Mittlerweile arbeitet West, der als Shooting Guard von 1960 bis 1974 selbst für die Lakers gespielt hatte und dessen Silhouette das NBA-Logo nachempfunden ist, für die Golden State Warriors. Das letzte Spiel Bryants in der Bay Area schaute er sich persönlich an und würdigte Bryant in einer Video-Botschaft vor dem Spiel.
Gegenüber ESPN erinnerte sich West dann an die Anfänge Bryants in der Stadt der Lichter. Nachdem die Charlotte Hornets Bryant als achten Pick des Draftes gewählt hatten, tradeten die Lakers Center Vlade Divac im Tausch für Bryant, der gerade erst die High School in Philadelphia beendet hatte, nach Charlotte.
"Um ehrlich zu sein dachte ich, dass er als Erster hätte ausgewählt werden müssen, aber das war nur meine Meinung. Er war etwas Besonderes. Es hat mich überrascht, dass die anderen Teams ihn nicht gedraftet hatten. Sehr überrascht, weil er so einzigartig war. Was mir sofort ins Auge sprang, war die Tatsache, dass ich noch nie einen 17-Jährigen mit seinen Fähigkeiten gesehen hatte", so West, der sich in seiner aktiven Karriere den Spitznamen "Mr. Clutch" erarbeitet hatte.
"Genies" wären die Lakers allerdings nicht gewesen. "Glaubt mir, das waren wir nicht. Wir hatten viel Glück in Los Angeles, sehr viel Glück." Bryant sei wie ein Blitz gewesen, "der umher springt und Funken schlägt. So war er, das konnte man sehen."
Fast 20 Jahre später geht die Karriere von Bryant nun zu Ende. "Er war ein Showman, aber auch ein Siegertyp", erklärte West. "Und er hat auf der ganzen Welt ein Vermächtnis hinterlassen. Millionen Menschen lieben ihn, Millionen Menschen werden das vermissen, was er im Laufe seiner Karriere erreichen konnte." Bryant sei ein "bemerkenswerter Spieler, einfach nur einer der besten Basketballspieler aller Zeiten. Und dazu zähle ich nur eine Handvoll Spieler. [...] Er hat große Fußabdrücke hinterlassen. Ich sehe derzeit keinen dort, der in seine Fußstapfen treten könnte. Hoffentlich finden sie eines Tages jemanden, der das kann."