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Wieder mal auf Jordans Spuren

51. Playoffspiel mit mindestens 30 Pkt., 5 Ast., 5 Reb.: LeBron James zog mit Michael Jordan gleich
© getty

LeBron James' überragende Leistung sorgte für die erste Führung der Cleveland Cavaliers in der Serie gegen die Chicago Bulls und schwört damit erneut für Vergleiche mit Michael Jordan herauf. Dabei wird deutlich, wie sehr der Superstar Unterstützung benötigt.

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Die Amerikaner lieben es. Für alles gibt es Statistiken, jegliche Leistungen werden gegeneinander aufgewogen, vergleichbar gemacht. Sobald dann wieder eine herausragende Leistung abgeliefert wurde, werden die Vergleiche hervorgekramt.

Im Falle von LeBron James fällt dann häufig ein Name. Michael Jordan. Der Beste aller Zeiten. So auch dieses Mal. Mit 38 Punkten, 12 Rebounds, 6 Assists bei keinem Ballverlust hatte er erneut die Bulls zur Strecke gebracht und gleichgezogen mit eben diesem Michael Jordan.

Mit MJ gleichgezogen

Zum 51. Mal in der Postseason lieferte der wuchtige und doch so grazile Forward ein 30/5/5-Spiel ab. Nur His Airness kommt auf die Anzahl an Partien. Bricht man seine überragenden Zahlen noch weiter herunter, finden sich weitere Superlative.

Das Elias Sports Bureau vermeldet, dass er zum 33. Mal sein Team in den Playoffs in Punkten, Rebounds und Assists angeführt hat. Der Zweitplatzierte in dieser Statistik hat ganze 20 Partien weniger vorzuweisen. Es ist nicht Jordan, aber mit Larry Bird ein nicht weniger prominenter Vertreter der dribbelnden Zunft.

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LeBron kennt diese Statistiken natürlich. Schließlich studiert er die Statistikzettel immer ganz genau. So auch nach Spiel 5. James hatte noch nicht ganz auf dem Podium Platz genommen, da bat er die anwesende Journalistenmeute ihm doch bitte den Statsheet herüberzureichen.

Erstmals seit 14 Monaten ohne Turnover

Als ein Journalist ihn da noch auf seine 0 Turnover aufmerksam machte, wanderte sein Blick gleich zur entsprechenden Spalte. "Erstmal ‚Yeah'! Keine Turnover! Das ist immer das Erste worauf ich schaue", lachte James, um dann aber auszuholen: "Kyrie und ich hatten heute so oft den Ball in der Hand und da dem Gegner keine Extra-Ballbesitze zu geben, ist eine großartige Statistik für mich. Normalerweise klopfe ich mir nicht selbst auf die Schulter, aber jetzt werde ich es tun."

Es sei ihm gegönnt. Sein letztes Spiel ohne Ballverlust ist rund 14 Monate her und gerade in der Bulls-Serie hatte LeBron bisher große Probleme beim Ball-Handling. Satte 23 Turnover leistete er sich in den ersten vier Spielen. Damit kommen andere Spieler einen ganzen Monat hin. Und auch James hat trotz seiner dominanten Spielweise, die Ballverluste natürlich fordert, einen anderen Anspruch.

Jimmy Butler hatte den Superstar bislang gut im Griff, erzwang nicht nur viele Turnover, sondern hielt James auch bei 38 Prozent aus dem Feld. LeBron musste aber auch viele Würfe nehmen. Die liebevolle Bewachung seitens Butler ist nur die halbe Wahrheit. Ohne den verletzten Kevin Love, ohne den zeitweilig gesperrten J.R. Smith und mit dem angeschlagenen Kyrie Irving an der Seite war James einfach gezwungen, das Spiel komplett an sich zu reißen. Die Bulls konnten sich auf ihn konzentrieren.

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Dabei hatte auch er gehofft, dass die Zeiten vieler eigener Isolations Geschichte sind. LeBron mag zwar ein Superstar sein, aber er ist auch ein Teamspieler, jemand der weiß, dass alle es in einem flutschenden offensiven Teamgebilde einfacher haben - auch er selbst.

Überraschend guter Irving

Da ist es nur gut, dass auch Irving wieder ein Lebenszeichen von sich gab. Der Point Guard kämpft weiterhin mit Knöchelproblemen am rechten Bein herum, die dann zusätzlich Knieprobleme am linken Bein auslösten.

Eine Pause kommt für ihn aber nicht in Frage. "Wenn man darüber nachdenkt, hätte ich vielleicht vor vier Spielen aussetzen sollen. Ich kann es jetzt aber einfach nicht. Ich kann nicht mehr in den Spiegel schauen, wenn ich auf der Bank oder im Locker Room sitzen würde, während meine Teamkollegen rausgehen", erklärte er vor der Partie. "Ich gebe lieber 30 oder 40 Prozent als gar nichts."

Was er dann letztlich zeigte, waren weit mehr als "30 oder 40 Prozent". Es sieht zwar zuweilen nicht alles total rund aus, was Kyrie aufs Parkett legt, aber doch scheint er in der Lage zu sein, die Bulls auch im angeschlagenen Zustand wehzutun. Anders lassen sich seine 25 Punkte nicht erklären.

Entscheidender Block

"Ich fühlte mich beim Shootaround schon besser, habe dann weiter gekühlt und mich behandeln lassen. Ich war im Spiel aber immer noch etwas steif. Es war mehr eine Sache der richtigen Spots. Selbst bei den schwierigen Korblegern konnte ich nicht richtig abspringen, aber ich habe die Bewegungen seit meiner Kindheit verinnerlicht", erklärte Irving seine Leistung.

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Bei aller Hilfe, die James erhielt und vor allem benötigt, um diese Leistungen abrufen zu können, war er es, der das Spiel mit einer Defensivaktion nach Hause brachte. Knapp 50 Sekunden vor dem Ende fing Derrick Rose den Ball ab und jagte in Transition Richtung Cavs-Korb. Doch sein Runner zum möglichen Ausgleich wurde vom zurückgeeilten James ins Publikum befördert.

Seinem Buzzerbeater in Spiel 4 folgte nun die Gala in Spiel 5. Zwei Siege in Folge. Zum ersten Mal in der Serie. Rechtzeitig scheint LeBron sein Spiel justiert zu haben. Rechtzeitig bekommt er wieder Unterstützung. Es braucht diese Mischung für weitere statistische Heldentaten.

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