OKC-Irrsinn in L.A., Spurs unaufhaltsam

SPOX
22. Dezember 201512:03
Kevin Durant und Oklahoma schlugen die Clippersgetty
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Die Oklahoma City Thunder liefern sich ein dramatisches Duell mit den Los Angeles Clippers, an dessen Ende die Superstar-Power von Durant und Westbrook für die Entscheidung sorgt. Die Spurs bleiben zu Hause unbesiegbar, John Wall zeigt sich in Geberlaune und stellt ein neues Career High auf. Außerdem: KG wird gefeiert, die Magic können auch eng und Chicago ärgert sich.

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Washington Wizards (12-14) - Sacramento Kings (11-17) 113:99 (BOXSCORE)

Das Duell stand im Zeichen der beiden ehemaligen Kentucky-Bros John Wall und DeMarcus Cousins. Und beide ließen sich von Beginn an nicht lumpen: Im ersten Viertel sahen die Fans in der Hauptstadt ein munteres Offensiv-Spektakel ohne wirkliche Defense.

So stand es nach 12 Minuten 35:34 für die Gäste, wobei sich Cousins für 8 Punkte und Wall bereits für 8 Assists verantwortlich zeigte. Während der eine (Cousins) jedoch im Laufe des Spiels nachließ, lieferte der andere (Wall) weiterhin ab - und servierte einen einfachen Punkt nach dem nächsten.

Der Point Guard hatte am Ende 19 Assists aus dem Konto - neuer Career High! Dass er dafür nur 4 seiner 15 Feldwürfe versenkte (12 Punkte) war daher nur eine Randnotiz. Dank der Geberlaune von Wall punkteten sechs Wizards zweistellig, darunter Marcin Gortat (16 Rebounds) mit 27 Zählern.

Auf der anderen Seite kam Cousins am Ende auf 22 Zähler und 8 Rebounds, Rudy Gay (16 Punkte, 6/17 FG) fand keinen Rhythmus.

Boston Celtics (15-13) - Minnesota Timberwolves (11-17) 113:99 (BOXSCORE)

Kevin Garnett ist nicht nur bei den Wolves eine lebende Legende, sondern auch bei den Celtics - und genau dort war "The Big Ticket" zu Gast und wurde immer wieder lautstark gefeiert. "Ich habe die ganzen Gesänge deutlich gehört, das bedeutet mit sehr viel. Ich würde sagen: In Minnesota bin ich zum jungen Mann gereift und in Boston endgültig erwachsen geworden", so der beste Defensiv-Rebounder aller Zeiten.

Darüber hinaus wurde natürlich auch noch Basketball gespielt - mit Buzzer Beatern von der Mittellinie inklusive. Einen solchen lieferte RJ Hunter am Ende des ersten Viertels zum 34:26, wovon sich die Gäste nicht mehr wirklich erholten. Die abgeklärt auftretenden Celtics führten nach dem 2:0-Auftaktkorb über die volle Distanz des Spiels.

Ein klassischer Start-Ziel-Sieg also, an dem Kelly Olynyk mit 19 Punkten und 7 von 10 aus dem Feld den wohl größten Anteil hatte. Dazu schrieb sich Jae Crowder (18 Punkte, 10 Rebounds) ein Double-Double in den Statistikbogen.

Bei den Wolves präsentierte das junge Duo Andrew Wiggins (26 Punkte) und Karl-Anthony Towns (25 Punkte, 16 Rebounds) sein beängstigendes Talent, "KG" kam derweil - trotz des Flehens der Boston-Fans - nicht zum Einsatz.

New York Knicks (14-15) - Orlando Magic (16-12) 99:107 (BOXSCORE)

Auch wenn die Knicks zu keinem Zeitpunkt des Spiels führten, stand dieses stets auf der Kippe. Doch die Magic haben anscheinend aus den vielen bitteren und knappen Niederlagen gelernt und den Sieg im Big Apple souverän eingetütet.

"Zuletzt hatten ähnliche Szenarios meist das bessere Ende für den Gegner, doch heute haben wir gezeigt, dass wir enge Spiele auch zu Ende bringen können", zeigte sich Tobias Harris stolz. In den Schlussminuten lag das vor allem an zwei Leuten: Als die Knicks noch einmal auf 92:93 herangekommen waren, streute erst Nikola Vucevic (26 Punkte, 9 Rebounds) 4 Zähler in Folge ein, ehe Evan Fournier (16 Punkte, 6 Rebounds) per Dreier für die Entscheidung sorgte.

