Sowohl die Memphis Grizzlies (13-11) als auch die Miami Heat (12-9) können positiv ins Spiel gehen. Schließlich findet das Spiel in Miami statt. Dort fühlen sich die Heat deutlich wohler und haben bisher elf ihrer zwölf Siege vor heimischem Publikum geholt. Der Gegner aus Tennessee hat in der Ferne wiederum den einen oder anderen starken Auftritt hingelegt und belegt Platz acht der Auswärtstabelle (6-5).
Wirklich zufrieden sind aber beide Teams noch nicht. Da wäre einmal Miami, das vor allem in der Offensive seine Probleme hat und noch nicht die richtige Dynamik mit Spielmacher Goran Dragic gefunden hat (15 Ballverluste in den letzten vier Spielen). Doch deutlich trüber ist die Aussicht bei Memphis, das gerade mit der Defense hadert und die letzten drei Niederlagen mit mindesten 20 Punkten Rückstand kassierte.
Suche nach Erklärungen
"Ich wünschte, wir hätten eine Erklärung dafür", sprach Marc Gasol vor der Partie: "Ich wünschte es so sehr... Wir treten auf der Stelle." Gerade die Leistungen nach dem Pausentee hinterlassen ratlose Gesichter. So brachte der Gegner während der letzten vier Niederlagen der Grizzlies ganze 54 Punkte mehr im dritten Abschnitt im Korb unter als Mike Conley und Co.
"Das ist peinlich, das ist nicht Grizzlies-Basketball. Das sind nicht wir und es gibt auch keine Entschuldigung für solche Auftritte", beklagt der Spielmacher. Der Hund liegt dabei in der Verteidigung begraben. Gehörte das Team in den vergangenen vier Spielzeiten mit knapp 93 gegnerischen Punkten im Schnitt noch zu den Top 5 der NBA, so sind es diese Saison 101,3 pro Partie.
"Es ist frustrierend"
Auch für Conley liegt darin der Schlüssel: "Es ist frustrierend, weil wir ein defensiv orientiertes Team sind - daran glauben wir. Nun so viele Punkte herzuschenken und es aus Sicht des Gegners auch noch so einfach aussehen zu lassen... Es ist, als ob die anderen Teams sich nicht mal großartig anstrengen müssen."
Die Heat arbeiten zur gleichen Zeit an einer ganz anderen Baustelle. Mindestens 17 Turnover produzierten die Jungs von Coach Erik Spoelstra in den vergangenen vier Spielen. Gegen die Hornets und Indiana kam man über 84 Punkte nicht hinaus.
"Sind in der Offensive ein gutes Team"
"Fehler gehören zum Spiel, aber wir müssen einen besseren Job machen, wenn es darum geht, Kapital aus unserem Ballbesitz zu schlagen", merkte Dwayne Wade nach der Pacers-Niederlage an: "Halten wir unsere Ballverluste in Grenzen, sind wir auch in der Offensive ein gutes Team." In der Heimat trifft dies durchaus zu. Dort erzielen die Heat ganze 11 Punkte mehr als vor gegnerischem Publikum.
Chris Bosh hat sich deshalb viel vorgenommen: "Wir müssen bis zum Ende kämpfen. Memphis ist vor allem physisch eine Herausforderung." Gerade Bosh hatte gegen das Big-Man-Duo Gasol/Zach Randolph in der Vergangenheit große Probleme und kam während der letzten vier Spiele auf durchschnittliche 12,3 Punkte. Dabei gingen die letzten drei Spiele allesamt an die Grizzlies.