Doppelter Party-Spaß in Detroit

SPOX
17. Januar 201608:22
Kentavious Caldwell-Pope (M.) verhilft den Pistons zum Überraschungssieg gegen Golden Stategetty
Werbung

Verrückte Nacht in der Association! Die Golden State Warriors verlieren in Detroit und bescheren den Pistons-Fans damit gleich doppelten Party-Spaß. Die Sixers fegen Portland mit 25 Punkten (!) aus der Halle. Boston gewinnt dramatisch, während die Bucks ihren Aufwärtstrend bestätigen. Memphis und Utah siegen und die Clippers stolpern.

Die NBA im Livestream bei DAZNnba

Charlotte Hornets (18-22) - Milwaukee Bucks (18-25) 92:105 (BOXSCORE)

Die Bucks sind auf einem wahren Höhenflug, der schwache Saisonstart sollte mittlerweile so gut wie vergessen sein. Immerhin konnte Milwaukee 4 der letzten 6 Spiele gewinnen und sich nach einem Overtime-Krimi in der vergangenen Nacht auch gegen die Atlanta Hawks durchsetzen. Da hilft das neu gewonnene Selbstvertrauen auch gerne mal, die Müdigkeit zu überwinden.

Im zweiten Viertel drehten Khris Middleton (24 Punkte, 11/16 FG) und Co. auf und überrannten die hilflosen Hornets mit 33:19. Nach der Halbzeitpause bauten die Bucks ihre Führung sogar noch bis auf 16 Punkte aus und damit war die Partie entschieden. Denn auf der Gegenseite fehlte genau dieses Selbstvertrauen, um so eine Partie noch zu drehen.

"Aktuell sehe ich von unseren Jungs absolut gar nichts", meinte auch Hornets-Coach Steve Clifford sichtlich bedient. Damit musste Charlotte die 9. Niederlage aus den vergangenen 10 Spielen hinnehmen - keine allzu gute Bilanz. Wirklich gut war auch die Trefferquote von 37,9 Prozent aus dem Feld nicht, vor allem, wenn der Gegner starke 54,2 Prozent seiner Würfe trifft.

Generell wird es mit einem Sieg eher schwierig, wenn keiner der Akteure an seine Normalform herankommt. Jeremy Lin kam zwar immerhin noch auf 15 Punkte, seine Wurfquote ließ allerdings auch zu wünschen übrig (6/13 FG). Besser machten es da auf der anderen Seite gleich mehrere: Neben Middleton konnten auch Greg Monroe (19 Punkte, 10 Rebounds) und Giannis Antetokounmpo (14 Punkte, 11 Rebounds, 3 Blocks) mit guten Leistungen überzeugen.

Washington Wizards (19-20) - Boston Celtics (22-19) 117:119 (BOXSCORE)

Da war einiges geboten in den Schlusssekunden! Alles fing damit an, dass Marcus Smart mit 15 Sekunden auf der Uhr ein unnötiges Loose-Ball-Foul begann und damit den Wizards den Ausgleich von der Freiwurflinie schenkte. Immerhin hatte Boston Kontrolle über den letzten Angriff der Partie. Dort fand dann erneut Smart den gut positionierten Jae Crowder mit einem Lob-Pass in der Zone. Der 25-Jährige fängt den Ball, Layup und drin - Führung!

Doch Schluss war immer noch nicht. Ein letztes Mal schnappte sich John Wall den Ball und bahnte sich den Weg zum Celtics-Korb - doch der Korblegerversuch tanzte nur über den Ring und fiel raus! Ganz bittere Niederlage für Washington und besonders Wall, der zwar eine starke Partie auf's Parkett zauberte (36 Punkte, 13 Assists, 7 Rebounds, 7 Steals, 6 Turnover), aber dennoch nicht belohnt wurde.

Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!

Allein im ersten Viertel erzielte der 25-Jährige 18 Zähler und ermöglichte seinem Team damit einen frühen Vorsprung. Den konnte Boston aber wieder ausgleichen, nachdem Isaiah Thomas im dritten Spielabschnitt aufdrehte. Anschließend schenkten sich beide Teams bis zur letzten Sekunde absolut nichts mehr.

Dank Crowder (22 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists) hatten die Kelten das Lachen am Ende auf ihrer Seite. Einen großen Anteil daran hatte aber auch Thomas, der auf 32 Zähler und 5 Assists kam. Jared Sullinger steuerte 14 Punkte sowie 9 Rebounds zum dritten Sieg in Folge bei.

Detroit Pistons (22-18) - Golden State Warriors (37-4) 113:95 (BOXSCORE)

Große Party schon in der Halbzeitpause! Unter lautstarkem Jubel wurde die Nummer 3 von Ben Wallace unter die Hallendecke gezogen. Damit wird diese Trikotnummer in Zukunft in Detroit nicht mehr vergeben. Eine Ehre, die sich Big Ben in seiner 16-jährigen Karriere redlich verdient hatte und dennoch in Anbetracht des Auftritts der Pistons in den Hintergrund rückte.

