DeAndre Jordans Entscheidung, trotz mündlicher Zusage schlussendlich doch nicht zu den Dallas Mavericks zu wechseln und stattdessen bei den Clippers zu bleiben, zog einige Diskussion nach sich. Nun äußerte sich der Center selbst. Auch Blake Griffin spricht über die Vorgänge.
Eigentlich war alles klar. DeAndre Jordan hatte Mavs-Besitzer Mark Cuban und vor allem Chandler Parsons versprochen, in Dallas einen Vierjahresvertrag zu unterschreiben. Alle waren glücklich - die Clippers, DJs vermeintliches Ex-Team, selbstverständlich ausgenommen. Das war an einem Freitag. Bereits am darauffolgenden Montag wachte Jordan allerdings mit Zweifeln auf und entschied sich am Ende doch für L.A. und gegen Texas.
"Ich glaube, wir waren alle schon mal in einer Situation, in der wir nach einer Entscheidung Zweifel hegten, noch einmal zurückgingen und die Situation neu bewerten mussten", sagte Jordan nun gegenüber der Players' Tribune. "Und das war einer dieser Fälle für mich."
Deshalb wisse auch jeder, "dass ich Probleme mit der Entscheidung hatte", fährt Jordan fort. "Neun, zehn Tage lang stand ich unter extremem Druck. Jede Nacht hatte ich ein anderes Szenario in meinem Kopf, bezüglich der Stadt und des Teams, zu dem ich am besten passen würde. Ich hatte einige Meetings mit Teams und noch mehr Gespräche mit meiner Familie und Freunden. Ich habe immer wieder darüber nachgedacht, was es bedeuten würde, nach Hause zu kommen und war hin und her gerissen."
"Ich liebe Chris"
Das angeblich schwierige Verhältnis zu Chris Paul habe dem gebürtigen Texaner dagegen kein Kopfzerbrechen bereitet. "Ich liebe Chris", sagt Jordan. "Er ist wie ein großer Bruder für mich. Wenn du Sport betreibst, willst du gewinnen. Speziell auf dem Level, auf dem wir in den vergangenen Jahren waren. Natürlich gerät man da während eines Spiels mal aneinander. Aber wir wissen, dass sich jede geäußerte Kritik, jeder Streit auf dem Court nur um eines dreht: gewinnen."
Noch am Dienstagabend hatte Jordan Mavs-Besitzer Mark Cuban erklärt, er sei auf einem Date. Nun ist auch klar, mit wem. Blake Griffin schrieb bei der Players' Tribune einen Bericht über den Verlauf der Dinge. Demnach habe er ab Dienstagmorgen gewusst, dass Jordan wirklich Probleme hatte, sich zu entscheiden.
"Er wollte niemanden enttäuschen"
"Er wollte einfach niemanden enttäuschen, aber ich habe gemerkt, dass er nicht mit dem Herzen dabei war. Wir schreiben uns jeden Tag. Dabei geht es nicht immer um Basketball. Eher um das Leben allgemein. Zu allererst bin ich sein Freund. Ich habe also einige Klamotten eingepackt, bin durch LAX gelaufen und habe den ersten Flug nach Houston genommen."
Ziel sei dabei nicht gewesen, "DeAndre von den Clippers zu überzeugen. Wir haben uns vor langer Zeit versprochen, dass wir so etwas nicht machen würden. Ich wollte einfach nur für meinen Freund da sein und ihm zuhören." Deshalb hätten die beiden beim Abendessen am Dienstag auch maximal fünf Minuten über Basketball gesprochen.
"Dafür muss ich geradestehen"
"Ich wollte ihn nicht unter Druck setzen", schreibt Griffin. Und weiter: "Ich habe ihm nur gesagt, weshalb ich in für einen guten Fit in L.A. halte, habe aber auch klar gemacht: ‚Egal, wie du dich entscheidest, ich werde immer noch dein Freund sein.' Das habe ich auch so gemeint." Am Ende sei die Entscheidung für Jordan schließlich "komplizierter gewesen als nur ein Trikot auszusuchen. Da kommt Druck von Freunden, der Familie, den Agenten und Leuten, die du eigentlich nur glücklich machen willst."
Das Treffen in Jordans Haus am Mittwoch sei deshalb "eher langweilig" gewesen. Jordan selbst spricht davon, "die richtige Entscheidung für mich" getroffen zu haben. "Dafür muss ich jetzt geradestehen. Jetzt ist es mir wichtig, zu erklären, wie alles passiert ist." Endgültig tun wird Jordan dies wohl auf einer Pressekonferenz der Clippers am Dienstag.