NBA

Champion-Comeback dank Curry

Von Martin Gödderz
Stephen Curry (l.) siegte im Point-Guard-Duell gegen Chris Paul
© getty

Die Golden State Warriors (13-0) finden nach einem miserablen Start über die Defensive ins Spiel und feiern, angeführt von MVP Stephen Curry, einen irrwitzigen Comeback-Sieg. Die Los Angeles Clippers (7-4) sehen lange wie der sichere Sieger aus, erleben dann aber bei der 117-124 Pleite (BOXSCORE) ein Deja-vu.

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Die Los Angeles Clippers starteten furios ins Spiel. Angeführt von einem überragenden Chris Paul, der am Ende auf bärenstarke 35 Punkte (13/22 FG) und 8 Assists kam, entschied man das erste Viertel in beeindruckender Manier mit 41:25 für sich.

Die Warriors liefen dem Rückstand lange hinterher, doch wenige Minuten vor dem Ende setzte der Champion zu einem 22:5-Lauf an, der letztlich das Spiel entschied. Der Spieler im Fokus war dabei selbstverständlich wieder Stephen Curry, der nur schwer ins Spiel fand, das Point-Guard-Gipfeltreffen gegen Paul letztendlich aber mit 40 Punkten (11/22 FG) und 11 Rebounds für sich entschied.

Klay Thompson unterstützte seinen Backcourt-Partner mit 25 Punkten (6/12 FG). Es war das erste Spiel in dieser Saison, in dem sowohl Thompson, als auch Curry mehr als 20 Punkte auflegten. Harrison Barnes überzeugte mit 21 Punkten (9/15 FG), Draymond Green kam auf 19 Punkte und 9 Assists.

Bei den Clippers war neben Paul vor allem Blake Griffin mit 27 Punkten, 6 Rebounds und 5 Assists wieder sehr auffällig. Am Ende des Spiels waren aber beide Superstars abgemeldet.

Mit 13 Siegen zum Start in die Saison fehlen den Dubs nur noch zwei Siege zum Einstellen des Startrekord der Houston Rockets von 1993. Am Freitag empfängt man die Chicago Bulls, am Sonntag geht es nach Denver. Übersteht man auch diese Prüfungen, könnte man am Dienstag daheim gegen die Los Angeles Lakers einen neuen Rekord aufstellen.

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Die Reaktionen:

Stephen Curry (Warriors): "Wir wussten, dass die Clippers stark sind und uns schlagen können. Wir haben es zum Schluss einfach geschafft unsere Art des Basketballs wieder aufs Feld zu bringen."

Luke Walton (Interimstrainer Warriors): "Die Clippers haben wirklich großartig gespielt. Doch wir haben uns über die kleinen Plays nach oben gezogen und uns so unsere Chance bewahrt. Und am Schluss haben unsere Superstars eben wie Superstars gespielt."

Blake Griffin (Clippers): "Diese Niederlage ist hart. Wir haben am Ende zu viele Fehler gemacht. Ich würde auch nicht sagen, dass es eine große Rivalität ist. Sie sind momentan das bessere Team, wir wollen auch dorthin, wo die Warriors sind."

Doc Rivers (Trainer Clippers): "Es war für mich schon vorher klar, dass es ein extrem enges Spiel wird und am Ende das Team gewinnt, das die Intensität am längsten hochhält. Die Warriors haben nicht aufgegeben und am Ende die wichtigen Würfe gemacht. Der Unterschied zu den Warriors momentan ist, dass sie egal in welcher Situation ihr Selbstvertrauen behalten."

Beyond the Boxscore: Steph Curry - die Herrschaft des Feuers

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Chris Paul kehrt wie erwartet nach seinen Leistenproblemen zurück und führt die Clippers an der Seite von Crawford, Pierce, Griffin und Jordan von Beginn an aufs Feld. Bei den Warriors alles beim Alten: Curry, Thompson, Barnes, Green und Bogut starten.

5.: Paul legt so richtig los wie die Feuerwehr. Auf den Curry-Dreier zu Beginn des Spiels antwortet der Point Guard mit zwei eigenen Dreiern. Mit nun schon 11 Punkten führt Paul die Clippers zum 10:0-Run und zur frühen 18:10-Führung. Auszeit Warriors.

9.: Curry und Green sitzen mit Foulproblemen auf der Bank. Derweil setzen Paul und Griffin die Clippers-Show fort und treffen aus allen Lagen. 32:16 Clippers. Absoluter Horrorstart für die Warriors.

12.: Paul sitzt mittlerweile auf der Bank, doch Griffin macht munter weiter. Wieder zerstört er Ezeli mit seiner Dynamik im Low Post. Er postet auf, dreht sich blitzschnell und haut den Fadeaway zum 41:21 rein.

17.: Die Warriors finden vorne etwas besser ins Spiel. Curry verwandelt einen Eckendreier nach schönem Pump-fake. Doch auf der Gegenseite ist Rivers freistehend aus der Distanz gleich wieder zur Stelle und bringt die Clippers per Dreier mit 55:32 in Front.

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23.: Die Clippers verzetteln sich etwas in unnötigen Diskussionen und kassieren zwei technische Fouls. Die Warriors wirken weiterhin nicht im Rhythmus, rackern sich aber ganz allmählich durch möglichst einfach Punkte ins Spiel zurück. Das bringt natürlich nichts, wenn es defensiv weiter solche Aussetzer gibt: Griffin bedient Johnson, der haut freistehend den Alley-Oop-Dunk rein. 64:47 Clippers.

