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Hawks lassen die Muskeln spielen

Von Oliver Mehring
Thabo Sefolosha erlebte eine umgemein effektiven Abend
© getty

Vor heimischer Kulisse haben die Atlanta Hawks einen überzeugenden 121:97-Erfolg gegen die Boston Celtics gefeiert (BOXSCORE). Dabei lieferte das Team von Head Coach Mike Budenholzer angeführt von Rückkehrer Jeff Teague eine ansehnliche Teamleistung. Dennis Schröder erlebte einen schwachen Abend.

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Atlanta zeigte sich von Anfang an gewillt, das Spiel mit der nötigen Ernsthaftigkeit anzugehen. Die Verteidigung war über 48 Minuten unglaublich präsent. Einzig die 20 Turnover machten sich immer wieder negativ bemerkbar.

Bester Punktesammler bei Atlanta war Paul Millsap (25 Punkte, 9 Rebounds). Der Forward spielte unwahrscheinlich variabel und war sowohl unter dem Korb als auch aus der Distanz ein stetiger Gefahrenherd. Für die entsprechenden Anspiele war Rückkehrer Teague verantwortlich (16 Punkte, 9 Assists). Ansonsten spielte Sefolosha (15 Punkte, 7 Rebounds) eine entscheidende Rolle bei den Hawks.

Die Celtics hatten in Avery Bradley (25 Punkte, 3 Steals) besonders im ersten Durchgang eine gefährliche Waffe. Allerdings kühlte der Guard im zweiten Abschnitt deutlich ab. Da Nebenmann Thomas (14 Punkte, 3/11 FG) große Probleme mit der starken Hawks-Defense hatte, fehlte den Celtics ausreichend Scoring-Power, um dem letztjährigen Eastern Conference Finalisten gefährlich werden zu können.

Die Reaktionen:

Jeff Teague (Atlanta Hawks): "Es gab einige harte Trainingseinheiten. Wir haben viel Filmmaterial gesehen und uns vorgenommen, härter und kämpferischer zu agieren. Das haben wir heute Abend gemacht. Die anderen Jungs müssen uns fürchten. Wir müssen hinten aggressiver sein, das hat heute geklappt."

Brad Stevens (Head Coach Boston Celtics): "Ich habe das irgendwie kommen sehen. Wir spielen schon seit einigen Tagen nicht gut. Wir müssen uns als Gruppe wiederfinden. Unsere Defense darf einfach nicht so durchlässig sein - das passiert, wenn man nicht als Team spielt."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Block-Party im ATL! In der Halbzeit kommt es noch zu einer besonderen Ehrung von Ex-Center Dikembe Mutombo. Mr. Wackel-Finger wird unter die Hallendecke gezogen, sodass in Zukunft kein Hawks-Spieler mehr mit der Rückennummer 55 auflaufen darf.

Mit Blick auf die Mannschaften gibt es für Atlanta eine gute Nachricht. Jeff Teague ist nach drei Spielen zurück und läuft neben Korver auf. Weiter bilden Sefolosha, Millsap und Horford die Startaufstellung. Bazemore fehlt nach wie vor mit einer Knöchelverletzung und Splitter hat Hüftprobleme. Für die Celtics machen Thomas, Bradley, Crowder, Johnson und Sullinger den Anfang.

Hawks vs. Celtics: Hier geht's zum BOXSCORE

4.: Die Hawks spielen messerscharf. Korver trifft seinen ersten Dreier, Horford überzeugt aus dem Midrange und Teague legt den Spalding per Lay-up ins Netz. Am hinteren Ende des Courts nimmt sich Sefolosha ein Vorbild am heutigen Ehrengast und blockt kurzerhand Crowder an der Dreierlinie - 14:6 für Atlanta.

12.: Nachdem sich die Hawks immer weiter absetzen konnten, starten die Celtics einen hübschen 10:2-Run, der durch zwei Dreier von Avery Bradley seinen Anfang findet. Langsam bekommt Boston auch die anfänglichen Lücken unter dem Korb gestopft. Noch steht es 33:28 für die Gastgeber.

18.: Zurzeit hat keines der beiden Team wirklich Lust, auf den Ball aufzupassen. Die Hawks stehen bei 12 und die Kelten bei 8 Ballverlusten. Macht gerade 46:39 für das Team eines leicht angesäuerten Mike Budenholzer.

