Die Regular Season ist auf den Zielgeraden. Noch rund zwei Wochen bis zum Saisonende und im Osten kämpfen noch sechs Teams um drei Playoffplätze. SPOX blickt auf das Restprogramm von Milwaukee, Miami, Boston, Brooklyn, Indiana und Charlotte.
Platz 6, Milwaukee Bucks (36-38)
Restprogramm: CHI (H), BOS (A), ORL (H), CLE (H), NYK (A), BKN (H), PHI (A), BOS (H)
Tiebreaker: MIA (4-0), BOS (1-0)*, BKN (2-1)*, IND (2-2), CHA (1-2)
Situation: Lange Zeit sah es so aus, als wenn die Bucks recht locker und souverän in die Playoffs einziehen würden. Doch seit dem All-Star-Break und dem Trade von Brandon Knight nach Phoenix läuft es nicht mehr rund im jungen Team von Jason Kidd. Seit Mitte Februar wurden nur 6 von 21 Partien gewonnen.
Dass es einen Bruch im Spiel der Bucks geben würde, war zu erwarten und nahmen die Verantwortlichen in der Bierstadt in Kauf, aber dass er so heftig ausfallen würde, hat dann doch überrascht. Nur drei Teams erzielen seit dem All-Star Game weniger Punkte. Knights offensive Präsenz kann Nachfolger Michael Carter-Williams nicht leisten.
Dass Milwaukee überhaupt so eine erfolgreiche Saison spielen würde, hatte ohnehin niemand erwartet. Die Leistung ist noch höher zu bewerten, wenn man bedenkt, dass sie über weite Strecken verletzungsbedingt auf Leistungsträger verzichten mussten. Jabari Parker fehlt mit einem Kreuzbandriss, Spielmacher Kendall Marshall verletzte sich ebenfalls am Kreuzband und wurde dann nach Phoenix verschifft. Larry Sanders fehlte aufgrund von persönlichen Problemen und ist inzwischen entlassen.
Prognose: Aktuell haben die Bucks noch drei Spiele Vorsprung auf die Brooklyn Nets auf Platz 9, aber mit den Bulls und den Cavaliers warten noch zwei Hochkaräter. Außerdem muss Milwaukee noch zwei Mal gegen Boston ran und die Nets kommen auch noch nach Milwaukee. Die Bucks könnten davon profitieren, dass die Cleveland eventuell nicht mit der kompletten Kapelle an den Start geht. Platz zwei ist den Cavs mehr oder weniger sicher. Die Bucks halten Platz 6.
Platz 7, Miami Heat (34-39)
Restprogramm: SAS (H), CLE (A), DET (A), IND (A), CHA (H), CHI (H), TOR (H), ORL (H), PHI (A)
Tiebreaker: MIL (0-4), BOS (3-1), BKN (4-0), IND (1-2)*, CHA (1-2)*
Situation: Es steht und fällt alles mit Dwyane Wade. Und nein, das ist kein Artikel aus dem Jahr 2006. Der Veteran nimmt die Heat aktuell komplett alleine auf seine Schultern und das muss er auch. Das Lazarett am South Beach ist randvoll.
Aktuell stehen Chris Bosh (Blutgerinsel in der Lunge), Chris Andersen (Oberschenkel), Josh MCRoberts (Knie) und Hassan Whiteside (Hand) sicher nicht zur Verfügung. Michael Beasley (Ellbogen), Luol Deng (Knie) und Shabazz Napier sind zumindest angeschlagen.
Da trifft es sich gut, dass Wade aktuell seinen zweiten Frühling erlebt. Den Pistons schenkte er mal eben 40 Punkte ein, im gesamten März steht er bei 25,2 Punkten pro Spiel. Wade ist so wie fit wie lange nicht. Die Knie machen keine Probleme. Dazu kommt die Heimstärke. In der American Airlines Arena sind die Heat eine Macht. Im gesamten März verloren sie dort nur eine Partie.
