Silver: "Das war nicht unsere Absicht"
Im kommenden Sommer darf sich die NBA auf einen richtigen Reibach freuen. Dann nämlich startet ein neuer TV-Deal, der über neun Jahre insgesamt 24 Milliarden Dollar in die Kassen der Teams spült. Und in die Taschen der Spieler: Der Salary Cap, die Gehaltsobergrenze der einzelnen Franchises, wird von rund 67 Millionen Dollar in diesem Jahr auf rund 90 Millionen steigen.
Das könnte dazu führen, dass plötzlich auch die Top-Teams genügend Geld zur Verfügung haben, um weitere Stars zu holen, sogar über einen neuen Max Contract. "Darauf haben wir mit unserem Model nicht hingearbeitet", erklärte NBA-Commissioner Adam Silver am Samstagabend. "Unsere Absicht in diesen System war nicht, dass Teams so viele Maximalverträge oder All-Stars unter Vertrag nehmen können, ohne in die Luxury-Tax-Zone aufzusteigen."
Aus Sicht der Liga sähe man es lieber, wenn die All-Stars über die Teams verteilt seien, als viele in einem Team zu versammeln. So wäre es den Golden State Warriors im Sommer theoretisch möglich, Free Agent Kevin Durant ohne allzu große Probleme im Kader unterzubringen. "Wir werden sehen, was im Sommer passiert", so Silver. "Wie ich gesagt habe: Durch den zusätzlichen Cap Room im Sommer wird es ungewollte Konsequenzen geben. Ich weiß nur noch nicht, wie diese Konsequenzen letztendlich aussehen werden." Das ultimative Ziel sei es, dass alle 30 Teams wettbewerbsfähig seien, unabhängig von der Größe des jeweiligen Markts oder der tiefen Taschen der Besitzer.
NBA beobachtet All-Star Voting
Die Fans konnten ihre zehn All-Star-Starter in diesem Jahr über diverse Social-Media-Plattformen wählen. Das führte dazu, dass Mavericks-Center Zaza Pachulia angesichts großer Unterstützung aus seiner Heimat nur wenige tausend Stimmen an einem Startplatz im Westen vorbeischrammte.
"Das Internet hat so ziemlich jeden Bereich auf den Kopf gestellt. In Bezug auf die Wahl unserer All-Stars müssen wir das genau im Auge behalten", gab Silver zu. "Wir lieben die Beteiligung der Fans und sind Freunde der sozialen Medien, aber gleichzeitig wollen wir nicht, dass unsere All-Stars davon abhängen, wer die cleverste oder aktivste Social-Media-Kampagne fährt."
Man werde mögliche Lösungen mit der Spielervereinigung diskutieren: "Wir wollen die richte Balance finden, die die Fans involviert, aber gleichzeitig sicherstellen, dass wir zusammen mit der Auswahl der Coaches die richtigen 24 Spieler auswählen - die zwölf besten im Westen und die zwölf besten im Osten."
Anthony: Ich gehe nirgendwohin
Die New York Knicks haben Coach Derek Fisher vor wenigen Tagen gefeuert, das Team scheint auf absehbare Zeit kein Contender zu sein. Ist der Altersunterschied zwischen Carmelo Anthony und Rookie Kristaps Porzingis also zu groß? Sollte man Melo nicht lieber traden?
Der Forward wischte die Gerüchte, etwa um einen Move zu den Cavaliers, am Samstag in einer Radiosendung weg. "Da wird immer über irgendeinen Trade-Mist spekuliert. Das interessiert mich alles nicht", sagte er. "Ich gehe nirgendwohin." Anthony hat in seinem Vertrag eine No-Trade-Clause, müsste einem Wechsel also erst einmal zustimmen.
Bosh: Weitere Untersuchungen an der Wade
Der Big Man der Miami Heat, der nach einer bisher starken Saison am Wochenende eigentlich beim Three-Point-Contest und beim All-Star Game dabei sein sollte, musste aufgrund langwieriger Wadenprobleme absagen. "Ich werde es einfach nicht los. Es wäre unklug gewesen, zu viel zu riskieren, besonders im Hinblick auf die freien Tage. Ich wollte einfach sichergehen, dass ich die nötigen Vorsichtsmaßnahmen treffe und mich wie ein Profi verhalte."
Deshalb wird das Team nach Boshs Rückkehr weitere Tests durchführen, vielleicht schon am Montag. Am Freitag müssen die Heat bei den Atlanta Hawks antreten. Bosh ist optimistisch: "In Miami werden wir alles Nötige dafür tun, damit die Wade in Ordnung kommt."
Horford bleibt entspannt
Sein Vertrag im Sommer läuft aus - kein Wunder also, dass die Gerüchte um Hawks-Center Al Horford ins Kraut schießen. Der Big Man, der am Sonntag neuneinhalb Minuten auf dem Parkett stand, bleibt angesichts seiner ungewissen Zukunft aber cool. "Ich bin sehr glücklich in Atlanta", erklärte er am Wochenende. "Ich habe es immer wieder gesagt. Ich liebe die Stadt. [...] Ich werde einfach von Tag zu Tag denken. Mehr kann ich nicht tun. Ich kann mir keine Sorgen darüber machen, was in drei oder vier Monaten ist." Horford hatte den verletzten Bosh kurzfristig ersetzt.