Kurzer Kobe-Glanz bei George-Show

SPOX
30. November 201507:48
Paul George (l.) stellte Kobe Bryant (r.) spielerisch in den Schattengetty
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Nach Bekanntgabe seines Karriereendes wird Kobe Bryant im Staples Center warm empfangen. Der Shooting Guard wirft wieder nur Backsteine, lässt am Ende aber kurz den Glanz vergangener Tage aufblitzen. Die Rockets trotzen der nächsten Porzingis-Show und siegen in der Overtime. Und: Die Sixers stellen den nächsten Negativrekord ein.

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Charlotte Hornets (10-7) - Milwaukee Bucks (6-11) 87:82 (BOXSCORE)

Die Bucks sind weiter auf der Suche nach dem besten Lineup - gegen Charlotte brachte Coach Jason Kidd Michael Carter-Williams und Jabari Parker von der Bank, dafür starteten Jerryd Bayless und O.J. Mayo. Ausgezahlt hat sich das nicht wirklich.

Nach gutem Start trafen die Bucks im zweiten Viertel kein Scheunentor ,mehr und erzielten nur 9 Punkte. Danach kam Milwaukee zwar noch einmal zurück und glich eine Minute vor Schluss aus, doch Nicolas Batum (15 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists) und Kemba Walker (22 Punkte, 7/13 FG) hielten den Sieg für Charlotte fest.

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Dementsprechend zufrieden war auch Coach Steve Clifford: "Viele unserer Spieler haben heute mehr gezeigt als zuletzt. Unsere Jungs können individuell deutlich besser sein, wenn sie lernen, besser zusammenzuspielen."

Eine schlechte Nachricht gab es dann aber doch noch für Charlotte: Al Jefferson musste bereits im ersten Viertel mit Wadenproblemen auf die Bank und konnte das Spiel nicht beenden. Ein MRT am Montag soll Aufschluss über die Verletzung geben.

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Brooklyn Nets (4-13) - Detroit Pistons (8-9) 87:83 (BOXSCORE)

Es war kein Spiel für Basketball-Feinschmecker in Brooklyn. Sowohl die Nets wie auch die Pistons taten sich unheimlich schwer ins Spiel zu finden und agierten in der Offensive äußerst inkonstant. Gerade Detroit wollte das Glück zu sehr erzwingen. Die Pistons nahmen insgesamt 101 Feldwürfe, nur 34 fanden ihren Weg in die Maschen.

So erschien es am Ende nicht verwunderlich, dass die Nets als Sieger vom Feld gingen, auch wenn Coach Lionel Hollins anschließend betonte: "Manchmal ist die Liga wirklich interessant. Gestern gegen Cleveland haben wir toll gespielt und verloren. Heute haben wir höchstens zehn Minuten guten Basketball gespielt und gewonnen."

Der Schlüssel zum Erfolg: Während sich die Nets mit der offensiven Inkonstanz abfanden und sich auf andere Bereiche konzentrierten, ließen sich die Pistons vom Wurfpech verunsichern. Symptomatisch für den Nets-Sieg stand am Ende Brook Lopez. Der Center hatte zwar Probleme mit seinem Wurf (6/18 FG), agierte dann aber mit 9 Rebounds, 5 Assists, 4 Steals und 6 Blocks in anderen Bereichen stark.

Bei den Pistons machte Lopez' Gegenspieler Andre Drummond zwar mal wieder ein bärenstarkes Spiel und kam auf 20 Punkte und 18 Rebounds, jedoch hatte der Big Man auch wieder Probleme mit seinem Freiwurf (2/11 FT) und nur wenig Unterstützung aus den eigenen Reihen. Reggie Jackson Jackson beispielsweise traf lediglich 4 seiner 20 Wurfversuche.

Orlando Magic (9-8) - Boston Celtics (9-8) 110:91 (BOXSCORE)

Der November 2015 wird den Orlando Magic im Gedächtnis bleiben. Durch den Sieg gegen die Celtics schloss das Team aus Florida den Monat mit einer Bilanz von neun Siegen bei sechs Niederlagen ab. Der letzte positive Monat der Franchise-Geschichte liegt schon einige Jahre zurück und datiert auf den März 2012, als noch ein gewisser Dwight Howard die Sneaker für die Magic schnürte.

Mittlerweile hat Coach Scott Skiles aber ein frisches, talentiertes Team um sich herum versammelt, das mit starkem Einsatz und vorbildlicher Arbeit unter den Brettern glänzt. Das bekamen nun auch die Kelten zu spüren. "Sie waren so beeindruckend, wie ich es auf den Videos gesehen hatte. Wenn du so großartige Defense spielst, zwingst du uns zu ganz schwierigen Würfen", sendete Celtics-Coach Stevens ein Lob an den Gegner, der Boston mit 54:34 im Reboundkampf zerstört hatte.

