Vor allem für D'Angelo Russell lief es sicherlich anders als gedacht. Der 19-Jährige kam in 21 Minuten gerade mal auf 5 Zähler, 3 Rebounds sowie 3 Assists (2/8 FG) und bli eb damit hinter den hohen Erwartungen zurück. Auch die Leistung von Julius Randle (7 Punkte, 7 Rebounds, 2/10 FG) war allemal als solide zu bezeichnen. Immerhin stand der 20-Jährige nach überstandener Verletzungspause endlich wieder auf dem Parkett, ebenso wie Kobe Bryant. Die schwarze Mamba hielt sich allerdings noch etwas zurück (5 Punkte, 1/5 FG in 12 Minuten).
Besser lief es da definitiv bei Tibor Pleiß. Der deutsche Rookie arbeitete hart und belohnte sich mit immerhin 4 Punkten sowie 7 Rebounds in 13 Minuten Einsatzzeit. So kann es weitergehen, Tibor! Neben dem Center agierte auch Raul Neto von der Bank sehr stark. Besonders im Schlussabschnitt führte der Spielmacher die Jazz mit aggressiver Verteidigung und starken Assists zum Sieg.
Unter den Startern lieferten Derrick Favors (16 Punkte, 9 Rebounds), Rudy Gobert (10 Punkte, 8 Rebounds) sowie Gordon Hayward mit 11 Zählern, 9 Rebounds und 4 Assists ebenfalls gute Leistungen ab. Dennoch war auf beiden Seiten bemerkbar, dass die Teams noch am Anfang der Preseason stehen. Bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch geht es mit einem weiteren Duell zwischen den Jazz und Lakers in Honolulu weiter.
Die Reaktionen:
Raul Neto (Utah Jazz): "Ich habe versucht, das umzusetzen, was der Coach von mir verlangte. Er hat gesagt ich soll über's ganze Feld pressen, es ihnen ungemütlich machen. Also habe ich das getan."
Gordon Hayward (Utah Jazz): "Ich denke, wir werden bessere Würfe bekommen, wenn wir anfangen, etwas langsamer zu spielen. So läuft das im ersten Preseason-Spiel nun mal, jeder spielt ziemlich schnell."
Kobe Bryant (Los Angeles Lakers): "Ich habe mich gut gefühlt. Es geht nur darum, mein Timing wiederzufinden. Ich muss mich wieder akklimatisieren."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Wie erwartet sitzt Tibor Pleiß zu Beginn der Partie auf der Bank. Head Coach Quin Snyder schickt die Starting Five auf's Parkett, die man wahrscheinlich auch in der Regular Season erwarten darf. Trey Burke und Alec Burks bilden den Backcourt, Gordon Hayward, Derrick Favors und Rudy Gobert komplettieren die ersten Fünf.
Die Lakers-Fans dürfen sich über zwei Rückkehrer und zwei Neuzugänge freuen. Neben Julius Randle feiert auch ein gewisser Kobe Bryant sein Comeback nach langer Verletzungspause. Roy Hibbert darf sich unter dem Korb profilieren und Number-2-Pick D'Angelo Russell soll sich gemeinsam mit Jordan Clarkson um den Spielaufbau kümmern.
3.: Das Transition Game der Jazz macht schon mal einen guten Eindruck. Kobe Bryant ist dagegen wohl noch ein wenig eingerostet. Sein Dreierversuch aus der Ecke trifft nur die Seite vom Backboard - 7:2 für Utah.
8.: There he is! Die schwarze Mamba hämmert einen ansatzlosen Dreier aus der Ecke durch die Reuse und bringt die Lakers-Fans in Honolulu in Ekstase. Hayward kann nur hinterherschauen, wie Los Angeles auf 14:12 verkürzt.
11.: There he is, part 2! Tibor Pleiß erhebt sich von der Bank und gibt sein Preseason-Debüt. Der Deutsche macht sofort mit einem Offensiv-Rebound auf sich aufmerksam. So kann es weitergehen - 16:15 für die Jazz.
15.: Jabari Brown macht da weiter, wo er letzte Saison aufgehört hat. Der 22-Jährige bringt den Lakers eine Menge Energie und Hustle. Dadurch ermöglicht er Brandon Bass dessen erste Punkte im Lakers-Jersey. L.A. führt mit 24:21.
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24.: Lou Williams is on fire! Der Neuzugang sorgt mit einem wunderschönen Floater für zwei weitere Lakers-Zähler auf dem Scoreboard. Der anschließende Dreierversuch vom Parkplatz war dann aber doch etwas übertrieben. Nick Young legt aber Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit mit einem erfolgreichen Dreier nach und bringt Los Angeles mit 38:33 in Front.
26.: Das geht ja mal gut los. Clarkson blockt einfach mal den nichtsahnenden Hayward von hinten weg und leitet gleichzeitig den Fastbreak ein. Ein Spinmove und ein einfacher Layup später hat der Point Guard der Lakers sein Team mit 42:33 in Führung gebracht. Kann man mal machen.
33.: Der 13:2-Lauf der Jazz findet durch den eiskalten Transition-Dreier von D'Angelo Russell ein jähes Ende. Obwohl sich Utah wieder in Schlagdistanz zurückkämpfen konnte, sind es jetzt doch wieder 5 Zähler Rückstand - 55:50 für LAL.