21.: Achtung, Verbrennungsgefahr! Bradley läuft absolut heiß und steht inzwischen bei 19 Punkten, 3/5 3FG und macht mit Korver, was er will. So stehts plötzlich 48:46 und Atlanta nimmt das Full Timeout.

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32.: Dennis Schröder erlebt bisher einen unterirdischen Abend: 2 Punkte (0/5) stehen neben 4 TO. Zumindest die Defensive stimmt bei dem Deutschen. Mittlerweile führen die Hawks mit 75:67.

38.: Sefolosha will wohl den frisch geehrten Mountain Mutombo beeindrucken und besticht mit seiner ausgezeichneten Defense. Das wären 3 Steals und 3 Blocks - obendrauf streut der Schweizer noch 15 Punkte (7/8 FG) ein. Nur sein schicker Spin-Move endet mit einem missglückten Korbleger.

43.: Too small! Teague zieht aggressiv zum Korb und legt den Ball ohne Probleme über Thomas hinweg. Ein Foul wird ebenfalls gepfiffen. Anschließend gibt's ein bisschen Trash-talk vom Hawks-Guard, der die geringe Größe seines Gegenüber moniert (1,75 Meter).

48.: Inzwischen ist der Abstand auf beachtliche 24 Punkte angewachsen. Nur für Schröder will heute Abend einfach kaum etwas zusammenlaufen (5 TO). Am Ende kann er sich trotzdem über einen ungefährdeten Sieg freuen: Mit 121:97 schließt das Spiel in der Philips Arena.

Der Star des Spiels: Thabo Sefolosha. Der Flügelverteidiger stach in dem massiven Hawks-Bollwerk noch einmal besonders hervor (7 Rebounds, 3 Steals, 3 Blocks) und hatte dazu noch einen effektiven Wurf-Abend (7/8). Entlastete besonder Korver, der hin und wieder Probleme mit den flinken Guards der Celtics hatte. Ebenfalls sehr stark: Top-Scorer Paul Millsap.

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Der Flop des Spiels: Jared Sullinger. Es ist keine wirklich angenehme Aufgabe, wenn man gegen die Hawks unter dem Korb rackern muss, doch für den Big Man wollte wirklich gar nichts zusammenlaufen. Mickrige 5 Rebounds standen zu Buche, während ein Drive nach dem anderen auf den Celtics-Korb zurollte. Darüber hinaus wollte kaum ein Spalding durch den Ring fallen (2/5 FG, 3/7 FT).

Das fiel auf:

  • Auch wenn sich die Mannschaften um eine stabile Defense bemühten, entwickelte sich eine Partie mit vielen Punkten, da beide Teams große Probleme mit den Turnovern hatten. Dazu war klar zu erkennen, dass sowohl Atlanta als auch die Celtics von Coaches geleitet werden, die besonders auf das Kollektiv setzen. Der Ball lief auf beiden Seiten schön durch die Reihen, wodurch sich aussichtsreiche Wurfgelegenheiten ergaben. Alleine die Dreierquoten sind ein guter Beleg: 50:42,9 3FG in Prozent.
  • Die Hawks nutzten ihren gefährlichen Frontcourt sowie den schnellen Teague und attackierten konsequent den Korb. Besonders Millsap zeigte sich unglaublich bissig. Seinem weitreichendem Skillset waren weder Sullinger und Johnson, noch Lee und Olynyk gänzlich gewachsen. Dazu ging auch der Kampf um die Rebounds klar an die großen Jungs der Hawks: 43:33.
  • Atlanta verstand es besonders, die Kreise von Isaiah Thomas einzuengen. Der kleine Energizer wurde von Teague und Schröder hartnäckig vom Drive abgehalten. So musste sich der sonst so gefährliche Celtics-Guard besonders um die Dreierlinie positionieren und fand einfach nicht seinen Rhythmus.
  • Auch solche Abende muss es noch manchmal geben: DS17 erlebte gegen Boston wahrlich nicht seine beste Partie (6 Punkte, 4 Assists, 1/7 FG, 5 TO). Dabei steckte der Point Guard nie auf und versuchte sich immer wieder an schönen Anspielen für seine Nebenleute. Budenholzer ließ Schröder auch deshalb ganze 19 Minuten auf dem Feld, da der schnelle Spielmacher ein gutes Match-up für die schnellen Guards in Grün bot.

Der Spielplan im Überblick

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