NBA

Westbrook ist Scoring-Titel egal

Von SPOX
Russell Westbrook erzielte in dieser Saison im Schnitt die meisten Punkte - oft per wildem Dunk
© getty

Russell Westbrook hat gegen die Timberwolves noch einmal seine Klasse gezeigt und sich so den Scoring-Titel geholt. So richtig freuen kann er sich darüber aber nicht. Wie jedes Jahr beginnt nach der Saison das große Stühlerücken - so sollen Scott Brooks, James Borrego und Melvin Hunt vor einer ungewissen Zukunft stehen. Außerdem: Williams antwortet auf die Pierce-Kritik, die Orlando Magic spielen ein Global Game in Rio und Kristaps Porzingis meldet sich zum Draft an.

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Westbrook kann sich nicht freuen

Im letzten Spiel der Regular Season, dem letzten Saisonspiel der Oklahoma City Thunder, packte Russell Westbrook noch einmal eine Glanzleistung aus. Er scorte allein im ersten Viertel 23 Punkter (neuer Thunder-Rekord), am Ende standen für ihn 37 Zähler zu Buche. Damit blieb seine durchschnittliche Punkteausbeute in der Saison 2014/2015 bei 28,1 stehen: Er hat es also geschafft, ist der neue Scoring-Champ.

"Er hatte eine Saison für die Ewigkeit", pries Coach Scott Brooks die Leistung seines Schützlings. "Er hat Dinge an beiden Enden des Feldes gemacht, gereboundet, gepasst, gepunktet, verteidigt. Solch eine Leistung hat man seit Jahrzehnten nicht gesehen." All das reichte aber nicht für den Einzug in die Postseason. Dementsprechend bedient war Westbrook selbst.

Auf die Frage, was ihm denn der Scoring-Titel bedeuten würde sagte Russ: "Scheiße, es bedeutet mir nichts. Sehr gut. Toll. Ich bin zuhause und muss mir die anderen Teams anschauen. Es bedeutet nichts." Bereits am Morgen sagte der 26-Jährige, dass er "lieber in den Playoffs wäre, als den Scoring-Titel zu gewinnen." Zweitbester Scorer wurde James Harden mit 27,4 Punkten vor LeBron James, der im Schnitt 25,3 Punkte erzielte. Damit ist RW0 erst der fünfte Scoring-Champ, der die Postseason verpasst. Zuletzt ist dieses "Kunststück" Tracy McGrady 2004 gelungen. Fünf der letzten sechs Scoring-Titel gingen übrigens an die Thunder.

Endet die Ära Brooks bei OKC?

Das wäre ein Hammer. Laut YahooSports sollen die Oklahoma City Thunder darüber nachdenken, ob sie mit Scott Brooks als Coach in die nächste Saison gehen sollen. Brooks hat zwar noch ein garantiertes Jahr in seinem Vertrag, für die Saison 2016/2017 liegt die Entscheidungsgewalt über einen Verbleib des 49-Jährigen aber bei den Thunder.

General Manager Sam Presti soll sich nicht sicher sein, ob Brooks wirklich der Mann ist, der ein gesundes Thunder-Team zu einer Championship führen kann. Das ist von daher interessant, weil Kevin Durant in sein letztes Vertragsjahr geht und die Thunder alles dafür tun wollen, dem Superstar eine Verlängerung seines Arbeitspapieres schmackhaft zu machen.

Dieses Vorhaben wäre wohl deutlich leichter zu bewerkstelligen, wenn im nächsten Jahr mehr als nur Rang neun im Westen herausspringt. Bei einer Vertragsauflösung soll sogar schon ein Nachfolger auserkoren worden sein. Der aktuelle Coach der University of Florida, Billy Donovan, ist ein enger Freund von Sam Presti und soll offen für etwaige Angebote aus der NBA sein.

Magic und Nuggets auf Trainersuche?

Auch bei den Orlando Magic und Denver Nuggets soll man sich nicht sicher sein, ob die Interimstrainer James Borrego und Melvin Hunt weiterhin die Position des Coaches ausfüllen sollten. So berichtete ESPN, dass beide Franchises auf der Suche nach erfahrenen Übungsleitern wären.