Unter den Brettern taten sich vor allem Tobias Harris (15 Punkte, 11 Rebounds) und Nikola Vucevic (18 Punkte, 10 Rebounds) hervor, der Matchwinner kam bei Orlando aber dieses Mal von der Bank. Victor Oladipo brachte in seinen 30 Minuten Einsatzzeit sehr viel Energie aufs Feld, war mit 19 Punkten Magic-Topscorer und holte dazu 8 Rebounds und 6 Assists.

Dank des Shooting Guards übernahmen die Magic nach einem schwachen ersten Viertel das Ruder und ließen sich auch nicht verunsichern, als Boston im letzten Viertel bis auf fünf Punkte herankam. Gerade die sonst so starke Celtics-Bank konnte dieses Mal wenig ausrichten, Vielleicht fehlte dort ja Isaiah Thomas, der wieder statt des verletzten Marcus Smart startete und mit 20 Zählern (7/18 FG) bester Punktesammler war.

Toronto Raptors (11-7) - Phoenix Suns (8-9) 102:107 (BOXSCORE)

Die Sonnen scheinen wieder. Nach zuletzt vier Pleiten in Folge hat Phoenix in einem äußerst spannenden Spiel in Toronto wieder zurück in die Spur gefunden. Die Raptors kassierten dagegen nach zuletzt vier Siegen mal wieder eine Niederlage. Für Suns-Coach Jeff Hornacek lag der Schlüssel in der verbesserten Defense seines Teams.

"Die letzten Spiele haben wir viele Punkte abgegeben. Heute war unsere Defensivleistung deutlich besser", freute sich der Übungsleiter. Ein nicht unwesentlicher Faktor war aber auch Eric Bledsoe. Der Guard traf zwar nur 5 seiner 17 Wurfversuche, erzielte aber mit 20 Punkten und 11 Assists ein Double-Double und sorgte mit einem tollen Block gegen Luis Scola wenige Sekunden vor Schluss für die Entscheidung.

Neben Bledsoe war es vor allen Dingen die Bank der Suns, die den Ausschlag gab. 51 Punkte kamen von Phoenix' Second Unit, mit Jon Leuer (15 Punkte), Mirza Teletovic (20 Punkte, 6/7 Dreier) und T.J. Warren (15 Punkte, 11 Rebounds) überragten gleich drei Spieler aus der zweiten Reihe.

Die Raptors, bei denen DeMar DeRozan mit 29 Punkten Topscorer war, waren in der Defensive oft einen Schritt zu spät und hatten damit zu kämpfen, dass die Suns immer wieder abwechselnd von der Dreierlinie oder aus der Zone agierten. So verlor Toronto auch das Duell in der Mitte und gab 46 Punkte unterhalb des Korbes ab.

Seite 2: Knicks-Thriller und Kobes kurzer Glanzmoment

Memphis Grizzlies (10-8) - Philadelphia 76ers (0-18) (BOXSCORE)

Beinahe im Gleichschritt mit den Warriors eilen die Sixers in entgegengesetzter Richtung von Rekord zu Rekord. Nach der neuerlichen Niederlagen gegen die Grizzlies hat Philadelphia den Startrekord von 18 Niederlagen am Stück, den die glorreichen New Jersey Nets 2009/2010 aufstellten, eingestellt und die saisonübergreifende Niederlagenserie auf 28 Pleiten ausgebaut.

Dabei kann man den 76ers kaum fehlenden Einsatz vorwerfen. Wie schon in einigen Spielen zuvor war Philly nah dran am ersten Saisonsieg, doch ein schwaches letztes Viertel, das die Grizzlies mit 28:17 für sich entschieden, brachte letztendlich doch die Pleite. Entscheidet war wieder einmal die enorm hohe Fehlerquote.

In einem Spiel, in dem sich beide Teams enorm viele Ballverluste erlaubten, waren es die Sixers, die sich am Ende durch blöde Turnover um den Lohn brachten. Philadelphia stand am Ende bei 27 Ballverlusten, Memphis bei 26. "Wir wussten, dass wir nicht in ein Halfcourt-Duell mit diesem playofferfahrenen Team gehen können, also haben wir aufs Tempo gedrückt", suchte Philly-Coach Brown nach einem Grund für die Fehleranfälligkeit.

Grizzlies-Coach Joerger sprach dagegen von der Unkonzentriertheit seines Teams, das angeführt von Mike Conley (20 Punkte, 6/14 FG) und Zach Randolph (17 Punkte, 11 Rebounds) die Blamage abwendete. Den Sixers blieb am Ende aber auch eine positive Statistik: Robert Covington (12 Punkte, 7 Rebounds, 7 Steals) holte im dritten Spiel in Folge mindestens sechs Steals. Das gelang zuletzt Alvin Robertson 1986. Rookie Jalil Okafor verpasste mit 9 Punkten und 13 Rebounds knapp das Double-Double.