Fournier war es auch, der in der zweiten Halbzeit größtenteils den Job als Ballhandler übernahm, da Point Guard Elfrid Payton sich am Fuß verletzte und früh vom Parkett runter musste. Auf der anderen Seite erwischte Rookie Kristaps Porzingis einen schwachen Tag (9 Punkte, 3/12 FG, 8 Rebounds), sodass die starke Leistung von Carmelo Anthony (23 Punkte, 10/17 FG, 6 Assists) nicht ausreichte.

Chicago Bulls (15-11) - Brooklyn Nets (8-20) 102:105 (BOXSCORE)

Dass Freiwürfe ein wichtiger Bestandteil eines Basketball-Spiels sind, wissen nach dieser unnötigen Niederlage nun auch die Chicago Bulls. Denn während sie mit einer 53,8-prozentigen Quote wichtige Punkte an der Linie liegen ließen, entschieden die Gäste von genau dieser ein enges Spiel.

10 Sekunden vor dem Ende war es Jarrett Jack, der mit zwei Treffern auf 103:99 stellte, ein Butler-Fehlwurf später traf Brook Lopez beide Versuche zur 105:99-Vorentscheidung. Lopez war es auch, der mit 21 Punkten und 12 Rebounds den größten Anteil am Sieg hatte, wobei er vom ebenfalls starken Thaddeus Young (16 Punkte, 13 Rebounds) unterstützt wurde.

Bester Mann bei den Bulls war einmal mehr Jimmy Butler mit 24 Punkten und 4 Assists, auch Pau Gasol zeigte eine ansprechende Leistung (20 Punkte, 9 Rebounds). Derrick Rose dagegen blieb unauffällig (8 Punkte, 5 Assists).

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Houston Rockets (15-14) - Charlotte Hornets (15-12) 102:95 (BOXSCORE)

Was für ein letztes Viertel! Obwohl die Rockets fährlässig einen 20-Punkte-Vorsprung herschenkten, haben sie rechtzeitig zurückgeschlagen und somit wieder eine positive Bilanz. Dafür können sie sich einmal mehr bei einem gewissen Bart bedanken.

Denn nachdem seine Texaner den besagten 20-Punkte-Vorsprung auf nur einen Zähler schmelzen ließen (91:92), zog James Harden - so wie es ein James Harden nun einmal tut - geschickt ein Foul und verwandelte beide Würfe von der Freiwurflinie. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 31 Sekunden zu spielen - also nicht unbedingt der Zeitpunkt, um einen Dunk auf den Ring zu setzen.

Genau das passierte allerdings Cody Zeller, er wurde dabei aber auch von Terrence Jones entscheidend gestört. Im Gegenzug behielt dann Patrick Beverley die Nerven und machte mit zwei Freiwürfen alles klar.

Die Ausbeute von "The Beard" betrug am Ende 36 Punkte (9/16 FG, 16/19 FT), 5 Rebounds sowie 7 Assists, Terrence Jones lieferte mit 17 Zählern Impact von der Bank. Bei den Hornissen reichten 14 Punkte von Kemba Walker, um Topscorer zu werden - mit 3 von 10 Treffern aus dem Feld und 4 Ballverlusten erwischte der Point Guard aber keinen allzu rosigen Tag.

San Antonio Spurs (24-5) - Indiana Pacers (16-11) 106:92 (BOXSCORE)

Der Spurs-Express rollt weiter und macht auch vor den Pacers nicht halt - erst Recht nicht, wenn das Spiel in San Antonio stattfindet. Durch diesen ungefährdeten Sieg bleiben die Texaner auch im 16. Heimspiel der Saison ungeschlagen und befinden sich weiterhin in Lauerstellung auf eine Warriors-Schwächephase.

Diesmal brauchten die Texaner allerdings etwas Anlaufzeit, denn die erste Halbzeit verlief äußerst ausgeglichen (50:48). Head Coach Gregg Popovich drehte in der Halbzeitpause aber offenbar an den richtigen Stellschrauben, sodass die Angelegenheit in Durchgang zwei deutlich flüssiger über die Bühne ging.

