NBA

Ein Viertel reicht den Mavs

Von Thorben Rybarczik
Dirk Nowitzki konnte mit den Mavs nach zwei Pleiten in Serie wieder einen Sieg einfahren
© getty

Nach zuletzt zwei Heimniederlagen in Folge haben die Dallas Mavericks (14-11) mit 104:94 gegen die Phoenix Suns (11-15) gewonnen (BOXSCORE). Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit drehten die Mavs im dritten Viertel auf und spielten die müden Gäste an die Wand - trotzdem wurde es am Ende noch einmal unnötig spannend.

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Nach dem Seitenwechsel führten die Texaner zwischenzeitlich mit 23 Zählern, das Spiel schien bereits entschieden. Doch Phoenix raffte sich noch einmal auf und nutzte die Fahrlässigkeit der Mavs, die sich anscheinend bereits auf der sicheren Seite wähnten, für einen 30:13-Run aus. Dieser brachte die Suns noch einmal auf 6 Punkte heran.

Dallas behielt aber die Nerven und traf die wichtigen Würfe in der Schlussphase, besonders auf Deron Williams (18 Punkte, 8/16 FG) war Verlass. Dirk Nowitzki kam auf 14 Zähler und steht damit kurz davor, Shaquille O'Neil vom sechsten Platz der All-Time Scoring List zu verdrängen. Auch Devin Harris spielte stark und egalisierte mit 6 Steals seinen Career High, während Chandler Parsons 17 Punkte von der Bank lieferte.

Auf der anderen Seite glänzte Eric Bledsoe mit 23 Punkten, 5 Rebounds und 7 Assists. Ex-Maverick Tyson Chandler, der mit warmem Applaus von den Mavs-Fans empfangen wurde, spielte unauffällig (6 Punkte, 3 Rebounds).

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Die Reaktionen:

Tyson Chandler (Suns, über seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte): "Hierher zu kommen, wird für mich immer besonders bleiben - ob als Spieler oder später als Fan. An diesem Ort hat es immer Liebe für mich gegeben, und ich werde immer etwas zurückgeben."

Chandler Parsons (Mavs): "Bei mir geht es derzeit nur um Selbstvertrauen. Ich bin immer noch etwas eingerostet und werde auch in der Zukunft noch schwache Spiele haben und meine Würfe nicht treffen. Aber ich kann damit umgehen, heute war ein besserer Tag."

Rick Carlisle (Head Coach Mavs, über Chandler Parsons): "Er wird das alles überstehen. Da liegt noch ein großer Fels auf seinem Weg, den er Stück für Stück wegschieben muss. Das erfordert eine Menge Geduld und Hartnäckigkeit."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Deron Williams ist bei den Mavs zurück und bildet mit Raymond Felton und Wesley Matthews ein Three-Guard-Lineup. Dirk Nowitzki und Zaza Pachulia teilen sich den Frontcourt. Auf der anderen Seite dürfen Eric Bledsoe, Brandon Knight, PJ Tucker, Jon Leuer und Alex Len von Anfang an ran. Tyson Chandler kommt bei seiner Rückkehr also wieder nur von der Bank.

3. Blitzstart für die Mavs: D-Will und Felton versenken jeweils einen Dreier, Dirk einen Flamingo-Shot. 10:3 für die Texaner, auch die Defense stimmt zu diesem Zeitpunkt.

9.: Die Gäste lassen sich davon nicht beeindrucken, vor allem der Backcourt um Brandon Knight hat die Antwort und sorgt für die erste Suns-Führung (14:15). Auf der anderen Seite zieht Parsons zum Korb und wird beim Dunk-Versuch gefoult - beide Freiwürfe sitzen.

16.: Nach einer kleinen Durststrecke hat Dallas den Rhythmus wieder gefunden. Matthews aus dem Dribbling für drei, Powell mit dem Floater - 32:26. Auf der anderen Seite setzt Chandler mit dem Putback-Dunk ein Ausrufezeichen.

21.: So steht's im Lehrbuch! Williams reißt per Drive die Lücke und spielt den Kickout-Pass auf Parsons. Dieser zögert kurz, zieht am Key einen Verteidiger auf sich und spielt den Extra-Pass in die Ecke auf Felton, der komplett allein steht und sich nicht zweimal bitten lässt. 39:34.

28.: Nach einem schläfrigen Wiederbeginn ist Dallas auch in der zweiten Halbzeit angekommen. Dirk mit 4 Punkten in Folge per Flamingo und Layup. Matthews legt einen Dreier oben drauf - 57:50.

