NBA

53 Punkte! Butler glänzt wie Jordan

Von SPOX
Jimmy Butler (r.) legte mit 53 Punkten einen neuen Karriererekord auf
© getty

Die Chicago Bulls stehen am Rande der Blamage gegen die Philadelphia Sixers. Doch Jimmy Butler spielt sich in einen Rausch, sorgt für einen überragenden Karriererekord und wandelt auf den Spuren von Michael Jordan. In Memphis verwandelt Chalmers den Gamewinner, in Sacramento ist Gay mit dem Buzzer zur Stelle. Die Warriors rehabilitieren sich gegen die Lakers.

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Philadelphia 76ers (4-37) - Chicago Bulls (23-15) 111:115 OT (BOXSCORE)

Unfassbarer Irrsinn in Philadelphia. In einem unglaublichen Match verspielten die Sixers nicht nur eine 24-Punkte-Führung und mussten sich schließlich in der verrückten Overtime geschlagen geben, nebenbei wurde Philadelphia auch Zeuge einer Sternstunde, wie sie wohl kein Spieler im Bulls-Trikot seit Michael Jordan mehr abgeliefert hat. Mit einem Karrierebestwert von 53 Punkten erzielte Jimmy Butler nicht nur fast die Hälfte aller Bulls-Punkte gegen die 76ers und führte sein totgeglaubtes Team noch zum Comeback, sondern stieß gleichzeitig in die Sphären der ganz Großen vor.

Neben seinen sowieso schon überragenden 53 Punkten (15/30 FG. 21/25 FT) legte der Shooting Guard auch noch 10 Rebounds und 6 Assists auf. Der einzige andere Bulls-Spieler, der in einem Spiel mindestens 50 Punkte, 10 Rebounds und 5 Assists erzielte, sollte bekannt sein: Michael Jordan. "Es war die beste Leistung, die ich als Trainer von einem Spieler gesehen habe", war sich Bulls-Coach Fred Hoiberg sicher.

Bloß zwei Spieler hatten in der NBA-Geschichte in Philadelphia mehr als 51 Punkte aufgelegt: Jordan und Chamberlain. Nach der denkwürdigen Butler-Show sind es drei. Dabei konnte Jimmy Buckets machen, was er wollte. Selbst als es Philly gegen Ende mit Fouls probierte, traf Butler einfach trotzdem weiter und erzielte zahlreiche And Ones. Dass es trotz dieser überragenden Vorstellung gerade einmal zu einem hauchdünnen Overtime-Sieg in Philadelphia gereicht hat, sagt bereits viel über die Leistung der restlichen Bulls.

Chicago leistete sich abnorme 23 Turnover, allen voran Joakim Noah (16 Rebounds, 8 Assists, 7 Turnover) und Nikola Mirotic (7 Punkte, 2/13 FG, 5 Turnover) gaben den Ball immer wieder leichtfertig her. So schnupperten die Sixers dank Ish Smith (24 Punkte, 8 Assists) und Robert Covington (25 Punkte, 6/10 Dreier) lange Zeit am Sensationssieg, der nach einer 62:46-Halbzeitführung bereits zum Greifen nahe war. Doch dann kam eben Butler.

Memphis Grizzlies (22-19) - Detroit Pistons (21-18) 103:101 (BOXSCORE)

Nicht weniger dramatisch als in Philly ging es auch in Memphis zu. Dabei sorgte Mario Chalmers mit einem verrückten Gamewinner für die Entscheidung. Der Point Guard hatte die Kugel wenige Sekunden vor Schluss beim Dribbling beinahe schon verloren, schnappte sich allerdings den freien Ball und zog im Fallen aus der Mitteldistanz ab. Mit etwas Glück fiel der Spalding durch die Reuse. Die Entscheidung!

Es war der Höhepunkt einer bärenstarken Vorstellung des Point Guards, der den an der Achillessehne verletzten Mike Conley in der Starting Five vertrat. Dabei legte Chalmers blendende 25 Punkte (9/15 FG), 8 Assists und 4 Steals auf, wodurch er sich als Topscorer eines Spiels auszeichnete, was ein kurioses letztes Viertel vorzuweisen hatte.

Anfang des letzten Viertels führten die Grizzlies noch mit 13 Punkten Vorsprung und schienen bereits auf der sicheren Seite. Dann allerdings wollte kein Wurf mehr für Memphis fallen und die Pistons kämpften sich heran. Mit einem beeindruckenden 23:2-Lauf setzte sich Detroit sogar immer weiter ab und führte gut fünf Minuten vor Schluss schon 96:88, drei Minuten vor dem Ende stand es 101:96.

