Dank einer inspirierten Vorstellung des Heimteams in der ersten Halbzeit, die von frenetischen Zuschauern noch gepusht wurde, wurden die Spurs, die mit einem Sieg noch Platz zwei im Westen hätten erobern können, teilweise an die Wand gespielt. Nach der Pause zeigte der Champion sein Können und kam wenige Minuten vor Schluss wieder auf wenige Punkte heran, konnte Davis jedoch nicht in den Griff kriegen.
So sehen die Playoff-Paarungen aktuell aus!
Mit 31 Punkten, 13 Rebounds und drei Blocks, darunter zwei in der hektischen Schlussphase, zeigte der erst 22-jährige Davis, warum er in dieser Saison bereits als MVP-Kandidat gehandelt wurde. Er wird zum ersten Mal in seiner Karriere Playoff-Spiele bestreiten. Neben ihm spielte Tyreke Evans (19 Punkte, 11 Assists) groß auf. Beste Werfer bei den Spurs waren Tony Parker (23) und Boris Diaw (20).
Durch den Sieg von New Orleans war das gleichzeitige Spiel von OKC gegen die Minnesota Timberwolves (BOXSCORE), welches Russell Westbrook und Co. klar mit 138:113 gewannen, bedeutungslos. Aufgrund der negativen Bilanz im direkten Vergleich hatte OKC auf eine Niederlage der Pelicans hoffen müssen, um in die Postseason einzuziehen.
Die Reaktionen:
Monty Williams (Coach New Orleans Pelicans): "Ich bin sehr stolz heute, auf sehr viele Dinge. Das ist ein toller Moment. Wir hatten heute eine bis oben volle Hütte, unsere Fans haben uns sehr viel Energie gegeben."
Anthony Davis (New Orleans Pelicans): "Wir hatten viele schwere Situationen durchzustehen, im Laufe der Saison. Wir haben harte Spiele absolviert. Wir wollten einfach hochkonzentriert bleiben und mental stark sein."
Tony Parker (San Antonio Spurs): "Das war eine verrückte Saison, ein verrückter Westen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Ausgangslage für Pelicans-Coach Monty Williams ist klar: Win and you're in - gewinne, und du bist dabei. Sollte man die Spurs nicht schlagen sollen, müsste man auf einen Sieg der Timberwolves gegen OKC hoffen. Die Spurs brauchten den Sieg ihrerseits, um Platz 2 im Westen erobern zu können. Bei einer Niederlage könnte man andererseits bis auf Rang 6 abrutschen.
Die Pelicans gehen mit einer Starting Five aus Evans, Pondexter, Gordon, Davis und Asik in die Partie, von der Bank stehen Jrue Holiday und Ryan Anderson zur Verfügung. Gregg Popovich muss ohne Tiago Splitter (Wade) auskommen, für ihn rückt Aron Baynes neben Duncan in die erste Fünf, daneben spielen Parker, Green und Leonard.
7.: Sechs Minuten gespielt, das sieht hier nach einer engen Kiste aus! Die Atmosphäre im Smoothie King Center ist elektrisierend - verständlich, ist ja eigentlich auch schon ein Playoff-Game hier. Ein paar unnötige Turnover der Pelicans sind die Folge, trotzdem hält man dank guter Defense absolut mit. 12:12.
(Es sieht übrigens nicht nach besonders viel Hilfe von dem Timberwolves aus. Dort führt OKC nach vier Minuten bereits mit 16:6.)
10.: Oh la la, Monsier Parker! Der Point Guard der Spurs hat das Offensivspiel seiner Mannschaft in den letzten Minuten an sich gerissen. Resultat: Schon 8 Punkte und 3 Assists - spielend leicht geht er da zwischen die Big Men und legt ein. Auszeit New Orleans. Aber der Gastgeber führt noch. 20:18 Pelicans.
(In Minneapolis sind die Wolves aufgewacht - Defense wird auf beiden Seiten eher verhalten gespielt. 34:23 OKC.)
