NBA

Mavs verschenken OT-Drama

Von Philipp Jakob
Victor Oladipo (M.) stellt beim Sieg gegen die Mavs einen neuen Karrierebestwert auf
© getty

Was für ein Wechselbad der Gefühle in Orlando. Die Orlando Magic (24-29) entscheiden den Overtime-Krimi gegen die Dallas Mavericks (29-27) mit 110:104 (BOXSCORE) für sich. Zuvor gaben sie allerdings einen 21-Punkte-Vorsprung aus der Hand. Doch den Mavs reicht selbst ein neuer Franchise-Rekord nicht zum Sieg.

Cookie-Einstellungen

Schon der Beginn sah alles andere als vielversprechend für die Mavericks aus. Im ersten Viertel war für die Gäste aus Texas absolut nichts zu holen - ein zwischenzeitlicher 21-Punkte-Rückstand und katastrophale Wurfquoten waren die Folgen. Im Laufe der Partie fing sich Dallas aber immer mehr.

Dank dem Dreier-Feuerwerk, das vor allem Chandler Parsons und Deron Williams abbrannten, und der guten Zonenverteidigung übernahmen die Mavericks nach und nach die Kontrolle über die Partie - bis sie selbst eine 14-Punkte-Führung auf der Habenseite verbuchen konnten. In der verrückten und durchweg spannenden Partie war das aber noch lange nicht die Entscheidung.

Orlando rettete sich auch dank Brandon Jennings und Ersan Ilyasova (18 bzw. 16 Punkte) in die Overtime, die die Magic schließlich für sich entscheiden konnten. Neben den beiden Neuzugängen wussten vor allem Nikola Vucevic mit 21 Punkten und 12 Rebounds und Victor Oladipo (17 Zähler, 14 Rebounds) zu überzeugen.

Für die Mavericks sollte es also trotz der starken Aufholjagd nicht für den 10. Auswärtssieg in Orlando in Folge reichen. Auch der neue Franchise-Rekord mit 19 versenkten Dreiern änderte daran nichts. Während Parsons (24 Punkte, 6/7 Dreier) und Williams (25 Punkte, 7 Assists, 5/9 Dreier) gute Leistungen ablieferten, enttäuschte Dirk Nowitzki mit nur 11 Zählern und 3 Rebounds.

Die Reaktionen:

Victor Oladipo (Orlando Magic): "Wir haben toll gegen alle Widrigkeiten angekämpft. Wir waren hartnäckig. Ich glaube, das hat man im vierten Viertel gesehen. Wir hatten immer das Gefühl, dass wir das Spielgewinnen können und das haben wir auch getan."

Rick Carlisle (Mavericks-Coach): "Das ist ein langes Spiel und wir müssen sie bis zum Ende in Schach halten. Das haben wir nicht geschafft. Wir machen keinen guten Job, wenn es darum geht, Spiele zu Ende zu bringen."

Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Magic-Neulinge Brandon Jennings und Ersan Ilyasova sind bereit für ihr Debüt, müssen sich allerdings noch ein wenig gedulden. In der Starting Five von Orlando stehen nicht sie, sondern Elfrid Payton, Victor Oladipo, Evan Fournier, Aaron Gordon und Nikola Vucevic. Auf Seiten der Mavericks starten wenig überraschend Deron Williams, Wesley Matthews, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Zaza Pachulia.

5.: Traumstart für die Magic. Offensiv fällt fast alles, bei Dallas dagegen fast nichts. Auf den ersten Dreier von Nowitzki antwortet Gordon ebenfalls mit einem erfolgreichen Jumper von Downtown. Orlando führt mit 15:5.

12.: Gutes Debüt für Jennings. Der Neuzugang aus Detroit versenkt gleich mal seine ersten beiden Jumper im Magic-Trikot und bringt sein neues Team damit mit 21 Zählern in Front. Die Mavs sind immer noch nicht richtig da - 31:10 für Orlando.

16.: Magic-Coach Scott Skiles ist unzufrieden: Die Mavericks kämpfen sich langsam aber sicher zurück in die Partie. Vor allem Charlie Villanueva mit seinen 8 Zählern in wenigen Minuten hat daran großen Anteil - Orlando liegt nur noch mit 36:25 vorne.

Die NBA live bei SPOX! Alle Spiele im LIVESTREAM-Kalender

21.: Mittlerweile ist Dallas definitiv in der Partie angekommen. Deron Williams, J.J. Barea und Co. feuern in den letzten Minuten ein wahres Dreier-Feuerwerk ab. Das Spiel ist wieder offen - 46:44 für die Magic.

27.: Und da ist die erste Führung der Partie für die Mavericks! Mit einem 8:2-Lauf zu Beginn des dritten Viertels übernimmt Dallas das Kommando. Schließlich ist es - na klar - ein Dreier von Parsons, der den Mavs die 59:58-Führung beschert.

34.: Jetzt steigt auch Dirk Nowitzki in den Dreier-Spaß mit ein. Nach einem Pick & Roll mit Williams wird der Deutsche am Perimeter bedient. Ein Pump-Fake und dann: Swish! Dirk bringt die Mavs mit 81:67 in Front.

39.: Brandon Jennings will sich offenbar gleich mal beliebt bei den Fans in Orlando machen. Der 26-Jährige hämmert den Mavericks zwei Dreier in Folge um die Ohren und macht damit wieder alles offen - nur noch 83:80 für Dallas.

