Mit diesem Start haben die Mavs-Fans wohl in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet. Das zu einem Großteil neu zusammengestellte Team von Rick Carlisle spielte auf der Stelle sehr gut zusammen und ließ den Phoenix Suns keine Chance. Das Endergebnis ist am Ende sogar schmeichelhaft für das Team aus Arizona.
Dallas zeigte dabei eine beeindruckende Team-Leistung. Gleich acht Mavericks punkteten zweistellig. Top-Scorer bei Dallas war Raymond Felton, der in der Startformation stand und am Ende auf 18 Punkte und 6 Assists kam. Dirk Nowitzki kratzte in 21 Minuten Spielzeit mit 11 Punkten (5/10 FG) und 9 Rebounds am Double-Double.
Die Neuzugänge Deron Williams (12 Punkte, 7 Assists) und Zaza Pachulia (10 Punkte, 10 Rebounds) feierten einen guten Einstand. Von der Bank kommend trugen auch Dwight Powell (12 Punkte, 6 Rebounds), Charlie Villanueva, J.J. Barea und Devin Harris (je 10 Punkte) zum Sieg bei.
Die Suns, die enorme Probleme mit ihrer Wurfquote und den Ballverlusten offenbarten, hatten in Brandon Knight (15 Punkte, 6/13 FG) ihren Top-Scorer. Coach Jeff Hornacek konnte sich dabei wenigstens über die gute Leistung von Rookie Devin Booker (14 Punkte, 6/7 FG) freuen, Tyson Chandler blieb dagegen blass.
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Die Reaktionen:
Rick Carlisle (Trainer Mavericks): "Das war eine unglaubliche Team-Leistung. Wir hatten acht Spieler mit zweistelligen Punkten, was auch für die Zukunft sehr wichtig sein wird, denn wir brauchen diese Balance."
Raymond Felton (Mavericks): "Wir sind ihnen in der Defense wirklich hinterher und haben vorne toll den Korb attackiert. Wir haben die Sachen für uns selbst einfach gestaltet."
Jeff Hornacek (Trainer Suns): "Das Spiel sollten wir schleunigst die Toilette runterspülen und uns nun auf das nächste Match konzentrieren."
Tyson Chandler (Suns): "Ich denke mal jeder von uns kann sich diese deftige Niederlage anschreiben und für das nächste Mal etwas daraus mitnehmen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Jeff Hornacek überrascht zum Auftakt nicht und bringt wie erwartet Bledsoe, Knight, Tucker, Morris und Ex-Maverick Chandler in der Starting Five. Rick Carlisle vertraut Raymond Felton in der Startformation. An seiner Seite laufen Williams, Matthews, Nowitzki und Pachulia auf. Drei Neue also von Beginn an. McGee und Parsons fehlen noch verletzt.
5.: Deron Williams legt los wie die Feuerwehr. Erst sorgt er per Layup für die ersten Mavs-Punkte der Saison, dann haut er gleich mal zwei Dreier rein. Das sind 8 schnelle Punkte bei perfekter Wurfquote. 11:7 Mavericks.
11.: Die Suns haben ihren Rhythmus in der Offensive noch gar nicht gefunden. Obwohl Alex Len fleißig Offensivrebounds holt, setzt Phoenix Dreier an Dreier daneben. Auf der Gegenseite macht Nowitzki per Fadeaway seine ersten Punkte des Spiels und baut die Mavs-Führung auf 22:17 aus.
18.: Dallas zeigt sich bislang enorm effizient aus der Distanz und steht bei 4 von 6 verwandelten Dreiern. Dieses Mal ist es Charlie Villanueva, der eine schöne Vorlage von Deron Williams aus der Distanz in drei Punkte umwandelt, womit er für das 39:34 der Mavericks sorgt.
24.: Charlie V dreht auf! Erst knallt Villanueva den langen Zweier rein, dann lässt der Power Forward gleich noch einen Dreier folgen. Schon führen die Mavs ein wenig unerwartet mit 54:45.
26.: Was für ein Start der Mavs in die zweite Hälfte! Matthews und Nowitzki hauen die nächsten Dreier rein, ehe Dirk mit einem butterweichen Layup zum 65:46 reinlegt. Jetzt läuft auch der Deutsche heiß. Suns-Coach Jeff Hornacek nimmt sichtlich genervt die frühe Auszeit.
30.: Die Suns stehen völlig neben sich. Bledsoe leistet sich den nächsten unnötigen Turnover im Spielaufbau. Harris rennt den Fastbreak alleine und vollendet ohne große Gegenwehr per Korbleger zum 75:50 für Dallas.