Dann allerdings punktete Detroit bis zum Schluss nicht mehr und Chalmers entschied schließlich das Spiel. Bei den Pistons legten gleich sechs Spieler zweistellige Punkte auf, wobei Rookie Stanley Johnson mit 19 Punkten (7/14 FG) von der Bank Detroits Topscorer war. Andre Drummond kam mit 11 Punkten und 11 Rebounds auf ein Double-Double, bei Memphis glänzte Matt Barnes mit 18 Punkten und gnadenloser Effektivität (6/6 Dreier).

Utah Jazz (16-23) - Sacramento Kings (17-22) 101:103 (BOXSCORE)

Als Jazz-Fan hatte man wohl schon nach den ersten zwölf Minuten des Spiels Lust nach Hause zu gehen. Utah bekam im ersten Viertel gegen die Kings absolut nichts auf die Reihe und schenkte dieses mit 12:26 ab. Sacramento hatte in der Spanne mehr Dunks erzielt als Utah verwandelte Würfe vorweisen konnte. Kurzum: Es lief sehr bescheiden.

Zwar fingen sich die Jazz im Anschluss und fanden ihren Rhythmus zurück, rannten aber das gesamte Spiel über dem Rückstand aus dem ersten Viertel hinterher. Im Schlussviertel kämpfte Utah sich allerdings zurück. Angeführt von Trey Burke (17 Punkte, 7/15 FG) und Topscorer Gordon Hayward (21 Punkte, 4/17 FG, 8 Rebounds) gelang die Aufholjagd.

Als Joe Ingles vier Sekunden vor Schluss von Gordon Hayward bedient wurde und den Dreier zum 101:101-Ausgleich verwandelte, roch es plötzlich nach Overtime. Doch Rudy Gay (24 Punkte, 9 Rebounds) hatte etwas dagegen. Der Small Forward erhielt den Ball kurz vor Schluss, ging ins direkte Duell mit Rookie Trey Lyles und blieb eiskalt. Aus der Mitteldistanz verwandelte Gay den Gamewinner.

Zuvor hatte vor allen Dingen der überragende DeMarcus Cousins, der am Ende auf 36 Punkte und 17 Rebounds kam, dafür gesorgt, dass Sacramento unter dem Korb dominierte und das Reboundduell mit 54:38 für sich entschied. Es war Cousins zehntes Spiel in den letzten beiden Saisons mit mindestens 30 Punkten und 15 Rebounds, damit ist er ligaweiter Rekordhalter.

Golden State Warriors (37-3) - Los Angeles Lakers (9-32) 116:98 (BOXSCORE)

Nachdem es für die Warriors gestern noch die dritte Niederlage der Saison in Denver gegeben hatte, musste der Champ nun gleich im Back-to-Back-Game ran. Wenigstens durfte der Champ dieses Mal aber wieder zuhause spielen. Doch auch in der heimischen Oracle Arena wollte es zu Beginn nicht so recht laufen. Lediglich 35 Prozent der Warriors-Feldwürfe fanden in der ersten Hälfte den Weg durch die Reuse.

So hielten die Lakers lange Zeit mit und boten den Dubs die Stirn. Letztendlich war es dann aber ein Lauf gegen Ende des dritten und Anfang des letzten Viertels, der die Entscheidung zugunsten der Warriors brachte. Durch den 19:4-Run, zu dem Stephen Curry sogar einen Slam Dunk beisteuerte, setzte sich der Meister entscheidend ab und ließ die Lakers letztlich auch nicht mehr herankommen.

Die Wurfquote korrigierten die Warriors im zweiten Durchgang auch leicht nach oben. Aus den 35 Prozent in der ersten Hälfte, wurde eine Quote von 67,5 Prozent in der zweiten. Es war also nicht verwunderlich, dass die Lakers da nicht mehr mithalten konnten.

Bester Punktesammler bei den Lakers war Jordan Clarkson mit 22 Zählern, Kobe Bryant kam auf 8 Punkte (4/15 FG) und wurde bei seinem letzten Auftritt in Oakland mit Standing Ovations von den Fans verabschiedet. Bei den Warriors war Dunk-Monster Curry mit 26 Punkten 8/16 Dreier) Topscorer. Leandro Barbosa (15, 5/7 FG) und Shaun Livingston (17, 6/8 FG) glänzten von der Bank.

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