So geistern bei beiden Teams auch schon einige Namen durchs Trainerkarussell. Die Magic sollen intern schon über Scott Skiles, den ehemaligen Coach der Suns, Bulls und Bucks, diskutiert haben. Die gute Beziehung vom ehemaligen Point Guard zu Magic-Präsident Alex Martins könnte sich für ihn auszahlen. Von Seiten der Magic wurde dem 37-jährigen Borrego zwar die Chance auf ein Interview für den Posten des Head Coaches in Aussicht gestellt, gegenüber Fox Sports sagten die Verantwortlichen aber auch, dass "wir den richtigen und erfahrenen Coach für dieses Team finden wollen."

Auch Tom Thibedeau, Billy Donovan und Mike Malone sind Namen, die in Florida diskutiert werden. Bei den Nuggets soll es ähnlich aussehen. Zwar glauben einige Insider, dass Hunt eine Chance für die nächste Saison bekommen könnte, viel eher wird aber davon ausgegangen, dass sich das Management um Alvin Gentry, Vinny Del Negro oder Mike D'Antoni bemühen wird.

Williams und Johnson äußern sich zur Pierce-Kritik

Nachdem Paul Pierce keine allzu warmen Worte für seinen Ex-Klub, die Brooklyn Nets, und dessen Star-Spieler übrig hatte, meldete sich jetzt einer zu Wort, der namentlich von The Truth erwähnt wurde. Pierce warf Deron Williams vor, mental nicht stark genug zu sein, um bei einer Franchise wie den Nets überzeugen zu können. Williams sieht das freilich anders: "Allein dadurch, dass ich hier bin, habe ich schon eine dicke Haut", sagte er nach dem Sieg gegen die Magic.

In einen Infight mit seinem ehemaligen Teamkameraden wollte er sich aber nicht begeben: "Er hat seine Meinung und das ist Ok. Es ist einfach so. Ich kann seine Meinung nicht ändern. Mehr gibt es da nicht." Joe Johnson, dem Pierce vorwarf, sehr ruhig zu sein und keine Aufmerksamkeit zu wollen, gab dem 37-Jährigen sogar recht: "Das, was er über mich sagt ist schon richtig." Die Kritik störe ihn aber nicht, da "ich schon oft kritisiert wurde und noch oft mit Kritik umgehen muss."

Rekorde, Rekorde, Rekorde

Die NBA ist beliebt wie nie und hat in der abgelaufenen Saison einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt. Insgesamt 21.926.548 Besucher verzeichneten die 30 Franchises im Laufe der Regular Season, im Schnitt sind das 17.826 Zuschauer pro Spiel.

Ebenfalls ein neuer Höchstwert wurde bei der Zahl der ausverkauften Spiele erreicht. 700 Mal waren die Arenen bis unteres Dach gefüllt, der Rekord von vor 20 Jahren (677 ausverkaufte Spiele) wurde damit deutlich überboten.

Magic spielen Global Game in Rio

Die NBA gab am Donnerstag bekannt, dass die Orlando Magic in der Preseason nach Rio de Janeiro reisen werden, um am 17. Oktober ein Global Game gegen Flamengo zu absolvieren. Damit ist die NBA bereits zum dritten Mal in Folge zu Gast in der brasilianischen Großstadt.

Lette Kristaps Porzingis meldet sich zum Draft

Es vergeht kein Tag an dem sich kein junger Basketballer für den Draft anmeldet. So ist es kaum überraschend, dass sich jetzt auch der lettische Big Man Kristaps Porzingis den Sprung über den großen Teich zutraut. Aktuell spielt der 19-Jährige in der spanischen ACB und legt für Baloncesto Sevilla 10,3 Punkte und 4,5 Rebounds in durchschnittlich 21 Minuten auf.

Verschiedenste NBA-Manager und Scouts gehen davon aus, dass der 2,12 große Lette, der seine Stärken in der Athletik, Defense und dem Wurf hat, ein sicherer Lottery-Pick sei. Ein GM brachte das Gesamtpaket Porzingis' auf den Punkt: "Er ist ein athletischer, super begabter 7-Footer, der einfach alles kann."

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