In der regulären Spielzeit der sehr unterhaltsamen Partie ging es bereits gut hin und her. Im ersten Viertel erarbeiteten sich die Jazz eine zwischenzeitliche 19-Punkte-Führung. Durch viele eigene Fehler, guter Leistungen von Julius Randle (16 Punkte, 5 Rebounds), Roy Hibbert (16 und 11) und einem stark aufgelegten Kobe Bryant (13 Punkte, 3 Assists in 20 Minuten) kämpften sich die Lakers aber wieder in die Partie.
Anschließend leisteten sich beide Teams immer wieder kleinere Nickligkeiten, bis Trevor Booker die Sicherungen durchbrannten und er Hibbert ins Gesicht schlug. Der 27-Jährige wurde von den Referees richtigerweise sofort in die Kabine geschickt. Dorthin musste auch D'Angelo Russell früher als erwartet zurückkehren, nachdem er sich nach einem harten Aufprall an der Hüfte verletzte. Die Ärzte gaben aber sofort Entwarnung.
Gegen Ende der Partie und besonders in der Overtime war es dann Alec Burks, der das Spiel der Jazz an sich riss und mit 27 Zählern, 6 Assists, 5 Rebounds sowie 3 Steals zum Matchwinner avancierte. Rodney Hood steuerte 21 Punkte zum Sieg bei, während Tibor Pleiß in seinen 10 Minuten Spielzeit etwas unglücklich agierte (6 Punkte, 2 Rebounds, 3 Turnover). Das nächste Preseason-Spiel der Jazz steht nun in der Nacht auf Samstag gegen die Phoenix Suns an.
Die Reaktionen:
D'Angelo Russell (Los Angeles Lakers) über seine Verletzung: "Ich bin zur Hilfe unter den Korb gekommen und bin dann mit einem größeren Spieler zusammengeprallt. Ich bin einfach falsch gefallen. Ich wollte nicht den einfachen Korbleger hergeben und habe versucht, ihn zu erschweren. Ich bin dann auf meinem Steißbein gelandet."
Alec Burks (Utah Jazz): "Ich bin einfach in einen Rhythmus gekommen. Ich habe mich da draußen gut gefühlt."
Quin Snyder (Jazz-Coach) über Alec Burks: "Am Ende der Partie sah er immer noch frisch aus. Ich denke, er kann noch einen Gang höher schalten. Es freut mich einfach, ihn mit so einer Unbekümmertheit spielen zu sehen. Er spielt ohne Angst."
Quin Snyder (Jazz-Coach) über Trevor Booker: "Wir werden uns das Band nochmal anschauen. Natürlich wollen wir ihn auf dem Feld haben und wir müssen unsere Emotionen kontrollieren. Trevor ist ein sehr emotionaler Mensch."
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Vor dem Tip-Off: Die Jazz geben dem angeschlagenen Derrick Favors (Leistenprobleme) eine Pause. Für ihn steht Trevor Booker gemeinsam mit Rudy Gobert, Gordon Hayward, Trey Burke und Alec Burks in der Starting Five. Los Angeles geht mit der gleichen Fünf in die Partie wie im ersten Preseason-Spiel gegen die Jazz. Neben D'Angelo Russell und Jordan Clarkson starten also Kobe Bryant, Julius Randle und Roy Hibbert.
3.: Roy Hibbert wie man ihn kennt und Kobe Bryant wie man ihn kennt. Erst verteidigt der Center einen Fastbreak der Jazz weltklasse und blockt in Gemeinschaftsarbeit mit Randle Trevor Booker. Dann folgt der Outlet-Pass zu Kobe, der nicht zögert und den Dreier versenkt - 7:5-Führung für die Lakers.
8.: Jetzt übernehmen aber die Jazz! Ein 24:3-Lauf bestraft jeden noch so kleinen Fehler der Lakers - und davon gibt es aktuell einige. Utah spielt dagegen befreit auf, inklusive toller Behind-the-Back-Pässe. Aktuell fällt für Quin Snyders Team fast alles - 29:10 für die Jazz.