"Wir haben in der zweiten Halbzeit besser und härter verteidigt und zudem eine höhere Pace gehabt. Auch das Ball Movement war leicht verbessert - in der Summe waren diese Faktoren dann entscheidend", analysierte Popovich.

Dessen "Liebling" Kawhi Leonard wurde mit 24 Punkten (10/19 FG) Topscorer des Spiels, auch Tony Parker (15 Punkte, 4 Assists) spielte stark. Auf der anderen Seite erwischte Paul George einen bitteren Abend. Er kam auf schwache 7 Punkte bei 1 von 17 aus dem Feld, da konnten auch 7 Rebounds und 6 Assists nichts mehr dran retten.

Entsprechend selbstkritisch gab sich PG-13 nach dem Spiel: "Vieles lag heute an mir. Ich hatte viele offene Würfe, viele Abschlussmöglichkeiten. Normalerweise treffe ich diese Dinger in dieser Saison, aber heute hat einfach nichts gepasst."

Utah Jazz (12-14) - Phoenix Suns (12-18) 110:89 (BOXSCORE)

Diese Paarung versprach ob der Tabellensituation im Westen eigentlich jede Menge Spannung. Eine solche kam allerdings nie auf. Denn: Angeführt von Gordon Hayward und Rodney Hood zauberten die Gastgeber einen 17:5-Start aufs Parkett und dachten in der Folgezeit auch nicht daran, diese Führung noch einmal herzuschenken.

Im Gegenteil. Nach einem durchwachsenen zweiten Viertel legte Utah nach dem Pausentee vor allem defensiv noch einmal eine Schippe drauf, um auch die letzten Zweifel an diesem Sieg beiseite zu schaffen. Sie ließen in dieser Phase eine nur 23,8-prozentige Wurfquote zu, sodass ein offensiv durchschnittliches Viertel reichte, um uneinholbar davonzuziehen.

Hayward kam am Ende auf 24 Zähler sowie 4 Assists, Derrick Favors (18 Punkte, 9 Rebounds) war in der Zone äußerst präsent. Letzteres ließ sich von der Starting Five der Suns wahrlich nicht behaupten: Von der ersten Garde punktete kein Spieler zweistellig. Immerhin Brandon Knight sorgte von der Bank mit 26 Zählern dafür, dass die Angelegenheit nicht allzu peinlich wurde.

Los Angeles Clippers (16-13)- Oklahoma City Thunder (19-9) 99:100 (BOXSCORE)

Die Erkenntnis dieses Spiels lautet: Wer Russell Westbrook und Kevin Durant im Kader hat, den kann nichts erschüttern - auch nicht die L.A. Clippers. Denn in einem bis zur letzten Sekunde dramatischen Spiel hatte das Superstar-Duo auf alles eine Antwort.

Der Irrsinn erreichte seinen Höhepunkt in den letzten 48 Sekunden des Spiels. Blake Griffin hatte seine Clips jüngst per Fadeaway mit 95:93 in Führung gebracht - doch dann war Russell-Time. "RW0" jagte erst einen lässigen Dreier zur Führung durch die Reuse, nur um einen Angriff später einen Korberfolg Griffins zu kontern: Diesmal per Pullup aus der Halbdistanz.

Doch es war ja noch genügend Zeit für die Kalifornier auf der Uhr. Allerdings: hatte J.J. Redick die Rechnung ohne Westbrook gemacht, der dem Shooter den Ball entriss. Steal, Auszeit OKC. Diese wäre dann fast zum Verhängnis für die Gäste geworden, denn Westbrook rutschte der Inbound-Pass von Waiters durch die Hände - Steal Chris Paul, 2 Punkte Chris Paul, 99:98-Führung L.A.

Doch im Gegenzug trat dann Kevin Durant auf den Plan und versenkte einen Sprungwurf zur erneuten Thunder-Führung, als gäbe es nichts Einfacheres als das. Nur: Erneut hatten die Clippers Zeit zum Antworten, doch Durant hatte genug gesehen und blockte den letzten Wurfversuch von CP3.

Westbrook hatte am Ende 33 Punkte (11/25 FG), 5 Rebounds sowie 7 Assists auf dem Konto, Durant beließ es bei 24 Zählern, 9 Rebounds sowie 7 Assists. Die starke Leistung von Chris Paul (32 Punkte, 11/19 FG, 10 Assists) sollte auch Beachtung finden.

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