NBA

Gegen die eigene Vergangenheit

Von SPOX
Die Toronto Raptors wollen in dieser Saison gegen die eigene Vergangenheit ankämpfen
© getty

Nachdem die Charlotte Hornets im ersten Spiel des Abends gegen die Milwaukee Bucks gewinnen konnten, steht um 24 Uhr dann die zweite Partie an: Die Suns schauen in Kanada vorbei, um es mit den Raptors aufzunehmen. Natürlich zeigen wir auch dieses Spiel im LIVESTREAM FOR FREE!

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Same procedure as every year?

Man kennt diese Geschichte irgendwie bereits aus den letzten Jahren: Die Raptors starten richtig gut in die Saison, fahren ein paar beeindruckende Siege ein und stellen einen Backcourt, der mindestens einen All-Star produzieren dürfte. Check, check und check. Nur ging dem Team trotz ebendieser Aspekte in den letzten Jahren regelmäßig die Luft aus, wenn sich die Saison in die Endphase und somit in Richtung Playoffs bewegte. Was garantiert uns, dass es nicht auch dieses Jahr wieder genau so laufen wird?

Garantien gibt es natürlich keine, aber: Es stimmt einen schon optimistisch, wie vor allem die Neuzugänge in Kanada eingeschlagen sind. DeMarre Carroll knüpft nahtlos an seine Breakout-Saison bei den Hawks an, auch wenn seine Quoten noch ausbaufähig sind. Cory Joseph ist für Defense, Championship-Erfahrung und seit kurzem auch Game-Winner zuständig. Bismack Biyombo? Der kann zwar immer noch keine Bälle fangen, macht als Vertreter von Jonas Valanciunas aber einen richtig guten Job. Luis Scola wird ahnungslose Verteidiger noch mit cleveren Fakes aussteigen lassen, wenn wir alle längst unter der Erde liegen.

Das Schicksal der Raps wird zuallererst natürlich trotzdem am Backcourt hängen, aber auch hier gibt es positive Zeichen: Der abgespeckte Kyle Lowry befindet sich aktuell in der Form seines Lebens (20,9 PPG, 6,2 APG) und auch Nebenmann DeMar DeRozan liefert beständig ab (20,8 PPG, 4,3 RPG). Es sieht also alles gut aus in Toronto - wenn da nicht die jüngere Vergangenheit wäre. Im April sind wir (vermutlich) schlauer, ob das "Drake-Fieber" diesmal für eine ganze Saison anhält.

Ein Donut in der Wüste

Ja, der Westen ist bisher nicht ganz so gut wie in der Vorsaison. Ja, das bringt Chancen für Teams mit sich, die in den letzten Jahren mehr oder weniger knapp an der Postseason vorbeischrammten. Und ja, zu diesen Teams gehören auch die Suns. Das bedeutet allerdings nicht, dass Phoenix es sich leisten könnte, vier Niederlagen in Folge einzusacken oder Spiele wie das gegen die Pelicans, in dem sie schon mit 17 Punkten führten, noch abzugeben. Dem Team von Jeff Hornacek fehlt es an Konstanz und teilweise auch Ernsthaftigkeit: "Wir nehmen zu oft in der falschen Situation den Fuß vom Gas und lassen es locker angehen."

Da kommt es nicht so richtig gut, dass Tyson Chandler - der Profi unter den Profis - sich bei der Niederlage gegen Golden State am Oberschenkel verletzte und wohl auch am Sonntag ausfallen wird. Phoenix könnte den Center gut gebrauchen, zumal auch die Defense momentan nicht gerade gut aufgelegt ist und ohne ihren Anker wohl endgültig zum Donut mutiert. Auf Alex Len kommt hier vermutlich ein großes Plus an Verantwortung zu. Immerhin: Gegen den offensiv gänzlich unbewaffneten Biyombo kann sich der Drittjahresprofi vermehrt aufs Aushelfen konzentrieren und den Ring als Helpdefender beschützen.

Offensiv hängt ohnehin nahezu alles vom Backcourt ab. Explosiver als Eric Bledsoe (22,7 PPG, 5,9 APG) und Brandon Knight (21,9 PPG, 5,6 APG) ist kaum eine Guard-Kombination in der ganzen Liga. Es fehlt den beiden nur regelmäßig an Unterstützung, da beispielsweise Markieff Morris ohne seinen Bruder Marcus einen großen Schritt nach hinten gemacht hat (nur 40,5 Prozent FG). Vielleicht wacht ihn ja die Kälte Kanadas endlich auf.

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