35.: Schrittfehler, schlechte Pässe, Fehler beim Dribbling. Die Suns schenken die Bälle extrem leichtfertig her. Williams schnappt sich den nächsten Steal, spielt einen Pass über das gesamte Feld zu Barea, der vorne per Layup auf 86:60 für Dallas ausbaut.
40.: Die Suns kämpfen sich wieder etwas heran. Der bislang schwache Bledsoe geht per Spin Move an Barea vorbei und trifft den Layup mit Foul. An der Freiwurflinie verkürzt der Guard auf 92:76 Mavs.
44.: Die Mavericks lassen aber gar keine Zweifel daran aufkommen, wer hier als Sieger vom Feld geht. Raymond Felton knallt den nächsten Dreier aus dem Dribbling rein und schon führt Dallas wieder mit 108:80.
48.: Rick Carlisle lässt Justin Anderson und Salaj Mejri noch zu deren NBA-Debüts kommen. Es ist bereits alles entschieden. Die Suns betreiben noch ein wenig Ergebniskosmetik und so gewinnt Dallas am Ende "nur" mit 111:95.
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Der Star des Spiels: Raymond Felton. Ja, richtig gelesen. Der leicht untersetzte Guard, über den in der letzten Saison noch der eine oder andere Scherz gemacht wurde, durfte zum Auftakt in der Startformation ran und machte seine Sache richtig gut. Felton teilte sich die Aufbauarbeit mit Williams, agierte dabei sehr überlegt und umsichtig. So leistete sich der Aufbau keinen einzigen Ballverlust, verteilte dafür 6 Vorlagen und war sogar Top-Scorer. Auch stark: Energizer Dwight Powell.
Der Flop des Spiels: Tyson Chandler. Es war nicht viel zu sehen von dem Mann, der im letzten Jahr noch die Ein-Mann-Defensive der Mavs bildete. Chandler konnte zu keiner Zeit die Drives der Mavs eindämmen und war vollkommen unsichtbar. Die Harmonie mit den Mitspielern stimmte noch gar nicht. Am Ende standen 3 Punkte, 6 Rebound und 2 Turnover zu Buche. Damit steht Chandler stellvertretend für ein zu passives Suns-Team, bei dem etliche Spieler unter ihrem Niveau blieben.
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Das fiel auf:
- Die Suns drückten von Beginn an aufs Tempo, doch die Mavs hielten erstaunlich stark mit, passten sehr gut auf den Ball auf und verteidigten den Fastbreak effektiv. So fand Phoenix das gesamte Spiel über überhaupt keinen Rhythmus und stand am bei einer Wurfquote von 39,1 Prozent, die angesichts der guten Trefferquote in der Garbagetime noch verhältnismäßig gut ausfällt.
- Vielmehr gaben die Mavs das Tempo des Spiels vor und hatten bereits zur Halbzeit deutlich mehr Punkte im Fastbreak erzielt (18:8). Deron Williams, der in der Preseason zusammengerechnet ganze 15 Minuten gespielt hatte, leitete die Angriffe dabei so geschickt, als würde er schon seit Jahren mit seinen Teamkollegen zusammenspielen.
- Wesley Matthews übernahm gleich Verantwortung und gab in der Defensive lautstark das Kommando. Die Ansage der Defensivtaktik auf dem Feld war in der letzten Saison noch Aufgabe von Tyson Chandler. Matthews, der offensiv eher unauffällig aber effektiv agierte (9 Punkte, 2/4 Dreier), leistete gute Arbeit in der Verteidigung und machte den starken Suns-Guards das Leben enorm schwer.
- Die Mavericks spielten unheimlich souverän und überlegt im Angriff ohne sich viele Fehler zu leisten. Das war nach der beinahe kompletten Neu-Besetzung des Kaders so kaum zu erwarten. So nahm Dallas auch nur wirklich offene Dreier, die traf man dafür dann aber enorm erfolgreich (10/21 Dreier). Die Suns gaben das Gegenbild ab und leisteten sich mehr als doppelt so viele Ballverluste (18:8).
- Während Jeff Hornacek auch wegen der Foulprobleme seines Teams sehr früh auf seine ganze Rotation zurückgriff und sehr breit spielen ließ, vertraute Rick Carlisle einer 10-Mann-Rotation. John Jenkins, Justin Anderson und Salah Mejri, die in der Preseason einen guten Eindruck hinterließen, kamen erst ganz zum Schluss, als das Spiel längst entschieden war.
- Deron Williams' geschundener Körper musste gleich im ersten Spiel einstecken. Er knickte mit dem Fuß um, konnte aber aus eigener Kraft in die Kabine laufen. Der Spielmacher kam zurück, nur um nach einem Zusammenstoß mit Bledsoe aufgrund eines geschwollenen Knies das Parkett wieder verlassen zu müssen.