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12.: Wow! Die Pelikane heben ab! Was für ein Schlussspurt im ersten Viertel! Evans trifft die Jumper, dann Davis mit einem krachenden Fastbreak-Dunk, Ryan Anderson aus der Ecke - und den Buzzer-Beater macht Jrue Holiday rein! 14:1-Run, die Zuschauer stehen Kopf! 34:19 Pels!
(Die Thunder haben im ersten Viertel... 47 Punkte aufgelegt. 47!!!)
18.: Dante Cunningham frei aus dem Ecke, nachdem ihn Holiday wunderbar freigespielt hat! Die Führung ist auf 20 Punkte angeschwollen. Die Pelicans treffen über 60 Prozent ihrer Würfe und haben ihre Ballverluste eingestellt. 47:27 Pelicans!
23.: Die Spurs punkten jetzt viermal in Folge und scheinen offensiv mehr in die Spur zu finden. Auf der Gegenseite macht Norris Cole von der Bank allerdings so richtig Dampf! Schon 13 Punkte - und jetzt der schöne Bounce Pass auf Quincy Pondexter. Der legt ein und bekommt durch ein Foul von Leonard die Chance zum Dreipunktspiel. 60:41 New Orleans!
24.: Parker macht mit der Sirene noch einen rein - das sind 16 Punkte für den Franzosen. Und genauso viele Punkte beträgt auch der Rückstand der Spurs. Mit einem 63:47 geht New Orleans in die Kabine, die Postseason ist zum Greifen nahe.
(Im Spiel der Thunder scheint bereits alles entschieden: 76:54 steht es dort nach 24 Minuten, Russell Westbrook hat mit 34 Punkten den Scoring-Titel praktisch eingetütet.)
29.: Hier ist noch nichts entschieden! Die Spurs kommen mit mehr Saft aus der Kabine, Parker entwischt der Defense mit einem schönen Backdoor-Cut und legt ein. Nur noch 10 Punkte Rückstand. 69:59 Pels.
(OKC führt mittlerweile mit 28 bei den Wolves, Russ hält sich jedoch etwas zurück. 36, 7 und 7 bislang.)
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36.: Jetzt beginnt die Crunch Time! Patty Mills haut mit zwei Zehntelsekunden auf der Uhr den Dreier rein, was mit lautem Stöhnen auf den Rängen quittiert wird. So sind es nur 11 Punkte bei zwölf Minuten zu spielen. 82:71 Pelicans!
41.: Wow, jetzt wird es heiß! Die Pelicans werden sichtlich nervös, selbst einfachste Layups fallen nicht mehr. Die Spurs sind auf 5 Punkte ran - und jetzt wird Asik absichtlich an die Linie geschickt. 59 Prozent in dieser Saison, was bleibt davon unter Druck übrig? Beim ersten Antritt fällt einer, beim zweiten Mal wieder nur einer von beiden. 87:82 Pelicans.
(Westbrook hat im Target Center die Jagd auf eine Karriere-Bestmarke eingestellt. 37 Punkte zu Beginn des letzten Viertels, OKC führt mit 24.)
45.: Nach drei Trips an die Linie macht Asik Platz für Ryan Anderson - aber die Spurs können kein Kapital schlagen. Stattdessen punkten die Pelicans: Fünf Minuten vor dem Ende versenkt Gordon von Downtown! Nach einem Dunk von Duncan nimmt Monty Williams die Auszeit. Mit 9 vorn. 97:88 New Orleans!
48.: Anthony Davis! Kein Wunder, dass er mit "MVP"-Rufen aus dem Publikum gefeiert wird. Er trifft zwei ganz wichtige lange Jumper, dann blockt er den Fade-Away-Jumper von Leonard! Die Spurs müssen foulen, Gordon bleibt cool von der Linie - und dann räumt Davis Diaw ab! Was für ein Monsterblock! 103:96 Pels!
48.: Das wars! Mit der Sirene trifft noch einmal Patty Mills, aber das spielt keine Rolle mehr. Die Pelicans gewinnen und sind in der Postseason!