28.: Läuft bei dir, Blake! Der Power Forward wird zur Abwechslung von Bogut gedeckt. Er zieht den Center weit raus und steigt aus dem Dribbling zum Dreier hoch. Drin! Es ist Griffins erster verwandelter Dreier in dieser Saison. 79:64 Clippers.

32.: Die Warriors finden zurück ins Spiel. Hinten gelingen nun die Stops, vorne geht nun viel über Curry und Green. Erst verwandelt Curry nach einem starken Spin Move aus der Nahdistanz, dann geht Green mit Tempo an Smith vorbei und verkürzt per Korbleger zum 83:76.

36.: Die Warriors haben noch vier Sekunden für den letzten Spielzug. Die Clippers sind gedanklich schon in der Pause. So steht Green völlig frei in der Ecke und knallt den Dreier mit dem Buzzer zum 91:85 rein. Das sollte den Warriors Mut geben.

41.: Richtig schön anzusehen ist das zerfahrene Spiel gerade nicht. Beide Teams kämpfen und konzentrieren sich auf die Defensive. Inmitten dieser Phase reißen Josh Smith und DeAndre Jordan mit zwei spektakulären Slam Dunks zum 102:95 das Publikum wieder von den Sitzen.

45.: Und plötzlich ist es ein Schützenfest! Beide Teams lassen sich auf einen Dreier-Schlagabtausch ein. Das kann für die Clippers eigentlich nicht gut gehen. Und so verwundert er nicht, dass Thompson den Champion schließlich per Dreier aus dem Dribbling mit 113:112 in Führung schießt.

48.: Curry hat das Mismatch gegen Jordan und zieht per Crossover am Center vorbei. Der folgt schnell und blockt Curry, legt sich danach aber zu sehr mit seinem Körper auf den Spielmacher und provoziert das Foul. Curry bleibt sicher an der Freiwurflinie. Die Clippers treffen vorne nichts mehr und so bringen die Warriors den 124:117-Sieg nach Hause.

Los Angeles Clippers vs. Golden State Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Stephen Curry. Wer sonst als der amtierende MVP? Curry hatte weitaus größere Probleme als in anderen Spielen und tat sich anfangs enorm schwer zu Punkten zu kommen. Stattdessen produzierte er unnötige Fehler (7 Turnover) und blöde Fouls. Doch am Ende war der Spielmacher wieder zur Stelle und spielte mit 13 Punkten in den letzten sieben Minuten des Spiels den Clippers-Killer.

Der Flop des Spiels: Paul Pierce. Der Altmeister stand ganze 32 Minuten auf dem Feld, einen großen Einfluss auf das Spiel hatte er jedoch nicht. In der Schlussphase versuchte Pierce das Team zwar zu führen, blieb dabei aber erfolglos. Am Ende standen nur 6 Punkte (2/6 FG) auf dem Konto des Small Forwards.

Das fiel auf:

  • Curry hatte nach zwei Minuten bereits mit zwei Fouls nach zwei blöden Ballverlusten zu kämpfen und musste sich so in der Verteidigung zurückhalten. Was die Clippers dann in den ersten zwölf Minuten aufs Parkett zauberten, war einfach unglaublich. Paul und Griffin waren in keinster Weise aufzuhalten und verwandelten auch über teils drei Verteidiger scheinbar mühelos. Am Ende des ersten Viertels standen 41 Clippers-Punkte (Feldwurfquote: 71 Prozent), 30 davon kamen von Griffin und Paul.

  • Nach neun Minuten verließ Chris Paul erstmals das Feld und erhielt sofort Standing Ovations und tosenden Applaus vom Publikum in Los Angeles. Der Grund dafür? Er hatte zu dieser Zeit bereits 18 Punkte bei perfekter Wurfquote (7/7 FG) sowie 4 Assists aufs Parkett gebrannt.
  • Die Warriors gerieten auf wichtigen Positionen früh in Foulprobleme und die Clippers nutzten dies gnadenlos aus. Als Curry nach zwei frühen Fouls vorsichtig sein musste, wurde vor allen Dingen über Paul gespielt. Als sich Draymond Green nach nur 30 Sekunden im dritten Viertel sein viertes Foul abholte, ging der Spalding umgehend zu Griffin in den Low Post. Gerade die Foulprobleme von Green bereiteten den Warriors gehörig Probleme.
  • "We have to bring out our championship defense", schimpfte Draymond Green während einer Auszeit im zweiten Viertel mit seinem Team. Von der so wertvollen Championship-Defense war lange Zeit wenig zu sehen. Gerade am Perimeter erhielten die Clippers zu viele Möglichkeiten. In der zweiten Hälfte schraubte der Meister seine Intensität aber wieder nach oben. Die Folge: Die Clippers kamen kaum noch zu einfachen Punkten. Über die Verteidigung fand Golden State wieder ins Spiel zurück und glänzte schlussendlich auch in der Offensive. Im Schlussviertel war es schließlich der Champion, der die Offensivshow abfackelte.
  • Die Referees wollten in diesem heiklen Duell anscheinend von Beginn an keinerlei Hektik aufkommen lassen und pfiffen sehr kleinlich. Jedenfalls hatte das Konzept Erfolg. Zwar sahen die Zuschauer ein oftmals zerfahrenes Spiel mit vielen Fouls, richtig hitzig wurde es allerdings nie.

Der Spielplan im Überblick

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