New York Knicks (8-10) - Houston Rockets (7-10) 111:116 OT (BOXSCORE)

Die Berg- und Talfahrt der Knicks in dieser Saison geht weiter und sie offenbarte sich in nur einem Spiel. Lange Zeit sahen die Knickerbockers im heimischen Madison Square Garden wie der sichere Sieger aus, ließen sich aber im letzten Viertel von den Rockets den Schneid abnehmen, obwohl James Harden (26 Punkte, 10/28 FG, 0/7 Dreier) fast nur Backsteine warf. So stand am Ende trotz couragierter Leistung die vierte Niederlage in Folge.

Die Texaner holten im Schlussviertel einen Rückstand von 14 Punkten auf. Als der starke Marcus Thornton (18 Punkte, 6/11 FG) 32 Sekunden vor Schluss aus der Distanz versenkte, war das Spiel, das die Fans im MSG schon fast als Sieg gefeiert hatten, ausgeglichen. New York brachte den Spalding nicht mehr in den Korb, so dass es in die Overtime ging, wo Houston schließlich den Schwung mitnahm.

Trevor Ariza (16 Punkte, 7 Rebounds) sorgte am Ende mit einem Dreier gut eine Minute vor Ende der Verlängerung für die Entscheidung. Dabei trafen die Knicks bis zum Schluss hochprozentig und standen sogar am Ende noch bei 57,7 Prozent verwandelten Feldwürfen, doch New York schmiss zu häufig den Ball weg (23:8 Turnover). Gerade Jose Calderon (5 Ballverluste) offenbarte ungewohnte Probleme.

Immerhin konnte sich Derek Fisher darüber freuen, dass sein lettischer Rookie mal wieder eine formidable Leistung aufs Parkett zauberte. Kristaps Porzingis kam auf 20 Punkte, 13 Rebounds und 2 Blocks, allerdings wurde der Zinger bei einem spektakulären Slam Dunk von Dwight Howard auch böse mit aufs Poster genommen. New Yorks Bester war außerdem ein anderer Spieler: Aron Afflalo erzielte 31 Punkte (13/10 FG).

Los Angeles Lakers (2-14) - Indiana Pacers (11-5) 103:107 (BOXSCORE)

Kurz vor dem Heimspiel gegen die Pacers hatte Kobe Bryant sein Karriereende bekanntgegeben. Dementsprechend war man gespannt auf den Empfang der Black Mamba im Staples Center. Dabei bekam jeder Zuschauer in L.A. noch einmal einen persönlichen Brief von Bryant in die Hand gedrückt. Vor dem Spiel wurde der Shooting Guard dann mit Standing Ovations gefeiert.

Auf dem Court lief es für den 37-Jährigen dann so wie schon fast die gesamte Saison über: sehr bescheiden. Paul George dachte bei allem Respekt gar nicht daran in der Deckung gegen Kobe nachzulassen. Die Nummer 24 der Lakers nahm trotzdem mal wieder viele Würfe, blieb aber auch erneut glücklos und ließ erahnen, warum der Körper in dieser Saison nicht mehr mitmacht. Am Ende stand Bryant bei 4 von 20 verwandelten Feldwürfen und 13 Punkten.

In der Schlussphase kam dann allerdings noch doch einmal der Glanz vergangener Tage auf. Die Lakers rafften sich zusammen und holten im Schlussviertel einen 22-Punkte-Rückstand auf. 14 Sekunden vor Schluss brachte Bryant sein Team schließlich mit einem überragenden Dreier über George auf 104:103 heran. Doch der einmal mehr beeindruckende Paul George (39 Punkte, 10/21 FG), der im dritten Spiel in Folge mehr als 30 Punkte erzielte, blieb eiskalt von der Freiwurflinie und schließlich scheiterte Bryant mit einem zweiten heldenhaften Dreierversuch. Airball.

Das Lakers-Comeback angeführt hatten sowieso andere Spieler. Jordan Clarkson zum Beispiel, der mit 22 Punkten, 10 Rebounds und 6 Assists glänzte, oder Nick Young, der von der Bank kommend 22 Punkte (6/14 FG) beisteuerte. Sie alle konnten gegen die Nervenstärke von George, der im November bei durchschnittlich 28,8 Punkten und 8,6 Rebounds steht, nichts ausrichten. So rettete der Flügelspieler Indiana den Sieg über die Zeit.

Seite 1: Charlotte siegt und verliert Big Al

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