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"Du musst furchtlos sein"

SID
Damian Lillard legt in dieser Saison durchschnittlich 21 Punkte pro Spiel auf
© getty

Mit den Portland Trail Blazers kämpft er im Westen um den Heimvorteil in den Playoffs. Damian Lillard über seine Rap-Karriere, die aktuelle Point Guard-Dichte in der NBA und seine Ziele für die Postseason. Außerdem: Was macht "Video Game Dame" zum Crunchtime-Killer?

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Frage: Damian Lillard, haben Sie eigentlich Pläne, demnächst ein Album aufzunehmen? Ihre Rap-Skills sind mittlerweile ja bekannt.

Damian Lillard: Diesen Sommer möchte ich mir erstmal Zeit nehmen, um ein Mixtape herauszubringen und vielleicht bringe ich in Zukunft tatsächlich ein Album heraus. Das hängt momentan aber noch in der Luft. Ich würde das gern umsetzen. Musik ist schließlich eine meiner Leidenschaften, aber Basketball ist die Nummer eins. Jetzt geht es Richtung Playoffs und darauf lege ich meinen Fokus.

Frage: Richtung 2. Mai dürften Sie also beschäftigt sein. Da treffen ja Floyd Mayweather Jr. und Manny Pacquiao aufeinander. Interessieren Sie sich eigentlich für Boxen? Und wenn ja, haben Sie eine Tipp für den Fight?

Lillard: Ich bin tatsächlich Box-Fan und respektiere Pacquiao als Boxer. Aber ich bin Mayweather-Fan. Ich bin nicht nur Fan, weil er unbesiegt und der wahrscheinlich beste Pound-for-Pound-Boxer aller Zeiten ist. Ich bin ein Fan seiner Arbeitseinstellung. Man hört viel über seinen Trash-Talk oder wie schillernd er ist. Für mich verdient es aber jeder, der so hart arbeitet wie er, auch so erfolgreich zu sein wie er. Wie gesagt, ich respektiere seine Arbeitseinstellung und denke deshalb auch, dass er gewinnen wird.

Frage: Sie haben Ihr Rebounding deutlich gesteigert. Dank Ihrer Arbeitseinstellung oder kommt es einfach mit der Erfahrung?

Lillard: Wir sind in dieser Saison eines der besseren Defensiv-Rebounding-Teams der Liga und das liegt größtenteils auch daran, dass unsere Guards inzwischen deutlich mehr beim Rebound aushelfen. Oft schenken Teams Offensiv-Rebounds her, wenn der Big Man aushilft und den Ring beschützt. Wenn der Ball dann abprallt, schnappen ihn sich die anderen Bigs oder die Guards. Wir legen viel Wert darauf, beim Rebound auszuhelfen und machen dies sehr gut.

Frage: Ihr Coach Terry Stotts hat mittlerweile über 250 NBA-Spiele gewonnen. Was war das Wichtigste, das Sie von ihm gelernt haben?

Lillard: Für ihn zu spielen, hat meine Karriere irgendwie zu dem gemacht, was sie heute ist. Ich habe gelernt, dass du andere manchmal einfach ins kalte Wasser schmeißen musst. Vom ersten Tag an hat er mich einfach spielen, mich Fehler machen lassen - auch sehenden Auges - und mich daraus lernen lassen. Ich habe gelernt, dass du, wenn du wachsen willst, manchmal auch erst am Boden liegen musst. Du musst erst den Schmerz fühlen. So war es während meiner Rookie-Saison. Es war ein kleiner Kampf, da er mir all das zugestanden hat, konnte ich aber erst dieses gute zweite Jahr haben und schlussendlich hatte ich auch noch ein gutes drittes Jahr. Das ist wohl die größte Lektion, die ich von ihm gelernt habe.

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Frage: Nun stehen die Playoffs an. In dieser Saison sind die Blazers mal wieder unheimlich heimstark. Wie wichtig ist es deshalb für Sie, sich den Heimvorteil für die Postseason zu sichern? Oder gibt Ihnen vergangene Saison das Bewusstsein, dass es auch auswärts klappen kann?

Lillard: Wir spielen daheim wirklich eine großartige Saison, das stimmt. Wir haben uns selbst also einen großen Gefallen getan, indem wir uns die Chance gegeben haben, die Playoffs zu Hause zu beginnen. Das war auch eines unserer Ziele. Aber Sie haben Recht: Nach der vergangenen Saison sind wir sicher, dass wir es auch auswärts hinbekommen können, wenn es sein muss.

Frage: Was ist die wichtigste Lektion aus den vergangenen beiden Jahren, die Ihnen nun in den Playoffs helfen könnte?

Lillard: Das Wichtigste ist, ständig im Moment zu leben. Wir sind vergangene Saison auswärts 2:0 in Führung gegangen. Da wäre es einfach gewesen, selbstgefällig zu werden. Wir werden herausfinden, was wir tun müssen, um für uns die beste Chance zu schaffen, am Ende zu gewinnen. Die wichtigste Lektion haben wir aber von den Spurs bekommen. Sie haben uns eindrucksvoll gezeigt, welche Art von Basketball du spielen musst, um die Meisterschaft zu holen. Wir haben einiges aus dieser Serie mitgenommen.

Frage: Die Leistungsdichte in der Western Conference ist enorm. Es macht den Anschein, als könne jedes Playoff-Team eine Sieben-Spiele-Serie gewinnen. Gibt es dennoch jemanden, den Sie für die erste Runde bevorzugen? Gefällt Ihnen ein Matchup im Speziellen?

Lillard: Sie sagen es: Es ist wirklich hart im Westen. Deshalb musst du für jede Herausforderung bereit sein - egal wie die Serie aussieht. Jedes Team im Westen liefert eine andere Herausforderung. Aber Herausforderung bleibt Herausforderung. Es wird ein harter Kampf, das hat unser Team bereits akzeptiert. Wir müssen einfach für jeden bereit sein. Ich habe da keine Präferenz. Am Ende ist es mir egal, gegen wen ich spiele.

Frage: In Runde eins könnte es gegen die Clippers gehen. Welche Gefahren gehen von ihnen aus und wie wollen Sie damit umgehen?

Lillard: Sie haben viele wirklich gute Spieler. Chris Paul, Blake Griffin, DeAndre Jordan, Jamal Crawford oder Matt Barnes - sie haben einfach ein sehr toughes Team. Abgesehen davon verteidigen sie das Pick-and-Roll sehr effektiv. Und wir laufen normalerweise viele Pick-and-Rolls. Immer, wenn ich gegen sie spiele, trappen sie. Es wird definitiv eine Herausforderung, diese Traps zu entschlüsseln.

Frage: Sind Sie denn zufrieden mit dem Zustand der Blazers so kurz vor der Postseason und mit der Art und Weise, wie Sie selbst spielen?

Lillard: Ich bin sehr zufrieden, wie wir momentan spielen. Wir hatten fünf Spiele in Folge verloren, da stürzt man leicht ab. Wir haben aber herausgefunden, wo das Problem lag. Wir haben unsere Defense verändert, spielen vorne aggressiver. Jetzt spielen wir wieder die Art von Basketball, die du spielen möchtest, wenn sich die Saison dem Ende entgegen neigt. Ich bin zuversichtlich für die Playoffs.

Seite 1: Lillard über Rap, Stotts und den Playoff-Kampf im Westen

Seite 2: Lillard über Matthews, das Clutch-Gen und seine Position

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