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Rekord! Besessener Butler überholt MJ

Von SPOX
Ein Mann auf einer Mission: Jimmy Butler gegen die Raptors
© getty

Jimmy Butler legt gegen die Raptors in der zweiten Halbzeit eine Performance hin, die nicht einmal Michael Jordan in dieser Form vorweisen konnte. Miami spaziert über desolate Wizards hinweg. Die Pleitenserie der Nuggets geht dank C.J. McCollum weiter, Phoenix stellt bei den Lakers einen Negativ-Rekord auf.

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Toronto Raptors (21-14) - Chicago Bulls (20-12) 113:115 (BOXSCORE)

Eigentlich lief es nicht besonders gut für die Bulls und auch nicht für Jimmy Butler. Bis zur Pause hatte der Shooting Guard in Abwesenheit von Derrick Rose (Knie) bloß 2 Punkte auf dem Konto, sein Team lag mit 12 Zählern hinten und schien Gefahr zu laufen, Boden auf den direkten Konkurrenten um Platz 2 im Osten zu verlieren. Zudem kassierte Butler im zweiten Viertel auch noch einen Ellbogen und musste im Anschluss genäht werden. Doch das Spiel hat ja bekanntlich zwei Halbzeiten - und "Mr. Buckets" einen unheimlichen Motor. Eine Performance wie in diesen zweiten 24 Minuten hat man aber auch vom All-Star noch nicht gesehen.

Nahezu im Alleingang führte Butler sein Team zurück ins Spiel, trotz zwischenzeitlichem Rückstand von 15 Punkten. Wann immer das starke Raptors-Trio DeMar DeRozan (24 Punkte), Luis Scola (22) und Kyle Lowry (22, 10 Assists) mit seinem Team davonziehen wollte, streute Butler Punkte ein und hielt sein Team immer weiter im Rennen. Eine Minute vor Schluss war es dann jedoch nicht er, sondern E'Twaun Moore, der die Partie nach einem Offensiv-Rebound bei 109:109 ausglich.

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Butlers Moment kam rund eine halbe Minute später. Lowry hatte die Raps mit schönem Fadeaway wieder in Führung gebracht, doch dann wurde Butler natürlich gesucht - und wie immer an diesem Abend lieferte er. Diesmal für 3 und damit die erste Führung seit dem ersten (!) Viertel für die Bulls. Es sollte haarscharf reichen, da DeRozan mit der Sirene noch die letzte Chance zum Sieg von der Dreierlinie vergab - und so sicherte sich Chicago vorerst Platz 2 im Osten.

Butlers Stats am Ende? 42 Punkte bei 15/23 FG und 10/11 von der Freiwurflinie. Allein 40 seiner Punkte machte Jimmy in der zweiten Halbzeit - damit übertrumpfte er die alte Franchise-Bestmarke eines gewissen Michael Jeffrey Jordan (39). "Er hat heute wie ein Besessener gespielt", staunte Taj Gibson nach der Partie. Lag es am Ellbogen von DeMarre Carroll? "Nein, es war ja nicht seine Absicht. Es hat meinen Swag aber ein wenig zerstört und ich kann jetzt wohl eine Weile kein Date mehr haben", witzelte Butler nach dem Spiel.

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Washington Wizards (15-17) - Miami Heat (20-13) 75:97 (BOXSCORE)

Für ein Viertel sah es so aus, als könnte sich in Washington eine spannende Partie zweier ambitionierter Ost-Teams entwickeln. Die Wizards lagen nach zwölf Minuten mit nur 1 Zähler zurück und wirkten tatsächlich auf Augenhöhe mit den Heat. Was danach passierte, war dann allerdings mit dem Wort "Debakel" noch freundlich beschrieben - die Wizards sind demnach immer noch nicht in der Lage gewesen, ihre Saisonbilanz endlich zumindest auszugleichen.

Ganze 7 Pünktchen brachte Washington im zweiten Viertel auf die Anzeige und lief für den Rest der Partie dann fast immer mindestens 20, teilweise sogar 30 Punkten Rückstand hinterher. Einerseits aufgrund der starken Defense Miamis, die wieder einmal von Hassan Whiteside (6 Punkte, 13 Rebounds, 6 Blocks) angeführt wurde. Andererseits aber auch wegen einer schlichtweg desolaten Offensiv-Vorstellung aller Beteiligten, ausgenommen vielleicht noch den soliden Marcin Gortat (12 Punkte, 13 Rebounds).