43.: Das Spiel bleibt weiter extrem spannend, die Magic kämpfen sich mit einem 8:0-Lauf wieder bis auf 1 Zähler heran. Nach einem Ballverlust von Parsons nutzt Mario Hezonja den Fastbreak, um auf 92:93 zu verkürzen.

48.: Fournier lässt eine exzellente Chance von Downtown liegen, doch auch auf der anderen Seite ist Dallas nicht erfolgreich. Im nächsten Angriff wuselt sich der Franzose irgendwie durch die Defense der Mavericks und gleicht die Partie mit einem Korbleger aus. Noch 12 Sekunden auf der Uhr, im letzten Angriff geht der Ball zu Nowitzki. Dessen Flamingo-Fade-Away-Jumper landet allerdings nur am Ring - 98:98. Es geht in die Overtime!

51.: Wieder ist es Fournier, der den Magic-Fans Freude bereitet. Der Franzose bringt Orlando per Dreier mit 101:99 in Front. Die Mavs lassen auf der anderen Seite zwar einiges liegen, Parsons kann aber wieder ausgleichen - 101:101.

53.: Oladipo lässt einem Dreier einen spektakulären Korbleger folgen. Anschließend leisten sich die Mavs einen schwerwiegenden Ballverlust: Aaron Gordon klaut den Ball und gibt ihn an Fournier weiter. Der bedient den 20-Jährigen mit einem tollen Alley-Oop-Anspiel. Das Ausrufezeichen der Magic und die 108:101-Führung. Der darauffolgende Dreier von Williams kommt zu spät. Orlando gewinnt mit 110:104.

Orlando Magic vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Victor Oladipo. Gleich im ersten Viertel setzte Oladipo das ein oder andere Ausrufezeichen und hatte großen Anteil an der frühen Führung für die Magic. Im Laufe der Partie zog sich der 23-Jährige allerdings immer mehr zurück - bis zur Overtime! In der letzten Minute brachte er sein Team mit einem Dreier und anschließend einem spektakulären Korbleger auf die Siegerstraße. Insgesamt erzielte Oladipo 17 Punkte und schnappte sich 14 Rebounds (Career-High).

Der Flop des Spiels: Dirk Nowitzki. Der Deutsche erwischte keinen guten Abend. Über die komplette Partie hinweg fand Nowitzki nicht in seinen Rhythmus, dennoch suchten ihn seine Teamkollegen in der Crunchtime. Allerdings ließ der 37-Jährige auch in den entscheidenden Minuten Würfe liegen, die er normalerweise im Korb versenkt. So beendete Dirk die Partie mit nur 11 Zählern, 3 Rebounds und einer schwachen Wurfquote von 25 Prozent (4/16FG).

Das fiel auf:

  • Ein rabenschwarzer Start ist eigentlich noch gar keine Bezeichnung für das, was die Mavericks im ersten Viertel in Orlando ablieferten. Von Beginn an ließen sich die Gäste aus Dallas von den Magic überrumpeln. Von Gegenwehr oder überhaupt irgendeiner Form der geistigen Anwesenheit war wenig zu sehen. Defensiv fanden die Mannen von Head Coach Rick Carlisle kein Mittel gegen die Gastgeber und offensiv gelang absolut nichts.
  • Nach den ersten 12 Minuten fanden nur 4 der 21 Wurfversuche den Weg durch die Reuse. Das entspricht einer katastrophalen Quote von 19 Prozent. Zu allem Überfluss leisteten sich die Mavs auch noch 6 Turnover im ersten Viertel. Allerdings gebührt den Magic auch ein Lob für deren Defensiv-Leistung. Orlandos Rotationen und Help-Defense funktionierten extrem gut, sodass Dallas weder Raum zum Atmen, noch irgendwelche freien Würfe hatte.
  • Auch offensiv lief es auf Seiten der Magic prächtig. Head Coach Scott Skiles beorderte seine Starter deshalb erst relativ spät auf die Bank. Vorher konnten sie allerdings noch einen 21-Punkte-Vorsprung herausspielen. Damit war aber Schluss, als Dallas im zweiten Viertel aufdrehte. Die starke Mavs-Bank um Charlie Villanueva und J.J Barea startete einen wahren Dreierregen, an dem schließlich auch Parsons und Williams teilnahmen. So verwandelten die Mavericks ganz starke 19 Dreier (bei 41 Versuchen, 46,3 Prozent) - ein neuer Franchise-Rekord! Die Treffsicherheit von Downtown war der Hauptgrund, weshalb sich Dallas wieder ins Spiel zurückkämpfen konnte.
  • Zudem stellte Dallas immer wieder auf eine Zonenverteidigung um. Das bereitete den Magic über weite Strecken extreme Probleme, sodass neben der Führung auch die gute Wurfquote nach und nach dahinschwand. Orlando hatte schlicht und einfach keine Antwort auf die Raumdeckung der Mavs und verlor sich immer wieder in wenig erfolgreichen One-on-One-Situationen, anstatt den Ball laufen zu lassen.
  • Die beiden Neulinge im Magic-Trikot fügten sich exzellent bei den Magic ein. Sowohl Brandon Jennings als auch Ersan Ilyasova feierten ein gelungenes Debüt für ihr neues Team. Vor allem Jennings wusste zu Beginn und im Schlussabschnitt mit dem ein oder anderen erfolgreichen Jumper zu überzeugen (18 Punkte, 4 Assists). Auch Ilyasova (16 Punkte, 5 Rebounds) zeigte eine gute Leistung im ersten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber.

Der Spielplan im Überblick

Artikel und Videos zum Thema