber doch nochmal spannend! Ed Davis setzt mit einem krachenden Dunk das Ausrufezeichen auf einen 9:0-Lauf der Lakers. Budenholzer nimmt sofort eine Auszeit - Die Hawks-Führung schrumpft auf 83:76.
48.: Nach zwei Körben von Carlos Boozer beträgt der Rückstand der Lakers nur noch 4 Punkte. Zwar versenkt Horford anschließend einen Freiwurf, doch nach mehreren Offensiv-Rebounds knallt Johnson einen Dreier durch die Reuse. Doch dann ist es erneut Schröder. Mit einem eiskalten Drive bringt er die Hawks wieder mit 4 Zählern in Front. Das ist zu viel für Los Angeles. Die Hawks gewinnen schließlich mit 91:86.
Los Angeles Lakers vs. Atlanta Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels:Dennis Schröder. In seinem siebten Start in der NBA lieferte der Deutsche eine starke Partie ab. Ohne Jeff Teague als eigentlichen Floor General nahm Schröder das Angriffsspiel der Hawks in die Hand und versenkte in der Schlussminute einen extrem wichtigen Layup. So überzeugte er mit einem Karrierebestwert von 24 Punkten (7/16 FG), 10 Assists sowie 3 Rebounds. Zudem leistete sich der 21-Jährige in 38 Minuten Einsatzzeit nur 3 Turnover. Nur in der Defense sah Schröder ein ums andere Mal nicht unbedingt gut aus.
Der Flop des Spiels:Wayne Ellington. Der Shooting Guard der Lakers erwischte keinen allzu grandiosen Abend. Vielmehr musste der 27-Jährige nach einer schwachen Leistung die meiste Zeit der Partie von der Bank aus verfolgen und kam nur auf 20 Minuten Einsatzzeit. In diesen 20 Minuten versenkte Ellington nur 2 seiner 10 Versuche aus dem Feld für 6 Punkte.
Das fiel auf:
- Sowohl ins erste, als auch ins zweite Viertel erwischten die Hawks einen furchtbaren Start. Schröder und Co. setzten jeweils 6 der ersten 7 Würfe nur an den Ring. Dadurch konnten sich die Lakers im zweiten Abschnitt wieder von einem 15-Punkte-Rückstand erholen und das Spiel eng gestalten. Zuvor gingen zwischenzeitlich 12 Lakers-Würfe in Folge vorbei und trotz einer Wurfquote von 31,1 Prozent lag Los Angeles zur Halbzeit nur mit 3 Zählern zurück.
- Das lag hauptsächlich daran, dass die Offense der Hawks nie in einen richtigen Rhythmus fand. Der Ball lief nicht so gut wie sonst durch die Reihen der Gäste und so waren die Hawks immer wieder zu schlechten Würfen gezwungen. Das machte sich in einer Vielzahl von Airballs und der schwachen Dreierquote von 21,7 Prozent (5/23 3FG) auch mehr als deutlich bemerkbar.
- Da es bei den Lakers in der Offensive auch nicht viel besser lief, sahen die Fans im Staples Center eine recht unansehnliche Partie. Los Angeles hatte vor allem im Halbfeld enorme Probleme gegen die insgesamt gut stehende Hawks-Defense. Allerdings eröffneten sich den Lakers immer wieder in der Transition Lücken, die unter anderem Jabari Brown (9 Punkte, 4/5 FG) oder Jordan Clarkson ganz gut nutzen konnten.
- In Sachen Rebounds sind die Hawks bekanntermaßen nicht das Maß aller Dinge in der NBA (Platz 27 mit 40,8 Rebounds pro Partie) und auch gegen die Lakers musste man sich in dieser Kategorie geschlagen geben (54:34 für LAL). Dabei taten vor allem die 19 Offensiv-Rebounds den Hawks immer wieder weh, da sich Los Angeles dadurch einige 2nd-chance-points ermöglichten.
- Nachdem Hawks-Coach Mike Budenholzer von Beginn an freiwillig auf drei seiner eigentlichen Starter verzichtete, musste er im zweiten Viertel den Ausfall von Kyle Korver hinnehmen. Der Scharfschütze bekam bei einem unabsichtlichen Zusammenprall die Schulter des Gegners ins Gesicht und musste die Partie offensichtlich mit einem Nasenbeinbruch verlassen.