Wer hätte das gedacht? Ohne Steven Adams kriegen die Thunder Brook Lopez nicht in den Griff - der Center führt die Nets zum Überraschungs-Sieg. Die Celtics verpassen den Sixers derweil eine herbe Klatsche und klettern in der Tabelle, während Toronto für die Clippers weiter ein absoluter Angstgegner bleibt.
nbaBrooklyn Nets (12-33) - Oklahoma City Thunder (33-13) 116:106 (BOXSCORE)
So hatten sich die Thunder ihren Trip in den Big Apple sicher nicht vorgestellt! Gegen die Nets planen die besseren Teams der Liga üblicherweise ja auch auswärts den Sieg ein, doch diesmal hatten die Gastgeber etwas dagegen und zeigten eine ihrer besten Leistungen der gesamten Saison. Auf den Schultern des überragenden Brook Lopez (31 Punkte, 10 Rebounds, 3 Blocks) fuhren sie gar fast einen Start-Ziel-Sieg ein.
Der Center profitierte dabei zweifelsohne davon, dass bei OKC Starting Center Steven Adams (Ellbogen) erneut ausfiel. Nick Collison bekam ihn als Starter nie in den Griff, über die Defense von Enes Kanter ist zudem ja alles bekannt. Und es war auch nicht so, dass Lopez in diesem Spiel (wie so oft) auf sich allein gestellt gewesen wäre. Neben dem Center zeigten beispielsweise Thaddeus Young (14 Punkte, 13 Rebounds), Bojan Bogdanovic (18 Punkte) und Joe Johnson (13) sehr ansprechende Leistungen.
So geschlossen präsentierten sich die Gäste nicht. Das Superstar-Duo Kevin Durant (32 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists, 2/10 3FG) und Russell Westbrook (27, 10 und 7) lieferte zwar den gewohnten Output, an Unterstützung fehlte es allerdings merklich - nur Serge Ibaka und Cameron Payne (beide 10 Punkte) lieferten noch zweistellig. Und gerade Westbrook wollte zu oft mit dem Kopf durch die Wand und haderte dabei mit der Effektivität (12/27 FG). So reichte es für Brooklyn letztlich zum überraschenden Erfolg.
Toronto Raptors (29-15) - Los Angeles Clippers (28-16) 112:94 (BOXSCORE)
Es bleibt dabei: Die Raptors sind für die Clippers ein Angstgegner, es setzte für das Team aus Los Angeles die vierte Niederlage in Folge gegen die Kanadier. Und dabei zeigte sich mal wieder ein bekanntes Problem: Die Starter waren (auch ohne Blake Griffin) überwiegend top, die Bank dagegen bekam von einem deutlich tieferen Raptors-Team die Grenzen aufgezeigt. Das zeigte sich vor allem im zweiten Viertel, als Toronto überwiegend mit seinem Bench-Mob 35:15 "gewann" und damit beinahe uneinholbar davonzog.
Trotz des sehr hohen Sieges für Toronto hatte jeder Clippers-Starter einen positiven Plus-Minus-Wert, während alle Bank-Spieler mit mehr als acht Minuten Spielzeit zwischen -24 und -34 lagen. Doc Rivers' Reserven verloren das Duell gegen die Raptors-Bank, die übrigens nur aus vier Spielern bestand, mit 27:51, wobei viele der Clippers-Punkte dabei erst in der langen Garbage-Time zustande kamen. Da halfen auch die Double-Doubles von Chris Paul (23 Punkte, 11 Assists) und DeAndre Jordan (15 Punkte, 13 Rebounds) sowie die solide Leistung von J.J. Redick (17) wenig.
Bei den Raptors trug mal wieder das Backcourt-Duo Kyle Lowry (21 Punkte) und DeMar DeRozan (18) den Großteil der Verantwortung, sie wurden aber auch gut unterstützt durch fünf weitere Spieler in Double Figures, unter anderem Jonas Valanciunas (20) und Terrence Ross (18). Toronto festigt dadurch seine Position als Two-Seed in der Eastern Conference, die Clippers verbleiben im Westen auf Platz 4. Und in der laufenden Woche soll ja dann auch Griffin endlich wieder zurückkehren.
Philadelphia 76ers (3-39) - Boston Celtics (24-21) 92:112 (BOXSCORE)
Mag ja sein, dass es bei den Sixers seit der Ankunft von Ish Smith spielerisch bergauf ging. Das heißt aber nicht, dass Philly nicht immer noch dazu in der Lage ist, gewaltig unter die Räder zu kommen. So auch gegen Boston: In einem aufgrund des Blizzards an der Ostküste kaum gefüllten Wells Fargo Center trat das Team von Brett Brown desolat auf und wurde von den Gästen lange nach Strich und Faden auseinander genommen, bevor in der Garbage-Time zumindest noch ein akzeptables Endergebnis herbeigeführt wurde.
Mit Ausnahme von Robert Covington (25 Punkte, 6/13 3FG) und Nerlens Noel (12 Punkte, 9 Rebounds) strahlte niemand bei den Sixers tatsächlich Gefahr aus, Smith etwa traf kaum etwas (3/12 FG) und glänzte auch nicht als Vorbereiter wie sonst häufig in den letzten Wochen. Auch Jahlil Okafor, der bei seinen ersten Spielen gegen die Celtics noch 26 beziehungsweise 19 Punkte aufgelegt hatte, blieb mit 10 Zählern relativ blass. Mitte des dritten Viertels war die Partie bereits entschieden, als Boston mit 80:51 führte.
Topscorer für die Celtics, die durch den Sieg vorübergehend den fünften Platz in der Eastern Conference einnahmen, waren Jae Crowder und Isaiah Thomas mit jeweils 20 Punkten. Beide konnten das komplette vierte Viertel bereits entspannt auf der Bank verfolgen. Avery Bradley (19 Punkte) und Marcus Smart (16) wussten ebenfalls als Scorer zu gefallen, während Jared Sullinger (8 Punkte, 11 Rebounds, 7 Assists) mit seiner Vielseitigkeit und auch der Defense gegen Okafor überzeugte.