Prognose: Miami hat ein gesalzenes Restprogramm. Mit San Antonio und Cleveland warten zwei hochkarätige Gegner auf die Heat. Beide Partien bringen zudem eine Menge Prestige mit sich. Zudem müssen sie noch gegen Indiana, Charlotte, Chicago und Toronto ran. Da sie aber auch noch fünf Mal zuhause spielen, sichern sich die Heat Platz 7.
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Platz 8, Boston Celtics (33-41)
Restprogramm: IND (H), MIL (H), TOR (A), DET (A), CLE (A), CLE (H), TOR (H), MIL (A)
Tiebreaker: MIL (0-1)*, MIA (1-3), BKN (3-1), IND (2-1)*, CHA (2-2)
Situation: Eigentlich standen die Zeichen in Boston auf eine weitere Saison im Rebuild. Rajon Rondo und Jeff Green wurden während der Saison abgegeben, um der jungen Garde mehr Spielzeit zu verschaffen. Und plötzlich waren die Celtics wieder mittendrin im Playoff-Rennen.
spoxDas gefällt Danny Ainge zwar nicht so wirklich, aber niemand verliert nun mal absichtlich. "Es ist nicht mein Ziel, als Achter in die Playoffs zu gehen. Mein Ziel ist es, Titel zu gewinnen und bis dahin ist noch ein weiter Weg", sagte Ainge unlängst.
Sein Team wird sich nicht darum scheren und damit ist Bostons Präsident dann auch einverstanden. "Ich freue mich, dass unsere Spieler und unser Trainer, den Rest der Saison noch wichtige Spiele vor sich haben." Das Team auch. 10-8 stehen sie im März.
Für die restlichen Spiele ist auch Topscorer Isaiah Thomas wieder dabei. Der Point Guard hat seine Verletzung auskuriert und kommt so langsam wieder in Form. Damit gibt es mit Jared Sullinger nur einen Langzeitverletzten.
Prognose: Boston ist auch auf einen schlagkräftigen Kader angewiesen. Das Restprogramm hat es durchaus in sich. Drei Mal hat man noch einen direkten Konkurrenten vor der Brust. Weder gegen Indiana noch gegen Milwaukee ist der Tiebreaker entschieden und der könnte im Fotofinish entscheidend sein. Dazu geht es noch zwei Mal gegen Cleveland und zwei Mal gegen Toronto. Boston packt es trotzdem.
Seite 1: Milwaukee, Miami & Boston
Seite 2: Brooklyn, Indiana & Charlotte
Platz 9, Brooklyn Nets (32-40)
Restprogramm: IND (H), NYK (A), TOR (H), ATL (A), POR (H), ATL (H), WAS (H), MIL (A), CHI (H), ORL (H)
Tiebreaker: MIL (1-2)*, MIA (0-4), BOS (1-3), IND (1-1)*, CHA (2-1)
Situation: Wieder einmal konnten die Nets die hohen Ansprüche nicht erfüllen. Zeitweise sah es in New York so finster aus, dass das Front Office bereit war, mehr oder weniger das komplette Personal auszutauschen. Es ließ sich nur kein geeignetes Tauschpaket schnüren.
Das Team ließ sich davon aber scheinbar anstacheln. Die Bilanz seit dem All-Star-Break ist positiv (11-9) und seit Mitte März läuft es richtig gut. In neun Partien gab es sieben Siege. Gerade Brook Lopez läuft aktuell richtig heiß. Der Center wurde nicht umsonst zum Spieler der Woche im Osten gewählt. 24,9 Punkte und 9 Rebounds erzielte Lopez in den letzten neun Spielen.
Außer Mirza Teletovic und Sergej Karasev sind zudem alle Spieler an Bord. Brooklyn besitzt genug Erfahrung und kennt sich mit solchen Situationen aus. Allerdings haben sie in der Vergangenheit auch (zu) häufig ihr anderes Gesicht gezeigt. Die Nets bleiben eine Wundertüte.
