Damit hat das Team von Head Coach Mike Budenholzer nach einer kleinen Schwächephase endgültig wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden und den vierten Sieg in Folge eingefahren. Dieser wurde ihnen allerdings auch auf dem Silbertablett serviert: Denn mit Damian Lillard und CJ McCollum fielen bei Portland die beiden besten Scorer aus, die bis dato zusammen 44 Prozent aller Blazers-Punkte erzielten.
Für Lillard ging damit ein Lauf zu Ende: Es war für ihn das erste NBA-Spiel überhaupt, das er verletzungsbedingt aussetzen musste.
Dennis Schröder ließ sich derweil von einer Verletzung nicht aus dem Konzept bringen. Auch nachdem er im Schlussviertel einen Zahn verlor, kehrte er aufs Parkett zurück und steuerte wichtige Punkte zum Sieg bei. Mehr noch: Mit 18 Zählern (7/10 FG, 3/4 3FG) avancierte er zum Topscorer des Spiels. Darüber hinaus leistete er sich nur einen Ballverlust und lieferte neben seinem Zahnunfall auch mit einem spektakulären Buzzer Beater ab.
Damit war er einer von sechs Hawks-Akteuren, die zweistellig punkten konnten. Thabo Sefolosha, Jeff Teague und Mike Scott legten jeweils 13 Zähler auf, während Paul Millsap (12 Punkte, 6 Rebounds) eine Schrecksekunde erlebte. Er knickte im dritten Viertel äußerst unglücklich um, konnte zum Ende hin aber wieder aufs Parkett zurückkehren.
Für die Blazers kam Allen Crabbe auf 19 Zähler, Mason Plumlee lieferte ein Double-Double (11 Punkte, 10 Rebounds).
Die Reaktionen:
Mike Budenholzer (Coach Hawks): "In den ersten drei Vierteln haben wir auf gutem Niveau gespielt und hart verteidigt. Am Ende haben wir dann zu sehr nachgelassen - und konnten aufatmen, als wir Paul Millsap wieder bringen konnten. Seine Gesundheit ist wichtig für uns."
... über die dezimierten Blazers: "Es spielt letztlich keine Rolle, wer am Ende auf dem Court steht. Sie haben uns alles abverlangt, hart gespielt, schwierige Würfe getroffen und haben am Ende noch einmal aufgedreht. Großen Respekt an den Coaching Staff für diese Leistung."
Terry Stotts (Coach Blazers): "Auch ohne Lillard und McCollum haben die Jungs einen guten Job gemacht und einem starken Gegner alles abverlangt. Mein Extra-Lob geht an Tim Frazier, der fast die vollen 48 Minuten gespielt hat und dabei immer alles gegeben hat."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Experimente bei Coach Budenholzer. Jeff Teague, Kyle Korver, Kent Bazemore, Paul Millsap und Al Horford sollen es zu Beginn regeln. Die dezimierten Blazers schicken Tim Frazier, Allen Crabbe, Al-Farouq Aminu, Noah Vonleh und Mason Plumlee aufs Hartholz.
3.: Die Hawks finden nicht ins Spiel und brauchen fast drei Minuten für ihre ersten Punkte. Und auch diese fallen nicht ohne Hilfe - Mason Plumlee mit dem unnötigen Goaltending zum 2:5.
8.: Schön ist das hier nicht. Beide Teams lassen einige offene Würfe liegen und müssen sich die Punkte hart am Brett erarbeiten. Portland mit leichtem Übergewicht bei den Rebounds, doch auch mit einigen Ballverlusten. Einen davon nutzt Millsap für einfache Punkte - 15:11.
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11.: Sefolosha meldet sich zum Dienst! Erst versenkt einen fein rausgespielten Dreier aus der Ecke, einen Angriff später attackiert er den Korb und trifft mit Foul zum 24:16.
16.: Schröder spielt auch noch mit. Mit schnellem ersten Schritt attackiert er die Zone und schließt einen schwierigen Korbleger mit links zum 35:28 ab.
19: Mo Harkless liefert Instant Offense von der Bank und bringt die Gäste im Alleingang wieder auf 37:40 heran. Auf der anderen Seite übersehen die Refs einen klaren Goaltending von Plumlee, ehe der Übeltäter zwei Freiwürfe versenkt - der Zehn-Punkte-Vorsprung der Hawks ist nahezu aufgebraucht. Atlanta kann sich vor der Pause aber noch berappeln und stellt die Verhältnisse wieder richtig.