Gerade John Wall (14 Punkte, 6/21 FG) fand offensiv nie seinen Rhythmus und konnte auch nicht so überragend den Vorbereiter geben wie in den vergangenen Wochen, sodass sein Team insgesamt nur desolate 34,1 Prozent aus dem Feld und 13,8 von der Dreierlinie traf. Für die Heat verkam die Partie daher zu einer Art Spaziergang, mit Ausnahme des starken Goran Dragic (18 Punkte) musste kein Spieler mehr als 30 Minuten ran. Punktbester war Chris Bosh mit 23 Zählern.

Denver Nuggets (12-23) - Portland Trail Blazers (15-21) 106:112 (BOXSCORE)

So langsam kennt man das ja von den Nuggets: Das Team kann offensiv durchaus gefällig spielen und bleibt in der Regel zumindest lange im Geschäft, am Ende fehlt dann aber doch häufig das gewisse Etwas. Gegen die ersatzgeschwächten Blazers zeigte sich nun abermals, dass am Ende einfach die eine verlässliche Option fehlt, über die es in der Crunchtime gehen kann - und so verlor Denver bereits das sechste Spiel in Serie.

Denn auch wenn den Blazers derzeit der eigentlich designierte Closer Damian Lillard fehlt, haben sie in C.J. McCollum eben immer noch ein absolutes Ass im Backcourt. Der MIP-Kandidat legte schon wieder 25 Punkte und 7 Assists auf, darunter einen Fadeaway-Dagger kurz vor Schluss über Jameer Nelson. Unterstützung bekam er vor allem von Allen Crabbe und Al-Farouq Aminu (beide 14 Punkte) sowie der sehr guten Bank um Gerald Henderson (19).

Die Nuggets dürften dennoch nicht ausschließlich negativ denken, wenn sie diese Partie bewerten. Jusuf Nurkic zeigte in seinem zweiten Spiel nach der schweren Verletzung schon wieder eine sehr ansprechende Leistung (12 Punkte, 8 Rebounds in nur 15 Minuten), zudem mischte Kenneth Faried nach seinem Horrorsturz und Krankenhausaufenthalt am Vortag schon wieder voll mit (13 Punkte, 9 Rebounds). Topscorer für Denver war Danilo Gallinari mit 29 Punkten.

Los Angeles Lakers (8-27) - Phoenix Suns (12-25) 97:77 (BOXSCORE)

Es hat sich ja bereits rumgesprochen, dass es bei den Suns derzeit alles andere als rund läuft - so sieht das eben aus nach acht Niederlagen in Folge. Wer nun gegen die schwachen Lakers allerdings auf Besserung gehofft hatte, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Schon nach einem Viertel führte die LakeShow mit 15 Punkten und das verdeutlicht nicht ansatzweise ausreichend, wie chaotisch und harmlos sich die Suns in dieser Partie präsentierten.

Ein gutes Beispiel für die Suns-Probleme war Tyson Chandler, der gleich mehrere Dunks (!) auf den Ring setzte und defensiv von Roy Hibbert (!!) auf ein Poster genommen wurde. Zur Halbzeit stand Phoenix bei mageren 22 Punkten, Negativ-Rekord für die Franchise. Die Suns hatten zu diesem Zeitpunkt weniger Field Goals (9) auf dem Konto als Ballverluste (10) und eine "beeindruckende" Quote von 19,6 Prozent aus dem Feld (0/10 3FG!) - ein Offenbarungseid der Truppe des angezählten Coaches Jeff Hornacek.

Erst im letzten Viertel besserte sich Phoenix und verkürzte den 38-Punkte-Rückstand in der ausgedehnten Garbage Time zwischenzeitlich auf 14 Zähler, wodurch die Lakers kurzzeitig sogar wieder ins Schwanken geraten. Dennoch reichte es für den dritten Sieg in Serie (zum ersten Mal seit Dezember 2014), obwohl Kobe Bryant erneut pausierte.

Topscorer war dabei Lou Williams mit sehr effektiven 30 Punkten (11/17 FG, 6/7 3FG), drei weitere Spieler punkteten zweistellig. Larry Nance Jr. kam mit 15 Punkten und 14 Rebounds auf ein Double-Double. Bei den Suns war Brandon Knight mit 25 Punkten der Topscorer. Die Luft wird in Arizona nach der neunten Pleite in Folge wohl noch dünner.

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