Pelicans vs. Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Anthony Davis. In 43 Minuten auf dem Court zeigte er sowohl offensiv als auch defensiv seine komplette Bandbreite: 31 Punkte, 13 Rebounds, 2 Assists, 2 Steals, 3 Blocks - lediglich die 6 Turnover waren zu viel. Zudem spielte er in den letzten Minuten groß auf und sicherte den Erfolg. Ihn müssen die Golden State Warriors erst einmal stoppen!
Der Flop des Spiels: Danny Green. Sein Shooting von draußen wäre gegen die Pelicans enorm wichtig gewesen, stattdessen fand der Guard schlicht und ergreifend nicht statt. Seine Bilanz in 18 Minuten Spielzeit: 3 Fouls, 1 Turnover, 2 Assists, 1 Rebound - und kein einziger Wurf aus dem Feld. Fazit: Unsichtbar.
Das fiel auf:
- Die erste Halbzeit war ein Offensiv-Festival: Die Pelicans versenkten 61 Prozent ihrer Würfe, die Spurs immerhin 58 Prozent. Der Unterschied: Bei San Antonio fiel kein einziger Dreier, außerdem war man bei den Second-Chance-Points (0:10) und den Punkten von der Bank (13:27) unterlegen.
- 63 Punkte hatten die Spurs in der ersten Halbzeit in dieser Saison noch nie zugelassen.
- Es kann nicht mehr lange dauern, bis Anthony Davis auch in die "Defensive Player of the Year" eingreift. Die Blocks sind sowieso klar. Gegen die Spurs zeigte er auch seine Qualitäten bei Switches: Er ist groß und agil genug, um gegen die Parkers und Ginobilis zu verteidigen, ohne zu foulen. Außerdem ist er Help Defender aufmerksam und hat seine Hände überall, sowohl gegen die Big Men als auch gegen die Guards.
- Die doppelte Frontlinie der Spurs ist für die Pelicans wie geschaffen: Da Pop ohne Splitter neben Duncan meist einen zweiten Big Man aufbietet, der nicht ganz so gefährlich ist, darf Anthony Davis den "Free Safety" spielen, während sich Omer Asik im Eins-gegen-eins gegen TD behaupten kann. Der Türke hielt sich gegen die Spurs-Legende hervorragend und brauchte keinen Help-Defender, was zu weniger offenen Schützen bei den Spurs führte. Als Asik im letzten Viertel gegen die "Hack-Asik"-Taktik runtermusste, ging der Ball prompt öfter zu TD gegen AD.
- Gerade in der ersten Hälfte hatte es den Anschein, als würde Gregg Popovich bei den Spurs ein paar Offensiv-Varianten durchspielen. Zu Beginn ging der Ball ein paar Mal zu Duncan, dann übernahm Parker die Offensiv-Last. Im zweiten Viertel war es Boris Diaw, der das Leder dominierte, wenig später dann Kawhi Leonard.
- Wären Kevin Durant und Serge Ibaka fit gewesen, die Thunder hätten wohl nicht um Platz 8 gespielt. Aber auch die Pelicans, die in der Saison mit massiven Verletzungen zu kämpfen hatten, sind in voller Mannschaftsstärke sehr viel besser: Mit Evans, Gordon, Holiday und Cole hat man etwa ein richtig gutes Guard-Quartett, mit Ryan Anderson den Big Man an der Dreierlinie, der mehr Platz für das Evans-Davis-Pick-and-Roll schafft.
- Pop regte sich im letzten Viertel richtig auf, als Ginobili kein Shooting Foul bekam - egal war ihm dieses Spiel sicher nicht. Das zeigt auch die "Hack-Asik"-Taktik, sowie die Tatsache, dass Duncan, Leonard und Parker jeweils über 30 Minuten auf dem Parkett standen.
- Der Playoffs-Einzug der Pelicans bedeutet gleichzeitig, dass alle Teams der Southwest Division in die Postseason einziehen.
- Und dann gab es ja noch das hier: