40-Punkte-Curry rockt die Heimat

SPOX
03. Dezember 201510:53
Stephen Curry legte gegen die Hornets bereits sein sechstes 40-Punkte-Spiel der Saison aufgetty
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28 Punkte im dritten Viertel, 40 Punkte insgesamt in nur 31 Minuten Spielzeit. Kurzum: Stephen Curry brennt die nächste unfassbare Performance aufs Parkett. Kobe Bryant führt die Lakers mit einem Saisonbestwert bei seiner Abschiedstournee zum Sieg. Die Clippers kommen dagegen ohne Chris Paul gegen Paul George und die Pacers unter die Räder.

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Charlotte Hornets (10-8) - Golden State Warriors (20-0) 99:116 (BOXSCORE)

Ein Abend ganz im Zeichen der Curry-Family. Eigentlich war es der Abend von Dell Curry, der anlässlich des Spiels gegen die Warriors von seinem ehemaligen Team aus Charlotte geehrt wurde. Der Alltime-Scoring-Leader der Hornets erhielt den "Schlüssel zu Buzz City", also zur Stadt Charlotte. Diese Stadt ist bekanntlich die Heimat von Dell und folglich auch die seines Sohnes, der auf den Namen Stephen Curry hört und seinem Vater an diesem Abend einmal mehr die Show stahl.

Der Superstar der Warriors fühlte sich sichtlich wohl in gewohnter Umgebung und schwang sich schnell zur nächsten monströsen Leistung auf. 14 seiner 18 Feldwürfe verwandelte der amtierende MVP, 8 Dreier bei 11 Versuchen schenkte er den Hornets ein. Alleine im dritten Viertel legte Curry 28 Punkte auf, davon die letzten 24 Warriors-Punkte des Viertels am Stück, wobei er während dieses Runs wiederum fünf teils irrwitzige Dreier bei fünf Versuchen reinnagelte.

So stand Curry nach drei Vierteln bei 40 Punkten und außerirdischen Quoten in nur 31 Minuten auf dem Feld. Weil er seine Warriors nebenbei auch mit 21 Punkten in Vorsprung gebracht hatte, durfte sich der Spielmacher im letzten Viertel dann komplett auf die Bank setzen. Die Arbeit war getan, der historische Startrekord dank seines sechsten 40-Punkte-Spiels der Saison schon vorzeitig auf 20 Siege ausgebaut.

Die Highlights von Stephen Curry im Video

So kapitulierte auch der Gegner. Nicolas Batum, mit 17 Punkten (6/15 FG) Topscorer der Hornets, betonte: "Seit zwei Jahren schon hat niemand eine Antwort auf ihn. Du versuchst ihn die Würfe immer zu erschweren, aber ich habe noch nie jemanden so werfen sehen, das ist einfach nur beeindruckend." Immerhin konnte man sich in Charlotte über den Karrierebestwert von Frank Kaminsky freuen. Der Rookie kam am Ende auf 16 Punkte (3/3 Dreier).

Washington Wizards (7-9) - Los Angeles Lakers (3-15) 104:108 (BOXSCORE)

Nachdem die Lakers letzte Nacht noch das Kunststück vollbracht hatten, als erstes Team in dieser Saison gegen die Sixers zu verlieren, wollten sie Kobe Bryant seine Abschiedstournee doch ein wenig verschönen. Vielmehr war Bryant selbst anscheinend mächtig angefressen ob der Niederlage gegen Philly. Gegen die Wizards ging die Black Mamba jedenfalls hochmotiviert zu Werke und präsentierte sich wie in besten Zeiten.

Einen persönlichen Saisonbestwert von 31 Punkten (10/24 FG) schenkte Kobe den Wizards ein, avancierte damit zum Topscorer der Lakers und hatte so entscheidenden Anteil daran, dass Los Angeles überraschenderweise in Washington den dritten Saisonsieg einfahren konnte. Als Bryant das Feld verließ, brandete riesiger Applaus im Verizon Center auf.

Die Highlights von John Wall im Video

Sowieso taten die Wizards alles, damit sich der 37-Jährige auch beim Auswärtsspiel wohl fühlt. Im ersten Viertel zeigte man zudem ein Tribut-Video anlässlich der 20-jährigen Karriere des Shooting Guards. Auf dem Feld blieb es bis zum Schluss spannend. Bryant lieferte sich dabei ein Privatduell mit John Wall (34 Punkte, 11 Assists, 7 Rebounds).

Eine Minute vor Schluss verwandelte Bryant einen Dreier zum 101:99, den Gortat mit einem Korbleger beantwortete. Doch der anschließende Pull-Up-Jumper von Bryant sowie fünf verwandelte Lakers-Freiwürfe brachten die Entscheidung in einer hochspannenden Schlussphase. Lakers-Forward Julius Randle legte dabei ein bärenstarkes Double-Double auf und erzielte 15 Punkte sowie einen Karriererekord von 19 Rebounds.

Detroit Pistons (10-9) - Phoenix Suns (8-11) 127:122 OT (BOXSCORE)

Hack-a-Andre, Riesen-Comeback, Overtime. Das hochspannende Duell in Detroit hatte jede Menge zu bieten. Dabei sah es lange Zeit gar nicht so aus, als könne sich am Ende ein wahrer Thriller abspielen. Die Suns dominierten das Spiel und fuhren gut damit Pistons-Center Andre Drummond absichtlich an die Freiwurflinie zu schicken. Zwar legte der Big Man mit 22 Punkten und 12 Rebounds wieder eine starke Leistung aufs Parkett, traf aber erneut nur 6 seiner 17 Freiwürfe.

Detroit startete allerdings ein furioses Comeback und holte angeführt vom überragenden Reggie Jackson, der 34 Punkte und 16 Assists auflegte, im Schlussviertel noch einen 16-Punkte-Rückstand auf. Gegen Ende der regulären Spielzeit war es Drummond, der ausgerechnet mit zwei verwandelten Freiwürfen den Ausgleich erzielte und Detroit in die Overtime führte.

Die Highlights von Reggie Jackson im Video

In der Verlängerung ging den Suns, die ohne ihre Big Men Tyson Chandler und Markieff Morris angetreten waren, ein wenig die Luft aus. Zuvor hatte Phoenix die Scoring-Last auf mehrere Schultern verteilt. Gleich sechs Spieler punkteten zweistellig, mit Jon Leuer (20), Eric Bledsoe (21) und Brandon Knight (22) erzielten sogar drei Spieler mindestens 20 Punkte.

Letztlich trafen die Suns zwar wesentlich besser ihre Freiwürfe, hatten aber auch wegen Drummond Probleme im Reboundduell, das mit 50:36 klar an die Pistons ging, was auch daran lag, dass Marcus Morris in Abwesenheit seines Bruders auf der Gegenseite mit 24 Punkten und 14 Rebounds glänzte.

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New York Knicks (9-10) - Philadelphia 76ers (1-19) 99:87 (BOXSCORE)

Vorbei ist es mit der Herrlichkeit der Sixers. Wer nach dem Erfolg gegen die Lakers auf eine lange Siegesserie gehofft hatte, wurde wenig überraschend enttäuscht. Gegen die Knicks trat das allgemeine Dilemma wieder hervor. Derzeit noch zu wenig Qualität, mehr Ballverluste (14) als Assists (11) und schwache Wurfquoten (37,2 Prozent). So fällt es schwer, Spiele zu gewinnen.

Dabei war Philly ohne Top-Rookie Jahlil Okafor angetreten, der nach seiner Auseinandersetzung in Boston vom Team für zwei Spiele gesperrt wurde. In der Abwesenheit des besten Scorers fehlte den Sixers die Präsenz in der Zone, was vor allem ein gewisser Kristaps Porzingis zu nutzen wusste.

Sehr zum Gefallen der Fans im Madison Square Garden legte der Lette mit 17 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double auf, war so gleichzeitig noch bester Punktesammler des Spiels und blockte nebenbei noch vier Würfe. Dem hatte das schlechteste Team der Liga ohne seinen besten Spieler wenig entgegenzusetzen.