Prognose: Brooklyn muss in den verbleibenden zehn Partien sechs Mal gegen ein Team mit einer positiven Bilanz ran. Das muss nichts heißen, schließlich wird zum Ende der Saison gerne mal der eine oder andere Starter geschont, aber verlassen sollten sie sich darauf nicht. Trotz der guten Form werden die Nets es nicht packen. Am Ende fehlt ein Sieg für Platz 8.
Platz 10, Indiana Pacers (32-41)
Restprogramm: BKN (A), BOS (A), CHA (H), MIA (H), NYK (A), DET (A), OKC (H), WAS (H), MEM (A)
Tiebreaker: MIL (2-2), MIA (1-2)*, BOS (2-1)*, BKN (1-1)*, CHA (2-1)*
Situation: Auch die Pacers waren längst totgesagt. Das brutale Verletzungspech Indianas hatte fast die komplette Rotation dahingerafft. Die Starting Five erinnerte zeitweise an ein besseres D-League-Team.
Alles vorbei. Bis auf Paul George sind alle Mann wieder an Bord und selbst der Star scharrt nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch im August wieder mit den Hufen. Zwischenzeitlich lief es mit sieben Siegen am Stück sogar so gut, dass George zweifelte, ob ein Comeback aktuell überhaupt Sinn machen würde. Er hatte Angst um die gute Teamchemie.
Die Frage wurde mit sechs Niederlagen am Stück von selbst beantwortet. Die Pacers verspielten ihre hervorragende Ausgangssituation und müssen nun abwägen, ob sie es wagen wollen, George in der Crunchtime der Saison wieder einzugliedern.
Prognose: Indiana hat es auf jeden Fall selbst in der Hand. Die nächsten vier Partien sind allesamt gegen direkte Playoff-Kandidaten. Dann folgen machbare Aufgaben gegen die Knicks und die Pistons, ehe dann ein hammerharter Saisonabschluss folgt. Und der wird dafür sorgen, dass die Saison für die Pacers Mitte April zu Ende sein wird.
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Platz 11, Charlotte Hornets (31-42)
Restprogramm: DET (H), IND (A), PHI (H), MIA (A), TOR (H), ATL (A), DET (A), HOU (H), TOR (A)
Tiebreaker: MIL (2-1), MIA (2-1)*, BOS (2-2), BKN (1-2), IND (1-2)*
Situation: Mit Lance Stephenson wollten die Hornets eigentlich angreifen. Es folgte ein unfassbar schlechter Saisonstart (7-20), der eigentlich schon jegliche Hoffnungen auf die Playoffs zunichte machte.
Dank eines starken Januars (10-4) meldete sich Charlotte zurück und zeigte zumindest im Ansatz den defensivstarken Basketball, der sie bereits im Vorjahr in die Playoffs einziehen ließ.
Zuletzt war allerdings erneut der Wurm drin. Nur 3 der letzten 12 Spielen konnten gewonnen werden. Aktuell sieht es so aus, als wenn den Hornets die Puste ausgehen sollte. Daran ändert auch die Rückkehr von Kemba Walker nichts, der nach seinem Meniskusriss erst wieder reinfinden muss.
Prognose: Charlotte liegt zwar aktuell nur 1,5 Spiele hinter den Celtics auf Platz 8, aber gerade hinten raus warten noch ein paar Kracher auf die Hornets, die momentan keinen sonderlich gefestigten Eindruck hinterlassen. Die Hornets stehen am Ende mit leeren Händen da.
Fazit: Selten war das Rennen um die Playoffs so spannend und selten war es so schwer, eine Prognose abzugeben. Kein Team hat in den letzten Wochen den Eindruck hinterlassen, als würde der Weg nur über sie gehen. Unerwarteten Siegen folgten häufig unerklärliche Niederlagen. So ist es gut möglich, dass man die aktuelle Prognose in 2-3 Tagen wieder über den Haufen werfen wird und am Ende nicht die Bilanz sondern der Tiebreaker über das Playoff-Ticket entscheidet.
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