14.: Mittlerweile haben sich die Lakers wieder gefangen. Julius Randle verkürzt den Abstand wieder auf 10 Punkte. Auch Tibor Pleiß ist jetzt im Spiel, fällt allerdings als erstes mit einem Offensive Goaltending auf - 37:27 für Utah.
19.: Bisher ein etwas unglücklicher Auftritt für Pleiß. Nach einem tollen Anspiel stopft der Deutsche zwar den Ball spektakulär über Randle durch die Reuse, bekommt aber direkt ein Technisches Foul angehängt. Die Jazz führen weiterhin mit 43.34.
23.: Es lebe der Weltfrieden! Metta World Peace ist zurück und zeigt gleich mal seine ganze Erfahrung. Butterweich geht der 35-Jährige an Rodney Hood vorbei, legt den Spalding in den Korb und zieht das Foul. Der Freiwurf sitzt auch - Los Angeles liegt auf einmal nur noch mit 47:44 zurück.
29.: Randle pusht den Ball nach einem Steal und findet im Fastbreak den komplett frei stehenden Nick Young. Der lässt sich die Gelegenheit natürlich nicht nehmen und hämmert den Dreier durch die Reuse. Damit gehen die Lakers mit 60:57 in Führung.
31.: Nach einigen Nickligkeiten geben die Lakers richtig Gas. Hibbert und Randle setzen zwei krachende Dunks nach schönen Assists von Kobe und bringen Los Angeles mit 68:61 in Front. Utah muss jetzt aufpassen.
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36.: Brandon Bass setzt sich gleich gegen mehrere Verteidiger durch und bringt den Spalding im Korb unter. Allerdings konnten sich die Jazz zuvor wieder herankämpfen und sogar die Führung zurück erobern. Utah liegt mit 80:78 in Front.
41.: Der Ball läuft gut durch die Reihen der Jazz und findet Alec Burks in der rechten Ecke. Der zögert keine Sekunde und versenkt den Spalding eiskalt im Korb. Die Lakers bleiben dank ihrer zahlreichen Freiwürfe aber dran - 91:90 für die Jazz.
45.: In den letzten Minuten haben die Lakers nochmal die Intensität in der Defense erhöht und machen damit Utah das Leben schwer. Auf der anderen Seite sammelt Roy Hibbert Pünktchen für Pünktchen von der Freiwurflinie - Los Angeles führt mit 100:96.
48.: Rodney Hood kann nochmal bis auf 2 Punkte verkürzen. Anschließend blockt Burks den Dreierversuch von Michael Frazier und Jeff Whitey besorgt den Ausgleich. Lou Williams scheitert mit dem letzten Wurf der regulären Spielzeit am Ring - 105:105. Es geht in die Overtime!
50.: Es bleibt auch in der Overtime sehr ausgeglichen, kein Team kann sich absetzen. Hood und Williams versenken beide ihre Jumper. Die Jazz liegen knapp mit 109:108 in Front.
53.: Nick Young scheitert mit einem weiteren, wilden Wurf, aber auch Hood trifft nur den Ring. Also wieder Ballbesitz Lakers und es ist wieder Young, der abdrückt. Gegen zwei Verteidiger ist das aber denkbar schwierig - wieder nur der Ring. Von der Freiwurflinie erarbeiten sich die Jazz eine Dreipunkteführung. Anschließend lassen sie die Lakers gar nicht erst zu einem Wurf kommen, sondern foulen sofort. Die Lakers haben also keine Chance mehr, das Spiel auszugleichen. Utah gewinnt.