Hollis Thompson war mit 13 Punkten (5/12 FG) Topscorer von der Bank, ansonsten waren die 76ers aber so unterlegen, dass kein Knickerbocker länger als 30 Minuten auf dem Feld stand. Lediglich das letzte Viertel, das die Sixers in der Garbage-Time mit 29:18 für sich entschieden, beschönigte das Resultat noch etwas.

Seite 2: Clippers kommen ohne Paul unter die Räder

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Chicago Bulls (11-5) - Denver Nuggets (6-13) 99:90 (BOXSCORE)

Es war ein gefährliches Spiel für die Bulls. Chicago hatte unlängst einen emotionalen Sieg gegen die Spurs gefeiert und die Nuggets kamen mit der Empfehlung von sieben Niederlagen am Stück an den Michigansee gereist. Manche NBA-Teams werden in solchen Spielen gerne einmal nachlässig und auch die Bulls taten sich lange Zeit schwer.

Nach einer souveränen ersten Hälfte der Bulls kämpfte sich Denver im dritten Viertel wieder heran. Dank der guten Leistung der Bankspieler blieben die Nuggets lange Zeit im Spiel. Mit Joffrey Lauvergne (11 Punkte, 7 Rebunds) Darrell Arthur (13, 6/10 FG), Will Barton (16, 6/12 FG) konnten sich gleich drei Spieler aus der zweiten Reihe auszeichnen.

Doch die Bulls rafften sich rechtzeitig wieder zusammen, behielten am Ende die Nerven und zogen dank eines starken Schlussviertels (31:18) endgültig davon. Dabei konnten sich die Mitspieler vor allem bei Pau Gasol bedanken. Der erfahrene Spanier war mit 26 Punkten, 19 Rebounds un 4 Blocks der überragende Mann auf dem Parkett und fing damit vor allem die durchwachsene Leistung von Derrick Rose (12 Punkte, 3/17 FG) auf.

Gasol sprach anschließend auch die Problematik gegen die Nuggets an. "Manchmal gibst du gegen solche Teams nicht das Maximum an Leistung. In so eine Falle tappen manche Teams und wir haben das heute auch teilweise getan, aber am Ende haben wir uns rechtzeitig zusammengerissen." So fügte Chicago den Nuggets letztlich die achte Niederlage in Folge zu.

Houston Rockets (8-11) - New Orleans Pelicans (4-15) 108:101 (BOXSCORE)

So langsam sieht der Kader der Pelicans wieder nach einer normalen Basketballmannschaft aus. Tyreke Evans und Norris Cole machten ihr zweites Spiel nach längeren Verletzungspausen und angesichts der Euphorie um die fitten Spieler starteten die Pelicans in Houston stark. Oder anders gesagt: Die Rockets kamen wie so oft in dieser Saison nicht in die Gänge.

Hinten stimmte die Zuteilung nicht, James Harden wirkte wieder leicht neben der Spur und traf auf beiden Seiten falsche Entscheidungen, so dass sich die Pelicans schon in den ersten zwölf Minuten mit 29:17 absetzten. Anders als zuletzt schaffte es Houston aber dieses Mal ins Spiel zu finden.

Harden, der am Ende 24 Punkte (7/20 FG), 10 Rebounds und 6 Assists auf seinem Konto hatte, riss sich zusammen und brachte sein Team gemeinsam mit einer starken Bank, wo Ty Lawson (12 Punkte), Corey Brewer (14) und Terrence Jones (15) zweistellig punkteten, wieder ins Spiel zurück.

Im letzten Viertel starteten die Rockets dann einen entscheidenden 10:0-Lauf, als die Pelicans acht Würfe in Folge vergaben und sich drei Turnover leisteten. So konnte auch der einmal mehr bärenstarke Anthony Davis (29 Punkte, 13 Rebounds) die vierte Pelicans-Pleite in Folge nicht verhindern.