Immerhin hatte Detroit zum Zeitpunkt der Feierlichkeiten bereits einen Vorsprung von 65:49 auf dem Konto - und dass gegen den amtierenden Champion, der in dieser Saison zuvor gerade mal 3 Spiele verloren hatte. Doch gegen die topmotivierten Pistons sahen selbst Steph Curry und Co. kein Land.

Angeführt vom MVP, der auf 38 Punkte, 7 Rebounds und 5 Assists kam, kämpfte sich Golden State im dritten Abschnitt zwar nochmal in Schlagdistanz, doch für das große Comeback reichte es nicht. Dafür fehlte auch die Unterstützung der Kollegen. Immerhin erzielte Klay Thompson 24 Zähler, doch gerade Draymond Green konnte nicht überzeugen (5 Punkte, 9 Assists, 5 Rebounds, 1/7 FG).

Das genaue Gegenteil gilt nahezu für das komplette Team der Pistons. 6 Spieler der Gastgeber kamen auf eine zweistellige Punkteausbeute, Detroit traf deutlich besser aus dem Feld (46,5 Prozent zu 36,2 Prozent) und dominierte schließlich auch unter den Brettern (57:47 Rebounds und 50 Punkte in der Zone). Andre Drummond legte mal wieder ein Monster-Double-Double mit 14 Punkten und 21 Rebounds auf, während Reggie Jackson und Kentavious Caldwell-Pope mit jeweils 20 Zählern die Hauptlast in der Offense auf sich nahmen. So durften sich die Fans in Detroit gleich doppelt freuen.

Die NBA im Livestream bei DAZNnba

Philadelphia 76ers (5-37) - Portland Trail Blazers (18-25) 114:89 (BOXSCORE)

Um in dieser verrückten Nacht in der Association für Furore zu sorgen, reicht noch nicht einmal die Nachricht über einen simplen Sieg der Sixers aus. Dessen war sich offenbar auch Philadelphia bewusst und so gaben die Mannen von Head Coach Brett Brown alles, um doch noch auf sich aufmerksam zu machen. Wie das gelang? Mit einem 25-Punkte-Erfolg gegen Portland!

Nachdem sich die Sixers schon vor einigen Tagen gegen die Bulls einen großen Vorsprung erspielen konnten, gingen Jahlil Okafor und Co. zu Beginn gegen Portland ganz ähnlich zu Werke. Bereits im zweiten Viertel stand also eine komfortable Führung auf der Habenseite. Im Gegensatz zum Spiel gegen Chicago, ließ sich Philly diesen Sieg aber nicht mehr aus der Hand nehmen.

"Wir spielen guten Basketball in letzter Zeit und die vergangenen Partien bestätigen das", meinte Brown zufrieden. Vor allem Okafor scheint ganz gut drauf zu sein. 17 seiner 25 Punkte (12/16 FG, dazu noch 10 Rebounds) erzielte der 20-Jährige im ersten Viertel. Damit brachte er sein Team auf die Siegerstraße. "Gegen Chicago haben wir eine Lektion gelernt. Wir wussten, dass das Spiel noch nicht zu Ende war", so Okafor.

Ein richtiger Lauf, der den Sieg wirklich nochmal in Gefahr hätte bringen können, war von Portland allerdings nicht mehr zu sehen. Keine allzu große Überraschung, da kein Trail Blazer über 14 Punkte hinaus kam. Weder Damian Lillard (14 Punkte, 2 Assists, 4/18 FG) noch C.J. McCollum (13 Punkte, 6/18 FG) erreichten Normalform. Besser machte es da auf der anderen Seite zum Beispiel Ish Smith mit 16 Zählern sowie 5 Assists, sodass Philadelphia den 5. Saisonsieg einfahren konnte.

Memphis Grizzlies (23-19) - New York Knicks (20-22) 103:95 (BOXSCORE)

Für Marc Gasol war diese Saison bisher noch nicht so richtig ein Erfolg. Mit dem Team läuft es nicht so wie gewollt und auch die persönlichen Statistiken lassen eine kleine Krise erkennen. Wie gut, dass man sich gegen die Knicks mal den ganzen Frust von der Seele spielen kann.

Der Spanier zeigte eine hervorragende Leistung und kratzte mit seinen 37 Punkten knapp am Karrierebestwert. Zudem schnappte sich Gasol noch 8 Rebounds, kam auf 3 Blocks und versenkte 15 seiner 29 Feldwurfversuche. Gar nicht mal schlecht! Dennoch lieferte New York den Gastgebern über drei Viertel hinweg ein spannendes Duell.