39.: Pleiß ist wieder zurück auf dem Court und sieht gleich mal zu, wie zunächst Joe Ingles von Downtown und anschließend Rodney Hood die aktuellen Offensiv-Schwächen der Lakers mit einem 9:0-Lauf gnadenlos ausnutzen. Utah übernimmt wieder die Führung - 66:59.
Die Utah Jazz in der Kaderanalyse
42.: Utah drückt ordentlich auf's Tempo und stellt die Lakers damit vor Probleme. Einige Unachtsamkeiten in der Defense und der Offense verhindern aber einen größeren Vorsprung. Die Jazz führen mit 72:65.
46.: Die Probleme der Lakers in der gegnerischen Hälfte ziehen sich durch's komplette Viertel. Jetzt setzt Tarik Black auch noch zwei Freiwürfe an den Ring. Zwar schnappt sich Ryan Kelly den Offensiv-Rebound und bringt L.A. auf 10 Zähler heran, doch kurz darauf setzt sich Utah wieder bis auf 85:71 heran. Das sollte es gewesen sein.
Los Angeles Lakers vs. Utah Jazz: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Raul Neto. Zugegeben, auf den ersten Blick liest sich die Statline von Neto nicht gerade überragend. Bezeichnenderweise kamen seine einzigen beiden Zähler in der Garbage Time von der Freiwurflinie. Doch der 23-Jährige legt seinen Fokus eh nicht auf's scoren, sondern vielmehr auf intelligentes Ballverteilen und aggressive Defense. Das war vor allem im vierten Viertel zu sehen. 5 seiner 6 Assists sowie 2 seiner 4 Steals lieferte der Spielmacher im Schlussabschnitt ab und führte die Jazz somit zum spielentscheidenden Lauf.
Der Flop des Spiels: Alec Burks. Der Backcourt gilt ohnehin nicht als das Prachtstück bei Utah. Die Leistung von Burks machte nicht unbedingt Hoffnung, dass sich das bald ändern könnte. Der 24-Jährige ist nach seiner langwierigen Schulterverletzung noch nicht wieder auf dem alten Niveau angekommen und erzielte keinen einzigen Zähler. In 22 Minuten Einsatzzeit setzte er alle seiner 5 Wurfversuche an den Ring. Immerhin kam Burks noch auf 4 Rebounds und 3 Assists.
Das fiel auf:
- Der erste Eindruck von Tibor Pleiß im Jazz-Trikot? Gut bis sehr gut. Der Deutsche ackerte sehr hart unter den Körben (7 Rebounds, davon 2 am offensiven Brett) und in der Defense. Allerdings war Pleiß in der Offense der Jazz aufgrund mangelnder Integration noch kein Faktor (dennoch immerhin 4 Punkte) und der 25-Jährige leistete sich 2 Turnover in 13 Minuten Spielzeit. Das ist aber nichts, woran man in der restlichen Preseason nicht noch arbeiten könnte. Sorgen muss man sich im Falle Pleiß also allein um die US-amerikanischen Kommentatoren machen. Deren Versuche, den Namen des Centers richtig auszusprechen, waren nicht unbedingt von Erfolg geprägt. Aber hey, die Preseason ist für alle da.
- Es dürfte niemanden überraschen, dass Kobe Bean Bryant bei der Vorstellung der Starting Lineups mit Abstand am lautesten von den in Honolulu anwesenden Fans gefeiert wurde. In seiner ersten Partie seit Ende Januar hielt sich der mittlerweile 37-Jährige dann auf dem Parkett aber etwas zurück. Wie von ihm bereits angekündigt überließ The Black Mamba den Kollegen Russell oder Clarkson weitestgehend den Spielaufbau. Im Catch and Shoot zeigte sich Bryant zwar etwas eingerostet (1/5 FG, 5 Punkte), insgesamt hinterließ er aber einen guten Eindruck in limitierter Spielzeit (12 Minuten).
- Im Setplay lieferten die Utah Jazz in der ersten Preseason-Partie - verständlicherweise - noch keinen perfekten Basketball ab. Mal abgesehen vom guten Transition-Game wirkte die Offense der Jazz teils etwas plan- und orientierungslos. Das führte zu einigen Einzelaktionen. Hier wäre vielleicht ein wenig mehr Kreativität von Spielmacher Trey Burke gefragt, der zwar ordentlich scorte, aber in Zukunft seine Mitspieler besser einsetzen muss.
- Aber klar: Es handelt sich hier immer noch um Preseason-Spiel Nummer Eins für beide Teams. Sowohl die Jazz als auch die Lakers haben noch einiges an Arbeit vor sich, was die doch zahlreichen Abstimmungsproblemen auf beiden Seiten, sowie den holprigen Start beider Teams erklärt. Zwischenzeitlich hatten die Lakers eine Feldwurfquote von 30 Prozent vorzuweisen. Die Jazz lagen zum gleichen Zeitpunkt bei gerade einmal 28 Prozent aus dem Feld. Im weiteren Spielverlauf wurde es aber bei allen Beteiligten immerhin besser.
- Das hatten die Lakers vor allem der Bank zu verdanken. Die Reservisten aus der Stadt der Engel überzeugten bereits in der letzten Saison (Platz vier in der NBA in Sachen Bench Production) und knüpften an diese Erfolge nahtlos an. Gerade Lou Williams und Nick Young machten ihrem Ruf als Fearless Shooter alle Ehre und kamen auf 14 beziehungsweise 10 Zähler. Zusätzlich kam jeder eingesetzte Akteur in purple and gold auf mindestens ein Field Goal. Den Einbruch im letzten Viertel konnte aber auch die Bank nicht verhindern.