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San Antonio Spurs (15-4) - Milwaukee Bucks (7-12) 90:75 (BOXSCORE)

Die Spurs bleiben neben den Warriors das einzige Team, das in der heimischen Arena noch ungeschlagen ist. Dabei bekamen die Zuschauer im AT&T Center dieses Mal aber keinen sehr ästhetisch ansprechenden Basketball zu sehen, vielmehr rieben sich Spurs und Bucks in einem defensiven Abnutzungskampf auf, den die Spurs peu a peu für sich entschieden.

San Antonio baute seine Führung im Spielverlauf immer weiter aus, so dass am Ende ein sehr deutlicher Sieg steht. Das lag vor allen Dingen daran, dass die Spurs Milwaukee in der Defensive entnervten. So trafen die Bucks nur 33,8 Prozent ihrer Feldwürfe und ließen sich neunmal blocken. Alleine LaMarcus Aldridge, der nicht als Block-Monster bekannt ist, schickte den Spalding fünfmal an den Absender zurück.

Gerade die beiden Herren mit den Krakenarmen, Kawhi Leonard (13 Punkte, 3/12 FG) und Giannis Antetokounmpo (7 Punkte, 2/8 FG) machten sich das Leben gegenseitig durch beinharte Defense schwer. Die Spurs hatten aber letztendlich einfach mehr Qualität in der Offensive. Eine dieser Qualitäten hört auf den Namen Tim Duncan und legte mit 16 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double auf, nicht das erste in der Karriere von Duncan.

Für die Bucks war es jedenfalls ein gebrauchter Abend. Milwaukee sorgte trotz der 16 Punkte (6/11 FG) von Topscorer Khris Middleton gleichzeitig für einen negativen Saisonrekord bezüglich der Punkte und der Wurfquote. Für die älteren Herrschaften in grau geht es schon morgen ins Back-to-Back gegen die Grizzlies. Das verspricht den nächsten defensiven Schlagabtausch.

Los Angeles Clippers (10-9) - Indiana Pacers (12-5) 91:103 (BOXSCORE)

Schon vor dem Spiel gegen die Pacers gab es die Hiobsbotschaft für die Clippers: Point Guard Chris Paul wird die nächsten Spiele fehlen. Der Spielmacher hat mit entzündetem Knorpel an der Rippe zu kämpfen und wird auf jeden Fall die nächsten zwei Spiele fehlen. Gegen Indiana startete also wieder Austin Rivers an der Seite von J.J. Redick.

Die nächste schlechte Nachricht gab es dann nach nur 20 Sekunden im Spiel. Mit der ersten Aktion des Matches foulte George Hill Gegenspieler J.J. Redick. Der musste sofort verletzt vom Feld und kehrte nicht mehr zurück. Los Angeles musste also das gesamte Spiel über ohne den angestammten Backcourt antreten. Dafür sprangen Jamal Crawford (16 Punkte, 5/16 FG) und Lance Stephenson (19 Punkte, 8/11 FG) ein, die die Clippers von der Bank kommend lange im Spiel hielten.

Die Highlights von Paul George im Video

Bis zum letzten Viertel war es ein Duell auf Augenhöhe. Dann allerdings ging den dezimierten Clippers ein wenig die Puste aus. Indiana startete in den ersten vier Minuten des Schlussviertels einen starken 14:1-Run und setzte sich so entscheidend ab. Dabei entschied vor allen Dingen Paul George das Frontcourt-Duell gegen Blake Griffin für sich. Während der Big Man der Clippers mit 19 Punkten und 4 Ballverlusten relativ blass blieb, machte George da weiter, wo er in den letzten Spielen aufgehört hatte.

Mit 31 Punkten und 10 Rebounds legte er nicht nur wieder ein Double-Double auf, sondern erzielte auch im vierten Spiel in Folge mindestens 30 Punkte. So war PG13 beim sechsten Sieg in Folge wieder einmal der Anführer eines geschlossenen Pacers-Team, bei dem sechs Spieler zweistellig punkteten.

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