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26.: Das wollen die Hawks nicht sehen: Paul Millsap landet auf Aminus Fuß und knickt übel um. Er humpelt vom Feld, Mike Scott ersetzt ihn vorerst.
34.: Starkes Pick-and-Roll der zweiten Hawks-Garde. Schröder serviert für Splitter, der den Ball zum 74:58 reinlegt.
36.: Dennis Curry? Mit Ablauf der Uhr drückt Dennis Schröder mit Erfolg von ganz weit draußen ab - mitten ins Gesicht von Frazier. Da kann sich der Deutsche ein Grinsen nicht verkneifen. Das riecht übrigens nach Vorentscheidung...
37.: Nochmal Schröder im Mittelpunkt! Er kommt ins Straucheln und fällt mit dem Kopf unglücklich gegen das Knie eines Gegners. Ein Zahn fliegt ihm im Hohen Bogen aus dem Mund. Wenige Minuten späte kehrt er aufs Parkett und versenkt den nächsten Dreier zum 85:64 - Hut ab.
45.: Portland muckt doch nochmal auf! Allen Crabbe sorgt für einen 11:4-Run, Aminu trifft einen Dreier zum 90:99. Wird das hier nochmal spannend? Nein. Denn erst bleibt Millsap von der Freiwurflinie cool, dann begeht Crabbe einen Schrittfehler.
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Der Star des Spiels: Dennis Schröder. Er erweckte müde Hawks in der zweiten Halbzeit zum Leben und führte eine bärenstarke Second Unit an, die für die Vorentscheidung sorgte. Sein Buzzer Beater zum Ende des dritten Viertels war nicht nur spektakulär, sondern auch enorm wichtig. Zudem ließ er sich auch von einem herausgeschlagenen Zahn nicht bremsen und scorte mit 70-prozentiger Feldwurfquote äußerst effizient.
Der Flop des Spiels: Gerald Henderson. Zugegeben: Diesem dezimierten Blazers-Team konnte man keinen großen Vorwurf machen. Doch der verhältnismäßig erfahrene Guard hatte nicht nur defensive Probleme, sondern ließ auch eine Menge offener Wurfchancen liegen (3/11 FG, 1/6 3FG).
Das fiel auf:
In den Anfangsminuten erlaubte sich Portland, die Helpside extrem eng in der Zone zusammenzuziehen, da die Hawks-Schützen keinen Rhythmus fanden. Atlanta reagierte mit einigen Isolation-Plays für Millsap und Horford im Lowpost, die dadurch auch die stotternde Offense ins Laufen brachten. Im Anschluss daran fiel dann auch was von draußen rein.
In dem Wissen, dass sie in einem Shootout mit den Hawks den Kürzeren ziehen würden, verlangsamten die Blazers das Spiel enorm und nutzten oftmals die volle Angriffszeit aus - und sicherten sich obendrauf viele zweite Chancen durch gute Rebound-Arbeit. Diese Taktik hätte im ersten Viertel auch fruchten können - wären da nicht schon 5 Turnovers gewesen.
Ohne Lillard und McCollum fehlte es dem Blazers-Backcourt - wen überrascht's - komplett an Kreativität und Explosivität. Tim Frazier war mit seiner neuen Rolle überfordert, Crabbe versuchte erst gar nicht, zu kreieren. Erst Mo Harkless von der Bank brachte in der ersten Halbzeit konstante Feuerkraft.
So hätte das Spiel eigentlich schon früh entschieden sein können, doch Atlanta schaffte es lange Zeit nicht, sich endgültig abzusetzen. Das lag besonders am fehlenden Einsatz beim Ausboxen: Obwohl die Gäste Mitte des dritten Viertels schon 11 Ballverluste auf dem Konto hatten (4 bei den Hawks), durften sie zum selben Zeitraum genauso oft abschließen wie der Favorit. Der Grund: 10:2 Offensiv-Rebounds zu Gunsten der Blazers.
Dass es dann doch noch zum vorentscheidenden Run kam, lag vor allem an der Second Unit der Hawks. Angeführt von Schröder schraubte sie das Tempo nach oben und hatte großen Anteil am vorentscheidenden 11:2-Run. Am Ende kam Atlantas Bench Squad auf 53 Zähler!