Die NBA live bei SPOX! Alle Spiele im LIVESTREAM-Kalender

Zu Beginn des Schlussabschnitts legte Memphis allerdings einen 17:4-Lauf hin und die Sache war gegessen. Vor allem, da die Knicks auf Carmelo Anthony verzichten mussten, der die zweite Partie in Folge mit Knöchelproblemen aussetzen musste. Die 17 Zähler von Kristaps Porzingis oder die 15 Punkte von Kyle Q'Quinn reichten aber nicht aus, um diesen Verlust zu ersetzen.

Auf Seiten der Grizzlies wussten neben Gasol auch noch Jeff Green und Zach Randolph zu überzeugen. Letzterer steuerte 14 Zähler und 6 Rebounds zum Erfolg bei, während Green auf 18 Punkte kam und zusätzlich den Knicks einen krachenden Alley-Oop-Dunk um die Ohren hämmerte. Memphis feierte damit den vierten Sieg aus den letzten 5 Spielen.

Utah Jazz (18-22) - Los Angeles Lakers (9-33) 109:82 (BOXSCORE)

Rudy Gobert ist endgültig wieder auf dem NBA-Parkett angekommen! Im sechsten Spiel nach seiner langen Verletzungspause lieferte der Franzose einen ganz starken Auftritt ab und meldete sich zurück. "Ich fühle mich jedes Spiel besser", erklärte der 23-Jährige. "Heute habe ich versucht, ein bisschen aggressiver zu sein. Vor allem bei den Rebounds."

Von denen sicherte sich Gobert dann auch gleich mal 18 Stück. Doch als wäre das noch nicht genug, schenkte er den Lakers auch noch 18 Punkte ein (6/8 FG) und blockte 5 ihrer Würfe. So kennt man den Stifle Tower. Gobert stand allerdings nicht alleine auf dem Feld und so konnte er sich auch bei der guten Unterstützung seiner Kollegen bedanken.

Dank Trey Lyles (17 Punkte, 9 Rebounds, +35), Trey Burke (16 Punkte, 3 Assists) und Gordon Hayward, der auf 14 Zähler, 5 Rebounds sowie 5 Assists kam, machten die Jazz gleich im ersten Viertel mit Hilfe eines 26:5-Laufes klar, was Sache ist. Tibor Pleiß durfte dann immerhin in 6 Minuten Einsatzzeit ran und kam auf 2 Punkte und 1 Rebound. "Wir haben einen guten Job erledigt und das Spiel früh entschieden", brachte es Burke anschließend auf den Punkt.

Denn von diesem frühen Rückstand konnten sich die Lakers nicht mehr erholen. Da halfen weder die 20 Punkte von Lou Williams, noch die Tatsache, dass der 29-Jährige damit als einziger bei den Gästen annähernd Normalform erreichte. Vor allem von Julius Randle (6 Punkte, 6 Rebounds, 3/10 FG) hätte man mehr erwarten können. Ebenfalls bitter: Kobe Bryant musste die Partie mit Problemen an der Achillessehne vorzeitig beenden. Die Verletzung ist aber offenbar nicht besonders schwerwiegend.

Los Angeles Clippers (26-14) - Sacramento Kings (17-23) 103:110 (BOXSCORE)

Jede Serie hat mal ein Ende. Das mussten die Clippers im Duell gegen die Kings schmerzhaft feststellen. Dabei sah es zu Beginn eigentlich noch recht rosig aus. In der ersten Halbzeit erkämpften sich die Clippers sogar einen 7-Punkte-Vorsprung, bevor Sacramento auf's Gas drückte und mit Hilfe eines 24:13-Laufs die Führung übernahm.

Die sollten die Kings auch nicht mehr aus der Hand geben. Über die komplette zweite Halbzeit lief Los Angeles dem Rückstand hinterher. Dass sie es in der Schlussphase nochmal spannend gestalten konnten, geriet zur Nebensache. Sacramento zeigte keine Nerven von der Freiwurflinie und brachte die Partie sicher nach Hause.

Bester Mann war dabei mal wieder DeMarcus Cousins, der sein Team mit 19 Punkten, 13 Rebounds sowie 6 Assists anführte. Dahinter zeigten die Kings allerdings eine geschlossene Mannschaftsleistung, was L.A. nicht unbedingt von sich behaupten konnte. Neben DMC kamen bei Sac-Town noch 5 weitere Spieler auf eine zweistellige Punkteausbeute.

Rajon Rondo hatte 13 Zähler, 10 Assists und 7 Rebounds auf dem Konto, Rudy Gay 18 Punkte und 7 Rebounds und Omri Casspi sowie Darren Collison steuerten jeweils 17 Zähler bei. Bei den Clippers war J.J. Redick bester Werfer (22 Punkte, 5/9 Dreier), während Jamal Crawford (20 Punkte, 8/17 FG) und Chris Paul (15 Punkte, 7 Assists, 4/11 FG) allenfalls solide Leistungen zeigten. Auch der gute Auftritt von Cole Aldrich mit 19 Punkten und 10 Rebounds sollte deswegen nicht belohnt werden.

Alle Spieler von A bis Z