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Der Star des Spiels: Alec Burks. In der ersten Preseason-Partie klappte noch nichts, jetzt scheint der 24-Jährige in der neuen Saison angekommen zu sein. Mit 37 Minuten bekam Burks die meiste Einsatzzeit aller Jazz-Akteure und war die meiste Zeit der Go-to-Guy in der Offense. Dabei kam er auf starke 27 Punkte, 6 Assists, 5 Rebounds sowie 3 Steals. Deutlich der beste Mann im Team von Quin Snyder - auch in der Overtime.
Der Flop des Spiels: Nick Young. In der Overtime wollte der Shooter das Spiel an sich reißen - dummerweise ohne Erfolg. Swaggy P drückte 5 Mal ab - meistens aus der Distanz -, traf allerdings nur 1 Mal. Zudem vergab er 2 Freiwürfe in der Overtime. Insgesamt legte der 30-Jährige 13 Punkte, 2 Rebounds und 1 Assist auf, bei einer Quote von 4 von 13 aus dem Feld.
Das fiel auf:
- Nach dem starken Auftakt im ersten Preseason-Spiel gegen die Lakers, erlebte Tibor Pleiß diesmal einen eher unglücklichen Abend. Neben einem unnötigen Offensiv Foul wurde der Deutsche gleich zwei Mal wegen Offensive Goaltending zurückgepfiffen. Da braucht die Umstellung vom europäischen auf den NBA-Basketball wohl noch etwas Zeit. Allerdings arbeitete Tibor wieder sehr hart an beiden Enden des Courts und kämpfte um jeden Rebound. Auch in der Offense wirkte der 25-Jährige etwas aktiver als noch im ersten Spiel. Am Ende standen in 10 Minuten Einsatzzeit 6 Punkte, 2 Rebounds und 3 Turnover hinter seinem Namen. Pleiß' ärgster Rivale um die Backup-Center-Position, Jeff Withey, stand knapp 25 Minuten auf dem Feld und kam auf 11 Zähler sowie 5 Rebounds.
- Noch in der vergangenen Saison lagen die Utah Jazz in Sachen Spielgeschwindigkeit ganz am Ende im NBA-Vergleich (92,78 possessions pro Spiel). Das möchte Jazz-Head-Coach Quin Snyder in dieser Spielzeit offenbar ändern - zumindest deuten das die ersten beiden Preseason-Spiele an. Schon in Spiel Eins gegen die Lakers drückten die Jazz immer wieder auf's Tempo, das setzte sich auch in dieser Partie fort. So kam Utah immer wieder zu schnellen Punkten, indem sie die noch unorganisierte Defense der Lakers gnadenlos ausnutzten.
- Hilfreich waren aber sicherlich auch die vielen Fehler der Lakers. Gerade im ersten Viertel, als Utah einen 24:3-Lauf startete, standen sich die Lakers mit vielen Turnovern im Angriff selbst im Weg. Allerdings machte es Utah im weiteren Spielverlauf nicht unbedingt besser. Die Vielzahl der eigenen Ballverluste (Utah: 23, LAL: 19) sorgte dafür, dass Los Angeles wieder zurück in die Partie fand.
- Schon im ersten Viertel schlug die Stunde des Metta World Peace. Lakers-Head-Coach Byron Scott ruf die Nummer des Veteranen auf und schon stand der mittlerweile 35-Jährige auf dem Parkett - begleitet vom frenetischen Jubel der zahlreichen Lakers-Fans in Honolulu. World Peace lieferte auch durchaus eine gute Figur ab. Gerade in der Defense half er LAL mit seiner Erfahrung und seinem Kampfgeist.
- Schon nach etwas mehr als 4 Minuten hatten die Lakers-Fans eine Schrecksekunde zu verkraften. Der an Position 2 gedraftete D'Angelo Russell viel nach einer Defensiv-Aktion gegen Rudy Gobert mit voller Wucht auf die Hüfte und konnte zunächst nicht weiterspielen. Allerdings gab die medizinische Abteilung schnell Entwarnung. Russell hätte weiterspielen können, als reine Vorsichtsmaßnahme blieb der 19-Jährige aber in der Kabine.