33.: Felton übernimmt! Der kleine Mann attackiert immer wieder erfolgreich den Korb und hat auch von Downtown seinen Touch nicht verloren. Damit sorgt er für die erste zweistellige Führung des Spiels: 66:56.

36.: Ist das schon die Entscheidung? Dallas wird offensiv immer stärker, auch Parsons setzt Ausrufezeichen. Unter anderem mit einem schwierigen Floater mit der letzten Aktion des dritten Viertels. Plötzlich führen die Mavs mit 19 Zählern.

42.: Das Spiel ist wieder offen! Bledsoe serviert erst Leuer und dann Sonny Weems einen offenen Dreier - nur noch 10 Vorsprung für die Mavs nach einem 13:0-Zwischenspurt der Gäste. Carlisle nimmt die Auszeit, anschließend beruhigt Parsons mit einem Vierpunkt-Spiel die Gemüter.

47.: And-one! Dirk attackiert die Baseline und trifft einen Reverse-Layup mit Foul. Den Freiwurf lässt er allerdings liegen. Kurze Zeit später macht es TJ Warren besser und bringt die Suns auf 90:96 heran. Verschenkt Dallas das Ding auf der Zielgeraden? Nein! Denn D-Will sorgt mit einem Dreier zum 101:92 für die endgültige (diesmal wirklich!) Entscheidung.

Mavericks vs. Suns: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Der Sieg war defensiv wie offensiv einer Teamleistung zu verdanken, sechs Spieler punkteten zweistellig. Trotz seiner 5 Ballverluste hatte Deron Williams aber den meisten Einfluss auf das Ergebnis. Er kreierte offensiv für sich und seine Mitspieler offene Würfe und verteidigte gegen Knight oder Bledsoe auf hohem Niveau. Zudem versenkte er den wichtigen Dreier zur Vorentscheidung.

Der Flop des Spiels: Alex Len.Er bekam erneut den Vorzug für Tyson Chandler in der Starting Five, konnte seine Chance diesmal aber nicht nutzen. Im Angriff war er kein Faktor (2 Punkte, 1/7 FG), leistete sich 3 Ballverluste und hatte in der Verteidigung Probleme gegen Nowitzki (okay, die hat jeder) und in der Helpside.

Das fiel auf:

  • Die Rückkehr von Deron Williams hatte zu Beginn enormen Einfluss auf das Spiel der Mavs. Seine offensive Präsenz gab auch seinen Teamkollegen Auftrieb, der Ball rotierte schneller und flüssiger durch die eigenen Reihen als zuletzt. Allerdings wollte der Point Guard oft zu viel und steuerte mit schwierigen Pässen seinen Teil zu 6 Turnovers im ersten Viertel bei.

  • Mavs vs. Suns - das riecht traditionell nach jeder Menge Offense. Und dieser Verdacht bestätigte sich in der ersten Halbzeit auch. Beide Teams spielten einen schnellen Ball, einstellige Ziffern auf der Wurfuhr gab es kaum. Erst die Einwechslung von Tyson Chandler brachte etwas defensives Flair auf das Parkett und bremste Dallas.
  • Es ist immer wieder beeindruckend, was für einen konstanten Impact Dwight Powell von der Bank bringt. So auch in diesem Spiel. Defensiv war er am Mann sowie am Brett stets präsent und konzentrierte sich offensiv auf seine Stärken: Das Pick-and-Roll und Würfe aus der Halbdistanz. Mit 7 Punkten (2/2 FG, 3/3 FT) sowie 4 Rebounds eine perfekte erste Halbzeit.
  • Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit war den Suns ab dem dritten Viertel anzumerken, dass sie Back-to-Back ranmussten. Der letzte Schritt in der Defense fehlte in dieser Phase, während die eigene Wurfquote sank. Folgerichtig ging das dritten Viertel mit 31:15 an die Mavs - die komplett heiß liefen und 81 Prozent ihrer Feldwürfe versenkten!
  • Doch anstatt den Sieg locker nach Hause zu bringen, schaltete Dallas viel zu früh mehrere Gänge zurück und erlaubte es den Gästen, das Spiel wieder eng zu machen. Vor allem die Energie von Eric Bledsoe machte es noch einmal unnötig spannend, auch einige fragwürdige Pfiffe der Referees trugen dazu bei. Dank der Nervenstärke von D-Will (Dreier) und Dirk (Freiwürfe) blieb das ohne Folgen.

Der Spielplan im Überblick

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